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Textanalyse

Textanal­yse: Comic Donald Duck - Multimod­alität

2.875 Wörter / ~13 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autorin Anna S. im Mai. 2009
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Dokumenttyp

Textanalyse
Deutsch

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2009

Autor / Copyright
Anna S. ©
Metadaten
Preis 7.40
Format: pdf
Größe: 0.54 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 644







PS: Text und kommunikative Kompetenz
WS 2008/2009

Univ.-Ass. Dr.


Textanalyse eines Comics unter besonderer Beachtung der Multimodalität


PROSEMINARARBEIT

von:

0712087

Abgabetermin: 22. 01. 2009

Inhaltsverzeichnis


1.Einleitung. 3

2.Comic als multimodaler Text3

3.Besonderheiten eines Comics. 4

3.1.Sprache-Bild-Kombination. 4

3.2.Textualität von Bildern. 4

3.3.Bild-Text Relation. 5

3.3.1.Lineare Bild-Text-Relation (Reihung)5

4.Kriterien der Textualität laut Beaugrande/Dressler (1981)5

4.1.1.Kohäsion. 6

4.1.2.Kohärenz. 6

4.1.3.Intentionalität7

4.1.4.Akzeptabilität7

4.1.5.Informativität7

4.1.6.Situationalität7

4.1.7.Intertextualität7

5.Textanalyse unter Einbezug der Bilder8

5.1.Der Textbegriff. 8

5.2.Textsorte. 8

5.3.Kohäsion (unter Einbezug der Bilder)8

5.4.Kohärenz. 10

6.Zusammenfassung. 11

7.Literaturverzeichnis. 12

Internetquellen. 12

1.     Einleitung

Als Grundlage meiner Textanalyse dient ein Comic aus dem Micky-Maus-Heft vom November 2008. Der Titel des Comics lautet „Der Meister-Fliegenfischer“ und es handelt sich dabei um einen Donald-Duck-Comic.

Das Ziel dieser Arbeit ist den ausgewählten Text sowohl auf sprachlicher als auch auf bildlicher Ebene zu analysieren. Den Schwerpunkt werde ich auf die Multimodalität und auf die Text und Bildfunktion legen.

Comics haben leider einen recht geringen Stellenwert in unserer Gesellschaft, darum möchte ich das komplexe Zusammenspiel von Bild und Sprache verdeutlichen und feststellen ob die Sprache eines Comics, wie oft behauptet wird, wirklich als qualitativ minderwertig angesehen werden kann.

2.     Comic als multimodaler Text

Comics können als die ursprünglischste Form des multimodalen Textes angesehen werden. Sowohl die Sprache als auch die dazugehörigen Bilder versuchen uns eine Geschicht zu vermitteln. Wichtig beim Lesen jedes Comics ist es die Bilder nicht einzeln zu betrachten, sondern die aneinander gereihten Panels (Fachsprache für mehrere geschlossene Kästchen des Comics) als Gesamttext zu verstehen.

Scott McCloud (1995) bezeichnet Comics als „[…] zu räumlichen Sequenzen angeordnete, bildliche oder andere Zeichen, die Informationen vermitteln und / oder eine ästhetische Wirkung beim Betrachter erzeugen“. Nach dieser Definition muss ein Comic aus mindestens 2 Bildern bestehen, allerdings hat sie den Vorteil, dass sie unabhängig von Inhalt, Umsetzung und Medium ist.

Bei Comics können sowohl visuelle als auch verbale Elemente dazu dienen eine narrative Verbindung zwischen den einzelnen Panels herzustellen. Würden nur die Bilder oder nur der Text zur Verfügung stehen, wäre es für den Rezipienten unmöglich die fehlenden Zusammenhänge herzustellen, da, wie bereits erwähnt, ein Comic ein komplexes Zusammenspiel von Text und Bild ist (vgl. Kaindl 1998, S.96).

3.     Besonderheiten eines Comics

Das Besondere eines Comics liegt darin, dass man sowohl den Text als auch die Einzelpanels dazu benötigt, um ihn wirklich lesen zu können. Die Analyse muss den gesamten Comic umfassen. Man versucht dabei den gesamten Comic, also auch die Bilder, als Text zu sehen.

3.1.          Sprache-Bild-Kombination

Bei einem Comic kann man von einem Sonderfall sprechen, denn der Text allein hat so viele Leerstellen, dass er nicht verständlich wäre. Betrachtet man aber nur die Bilder, könnte man sich den Text dazudenken und würde den Großteil der Geschichte, bei den meisten Comics, wie bei einer Bildergeschichte verstehen können. Somit fügt nicht der Inhalt des Bildes dem Text weitere Informationen hinzu, sondern der Text fügt dem Bild zusätzliche Informationen hinzu und macht die Bilder, zum Beispiel auch durch sogenannte „Pengwörter“ (Sackmann 1998, online) wie „Knacks“, „Platsch“, „Wutsch!“ lebendig.

