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Interpretation
Deutsch

Albert Einstein Schule Mannheim

1,8 Jahr 2018

Christian B. ©
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ID# 75048













Textanalyse

Quelle: „John F. Kennedy – Rede vor dem Schöneberger Rathaus am 26. Juni 1963“


Die Rede vor dem Schöneberger Rathaus, gehalten vom derzeitigen Präsidenten der USA John F. Kennedy am 26. Juni 1963, handelt von der allgemeinen politischen Situation um BRD und DDR und richtet sich gezielt an die Bürger West-Berlins.


Zunächst spricht Kennedy seine Hochachtung gegenüber dem deutschen Bundeskanzler, sowie gegenüber dem Bürgermeister West-Berlins aus. Kennedy spricht die Unterstützung der amerikanischen Armee in Kriegszeiten an, insbesondere durch General Clay, welcher Berlin in Zeiten „schwerster Krise“ (Zeile 15) maßgeblich unterstützt habe und Berlin bei bestehender Notwendigkeit auch weiterhin unterstütze.

Der stolzeste Satz den man sagen könne, sei inzwischen „Ich bin ein Berliner“ (Zeile 23) geworden und die Bürger Berlins sollen sich nicht zurückhalten ihn auszusprechen auch gegenüber den Verständnislosen, denn Berlin sei das Paradebeispiel für den Konflikt zwischen „freier Welt“ (Zeile 26) und „Kommunismus“ (Zeile 27).

Am deutlichsten sichtbar sei dies im Konflikt zwischen DDR und BRD im Besondern da die BRD es nie „nötig“ (Zeile 31) gehabt hätte eine Mauer zu errichten um die eigenen Bürger örtlich festzusetzten oder ihrer Freiheit zu berauben, so Kennedy. Des Weiteren seien aber auch die amerikanischen Verbündeten und Mitbürger sehr stolz auf eine Stadt die es 18 Jahre geschafft habe eine Belagerung zu überstehen.

Die Mauer sei allerdings nun nicht nur ein Beispiel für den starken Kommunismus in Ost-Berlin, sondern trenne Familien und schlüge so der „Menschlichkeit ins Gesicht“ (Zeile 53). Ein wirklicher Friede könne laut Kennedy nur gewährleistet, wenn nicht „jedem vierten Deutschen“ (Zeile 60) das Recht auf die freie Wahl des Wohnorts und demokratische Mitsprache verwehrt sei.


Kennedy gibt den Bürgern abschließend mit auf den Weg den eigenen Blick weg von der momentanen Freiheitsbegrenzung und stattdessen hin auf eine freie Welt der Zukunft zu richten. Berlins Bürger könnten, wenn Europa geeint sei, von Stolz erfüllt von sich nach 20 Jahren „gehaltener Front“ (Zeile 86) sagen „Ich bin ein Berliner“, wie er es letztlich tat.

Auch am Ende des Textes greift er dies noch einmal auf mit dem Satz „Ich bin ein Berliner“ (Zeile 90). Des Weiteren vergleicht er den Satz „Ich bin ein Berliner“ mit dem Satz „Ich bin ein Bürger Roms“, wodurch er die Bevölkerung Berlins, aber ebenfalls die zuvor mit Berlin solidarisierte Bevölkerung der USA mit der Hochkultur Roms.

Durch diesen Vergleich und das wiederholte aussprechen des Wortes „Stolz“ (Zeile 06/12/19/48) erreicht er abermals eine positive Resonanz des Berliner Volkes. Er solidarisiert weiterhin, indem er die Vergangenheit Berlins, im Besonderen die vergangenen 18 Jahre, aufgreift und abermals seinen Stolz und den Stolz seines US-Volkes äußert - „[…]dass meine amerikanischen Mitbürger sehr stolz darauf sind, mit Ihnen zusammen selbst aus der Entfernung die Geschichte der letzten 18 Jahre Teilen zu können“(Zeile39-40).

Anschließend greift er dies noch einmal auf und bringt zur Sprache, Berlin würde in Zukunft ein historisches Ereignis.

Nachdem Kennedy die Massen motiviert und deren Gehör gewonnen hat, Lässt er den Kommunismus als Feind extrem unattraktiv erscheinen. Er sagt „Aber wir hatten es nie nötig, eine Mauer aufzubauen, um unsere Leute bei uns zu halten[…]“(Zeile 30-33). Durch die Verwendung des Wortes „nötig“ stellt Kennedy die Demokratie deutlich über den Kommunismus und sendet somit eine Art Botschaft an die Menschen sich für die Demokratie zu entscheiden und nicht für Kommunismus.

Schließlich setzt er die Demokratie in den Kontrast zum Kommunismus. Durch die wiederholte Verwendung des Wortes „frei“ lässt er die Freiheit als das wertvollste Gut erscheinen. Dem setzt er „Sklaven“ als Symbol für den Kommunismus entgegen „Die Freiheit ist unteilbar und wenn auch nur einer versklavt ist, dann sind nicht alle frei.“(Zeile 77-79).

Er lässt die Demokratie zwar als deutlich besser als den Kommunismus erscheinen, allerdings nicht als fehlerfrei. Durch die Aussage die Demokratie sei unvollkommen erreicht er eine gewisse Glaubwürdigkeit und seine Rede kommt beim Bürger nicht als Blasphemie an.


Sein verwendeten Argumente sind so simpel, wie nötig und daher auch für jeden einzelnen verständlich. Letztlich schafft er es durch die Wahl seiner Worte das bereits entmutigte Volk Westberlins wieder zum Jubeln zu bringen und weckt, durch die vor Augen Führung des Wertes von Freiheit und Mitsprachrecht in der Demokratie, einen Ehrgeiz und Stolz die zu jener Zeit missliche Lage zu überstehen.

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