Installiere die Dokumente-Online App

word image
Seminararbeit / Hausarbeit

Textsort­en: Ihre Definiti­on, Klassifi­kation und Analyse

3.191 Wörter / ~15 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autorin Katarina H. im Jun. 2012
<
>
Download
Dokumenttyp

Seminararbeit
Deutsch

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

WS 2011/12

Autor / Copyright
Katarina H. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.78 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 20865







Textsorten

Ihre Definition, Klassifikation und Analyse


Proseminararbeit


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung. 2

2Textsorten und ihre Beschreibung. 2

2.1Definition. 3

2.2Der linguistische Textsortenbegriff5

3Textsortenklassifikation. 5

4Analyse von Textsorten. 7

4.1 Differenzierungskriterien nach Brinker. 7

4.2 Die Analyse von Textsorten anhand von Beispielen. 10

5Zusammenfassung. 12

6Literaturverzeichnis. 13


1 Einleitung


Die vorliegende Proseminararbeit aus „Textlinguistik“ beschäftigt sich mit einem wichtigen Bereich der Textlinguistik: den Textsorten. Aufgrund der zahlreichen Textsorten, die wir im Deutschen besitzen, gelingt es uns, eine breit gefächerte Einsicht in die unterschiedlichsten Gebiete der heutigen Kommunikation zu schaffen.

Ausführlicher beschäftigen wir uns in dieser Arbeit mit Kapiteln bezüglich der Beschreibung einer Textsorte, deren Klassifikation und einer textlinguistische Analyse anhand zweier Beispiele. Mit Hilfe einer kurzen Definition des Begriffes „Textsorte“, wird bereits zu Beginn versucht, dieses komplexe Gebiet der Textlinguistik näher zu erläutern. Dieser Begriffsdefinition folgt eine Klassifikation, bei der man tiefer auf die verschiedenen Kriterien eingehen wird.

In den darauffolgenden Teilen dieser Arbeit wird anhand eines Beispiels eine textlinguistische Analyse durchgeführt, um auf die konkrete Textsorte zu stoßen.


Die Inhalte dieser Arbeit stützen sich hauptsächlich auf einführende Werke zum Thema Textlinguistik der Autoren Nina Janich (2008), Klaus Brinker (2005) und Heinz Vater (1992). Alle drei Autoren behandeln dieses Thema sehr ausführlich und bringen es folglich dem Leser und der Leserin anhand zahlreicher Beispiele näher.


2       Textsorten und ihre Beschreibung

Saussure würde sagen, ein Text ist eine Ausprägung der parole, was für uns bedeutet, dass ein jeder Text eine selbstständige und besondere Erscheinung ist. Ein Text wird von vielen verschiedenen Merkmalen charakterisiert, die sich jedoch mehr oder weniger mit anderen Texten überschneiden. Man spricht daher auch von sogenannten Textgruppen.

Vorweg ist zu sagen, dass der Begriff „Textsorte“ sehr uneinheitlich verwendet wird. Ein einheitlicher Gebrauch von Textsorte gibt es auch nicht in der Linguistik, denn es hängt immer davon ab, in welchem Zusammenhang man Texte charakterisiert. Während der Zeit, in der sich die Textlinguistik entwickelte, wurden die Ausdrücke wie Textklassen, Textsorten und Texttypen beinahe gleichbedeutend nebeneinander verwendet.

Erst in den letzten Jahren wurde das Thema „Textsorte“ besonders populär. Daraus ergibt sich, dieses Thema betreffend, eine große Unstimmigkeit. Der Begriff der Textsorten hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem eigenständigen Aspekt etabliert und dadurch einen ähnlichen Status erlangt, wie die Ausdrücke Satz und Wort. (vgl. Janich 2008: 147)


2.1  Definition

„Textsorte“ ist in der heutigen Zeit ein Phänomen, unter dem der Mensch sich intuitiv etwas vorstellen kann. Wir alle besitzen die Fähigkeit, eine Textsorte von einer anderen zu unterscheiden. Ein jeder Text repräsentiert eine bestimmte Textsorte, dies könnte zum Beispiel einer Traueranzeige, ein Telegramm, ein Wetterbericht oder ein Arztrezept sein.