Die Bilder in traditionellen Comics sind so angeordnet, wie man in der jeweiligen Kultur liest. In herkömmlichen Comics sind die Bilder demnach von links nach rechts und von oben nach unten angeordnet. Heute gibt es aber bereits Ausnahmen, wie zum Beispiel Mangas, die von hinten nach vorne gelesen werden müssen oder experimentelle Comics, die keine bestimmt.....[Volltext lesen]

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4.1.1.   Kohäsion

Kohäsion zeichnet sich bei Beaugrande/Dressler (1981, S.3) dadurch aus, dass die Oberflächenkomponenten durch grammatische Formen und Konventionen voneinander abhängen. Das heißt, dass die Sätze sprachlich sichtbar miteinander verbunden sein müssen und dass eine grammatische Relation zwischen den einzelnen Elementen herrschen muss. Beaugrande/Dressler beziehen sich dabei auf eine rein sprachliche Ebene.

In meinem Fall müsste dies allerdings auch auf eine grafische Ebene ausgedehnt werden. Da Kohäsion bei einem Comic nur mit Hilfe des Bildes hergestellt werden kann.

Bsp. : P1, S1-S2: „He! Was soll denn das?“ „Hopp!“

Dieser Text allein hat überhaupt keinen Zusammenhang, betrachtet man allerdings das Bild, dann kann man schnell feststellen, dass Donald Daisy überrascht, da er mit seiner Angel nach ihrer Schleife im Haar geangelt hat und dies noch durch ein „Hopp“ unterstreicht. Ohne die Bilder und die Zugehörigkeit zu gewissen Personen kann bei einem Comic also nicht von Kohäsion gesprochen werden.

4.1.2.   Kohärenz

Bei der Kohärenz handelt es sich laut Beaugrande/Dressler um den „semantisch-inhaltlichen Zusammenhang eines Textes, der durch Kohäsionsmittel an der Textoberfläche ausgedrückt werden kann.“ (Beaugrande/Dressler 1981, S.88).

Kohärenz wir im Laufe des Rezeptionsprozesses vom Leser durch Vorwissen hergestellt. Bei einem Comic ist die Kohärenz allein durch den Text nicht gegeben, da jegliche inhaltliche Zusammenhänge fehlen. Ohne Bild bleibt es sogar für sehr erfahrene Leser unklar, wer spricht und wovon überhaupt die Rede ist bzw. wo und wann sich die Handlung abspielt. Ein Comic liefert daher nur die „Sinnkontinuität“, die als Grundlage für die Kohärenz dient. (vgl. Beaugrande/Dresser 1981, S.88).

4.1.3.   Intentionalität

Die Intentionalität ist laut Beaugrande/Dressler (1981, 8f.) „die Einstellung des Textproduzenten, der einen kohäsiven und kohärenten Text bilden will“. Bei einem Comic entsteht, wie bereits oben erwähnt, allein durch den schriftlichen Text keine Kohäsion und Kohärenz im Text, somit ist auch die Intentionalität laut Beaugrande/Dressler nicht gegeben.

4.1.4.   Akzeptabilität

Der Leser erwartet einen kohäsiven und kohärenten Text, dies ist bei einem Comic wieder nicht der Fall, da der Text ohne Bild vom Leser nicht als vollständiger Text akzeptiert wird.

4.1.5.   Informativität

Die Informativität bezieht sich auf das was man von einem Text erwartet oder eben nicht erwartet und auf die Menge der Informationen. Da man bei einem Comic allein aus dem Text nicht genug Informationen bekommt und alle Zusammenhänge zu erkennen, kann man bei einem Comic nicht von Informativität laut Beaugrande/Dressler sprechen. Die Zusammenhänge entstehen wieder nur wenn man zusätzlich zum Text auch die Bilder betrachtet.

4.1.6.   Situationalität

In weiterer Folge scheidet auch die Situationalität aus, da ein Comicleser gegenüber dem Comic eine gewisse Erwartungshaltung einnimmt. Zu dieser zählt das Einhalten der Panelstruktur und die Darstellung der Handlung mit Hilfe von Bildern. Würde die Comicsituation, also die Bilder, ignoriert werden, wäre der .....

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5.3.          Kohäsion (unter Einbezug der Bilder)

Als Kohäsion bezeichnet man die Beziehungen zwischen sprachlichen Elementen. In meiner Analye werde ich die Kohäsion auf die Beziehungen zwischen sprachlichen und grafischen Elementen ausweiten. Diese Beziehungen können sowohl in einem syntaktischen als auch in einem semantischen Bezug zueinander stehen.

Die Sätze werden sprachlich sichtbar durch Kohäsionsmittel miteinander verbunden.

Da es sich beim Text meines Comics großteils (außer kurzen zusätzlichen Erläuterungen des Autors) eigentlich immer um Dialoge oder Monologe handelt, wird im ganzen Text das Präsens als Tempus verwendet.

