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Inhaltsangabe

Text­be­schrei­bung: Streu­sel­schnecke von Julia Franck

964 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autor Wilhelm B. im Okt. 2013
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Dokumenttyp

Inhaltsangabe
Deutsch

Streuselschnecke Analyse

Universität, Schule

Realschule Bad Säckingen

Note, Lehrer, Jahr

2, Frau Brecht, 8

Autor / Copyright
Wilhelm B. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 34459








Streuselschnecke (Julia Franck)

Textbeschreibung

 

In der Erzählung „Streuselschnecke“ von Julia Franck (geb. 1976) geht es um ein Mädchen, welches ihren Vater mit 14 Jahren kennenlernt und drei Jahre später diesen wieder verliert. Der Text beginnt mit einem Anruf von einem Mann, welcher die Ich - Erzählerin treffen möchte. Sie verabreden sich und gehen aus. Er stellt sie seinen Freunden vor und zeigt ihr, wie er arbeitet. Die Erzählerin fragt sich, ob sie Geld von der Person verlangen könne, traut sich jedoch nicht zu fragen. Nach zwei Jahren erfährt die Erzählerin, dass der Mann todkrank sei. Die Erzählerin besucht ihn ab und zu im Krankenhaus, wo er sie auch fragt, ob sie ihm Morphium besorgen könne, da er Angst vorm Sterben habe. Obwohl der Mann sie weiter nach dem Morphium fragt, kommt sie seiner Bitte nicht nach und fragt ihn stattdessen, ob er Kuchen möchte. Der Mann entgegnet daraufhin nur, dass ihm die einfachen Dinge lieber seien und er nur Streuselschnecken wolle. Die Erzählerin backt ihm daraufhin ein paar und bringt sie ihm. Er sagt ihr noch, dass er gerne zusammen mit ihr gelebt hätte. Nach dem 17. Geburtstag der Erzählerin stirbt er. Ihre Schwester kommt, um der Beerdigung beizuwohnen, die Mutter blieb jedoch zu Hause, denn sie hatte den Vater der Erzählerin wohl zu wenig gekannt und nicht geliebt.

Die junge Frau betrachtet nachdenklich die Streuselschnecke im gemütlichen Café während sie ihrem Vater gegenübersitzt.
Die junge Frau betrachtet nachdenklich die Streuselschnecke im gemütlichen Café während sie ihrem Vater gegenübersitzt.

Die Erzählung findet in Berlin statt, es gibt keine direkten Zeitangaben, man erfährt nur, dass die Erzählerin am Anfang der Geschichte 14 Jahre alt (Z. 1) ist und bei Freunden wohnt (mit 14) und am Ende 17 Jahre alt ist (Z. 29). Die Erzählerin lebt seit längerem nicht mehr bei ihrer Familie (Z. 1-2) sondern bei Freunden. Sie arbeitet als Kindermädchen, putzt und geht noch zur Schule (Z. 14) und hat wenig Aussicht auf eine „gute“ Zukunft (Z. 15: vielleicht würde eines Tages etwas Richtiges aus mir). Außerdem hat sie, so wie es aussieht ihren Vater vor ihrem 14. Lebensjahr noch nie getroffen, da in Zeile 27 – 28 steht, er hätte gerne mit ihr gelebt.