Des Weiteren beschäftigt man sich damit, wie viele Textsorten es überhaupt gibt und ob Übereinstimmungen zu einem anderen Text bestehen. Im Grunde ist eine Textsorte eine Gruppe bzw. ein Bereich von Texten, die mehrere Texte einschließt. Formal kann man eine Textsorte mit Hilfe von verschiedensten Merkmalen festlegen. Man ordnet die unterschiedlichen Textsorten be.....[Volltext lesen]

Download Textsort­en: Ihre Definiti­on, Klassifi­kation und Analyse
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Mit Hilfe von situativen Merkmalen wie zum Beispiel der räumliche und zeitliche Kontakt zwischen den Partnern, die eine Kommunikation führen, ist es möglich, ein Telefongespräch von einem Zeitungsartikel zu unterscheiden (vgl. Brinker 2005: 142).

Weitere Kriterien können sich aus den eingesetzten Medien ergeben, mit denen die Textsorten übertragen werden, man zählt zu diesen den Fernseher oder das Radio. Bei näherer Betrachtung fällt es auf, dass die Textsortennamen, die wir in der Alltagssprache verwenden, nicht nur rein auf sprachliche Aspekte verweisen.

Deswegen darf man aber auch nicht davon ausgehen, dass die sprachliche Gestaltung für die Textsortenbestimmung im Alltag nebensächlich erscheint. Die sprachlichen Strukturen spielen sehr wohl eine Rolle, denn die Sprachstruktur dient als Träger der kommunikativen Inhalte. (vgl. Brinker 2005: 143)

„Wir halten fest, dass die Textsorten der Alltagssprache hauptsächlich durch funktionale, thematische und situative Merkmale definiert sind. Dabei kommt der Textfunktion insofern eine dominierende Rolle zu, als sie den Kommunikationsmodus festlegt. Die Thematik besitzt lediglich eine spezifizierende Bedeutung, die Situation gibt den Rahmen an, in dem sich der kommunikative Kontakt realisiert.“ (Ebda)


2.2  Der linguistische Textsortenbegriff

Die linguistische Textsortenlehre lässt sich ungefähr in zwei unterschiedlichen Forschungsrichtungen eingliedern: als ersten Forschungsansatz wird der sprachsystematische Ansatz genannt, der mit Hilfe von grammatischen Kriterien die Sorten von Texten versucht zu beschreiben. Als zweiter Forschungsansatz gilt der kommunikationsorientierte Ansatz, der mit situativen und kommunikativen Aspekten auf die Textsorte schließen lässt.

Textsorten sind daher bestimmte Muster für kommunikative Handlungen und lassen sich mit situativen und strukturellen bzw. grammatischen Merkmalen beschreiben. Die Linguistik und ihre Textsortenforschung versuchen, anhand von verschiedenen Merkmalen dem Text eine Textsorte zuzuordnen und diesen dadurch zu charakterisieren. Man beschäftigt sich dabei sowohl mit äußeren als auch inneren Faktoren des Textes.

Die Klassifizierung erfolgt je nach Form und Gebrauch des Textes, dazu aber mehr im nächsten Kapitel. Im Allgemeinen differenziert man zwischen schriftlichen und mündlichen Texten, zwischen wissenschaftlichen und nicht wissenschaftlichen Texten etc. Textsorten werden bereits zu unserem Alltagswissen gezählt. Textsorten wie Wetterbericht, Todesanzeige oder Kochrezept unterscheiden sich dennoch von Textsorten wie Zeitungskommentaren, denn zum Letzteren muss man auch die unterschiedlichen Ausführungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. (vgl. Brinker 2005: 144)


3       .....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Letztendlich ist zu erwähnen, dass sich die Kriterien zur Textsortenklassifikation vor allem zu deren Abgrenzung eignen.

Die Charakteristik von Textsorten muss des Weiteren auch noch Bereiche wie die Syntax in Betracht ziehen, denn auch die sprachliche Darstellung des Textes spielt eine Rolle, dennoch reichen diese Kriterien alleine für eine Textsortenklassifikation nicht aus. Auch eine funktionale Gliederung ist nicht ausreichend, weil dabei keine sprachlichen Merkmale erfasst werden.

