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Seminararbeit / Hausarbeit

THEATER IN DER SCHULE Überlegun­gen zu Theorie(­n) und Leistung­(en)

2.869 Wörter / ~13 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Lilian S. im Okt. 2009
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Seminararbeit
Theaterwissenschaft

Universität, Schule

Universität Wien - Alma Mater Rudolphina

Note, Lehrer, Jahr

SS 2008

Autor / Copyright
Lilian S. ©
Metadaten
Preis 5.30
Format: pdf
Größe: 0.17 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 836







Theater in der Schule

Überlegungen zu Theorie(n) und Leistung(en)

Semesterarbeit


für die UE

Theorien der Theaterpädagogik

Grundbegriffe einer praxisorientierten Wissenschaft

LV-Nr.: 170263

LV-Leiter: Mag.

im SS 2008


eingereicht von

Matr.-Nr.: xxxxxxxx

Stud.-Kz.: A 317

Einleitung

Im Bereich der Theaterpädagogik stellt die Schule als Institution eines der Berufsfelder eines Theaterpädagogen dar. Die Schule ist neben dem Kindergarten, der Hochschule, der Akademie und der Kulturellen Bildung dem pädagogischen / lehrenden Berufsfeld zuzuordnen und steht somit gleichberechtigt neben fünf weiteren Berufsfeldern.


Ziel dieser Arbeit bzw. dieses Aufsatzes ist es, sich dem Schultheater – dem Theater in der Schule – anzunähern. Eine solche Bearbeitung setzt die Klärung zweier grundlegender Begriffe voraus: Theater und Schule.


Der Brockhaus, ein gängiges Lexikon definiert sie folgendermaßen:

Grundlegend wird unter Theater die szenische Darstellung von (äußeren und inneren) Geschehen sowie die künstlerische Kommunikation zwischen Darstellenden und Zuschauenden und das Gebäude, in dem Theatervorstellungen stattfinden verstanden.

Schule definiert sich als öffentliche oder private Einrichtung bzw. Institution, welche zur Aufgabe hat, Kindern und Jugendlichen Wissen, Erkenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einsichten – durch einen planmäßigen (Regel-) Unterricht – zu vermitteln.

Diese Definitionen stellen an dieser Stelle eine Einführung in die Begrifflichkeiten dar und sollen am Ende der Arbeit gemeinsam mit der Frage nach einer Theorie des Schultheaters in Frage gestellt werden.


Inhalt dieses Aufsatzes soll sein, ausgehend von der Frage, wie Theater und Schule miteinander vereinbar seien, Standpunkte zusammenzutragen, Theorien und Begründungsansätze des Schultheaters theaterpädagogisch kritisch zu reflektieren sowie Plädoyers zu hinterfragen. Im Mittelpunkt sollen dabei 2 Fragen stehen:

(1)   Wie begründen Lehrer, Wissenschaftler und Theaterpädagogen den hohen Stellenwert des Theaters im Schulbetrieb? Und

(2)   was vermag das Theaterspielen dort zu leisten?


Aufgrund des geringen Ausmaßes dieser Arbeit sollen in einem ersten Schritt verschiedene Ansätze zusammengetragen und ihre Grundtendenzen vorgestellt werden, um diese in einem abschließenden Abschnitt reflektieren und eigene Gedanken einbauen zu können. Hierbei soll der Schwerpunkt neben den genannten Forderungen auf die Frage nach einer Theorie gelegt werden.

Auf die Praxis – Überlegungen zur und Erfahrungen aus der praktischen Tätigkeit der Anwendung und Durchführung theatraler Darstellungsformen im Unterricht bzw. der Schule – muss ebenso wie auf die Nennung praktischer Beispiele dabei verzichtet werden.



