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Seminararbeit / Hausarbeit

Theater des Absurden. Das absurde Theater

1.601 Wörter / ~8 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autorin Johanna H. im Dez. 2016
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Seminararbeit
Theaterwissenschaft

Universität, Schule

Ruhr-Universität Bochum - RUB

Note, Lehrer, Jahr

nicht benotet

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Johanna H. ©
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 61503







Ruhr-Universität Bochum

Institut für Theaterwissenschaft                                                        23.11.2016

Seminar: Deformationsdramaturgie


Das Theater des Absurden –

das absurde Theater


Man muß versuchen, bis zum Äußersten ins Innere zu gehen. Der Feind des Menschen ist die Oberfläche.[1]


Das Theater des Absurden


Das absurde Theater oder das Theater des Absurden.


Das Theater des Absurden ist eine Richtung des Theaters. Diese Richtung bildete sich in den 1950er Jahren als Begriff für eine vorwiegend in Frankreich aufkommende Art. Erste Ansätze dieser Gattung waren bereits 1900 zu erkennen.


Das Wort „absurd“ hat im Kontext des Theater des Absurden die Bedeutung weg vom Sinn oder die Sinnlosigkeit des menschlichen Lebens.  Absurd muss von Grotesk oder komisch unterschieden werden. Grotesk beschreibt eher eine Situation, in der das Lachen im Halse stecken bleibt.

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird absurd jedoch auch häufig mit lächerlich gleichgesetzt. Die lexikalische Bedeutung ist jedoch eher sinnlos oder sinnwidrig.

Ionesco beschreibt das Wort „absurd“ folgendermaßen:

„Absurd ist etwas, das ohne Ziel ist […]. Wird der Mensch losgelöst von seinen religiösen, metaphysischen oder transzendentalen Wurzeln, so ist er verloren, all sein Tun wird sinnlos, absurd, unnütz, erstickt im Keim“[2]


Spricht man nun vom Theater des Absurden bezieht man das Absurde auf die Theaterstücke. Spricht man jedoch von das absurde Theater, bezieht sich absurd auf das Theater. Aus diesem Grund sollte bei der Beschreibung dieser Form darauf geachtet werden, dass von dem Theater des Absurden gesprochen wird.


Bedeutende Autoren des Theaters des Absurden sind Samuel Beckett, Eugène Ionesco, Edward Albee, Arthur Adamov, Jean Genet und Harold Pinter. Vorläufer vom Theater des Absurden sind Autoren wie Apollinaire, dem Dadaisten Tzara und dem Surrealisten Artaud.

Deutsche Vertreter die mit Stücken zum Thema des Theaters des Absurden in Erscheinungen getreten sind, sind Günter Grass und Wolfgang Hildesheimer.

Der Surrealist Antonin Artauds strebt eine Gestik, ein Dekor und Bühnenelemente an die dem Dialog eine gleichgestellte Rolle zuweist. Sprache wird als formelhaftes, sinnentleertes Kommunikationsmittel entlarvt.

Diese Rolle der Sprache verfolgt das Theater des Absurden ebenfalls. Das Theater des Absurden strebt nach einer radikalen Abwertung der Sprache. Die Dichtung soll unmittelbar aus der Bühne sichtbar und gegenständlich hervorgehoben werden. Die Sprache spielt dabei zwar immer noch eine wichtige Rolle, aber das, was auf der Bühne geschieht, sagt mehr aus als die Worte, die von den Figu.....[Volltext lesen]

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Er stellt diese Sinnlosigkeit auf der Bühne sprachlich und szenisch dar. Dialog und Spiel der Personen sind sinnlos. Das Auszusagende und die Form der Aussage stimmen völlig überein. Die Stücke vermitteln Angstvorstellungen, Traumbilder, groteske Situationen und grundsätzliches Nichtverstehen.

Das Vermischen von tragischen und komische Elementen ist ebenfalls kennzeichnend für das Theater des Absurden. Absurde Handlungen und Dialoge gipfeln in seinen Stücken nicht selten in Situationskomik. Die Charaktere sind jedoch häufig in einer tragischen Lage. Hierdurch wird die tragische Wirkung des Stückes verstärkt.

Man diskutiert nicht nur die Absurdität des Daseins, man stellt sie dar in Bildern. Um dieses Ziel zu erreichen, benutzt man alle technischen Einfälle und Kunstgriffe, die alle Realität zertrümmert, um Platz zu machen für eine neue Wirklichkeit. Das Theater des Absurden bevorzugt optische und akustische Elemente der Darstellung.

Doppelungen, Parallelität, Kreisbewegungen, Rückwendung des Endes in den Anfang sind typische, bühnentechnische und dramaturgische Kunstgriffe beim Theater des Absurden. Unendliche verlaufende Dialoge ohne Anfang und Ende äußern einen Teufelskreis aus dem der Mensch sich nicht mehr herauslösen und befreien kann.

