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Textanalyse

Text­in­ter­pre­ta­tion: Der Aufbruch von Franz Kafka

512 Wörter / ~1 Seite sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Marion P. im Feb. 2019
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Dokumenttyp

Textanalyse
Deutsch

Universität, Schule

HLT Bad Ischl

Note, Lehrer, Jahr

2

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Marion P. ©
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Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 79896









Textinterpretation

In der Parabel „Der Aufbruch“ von Franz Kafka, geht es um einen Herren, der sein Pferd holt um damit wegzureiten, jedoch ohne Essensvorrat und ohne bestimmtes Ziel. Anfangs befiehlt der Herr seinem Diener das Pferd aus dem Stall zu holen. Da dieser jedoch nicht reagiert, übernimmt er selbst die Aufgabe und sattelt es. Später hält der Diener seinen Herren am Tor auf und fragt hin, wo dieser hinreiten wolle, worauf er sein Ziel mit „Weg-von-hier“ angibt. Zudem erfährt der Leser, dass kein Essensvorrat den Herren auf der Reise helfen könnte, er also auch keinen bei sich trägt.

Es werden viele verschiedene Themen angesprochen, wie Veränderung, Aufbruch, Flucht, der Antritt einer Reise aber auch die Flucht. Die Parabel wird durch einen Ich-Erzähler vermittelt, was schon im ersten Satz zu erkennen ist „Ich befahl…“. Des Weiteren sind viele Parataxen, wie zum Beispiel am Ende der ersten Zeile „Ich ging selbst in den Stall, sattelte mein Pferd und bestieg es.“ und einfache Sätze, wie in der Mitte der ersten Zeile „Der Diener verstand nicht.“ zu finden. Auffällig ist auch das der Text ohne Absätze oder Zeilenumbrüche geschrieben wurde und das viele direkten Reden eingebaut sind. Dadurch entsteht ein Dialog zwischen dem Ich-Erzähler und dem Diener, was die Handlung vorantreibt.

Der Titel „Der Aufbruch“ deckt sich mit dem Inhalt des Textes, denn der Protagonist befindet sich ebenfalls in einem Aufbruch – innerlich wie äußerlich. Weder Menschen, wie der Diener, noch andere Dinge aus seinem alten Leben, wie z.B. ein Essensvorrat, können ihm auf seiner Reise behilflich sein, oder ihn davon abhalten. Er befindet sich an einem Wendepunkt in seinem Leben und wird von der Freiheit angetrieben.

Als Kurzgeschichte lässt sich die Parabel als Aufbruch in einer bestimmen Lage interpretieren. Dieser Aufbruch kann als Auszug von Zuhause bis hin zur Flucht aus einer unangenehmen Situation reichen. Die einzelnen Figuren in der Parabel stehen für verschiedene Symbole. Der Diener ist als solches zu betrachten. Er steht für die Dinge, beziehungsweise Personen, die einen festhalten und nicht loslassen wollen. Er kann auch als Ballast angesehen werden und somit als etwas Negatives, was man nicht auf seine Reise mitnehmen und hinter einem lassen möchte. Als zweites Symbol ist das Pferd zu betrachten, welches das Gegenteil vom Diener darstellen soll. Es steht für Dinge, die man unbedingt auf seiner Reise und in seinem neuen Leben mithaben möchte. Diese können etwas Nutzvolles sein wie ein Auto, bis hin zu Glücksbringern oder Erinnerungen. Die Trompeten stehen für das verlockende in der Ferne, was dazu angeregt hat einen Aufbruch zu wagen. Die Frage um den Essensvorrat kann als Versuch betrachtet werden, den Aufbrechenden aufzuhalten und ihm die Konsequenzen bewusst zu machen.

Franz Kafka will mit dieser Parabel betonen, dass man keine Angst vor Neuerungen in seinem Leben haben sollte. Offenheit für Neues ist dabei ebenso wichtig wie das Loslassen von den altbewährten Dingen. Einen Schlussstrich zu ziehen kann einem dabei helfen. Man muss sein eigenes Leben führen und Entscheidungsfreiheiten haben und wenn diese durch menschliche Beziehungen oder Ähnliches gefährdet werden, sollte man sogar diese Bindung lösen, damit es zur Selbstentfaltung kommen kann.



500 Wörter


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