I. Ansätze und Theorien


1. Ulrike Hentschel: Bildungsvorstellungen im Bereich Spiel und Theater

Nach U. Hentschel bestehen zahlreiche Möglichkeiten theatrale Verfahren in den pädagogischen Prozess einzubinden, sie betont jedoch die oft in den Hintergrund gedrängten ästhetischen Anforderungen: „’Spiel’, ‚Laienspiel’, ‚Schulspiel’, ‚Darstellendes Spiel’ sind dann auch die Bezeichnungen für eine Praxis, die den Bezug zu den ästhetischen Anforderungen des Theaters bewußt .....[Volltext lesen]

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Dieser Vorgang [ .] ist dabei als Bildung zu verstehen.


Als Lösung für das Problem der die Ambivalenz, welches zwischen dem System Schule und der notwendigen Mehrperspektivität besteht, sieht L. Göhmann die Kulturelle Bildung als aktiven und ganzheitlichen Bildungsprozess an. Es dabei geht um die Vermittlung von (Schlüssel-) Kompetenzen, welcher die nach PISA nicht mehr in der Lage ist über die reine Vermittlung von Inhalten und Wissen gerecht zu werden: Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, Kulturelle Kompetenz, Methodenkompetenz und Künstlerische Kompetenz.


Anzunehmen ist, dass die durch die Theaterarbeit gewonnenen künstlerischen Kompetenzen gleichwohl der Schlüssel sind für eigenständige und kreative Problemlösungen, soziales Verhalten, Flexibilität, Toleranz und Konfliktfähigkeit, eben solchen Fähigkeiten, die für die Entwicklung von Persönlichkeit, die Mitgestaltung der Gesellschaft und den beruflichen Erfolg wichtig sind.


Im Bereich der künstlerischen Bildung unterscheidet L. Göhmann in der Folge 2 Ebenen bzw. Säulen der Theaterarbeit:

§  Auf einer vertikalen Ebene können interessierte und engagierte Kinder wie Jugendliche ihre Begabung ausbauen und eine spezielle Förderung erfahren, wogegen

§  auf der horizontalen Ebene eine künstlerische Bildung angestrebt wird, die zum Verständnis einer kulturellen Partizipation aller beiträgt und diese ermöglicht.


Die Kunst lenkt den Blick auf Andere und Anderes. Und in diesem Sinne definiert sich Bildung als verantwortungsvoller Umgang mit sich selbst, aber auch mit dem Gegenüber, sowie einer außersubjektiven Wirklichkeit. Eine Gesellschaft braucht das Engagement von Menschen, die den alternativen Blick wagen.

3. Paul Amtmann: Theorie und Didaktik des Schulspiels

In diesem Aufsatz versucht P. Amtmann neben einer grundlegenden Begründung, warum dem Theater in der Schule ein größerer Stellenwert eingeräumt werden sollte, anhand von einer Dreiteilung des Schulspiels verschiedene Herausforderungen nachzuzeichnen, welche an den Bereich Theater in der Schule gestellt werden.


Die Schule hat nach P. Amtmann eine geistige Bildungsaufgabe, die einerseits aus der Vermittlung von Wissen, Kenntnissen und deren Anwendung besteht, andererseits „den jungen Menschen zu selbstständigem Denk- und Urteilsvermögen zu führen. Der junge Mensch soll die Erscheinungsformen der Welt erkennen, er soll der Welt geistig begegnen können.“ Entsprechend dieser Definition der Institution Schule bzw. ihrer Aufgaben plädiert P. Amtmann für die Einsetzung des Schulspiels, jedoch unter der Voraussetzung eines Spielleiters, der es versteht, das Schulspiel ‚richtig’ einzusetzen.

Das Spiel findet bereits Einsatz in der Schule: im Bereich Zeichnen – Malen – Formen, in der schulischen Leibeserziehung, der schulischen Musikerziehung und dem darstellenden Spiel mit dem Ziel, „dem Kind und dem Jugendlichen Gelegenheit zu geben, Eindruck in Ausdruck umzusetzen, dem Inhalt Form zu verleihen und für Formloses Gestalt zu schaffen.“ Das Schulspiel jedoch kann durch keinen anderen Gegenstand ersetzt werden, weder s.....

