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Textanalyse

Text­ana­lyse zu `Zwei Männer` Günther Weisen­born

599 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Sophia P. im Mai. 2016
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Dokumenttyp

Textanalyse
Deutsch

Universität, Schule

AHS, Wien

Note, Lehrer, Jahr

1, Schubert, 2015

Autor / Copyright
Sophia P. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.07 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 56336







Inhalt: Die Text­ana­lyse von "Zwei Männer" liefert tiefe Einblicke in die Charak­ter­ent­wick­lung und Thematik der Über­win­dung gesell­schaft­li­cher Unter­schiede. Sie beleuchtet stilis­ti­sche Mittel, die Weisen­born nutzt, um die Dring­lich­keit der Natur­ka­ta­strophe und deren Auswir­kungen auf die Bezie­hung der Charak­tere darzu­stel­len. Der Leser erhält ein detail­liertes Verständnis für die Symbolik und Motive der Geschichte, was zu einer berei­cherten Lese­er­fah­rung führt.
#Naturkatastrophe#Gesellschaftsunterschiede#Erzählperspektive

25.11.15

Textanalyse zu „Zwei Männer“


Die Kurzgeschichte „Zwei Männer“ von Günther Weisenborn handelt von einem Farmer und seinem Taglöhner, die gemeinsam eine lebensbedrohliche Naturkatastrophe überstehen. Ein zentrales Thema bildet die Überwindung der gesellschaftlichen Stellung der beiden Hauptprotagonisten, sodass sich am Ende eine Kameradschaft entwickelt.


Wie für eine Kurgeschichte typisch beginnt sie mit einem unmittelbaren Einstieg, wodurch sich der Leser sofort in dem Geschehen befindet. Zudem steht ein besonderes Ereignis, die lebendbedrohliche Naturkatastrophe, im Mittelpunkt. In Argentinien wird durch heftige Regenfälle das ganze Land überschwemmt, jedoch verschlimmert sich die Lage durch den Strom des Parana, der nun endgültig das ganze Land unter Wasser stehen lässt. Somit ist der Taglöhner gezwungen sich zu seinem Herrn auf das Dach zu flüchten. Beide überstehen die Katastrophe und das offene Ende weist auf den gemeinsamen Bau eines neuen Hofes hin.


Die Kurzgeschichte lässt sich inhaltlich grob in zwei Teile teilen, während bis zur Zeile 64 vor allem auf die Beschreibung der Natur und die Folgen der Flut und Regenfälle für das Land eingegangen wird, so wird danach das hauptsächliche Augenmerk auf die Beziehung zwischen den beiden Männern gelegt. Zu einer ähnlichen Einteilung gelangt man, wenn man die Erzählperspektive in Betracht zieht. Im ersten Teil wird neutral erzählt, was sich in der Gleichgültigkeit, verstärkt durch die kurz gewählten Sätze, wiederspiegelt und durch Unbeteiligtheit des Erzählers unterstrichen wird. Danach wechselt die Erzählperspektive in die eines personalen Erzählers aus der Sicht des Taglöhners, der dem Leser Einsicht in seine Gefühle und Gedanken gewähren lässt.


Die beiden Protagonisten werden indirekt charakterisiert. Der Herr und sein Taglöhner bilden den Grundstein für die zentrale Aussage der Geschichte: das Überwinden gesellschaftlicher Unterschiede bis hin zur Freundschaft. Der Titel „Zwei Männer“ versucht auf diese Thematik hinzuweisen. Der Farmer, der Herr steht über dem Taglöhner ist sein Vorgesetzter, jenes Verhältnis verändert sich aber im Laufe der Geschichte.


Hinsichtlich der Sprache wird jene einfach gehalten. Den Satzbau betreffend werden viele Parataxe, eigenständige und kurze aneinandergereihte Hauptsätze, verwendet. Auf komplizierte, verschachtelte Sätze wird großteils verzichtet. Direkte Reden treten kaum auf, umso mehr pointieren die beiden letzten die beginnende Freundschaft zwischen dem Taglöhner und seinem Herrn. Besonderes wird auf die gehäufte Verwendung von Adjektiven und Vergleiche zurückgegriffen um den Strom des Parana zu beschreiben und ihm ein Gesicht zu geben. Um die Schwere der Katastrophe zu unterstreichen, bedient sich Weisenborn verschiedenster Stilmittel. So findet sich beispielsweise eine Metapher (vgl. Z. 27-29), in der das Wasser als der „Feind“ dargestellt wird durch den „grösste[n] Puma“ (Z. 29) und das Wasser mit „hundert Schlangen“ (Z. 28) gleichgesetzt wird, diese Hyperbel verstärkt nochmals die Gefahr des Parana. Mithilfe einer Ellipse (vgl. Z. 20) wird der Parana zudem als noch größer dargestellt. Auf die Grausamkeiten, die die Überschwemmung mit sich bringt, wird durch die Hyperbel „dunkelsten aller Nächte“ (Z. 47) erneut hingewiesen. Kurz darauf findet sich ein Parallelismus „Das Wasser rauschte. Die Blasen platzten.“ (Z. 49), der die aussichtslose Lage während dieser Naturkatastrophe wiederspiegelt. Das „Platzen der Blasen“ steht hier für den Tod der Natur in jener Gegend, da die Blasen in der Kurzgeschichte für die Vergänglichkeit des Lebens darstellen. Eine weitere Metapher (vgl. Z. 59-60) weist auf die Unsicherheit über das Überleben dieser Katastrophe für die Protagonisten hin, da alles um sie herum stirbt. Ein wiederkehrendes, wichtiges Motiv bildet die „letzte Zigarette“ (Z. 16, 76), die schlussendlich zu dem Wendepunkt in der Geschichte führt und die beiden Männer zu Freunden werden und ihre Stellungsunterschiede überwindenlässt.


Abschließend kann man zu dem Schluss kommen, dass es des Autors Intention war, deutlich zu machen, dass erst in den schlimmsten Situationen klar wird wie unwichtig die gesellschaftliche Stellung ist und jene dann leicht überwunden werden kann.





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