Man muss schon systematisch vorgehen, denn mit einer unsystematischen Klassifikation erreicht man nur wenig. Je nach Kriterium gelangt man auch zu verschiedenen Klassifikationsarten. Hinsichtlich der genannten Kriterien für die Textsortenklassifikation ist es möglich, den Bereich der Gebrauchstexte so ausreichend zu gliedern, sodass eine zielbewusste Untersuchung von textsortenspezifischen Strukturen ermöglicht wird. (vgl. Brinker 2005: 153).


4       Analyse von Textsorten

Wie bereits oben erwähnt repräsentiert jeder Text eine bestimme Textsorte. Das kann sein ein Wetterbericht, ein Fernsehkommentar ein Rezept etc. Sie werden durch funktionale, thematische und situative Merkmale definiert.

4.1 Differenzierungskriterien nach Brinker

Nach Brinker stellt die Textfunktion das Basiskriterium in der Differenzierung von Textsorten dar. Unter der handlungstheoretischen Perspektive bestimmt sie „in hohem Maße unsere alltagssprachliche Textklassifikation“. (Brinker 19 In dieser Kategorie unterscheidet Brinker fünf verschieden Textklassen:


1. Informationstexte (Nachricht, Bericht, Sachbuch,…)

2. Appelltexte ( Werbeanzeige, Kommentar, Gesetz,…)

3. Obligationstexte (Vertrag, Garantieschein,…)

4. Kontakttexte (Danksagung, Ansichtskarte,…)

5. Deklarationstexte (Testament, Ernennungsurkunde, )

(Brinker 2005: 141)


All diese Textklassen weisen unterschiedliche Textfunktionen auf. Während zum Beispiel eine Nachricht die Funktion hat, den Rezipienten über gegenwärtige Ereignisse zu informieren, steht bei einer Danksagung die Informationsfunktion weitgehend im Hintergrund. Appelltexte regen den Rezipienten zu etwas an oder fordern ihn zu etwas auf.

Beispielsweise will eine Werbung den Rezipienten dazu auffordern, das beworbene Produkt zu kaufen. Weiters nennt Brinker Obligationstexte. Ein Vertrag beispielsweise bindet jemanden an eine Vereinbarung. Auch Deklarationstexte können jemanden an etwas binden, zum Beispiel im Fall eines Testaments. Grundsätzlich dienen Deklarationstexte, wie auch eine Ernennungsurkunde, zur Verkündigung oder öffentlichen Erkl.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Die Funktion einer Anzeige besteht darin, ihren Inhalt einer breiten Masse mitzuteilen. (vgl. Ebda)


Mit der Textfunktion eng verknüpft, stellen kontextuelle und strukturelle Kriterien weitere Kriteriengruppen dar.

Kontextuelle Kriterien behandeln die Kommunikationsform und den Handlungsbereich.

Jeder Text ist in eine Kommunikationssituation eingebettet. Daher wird auch die Textstruktur von situativen Faktoren wesentlich beeinflusst. Entscheidend für die Kommunikationssituation ist das Medium, das für die Übermittlung des Textes verwendet wird. Brinker unterscheidet hier fünf verschiedene Medien: Face- to- face Kommunikation, Telefon, Rundfunk, Fernsehen und Schrift.

Jedes Medium ist durch verschiedene Gegebenheiten gekennzeichnet, die die Kommunikationsrichtung, den räumlichen und zeitlichen Kontakt und die Art und Weise der Sprache, d.h. ob die Übertragung mündlich oder schriftlich erfolgt, betreffen.


„Während z.B. für die face- to- face Kommunikation eine dialogische Kommunikationsrichtung (KR), ein in zeitlicher und räumlicher Hinsicht unmittelbarer Kontakt (KO) zwischen den Kommunizierenden sowie die gesprochene Sprache (S) charakteristisch sind, sind mit dem Medium „Schrift“ zumeist eine monologische Kommunikationsrichtung, das zeitliche und räumliche Getrenntsein der Kommunikationspartner sowie die geschriebene Sprache verbunden.“ (Brinker 2005: 147)


