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Aufsatz
Soziologie

Hannah-Arendt-Schule Flensburg

12 Punkte ,2016

Luisa K. ©
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ID# 61738







BG17 PaEssay Klausurersatzleistung

Nur blau oder rosa?

Mein Neffe ging mit mir zu Rossmann, weil er ein Überraschungsei haben wollte. Als wir ankamen, griff er nach einem Überraschungsei. Er überlegte kurz und legte das Ei wieder weg. Ich fragte: „Weshalb legst du das Ei weg? Willst du es nicht mehr haben?“ Darauf antwortete er:“ Doch ich möchte es haben, aber ich darf dieses Überraschungsei nicht haben, weil es für Mädchen ist“. Zuerst war ich verwirrt, aber auf dem Ei stand tatsächlich drauf, dass es nur für Mädchen ist.

Mein Neffe glaubte deswegen wirklich, dass er dieses Ei nicht essen darf. Ich dachte, dass es vielleicht neu ist, dass man Spielzeuge, Süßigkeiten oder anderes je nach Geschlecht voneinander trennt, aber Fakt ist ja, dass es häufiger vorkommt als man denkt. Es fängt ja schon mit Klischees an, die geschlechtsbezogen sind.

Oft hört man Sätze wie: „ Jungs können logischer denken als Mädchen“ oder „Mädchen können besser lesen und schreiben als Jungs“, was für mich sehr fragwürdig ist. Mädchen spielen angeblich nur mit Barbies und Jungs mit Autos. Als ich jünger war, habe ich zwar sehr gerne mit Barbies gespielt, aber ebenso liebte ich Autos und wurde deswegen von meinen Freundinnen kritisiert.

Wovon viele ebenfalls der Meinung sind, ist dass Mädchen sauber und ordentlich zu sein haben. Dazu muss ich sagen, dass alle meine Freundinnen aus der Grundschule eine sehr schöne Schrift hatten und dementsprechend eine Eins in Schrift bekamen. Die meisten Jungs in meiner Klasse hatten eine schlechtere Note in Schrift.

Das entspricht doch eigentlich dem Klischee oder? Naja fast. Wir hatten noch ein schwarzes Schaf in der Klasse, das keine Eins in Schrift hatte, obwohl es ein Mädchen war. Ratet mal wer diese Person war. Ja ich war diese Person, die als einzige Schülerin eine Vier in Schrift hatte, wofür ich mich früher schämte. Bedeutet es nun, dass ich weniger weiblich bin als andere Mädchen? Hängt meine Weiblichkeit wirklich mit der Art und Weise wie ich schreibe, rede oder laufe ab oder gelte ich als weiblich, wenn ich die biologischen Merkmale dazu erfülle? Muss man sich eigentlich überhaupt zum männlichen oder weiblichen Geschlecht einordnen? Und weshalb werden die sogenannten „weiblichen Eigenschaften“ als so negativ eingestuft?

Kinder werden bedauerlicherweise oft nach ihrem biologischen Geschlecht erzogen und müssen sich dementsprechend auch so verhalten wie es ihre Geschlechterrolle

vorsieht. Ein Junge soll sich z. B. so Verhalten wie ein „echter Mann“ und nicht weinen, wobei ein Mädchen weinen darf. Genau so gilt es für Mädchen, denn sie sollen nicht

rebellisch, sondern lieb sein, sich anpassen und immer gepflegt aussehen. Es gibt sicherlich viele Kinder, die sich anders kleiden oder verhalten würden. Unglücklicherweise unterdrücken sie ihr Bedürfnis und passen sich an, weil sie angst vor Ausgrenzung haben.

Leider kommt es oft vor, dass weibliche Eigenschaften als negativ oder Frauen allgemein als das schwächere Geschlecht gesehen werden. Nicht umsonst gibt es diese Sprüche wie: „ Du wirfst ja wie ein Mädchen“. Das ist den Mädchen gegenüber diskriminierend. Interessant ist es ja auch, dass die Farbe pink nicht so gern an einem Jungen gesehen wird, weil es zu weiblich aussehen könnte, obwohl die Farbe pink früher von den Buben und blau von den Mädchen getragen worden ist.

Immerhin ist er ein freier Mensch. Außerdem tragen deutsche Frauen doch auch erst seit Ende des 19. Jahrhunderts Hosen, obwohl es früher ein Tabu war. Zum Glück gibt es ja noch einige wenige Männer und Frauen, die sich von anderen nicht beeinflussen lassen und das Tragen was ihnen gefällt.

Sonst wäre es ja langweilig.

Es gibt immer noch Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern im Berufsleben. Frauen können mittlerweile die gleichen Berufe wie Männer ausführen, dennoch haben es wenige Frauen geschafft eine höhere Position im Beruf zu erreichen. Frauen haben die Wahl, dass sie entweder ihre Karriere fortführen oder diese aufgeben und Mutter werden.

In der Sicht der Gesellschaft sind arbeitende Frauen ohne Kinder egoistisch. Deswegen leiden Frauen, zwar weniger als früher, aber immer noch unter dem Druck Mutter werden zu müssen. Natürlich kann eine Frau auch eine arbeitende Mutter sein, jedoch kommen dann auch mehr Verpflichtungen auf die Frau zu.

Ungerechtigkeit gibt es ebenfalls in Schulen. Eine amerikanische Studie hat gezeigt, dass in Schulen die Antworten eines männlichen Schülers viel mehr Wertschätzung erhielten, als die einer Schülerin. Die Schüler wurden motiviert eigenständiger zu arbeiten, wobei den Schülerinnen bei jeder Kleinigkeit geholfen wurde.

Dies könnte dazu führen, dass die Schülerinnen im späteren Leben auf Hilfe hoffen werden und Probleme nicht selber bewältigen können, wobei die Jungen lernen alleine klar zu kommen.

Man sollte aufhören etwas von jemanden zu erwarten nur, weil er männlich oder weiblich sind. Frauen sind z. B. nicht die einzigen die kochen können müssen. Ich meine es ist nicht schlechtes dabei kochen zu können und es hat nur Vorteile. Aber es ist weder eine Pflicht für Frauen noch für einen Mann kochen zu können.

Klar gibt es äußere Unterschiede, aber die Fähigkeiten von den einzelnen Kindern ist unterschiedlich und muss differenzieren werden.

^^

974 Wörter

Quellen:

Schulbuch Psychologie Band 2

Erklärung

Hiermit versichere ich, dass ich diesen Essay selbständig verfasst habe.

Flensburg, den 12.Oktober 2016


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