Es wird keine geschlossene gegenständliche Welt dargestellt, kein logisch fortschreitendes Geschehen. Statt eines Geschehens, einer fortlaufenden Handlung bietet das absurde Theater nur Reflexionen, Dialoge ohne Ziel und gedankliche Akrobatik.

Das Theater des Absurden schwelgt in Allegorien, Paradoxien und Clownerien. Der Mensch steht nicht dem Menschen und der Welt gegenüber, sondern dem Rätselhaften, Unbegreiflichen, der Transzendent, dem Chaos, dem Nichts. Ebenfalls wird nicht die äußere Welt, die Welt der Realität dargestellt, sondern der seelische Innenraum des Menschen.

Der Mensch kennt keine Ideale und hat kein Ziel mehr. Er hat keinen Halt, er ist entsetzlich einsam, es erfasst ihn eine namenlose Angst vor der eigenen inneren Leere, die sein Denken und Tun völlig beherrscht. Das absurde Theater ist Demonstrationstheater: Es „zeigt“ die Situation des Menschen auf, in der er sich „befindet“ - die Situation der metaphy.....

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 Die Geisteshaltung, die hinter dem Theater des Absurden steht, ist die Erkenntnis, dass Werte und Ideale früherer Zeiten ungültig geworden sind.


Hiermit wird ein Denkprozess in Gang gesetzt. Dabei wird über die absurde Situation und die Ausweglosigkeit des Menschen gedacht. Es findet eine Desillusionierung statt. Das Theater des Absurden verarbeitet die Auswirkungen des 2. Weltkrieges und die damit entstandene Ausweglosigkeit. Übliche Theaterformen werden dem Theater des Absurden gegenübergestellt.

Gleichzeitig findet eine Vermittlung moralischer und politischer Denkansätze statt und hinterfragt den menschlichen Materialismus. So treibt das Theater des Absurden den Verfremdungseffekt weiter als Brecht. Der Verfremdungseffekt ist ein literarisches Stilmittel und Hauptbestandteil des Epischen Theaters nach Brecht.

Die Handlung wird soweit unterbrochen, so dass beim Zuschauer jegliche Illusionen zerstört werden. Der Zuschauer kann zufolge eine kritische Distanz zum Dargestellten einnehmen. Der Betrachter soll vertraute Dinge in neuem Licht sehen. Dadurch sollen Widersprüche in der Realität sichtbar gemacht werden um eine kritischere und bewusstere Wahrnehmung des Gezeigten zu ermöglichen.

Man will ja keine Morallehren, sondern ein Existenzgefühl vermitteln. Das ist nicht möglich durch Begriffe, sondern nur durch Erleben, .....

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Der Mensch definiert sich über sein Handeln. Es gibt kein Schema nachdem er handeln muss. Kein Gesetz, Ehrenkodex oder Etikette. Jeder Mensch wählt seine Themen in seinem Leben selbstständig. Für Sartre hatte der Mensch eine Sonderrolle, weil er sich als einziges Lebewesen über seine Existenz bewusst ist.

Im Existenzialismus glaubt man, dass man alleine ohne Beistand durch das Leben ziehen kann und nur mit sich selbst im Reinen sein soll. Der Existenzialismus sieht sich selbst als Sinn des Lebens. Denn zu leben bedeutet zunächst, in eine Welt ohne Sinn geworfen zu werden, in der wir uns fremd fühlen.

Die Denkströmung befasst sich mit dem Lebensentwurf des einzelnen Menschen und seiner persönlichen Verantwortung. Sie greift vor allem Themen auf, die unmittelbar zur menschlichen Erfahrung gehören, wie Angst, Tod, Fremdheit und Handeln. Camus spricht von dem Absurden und meint damit, dass jeder Mensch weiß, dass er sterben wird und trotzdem einen Lebenswillen besitzt.

Camus sah hier drin, dass der Denker die Möglichkeit, in einer eigentlich gleichgültigen Welt seiner Existenz einen Sinn zu verleihen. Der Mensch kann seinen eigenen Lebensentwurf schaffen und dadurch sein Dasein selbst gestalten. Ein Beispiel für ein existenzialistisches Theaterstück ist „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartres.

Hierbei handelt es sich um drei Personen, die sich in ihrem Leben niemals begegneten, stehen nach ihrem Tod vor der Situation bis in alle Ewigkeit in einem abgeschlossenen Raum ohne Fenster miteinander zusammen zu leben. Dies ist die Hölle. Ein jeder der drei leidet unter der Präsenz der andern.




[1] Beckett, Samuel: Warten auf Godot.

[2] Ionesco o.J., zit. N.....

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