„Der Bildertext entsteht aus der Verknüpfung der Substitutionsketten (Handlungszeichen) und der Zuordnungsfolge (Raumzeichen).“ (Krafft 1978, S.133). Das heißt, dass die einzelnen Panels des Comics durch eine Substitionskette verbunden werden. In diesem Fall wird nicht ein Wort wiederaufgenommen, sondern eine Figur taucht immer wieder auf. Donald taucht in nahezu jedem Bild auf oder es wird von oder mit Donald gesprochen. (Ausgenommen sind nur 3 Bilder, in denen nur der Fisch zu sehen ist.) Wie zum Beispiel in P2 von Daisy: “

„Bist du jetzt völlig übergeschnappt?“ Man kann aus dem ersten und dem dritten Bild darauf schließen, dass das „du“ sich an Donald richtet.

Laut Linke/Nussbaumer/Portmann (2004, S. 245-247) kann man hierbei von einer Substition oder einer Rekurrenz sprechen. Von Rekurrenz spricht man bei der Wiederaufnahme eines Wortes oder der Wiederholung eines Lexems. Dies kann man auch auf Bilder übertragen in diesem Fall, wäre es das ständige Wiederauftreten von Donald, aber auch im Text findet man Rekurrenz.

Im gesamten Text finden sich durchgehend Wiederaufnahmen der Lexeme „Forelle“ un.....

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5.4.          Kohärenz

Kohärenz ist nicht an der Oberfläche erkennbar und erfordert Arbeit des Lesers. Der Leser muss den Text erst verstehen und eventuelle Lücken auffüllen. Bei der Kohärenz geht es darum, ob wir „eine zusammenhängende – also eben kohärente – Texttiefensturktur erschliessen können.“ (Linke 2004, S. 255). Neben der notwendigen Textoberflächenstruktur müssen wird also noch unser sprachliches und außersprachliches Weltwissen aktivieren.

Zur Beschreibung der Kohärenz meines Comics werde ich das Isotopiekonzept heranziehen. Die Grundannahme dieses Konzepts ist, dass Wörter aus einem Wortfeld, also mit ähnlichem semantischem Inhalt, sich über die Satzgrenzen hinweg zu Isotopieebenen verbinden. In einem Text können meherere verschiedene Isotopieebenen auf einmal auftreten (vgl. Linke 2004, S.260).

Ich habe das Isotopiekonzept gewählt, da es durch „die Tatsache, dass durch den Rückgriff auf semantische Merkmale versucht wird, den Textzusammenhang weitgehend unabhängig von Textoberflächenkohäsion zu erklären, […]“ (Linke 2004, S.260) besonders gut auf meinen Comic anzuwenden ist.

Die hervorstechende Isotopieebene im Comic ist, wie man bereits an der Überschrift erkennen kann, Fischen. Es kommen mehrere semantisch ähnliche Wörter wie „Fliegenfischen“, „angeln“, „Forelle“, „Forellensaison“, „Köder“ vor und die Bilder zeigen ebenfalls Fische, eine Angel, Donald beim Angeln und beim Fliegen fangen.

Wenn man sich die Kohärenz des Comics mit Hilfe des Thema-Rhema-Konzepts der Prager Schule ansehen würde, dann müsst man beachten, dass das sogennante Thema des nächsten Satzes, durch ein „Rhema“ im vorhergehenden Bild geschaffen worden sein kann. Unter „Thema“ versteht man etwas bereits Bekanntes, entweder durch Vorwissen oder aufgrund der Situation.

Als „Rhema“ bezeichnet man also die neue Information. „Das Rhema des ersten Satzes wird zum Thema des zweiten Satzes usw.“ (Brinker 2005, S.49) (vgl. Brinker 2005, S.49-51).

Bsp. P1-P4. Das Rhema wäre, dass Donald Daisys Schleife geöffnet hat, dies wird zum Thema der Äußerung von Daisy in P4.

6.     Zusammenfassung

Im Laufe der Arbeit wurde klar, dass selbst Sprache, die nicht allen Textualitätskriterien entspricht, am Ende ein Text sein kann. Um einen Comic als Text zu sehen, muss der Begriff auf jeden Fall etwas weiter gefasst werden, als bei Beaugrande/Dressler. Doch unter Einbezug der Bilder wird der Text leicht verständlich. Auch wenn die Handlung und die Sprache auf ihr Mindestmaß beschränkt werden, ist die Geschichte des Comics gut und kann vom Leser gut verstanden werden.

Durch die Analyse wurde vor allem die Wichtigkeit des Wechselspiels zwischen Bild und Text besonders deutlich. Die Handlung ist durch das ständige Auftreten derselben Figur (von Donald) über den ganzen Verlauf hinweg leicht nachvollziehbar und wird durch die vielen Ellipsen interessanter. Die Sprache ist, wie bereits erwähnt, sehr einfach und wird durch die B.....

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Internetquellen

Sackmann, Eckart (1998): Keine Sprechblasen. Online: URL: .....

Quellen & Links

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