Ich vermute außerdem wegen der Aussage „Ich hatte mich geschminkt“, dass der Erzähler weiblich ist. Vom Vater des Erzählers ist wie beim Erzähler selbst weder Vor- noch Nachname genannt, außerdem erfährt man kein Alter vom Vater. Der Vater trifft seine Tochter, so wie es aussieht, zum ersten Mal, als sie 14 ist, denn in Zeile  8 steht er sei schüchtern ihr gegenüber. Die eine Aussage im Text macht mich etwas stutzig, dort heißt es: „Ein feines, ironisches Lächeln zog er zwischen sich und die anderen Menschen. Ich ahnte, was das Lächeln verriet (Z. 9-10). Vermutet die Tochter etwa schon, dass ihr Vater bald sterben wird, oder hat das Lächeln eine ganz andere Bedeutung? Außerdem sagt er, dass er gerne Morphium hätte, als er schon im Sterben liegt (Z. 20), doch in Z. 24-25 sagt er: die einfachen Dinge seien ihm jetzt die Liebsten. Meint er damit, dass Morphium zu den „einfachen Dinge“ des Lebens gehört, aber wahrscheinlich ist er nur ziemlich verzweifelt und hat Angst vorm Sterben. Die Beziehung zwischen Mutter und Vater scheint auch nicht die Beste zu sein, denn in Zeile 31 steht, die Mutter habe ihn zu wenig gekannt und nicht geliebt, ich habe daraus geschlossen, dass die Erzählerin vielleicht das Ergebnis einer kurzfristigen Affäre war, aber sie hat ja Schwestern, es könnten natürlich auch Halbschwestern sein, jedoch kommt eine der Schwestern auch zur Beerdigung des Vaters (Z. 29-30). So wie es Aussieht, sind die Familien Verhältnisse ziemlich kompliziert. Die Geschichte zieht sich über drei Jahre hin und am Anfang hat man das Gefühl, die Erzählerin und der Vater hätten eine Art Beziehung, da man noch nicht weiß, dass er der Vater ist, trotzdem scheinen sich beide nie richtig verstanden zu haben (Z. 17: „Der Mann und ich waren uns immer noch fremd).

Der Text ist durchgängig in der Ich – Erzählperspektive geschrieben und in vier Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt geht von Zeile 1-7 ich habe ihn „erstes Treffen“ genannt, da er das erste Treffen von Vater und Tochter beschreibt. Der zweite Abschnitt geht von Zeile 8-16, da in ihm beschrieben wird, wie Vater und Tochter jeweils Leben habe ich ihn „Leben von Vater und Tochter genannt“. Abschnitt Nummer drei ist „der Todeskampf des Vaters“. Es ist ei kurzer Einblick in die letzten Tage, Wochen oder Monate (schwer zu sagen) der Zeit, die die Beiden gemeinsam haben (Z. 17-28). Der vierte und letzte Abschnitt ist „die Beerdigung des Vaters“ es ist ein kurzer Bericht, wer zur Beerdigung gekommen ist und wer nicht.

Die Geschichte ist im Präteritum erzählt, die Wortwahl und der Satzbau sind ziemlich umgangssprachlich gehalten und gut verständlich. Die Autorin verheimlicht bis zum Schluss, dass der Mann eigentlich der Vater der Erzählerin ist, dadurch entsteht beim Leser, selbst bei wiederholtem Lesen der Geschichte, der Eindruck einer Beziehung der Zwei und ist am Anfang etwas verwirrend.

Die zentrale Aussage des Textes  ist ziemlich schwer zu erfassen und deshalb glaube ich, die Autorin will damit sagen (vor allem wegen des Titels), dass manchmal die „einfachen Dinge“ des Lebens die sind, über welche man sich am Ende am meisten freut, im Fall des Textes sind es zum Beispiel Streuselschnecken.

Ich bin im Allgemeinen etwas verwirrt was den Text angeht. Er wirft viele unbeantwortete Fragen auf und warum erlauben es Eltern (in dem Fall die Mutter), dass ihr Kind alleine bei Freunden in Berlin wohnt und das schon mit 14 Jahren? Außerdem scheint die Erzählerin keinen sonderlich guten Umgang zu haben (Z. 20-21 „Ich hatte Freunde, die Drogen nahmen“). Ich finde es auch etwas unverschämt, dass sich der Vater nach seiner Tochter erkundigt, wenn er weiß, dass er bald sterben wird. Aber im Großen und ganzen hat mich der Text ziemlich zum Nachdenken gebracht und ich könnte mir gut vorstellen, dass die Autorin Julia Franck von sich selbst in dieser Erzählung berichtet.


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