Installiere die Dokumente-Online App

word image
Textanalyse

Text­ana­lyse Wolfgang Borchert: Dann gibt es nur eins!

491 Wörter / ~1½ Seiten sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Autor Gerd K. im Mrz. 2017
<
>
Upload File
Dokumenttyp

Textanalyse
Deutsch

Universität, Schule

Technologisches Gewerbemuseum Wien - TGM

Note, Lehrer, Jahr

3, Zins, 2016

Autor / Copyright
Gerd K. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.49 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.25stern_0.3
ID# 64236







Wolfgang Borchert: Dann gibt es nur eins!

TEXTANALYSE

 

In dem mir vorliegendem Textausschnitt von Wolfgang Borchert, aus dem Werk „Das Gesamtwerkt“, Seite 318 ff, veröffentlicht durch den Verlag Rowohlt, im Jahr 1986, beschreibt der Autor wie seiner Ansicht nach ein Krieg vermieden werden kann und was durch einen Krieg passieren würde. Der Textausschnitt vermittelt das Gefühl, dass ein Krieg vor der Haustüre steht, welcher aller Menschen Leben für immer beenden würde. In den folgenden Zeilen werde ich mich damit befassen den oben genannten Text auf seine formalen du sprachlichen Auffälligkeiten, sowie auf das Vorkommen von rhetorischen Stilmitteln zu untersuchen. Außerdem werde ich am Ende meines Textes die Intentionen des Autors analysieren und den Text auf seine Aktualität überprüfen.

Der Text beginnt mit vierzehn kurzen Absätzen, welche alle mit dem gleichen Ausruf: „Sag NEIN!“ enden. In diesen Absätzen bittet er viele Berufsgruppen, mit einer Bedeutung im Krieg, sich zu weigern Befehlen zu folgen. Durch die stetige Wiederholung des Satzes verleiht er hier seiner Bitte Dringlichkeit. Außerdem hat jeder dieser vierzehn Absätze einen identischen Aufbau. Alle beginnen Sie mit „Du“, dann wird der der Beruf genannt und darauf folgt die Aufforderung zur Befehlsverweigerung. In dem Satz, in welchem der Beruf genannt wird, fehlt jeweils der Artikel des ersten Nomens, außerdem fehlt ein Prädikat, um einen vollständigen Deutschen Satz zu bilden. Im vierzehnten Absatz verwendet Borchert eine lange Aufzählung um möglichst viele Regionen des Erdballes direkt anzusprechen und so eine persönlichere Beziehung zum Leser aufzubauen, um seiner Bitte noch mehr Kraft zu verleihen.

Der nächste Satz erstreckt sich über fast zwei Seiten, dadurch wechselt der Autor hier von vierzehn parataktischen Absätzen zu zwei zusammengehörigen hypotaktischen Absätzen. Auch die Gliederung ändert sich. Ab dem fünfzehnten Absatz wird der restliche Text zwar leicht durch kleinere Absätze gegliedert, doch nicht so strikt wie in den vorigen Absätzen. Diese eine Hypotaxe, welche fast die Hälfte des mir vorliegenden Textes ausmacht leitet er wie folgt ein: „Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann: dann: …“. In diesem Zitat sieht man, dass der Teil bis zum Bestrich, sowie das Wort dann wiederholt werden.

Im letzten Absatz verwendet der Schriftsteller viele Metaphern und Klimaxe. Wie zum Beispiel in den Textpassagen: „ In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen Schiffe stöhnend verstummen …“ und: „… den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben - …“. Durch die Verwendung der vielen folgen Klimaxe und Metaphern malt Wolfgang Borchert ein postapokalyptisches Bild in die Köpfe seiner Leser, um diese endgültig davon zu überzeugen seiner Bitte nachzukommen.

Der Schriftsteller versucht mit diesem Text und seiner Bitte einen Krieg abzuwenden. Vor einigen Jahrzehnten wäre ihm das vielleicht noch gelungen, zur heutigen Zeit jedoch denke ich, dass der Text dafür in einer zu alten Sprache verfasst ist, außerdem werden in dem Text Berufe angesprochen, welche nahezu ausgestorben sind. Alles in allem ist dieser Text nicht mehr  aktuell genug, um seinen Zweck auch nur in entferntester Weise erfüllen zu können.


Swop your Documents

G 2 - Cached Page: Thursday 28th of March 2024 03:46:04 PM