Brinker führt darauf die wichtigsten Merkmale für die einzelnen Medien auf. Die Merkmale einer face- to- face Kommunikation und dem Medium „Schrift“ wurden bereits oben erwähnt. Wie das direkte Gespräch (face- to- face) verläuft auch das Telefongespräch dialogisch, ist zeitlich unmit.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

4.2 Die Analyse von Textsorten anhand eines Beispiels

Folgende Schritte können zur Differenzierung von Textsorten herangezogen werden:

Schritt 1: Beschreibung der Textfunktion

Schritt 2: Beschreibung der Kommunikationsform und des Handlungsbereichs

Schritt 3: Beschreibung von thematischen Restriktionen

Schritt 4: Beschreibung des zugrundeliegenden thematischen Musters und der Art der Musterrealisierung

Schritt 5: Beschreibung textsortenspezifischer sprachlicher und nichtsprachlicher Mittel

(vgl. Brinker 2005: 154)


Anhand der Textsorten „Kochrezept“ und „Wetterbericht“ sollen diese Analyseschritte nun an einem praktischen Beispiel verdeutlicht werden.


I) Textsorte „Kochrezept“


Kochrezept für Kaiserschmarren

Zutaten für 2 Personen

4 Eier

1/4 l Milch

10 dag Mehl

1 TL Salz

50 g Butter zum Backen

10 g Staubzucker


Zubereitung von Kaiserschmarrn

Eier, Milch und Salz verquirlen und mit dem Mehl zu einem dickflüssigen Teig verrühren. Butter in einer tiefen Pfanne erhitzen, den gesamten Teig hineingießen und anbacken. Wenn der Teig am Rand stockt mit dem Hausfreund den Teig anheben, sodass der noch flüssige Teig unten hineinrinnt. Wiederholen bis der gesamte Teig fest ist. Nun umdrehen, und nach kurzem Anbacken zerreißen. Weiterhin wenden bis alle Stücke schön goldgelb sind.


Anrichten, mit Zucker bestreuen und sofort mit Kompott oder Zw.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Schritt 5: Die Themenentfaltung erfolgt weitgehend deskriptiv. Bei einem Kochrezept handelt es sich um einen instruktive Textsorte, da es lehrreich und informativ seine Inhalte vermittelt. Bei einem Kochrezept kommen häufig Imperativsätze undInfinitivkonstruktionen vor. Der Infinitiv ist wegen seiner Kürze und Einfachheit besonders charakteristisch für die sprachliche Gestaltung von Kochrezepten.



II) Textsorte „Wetterbericht“ (vgl. Brinker 2005: 154f)


Schritt 1: Ein Wetterbericht will den Rezipienten über gegenwärtige und zukünftige Ereignisse informieren. Es handelt sich demnach um eine informative Textsorte. Auch hier kann bereits die Überschrift Auskunft über das Thema (Wetter) geben.


Schritt 2: Der „Wetterbericht“ ist sowohl im Fernsehen und Rundfunk als auch in Zeitungen und Zeitschriften zu sehen. Diese Textsorte ist somit in verschiedenen Kommunikationsformen realisiert und ist wie das „Kochrezept“ dem öffentlichen Handlungsbereich zuzuordnen.


Schritt 3: Der Wetterbericht weist die Merkmale „gleichzeitig“ und „nachzeitig“ auf und „liegt außerhalb der Kommunikationspartner“. Das Thema eines Wetterberichts ist fixiert.


Schritt 4: Die Themenentfaltung eines Wetterberichts erfolgt deskriptiv. Wie das „Kochrezept“ besteht auch der „Wetterbericht“ aus mehreren Teilthemen wie Wetterlage, Wetteraussichten etc., deren Anordnung festgelegt ist.


Schritt 5: Den Wetterbericht kennzeichnet weiters, dass er teils aus vollständigen Sätzen und teils aus sogenannten elliptischen Sätzen besteht, die vor allem in der Formulierung der Wetteraussichten realisiert werden und somit wenig grammatische Kohärenz aufweisen.



5       Zusam.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Janich, Nina (Hg.): Textlinguistik. 15 Einführungen. Tübingen: Günter Narr Verlag 2008.



Vater, Heinz: Einführung in die Textlinguistik. Struktur, Thema und Referenz in Texten. München: Wilhe.....


Swop your Documents