Thema:
Burka-Verbot
Stellen
Sie sich vor, Ihnen würde vorgeschrieben werden, immer das Gleiche
anzuziehen! Stellen Sie sich vor, Sie könnten ihre Individualität
und Persönlichkeit nicht ausdrücken! Stellen Sie sich vor, Sie
müssten täglich ein Zeichen der Unterdrückung des eigenen
Geschlechts präsentieren! Würden Sie mit einer Burka leben wollen?
Wahrscheinlich nicht. Die Frage, ob die Burka nun ganz verboten
werden soll, ist zurzeit ein europaweites Streitthema.
Die
Schriftstellerin Andrea Stift spricht sich für ein Verbot aus. Sie
sieht in der Burka ein patriarchisches Mittel zur Machtdemonstration
gegenüber Frauen. Man wolle mit ihr und anderen
Unterdrückungswerkzeugen Frauen kontrollieren. Als Burkaträgerin
sei man durch das Tragen dieser ebenfalls nicht im der Lage, andere
Menschen von seiner Einzigartigkeit zu überzeugen.
Für
die Schriftstellerin Eva Rossmann kommt ein Verbot überhaupt nicht
in Frage. Sie behauptet, dass das Thema in Österreich irrelevant
ist, da ein zu geringer Teil der Bevölkerung von der Burka betroffen
ist. Außerdem argumentiert sie, dass Frauen, die sich gegen die
Vollverschleierung stellen, von ihren Männern nicht mehr aus dem
Haus gelassen wurden.
Gefällt
es Ihnen, in einer Gesellschaft zu leben, in der einem die
Unterdrückung der Frau offen präsentiert wird? Es ist Ihnen nicht
einmal möglich, zu erkennen ob einer Burkaträgerin dieser
Lebensstil gefällt. Es gibt Stimmen, die behaupten, dass die Gruppe
der Burkaträgerinnen in Österreich zu gering ist. Deshalb wäre
ein Verbot unnötig. Wirklich?
Ist
es nicht falsch bestimmte Frauen als weniger wichtig anzusehen, nur
weil sie eine Minderheit bilden? Dieselben Stimmen, die
Burkaträgerinnen in Österreich als weniger wichtig ansehen, meinen
auch, dass Freigeister von ihren Ehemännern eingesperrt werden
würden. Dieses Argument ist insofern fraglich, da dies schon von
Seiten der legislative nicht zu rechtfertigen ist. Nahezu alle Frauen
würden zum Kopftuch wechseln. So ist es ihnen möglich weiterhin am
gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
An
den verschiedenen Argumenten ist zu sehen, dass ein Burka-Verbot
mehrere Vorteile und kaum Nachteile mit sich bringt. Ehemalige
Burkaträgerinnen könnten sich nun, mit oder ohne Kopftuch,
individualisieren und Leute würden statt einem schwarzen Schleier
einen Menschen sehen.
Wenn
wir wirklich für eine Gleichberechtigung von Mann und Frau stehen
und wenn wir wirklich gegen die Unterdrückung einer Unterdrückung
eines Geschlechts aussprechen, dann ist es notwendig ein Verbot
dieses Machtwerkzeuges einzuführen. Frauen sollen sich so zeigen
dürfen, wie sie sind