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Erörterung
Deutsch

Friedrich-Gymnasium Wien

1, prof.krist, 2018

Marion B. ©
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ID# 79758







Deutsch 7a

In dem am 18.01.2012 in der Tageszeitung „Der Standard“ erschienenen Artikel „Von Glücksschmieden und Armutsfallen“ sprechen die Autoren Barbara Schechtner, David Tiefenthaler und Selina Thaler über Armut und soziale Gerechtigkeit. Es wird beschreiben, dass es viele unterschiedliche Meinungen zum Thema Armut und soziale Gerechtigkeit am Arbeitsplatz gibt.

Jeder wünscht sich wohl ein glückliches und erfolgreiches Leben. Dennoch stellt sich die Frage, inwieweit haben wir es selbst in der Hand, ein erfülltes Leben zu führen.



Hierin wird von einer Studie des Instituts für Jugendkulturforschung berichtet, bei welcher 400 Wiener/innen im Alter von 16 bis 19 Jahren zu „Ursachen für Armut“ und „sozialer Gerechtigkeit“ befragt worden sind. Die Antworten der Jugendlichen sind unterschiedlich ausgefallen.

Auch die sozialen Vorgeschichten und Hintergründe werden nicht außer Acht gelassen werden: Die 16- jährige Alexandra Edletzberger sagt, dass hochqualifizierte Migrant/inn/en gegenüber Österreicherinnen / Österreichern mit einer niedrigeren Qualifikation dennoch ins Hintertreffen geraten.

Der 18-jährige Jakob Becvar, dass auch Kündigung, Trennung vom / von der Ehe- partner/in oder eine schwerwiegende Erkrankung Gründe für Geldknappheit und Verarmung sein könnten. Trotzdem werden von den befragten Jugendlichen eher die einzelnen, von Armut betroffenen Personen verantwortlich gemacht.

Nur 21 Prozent der jungen Menschen denken, dass eine ungerechte Gesellschaft Ursache dafür sei.

Diesen schließe ich mich an, denn meiner Meinung nach haben nicht alle Menschen in unserer Gesellschaft die gleichen Chancen, wenn es sich vor allem um eine gute Ausbildung als bedeutenden Schritt im Werde- gang handelt. Jörg Pagger, Lehrer für Sozialmanagement an der HLW Graz, bestätigt, dass Armut an die nächste Generation weitergegeben werde, weil Menschen aus ärmeren Familien schlechtere Voraussetzun- gen hätten.

Zudem sollten Frauen und Männer, egal welcher Nationalität und welcher sozialer Schicht, gleiche Bedin- gungen vorfinden. Auch 64,4 Prozent der befragten Jugendlichen erkennen die Schließung der Gehalts- schere zwischen Frauen und Männern und die Chancengleichheit für alle als die wichtigsten Aspekte für soziale Gerechtigkeit an.

Ebenfalls sollten Minderheiten weder benachteiligt noch diskriminiert werden. Hierfür sind aber transparente Informationsträger und Förderprogramme erforderlich.


Weil eine gute Qualifikation nunmal die Voraussetzung für einen anspruchsvollen Job ist, denken auch 50 Prozent der befragten Jugendlichen, dass Personen ohne Matura am Arbeitsmarkt schlechtere Karten hätten. Aus der Studie geht jedoch hervor, dass diese 50 Prozent „bildungsnahe“ Jugendliche sind, obwohl der 18-jährige Jakob Becvar äußert, dass auch eine gute Lehrausbildung Türen öffnen kann.

Eine weit verbreitete Meinung der Befragten ist jene, dass jede/r ihres / seines eigenen Glückes Schmied ist. Nach meiner Ansicht leugnet diese Aussage die Elemente soziale Benachteiligung, Bildungsstand, finanzielle oder private Probleme und viele mehr. Denn sehr wohl ziehen Einsatz und Arbeitseifer Erfolg an, jedoch bestimmen vor allem die Basis und auch die Rahmenbedingungen das Weiterkommen und das Wohlbefinden im Beruf und im privaten Bereich.

Dennoch legt die Befragung offen, dass die Wiener/innen wenig darüber aufgeklärt sind, wie Armut begründet sein kann, weil laut Studien zwischen 2000 und 2013 das Verständnis für die Mittellosigkeit rückgängig ist. Daher finde ich, dass junge Menschen sich vermehrt mit den Themen Not sowie mit sozialer Ungerechtigkeit beschäftigen sollten, da diese auch in Österreich präsent sind.

Der einzelne Mensch wird größtenteils selbst dafür verantwortlich gemacht und im schlechtesten Fall sogar stigmatisiert. Und das ist in unserer heutigen Informationsgesellschaft nicht annehmbar. Vielleicht sollte hier unsere Bildungspolitik ansetzen, um die Schüler/innen zu sensibilisieren.




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