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„Theorie und Praxis- ein Erfolgsmodell?“

Man hört ja ziemlich oft, dass junge, mit der Schulausbildung abgeschlossene Schüler zu Taxifahrern werden. Das ist wohl wirklich die schlechteste Sache, die einem passieren kann, aber es kann schon was dran sein. Die Arbeitsplatzsituation sieht nicht immer sehr gut aus bzw. entspricht auch in vielen Fällen nicht den Vorstellungen der Schüler/Innen. Viele wünschen sich sofort eine gut bezahlte Managerposition, die sie natürlich nicht bekommen. Der einfache Grund dafür: keine Praxiserfahrung.

So stellt ein Praktikum, welches inzwischen nicht nur für manchen Schulen ein fester Bestandteil ist, sondern auch bei vielen Unternehmen ein wichtiges Einstellungskriterium ist,  während der Schulzeit eine gute Chance dar, interessante Berufe kennen zu lernen, Berufserfahrung zu sammeln, die eigenen Fähigkeiten und Vorlieben zu testen, in der Schule Gelerntes in die Praxis umzusetzen, sowie wertvolle erste Kontakte in die Arbeitswelt zu knüpfen.

Doch da stellt sich die Frage: Werden diese Ziele auch wirklich erreicht

Zwei Schülerinnen aus der HLW Schrödinger, die zwischen dem 3. – 4. Jahrgang ein Pflichtpraktikum in der Hotellerie bzw. Gastronomie absolvieren mussten,  nahmen Stellung zu diesem Thema. Oft sei es schwer eine passende Stelle zu finden, Susi G. erzählte, sie sei durch Zufall auf das „Hotel Glocknerhof“ in Kärnten im Drautal gestoßen und ging mit der Erwartung, viel Neues zu lernen und von ihren neuen Berufserfahrungen zu profitieren ins Praktikum und erwartete sich auch strenges, genaues Arbeiten, welches jedoch dann sehr locker war. Tanja E. hatte noch eine zuzügliche Erwartung, sie wollte ihre italienischen Sprachkenntnisse verbessern, so absolvierte sie ihr Pflichtpraktikum im „Hotel Villa Dievole“ in der Toscana, die einzige Stelle die für sie als passend erschien. „Ich hoffte meine Italienischen Kenntnisse zu verbessern, doch dies erfüllte sich leider nicht“, meinte Tanja E.

Bei Praktika stellt man oft schnell fest, dass das, was man in der Schule gelernt hat, meistens nicht ausreicht ist, um im Berufsleben über die Runden zu kommen. „Aufgrund der zu geringen Praxis, konnte man vom schulischen Wissen nicht viel gebrauchen, da in der Schule viel zu viel theoretisch gemacht wird und das Praktische zu kurz kommt. Jedoch das, was praktisch geübt worden ist, wie die Handgriffe im Service bzw. das allgemeine Servicewissen, das Zugehen auf Menschen und das Beschwerdemanagement konnte man gut gebrauchen, jedoch auch Geduld zu haben, mit Druck klarzukommen und Offenheit waren vom Vorteil“, berichteten die Schülerinnen.

Im Laufe eines Praktikums bringt man sich in ein Unternehmen ein, engagiert sich und hilft, wo man nur kann, um die Unternehmensziele zu verwirklichen. Auf der anderen Seite bekommt man dafür das Wissen des Unternehmens zurück und es wird einem ein Einblick in Arbeitsfelder gewährt, die man von der Schule so nicht bekommen würde und kann einiges in die Schule bzw. in die spätere Arbeitswelt mitnehmen. „Durch mein Praktikum bin ich viel selbstbewusster, selbstständiger, organisierter, aufmerksamer, verantwortungsvoller geworden, kann schneller arbeiten und hab mehr Erfahrungen und  mehr Praxis, wodurch die Schule auf jeden Fall profitieren kann, so die Schülerinnen, wobei Tanja E. noch hinzufügte, dass sie ein wenig von der Sprache auch mitnehmen kann, wobei sie darauf eher auf das Verständnis der Sprache hinwies.

Hat man also die Schule abgeschlossen und genug Erfahrungen durch Praktika gesammelt, ist man bereit auf die normale Berufswelt losgelassen zu werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man die Zeit in den jeweiligen Unternehmen auch sinnvoll genutzt hat und sich nicht seine Aufgaben selber suchen musste und einfach keine Ahnung hatte, wie die Branche funktioniert, dazu gaben die Schülerinnen noch folgende Tipps für „Neue“ die in der Zukunft  ein Praktikum in der Hotellerie bzw. Gastronomie absolvieren wollen, es sei vom Vorteil gleich vom Anfang an auf die Gäste zu zugehen, selbstständig zu sein, keine Angst zu haben, die Arbeiten sofort zu machen, sich bei den anderen Angestellten zu integrieren und sich über das Unternehmen vorher etwas zu erkundigen.

Nur ein guter Schulabschluss in Kombination mit qualifizierten Praktiken bringt einen weiter und hilft einem, nicht als Taxifahrer zu enden.

 

 


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