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Im Ansatz der pädagogischen Anthropologie steht die Leiblichkeit im Mittelpunkt, im Theaterpädagogischen die Theatralität.


Zusammenfassen formuliert E. Liebau fünf Gründe, warum theatrale Bildung fundamentale pädagogische Bedeutung hat:

1.      Das Spiel ermöglich Erfahrungs- und Bildungsmöglichkeiten wie es keiner anderen Kunstform oder gar den Wissenschaften möglich ist.

2.      Das Spiel eröffnet auf einer „[ .] Meta-Ebene Erfahrungen mit dem Bildungsprozess selbst, als die Erfahrung der Möglichkeit von Bildung als Bildung [ .].“

3.      Das Theater ist eine ‚unreine’ Kunstform und ist geprägt von Komplexität und Interdisziplinarität: u.a. Sprache, Musik, Video, Sport, .

4.      Da die Kunstform Theater auf einer strikten Aufgabenorientierung aufbaut erfordert und lehrt sie vielseitige Fähigkeiten und Fertigkeiten.

5.      Die Kunstform Theater eröffnet „Erfahrungsmöglichkeiten mit dem Spiels als einer anthropologisch und kulturell fundamentalen Dimension menschlicher Existenz. Damit kommt ihm zentrale Bedeutung für die Bildung insgesamt zu.“


II. Theater in der Schule: Vereinbarkeit und Leistungen

Dieser Aufsatz hat sich zum Ziel gesetzt, über das Theater, die Schule und deren Vereinbarkein nachzudenken. Entgegen der Meinung, dass die Schule und ihr System sowie ihre Zielsetzungen das Theater (als Kunstform) ausschließe, plädieren Lehrer sowie Theaterpädagogen und Wissenschaftler für eine Verbindung. Neben einer sachlich-fachlichen Funktion schreiben sie dem Theater auch ästhetischen Wert und die Fähigkeit zur ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung zu.


In diesem Kapitel sollen die verschiedenen Argumentationslinien reflektiert, die Möglichkeiten, die das Theater in der Schule eröffnen kann gesammelt und die derzeitige Verankerung von theatralen Formen in der Schule aus theaterpädagogischer S.....

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Weitere Schwierigkeiten in der Theoriebildung ergeben sich aus der Tatsache, dass einerseits das Theater nicht gibt und andererseits aus seinem Bezug zur Kunst: alles was mit Kunst zu tun hat, kann nicht mehr als selbstverständlich gewertet werden.


Ulrike Hentschel charakterisiert in der Folge die Theaterpädagogik unter der Fragestellung, wie das Theater funktioniert. Mit dem Hinweis der Charakterisierung setzt sie fest, keine Theorie aufstellen zu wollen, sondern lediglich wesentliche Merkmale, die in ihrem Augen eine Hervorhebung bedürfen, zu beschreiben.


Für mich stellt sich hier die Frage, wie eine Theorie des Schultheaters bzw. Theaterpädagogik im Bereich Schule gefasst werden kann. Betrachtet man die vier von mir vorgestellten Plädoyers, so lässt sich Ähnliches feststellen, wie es auch U. Hentschel formuliert. Es gibt keine Theorie für das Theater in der Schule – kann es gar nicht geben, so lange die Begriffe Theater, Schule und Theaterpädagogik nicht „theoretisiert“ sind.

Diese fehlende Theorie, die jedem dieser Artikel zugrunde liegen könnte und auch würde, wenn es sie gäbe, würde Licht in das Dickicht der Begrifflichkeiten bringen. U. Hentschel spricht von theatralen Formen im pädagogischen Prozess, L. Göhmann von Theaterspielen, P. Amtmann von Schulspiel und E. Liebau von Schul-Theater. Auffallend ist, dass sie alle auf eine grundlegende Begriffsdefinition zu Beginn ihrer Ausführung verzichten, sodass es ein Urteil schwer fällt.


Ich habe versucht, dieser Arbeit persönliche Begriffsdefinitionen voran zu stellen. Sie sollte zur Orientierung dienen, abgesehen davon, dass dies die wissenschaftliche Praxis vom „Forscher“ verlangt. An dieser Stelle möchte ich diese Definitionen noch einmal überdenken.


.....

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Betrachtet man also lediglich die Begriffe Schule und Theater, so wird sichtbar, dass diese nicht endgültig auf eine Definition festgelegt werden können. Es gibt nicht das Theater und nicht die Schule – diese kann es aufgrund der Formenvielfalt gar nicht geben (und meiner Meinung nach ist das auch sehr gut so!).

Es ist also schwer, eine Theorie des Schultheaters zu entwerfen, wenn allein die beiden Begriffe einzeln betrachtet keiner Theorie zuzuordnen sind bzw. keine Theorie davon zu beschreiben ist.


Charakterisierungen: Begründungen und Leistungen

Ausgehend von dieser Tatsache charakterisieren die von mir ausgewählten Ansätze ein Schultheater, sie beschreiben Merkmale und Grundzüge, die es bestimmen (können), schreiben es jedoch nicht fest. Daraus entsteht wiederum eine Vielfalt: eine Vielfalt der Perspektiven und eine Vielfalt der Zielrichtungen.

U. Hentschel, L. Göhmann, P. Amtmann und E. Liebau plädieren für den Einsatz von Theater in der Schule. Gemeinsam mit der Beschreibung der Leistungsfähigkeit begründen sie ganz unterschiedlich, wie das Theater und die Schule vereinbar seien und warum dies einen so großen Stellenwert einnehmen würde.


Bevor ich jedoch die Postulate hinterfragen und nebeneinander stellen möchte, ist es für mich von Bedeutung nach der derzeitigen Verankerung von Theater in der Schule zu fragen. Wesentlichen Aufschluss darüber erhoffe ich mir vom Lehrplan – der Verordnung der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur für die allgemein bildenden Schule in Österreich entsprechend der derzeit gültigen Fassung

Den ersten Teil des Lehrplan beschreibt die allgemeinen Bildungsziele. Der gesetzliche Auftrag si.....

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Die kreativ-gestaltende Arbeit soll im Spannungsfeld von Selbstverwirklichung und sozialer Verantwortung als individuell bereichernd und gemeinschaftsstiftend erlebt werden.


Es stellt sich also nicht mehr die Frage nach der Forderung der Schule nach Kreativität, diese ist gesetzlich festgesetzt. Darauf aufbauen stellen sie von mir ausgewählten andere Fragen: die Frage nach der Verbindungsmöglichkeit von Theater und Schule sowie die Frage nach der Leistungsfähigkeit von Schultheater.


Literaturverzeichnis


2. Göhmann Lars: Künstlerische Bildung in der Wissenschaftsgesellschaft. Theaterspielen mit Kindern und Jugendlichen in der bildungspolitischen und wirkungsästhetischen Diskussion. 2006.


3. Amtmann, Paul: Theorie und Didaktik des Schulspiels. In: Schulspiel. Berichte über die gesamteuropäische Arbeitstagung für Lehrer . Hrsg. v. Erich Benedikt, Herbert Jungwirth und Walter Klaus. Wien: ÖBV 1977 (= Beiträge zur Lehrerfortbildung. Hrsg. v. Bundesministerium für Unterricht und Kunst. Bd 17). S. 9 – 28.


4. Liebau, Eckart: Theater in der Schule: Theorie, Konzepte. Warum Schul-Theater. In: Korrespondenzen. Zeitschrift für Theaterpädagogik: Theater in der Schule. Jg 23 / Heft 51. S. 5 – 8.


Arbeitsfelder der Theaterpädagogik. Online im Internet: URL: Zugriff am 10. Juni 1008.


Theater. In: In: Brockhaus Multimedia. Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG 2006.


Schule. In: Brockhaus Multimedia. Bibliographisches Institut & F.A. .....



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