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Mitschrift (Lernskript)

Terminiliste Einführung in die Mediävistik

1.451 / ~4 sternsternsternsternstern_0.75 Sören R. . 2010
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Mitschrift
Deutsch

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Kranich 2010

Sören R. ©
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sternsternsternsternstern_0.75
ID# 1562







Terminiliste Einführung in die Mediävistik

Kranich 2010 KF Graz


Mediävistik Lehre vom MA, medium aevum – das mittlere Zeitalter (zw. Antike u. Renaissance) Neuzeit

Alterität das Andere, Fremdartige; im Gegensatz zur eigenen vertrauten Lebenswelt; fremde Kulturen; Vergangenheit; Bestimmung der eigenen Identität oft nur über Erfahrung von Alterität möglich!

Rezeption Überlieferung, Verbreitung u. Wirkung einzelner Werke u. Stile über geschichtliche Zeiträume oder Grenzen der Nationalliteratur hinweg

Armarium „Bibliothek“ & „Skriptorium“ im Kloster; lat. arma „Waffe“, geistige Waffen (Bücher) der Kirche

Althochdeutsch ~750-1050; älteste schriftlich bezeugte Form der hochdeutschen Sprache; Sammelbezeichnung für deutsche Dialekte, Gemeinsamkeit: 2./hochdt. Lautverschiebung

Benrather Linie Trennlinie zwischen hochdeutschem und niederdeutschem Sprachbereich (berührt den Rhein)

Deutsch Sprachbezeichnung, Staatsangehörigkeit, Kulturraum; indogermanisch: teuta (Volk, Land), germanisch: peudo (Volk, Stamm), althochdeutsch: diot; diutisk (zum Volk gehörig), latinisiert: theodiscus; 11.Jh.: „diutisch“ als Bezeichnung für Sprache

Gotisch Eigener, heute ausgestorbener Zweig des Germansichen; dank der Wulfilabibel die älteste überlieferte germanische Schriftsprache (got. Bischof Wulfila übersetzte Bibel ins Germanische) Baustil gotisch („babarisch“)

Translatio Imperii Übertragung des Reiches; Fortführung des römischen Kaiserreiches durch die Franken

Admonitio generalis allg. Ermahnung; Bildungsreform 789 v. Karl dem Großen; in allen Klöstern Schulen; Mahnschreiben

Codex lat. Holz, Klotz, Baumstamm; „Schrifttafel“ oder „Buch“; ein aus Holzbrettern hergestellter Gegenstand; Handschrift zwischen 2 hölzernen Buchdeckeln

rubriziert lat. ruber „rot“; rote Tinte für Überschriften (rubrizierte Überschrift) mit Überschriften versehen, ordnen, strukturieren; Rubrikator –farbige Initialen

Miniatur lat. minium „Zinnoberrot“, ursprünglich it zinnoberrot gezeichnete Initiale oder Bild, dann Buchschmuck im allegeminen; unter Einfluss lat. minor „kleiner“ heutige Bedeutung; bildl.....

Artes mechanicae 7 unfreie Künste: Webkunst+Textilhandwerk, Seefahrt+Geografie+Handel, Malerei+Bildhauerei+Architektur, Haus-+Landwirtschaft, Kriegs-+Waffenkünste, Menschenheilkunde/Chirurgie, Hofkünste (Bogenschießen, Reiten, Schwimmen, Fechten, Jagen, Schachspiel, Verskunst, Tanz)

Verbotene Künste artes prohibitae; Magie, Wahrsagerei, Gaunertum, Betrug in ehrlichen Berufen

teleologisches Geschichtsbild Mittelalterliches Geschichtsverständnis; zielgerichtet; Geschichte steuert auf etwas zu

Zwei-Bücher-Lehre Altes+Neues Testament (für Geistliche); für Laien: Himmel+Erde

Mappa mundi / christozentrisches Weltbild Mittelalterliche Weltkarte, gesitliche Wahrnehmung der Welt; Londoner Psalterkarte; Paradies oben zwischen China+Indien; Welt=Körper Gottes; Ausrichtung nach Osten (wo Licht herkommt  Paradies  auch Kirchen nach O ausgerichtet); T-O-Schema

Portolan/Portulan Buch mit Seekarten und nautischen Informationen (Landmarken, Leuchttürme, Strömungen, Hafenverhältnisse)

Physiologus „der Naturkundige“, griech.Original im 2.-4.Jh. in Alexandria; Tierbeschreibungen und -deutungen; Aufgabe: Deutung von Sinn + Platz jedes Tieres (von Gott gewollt)

Zahlensymbolik Überzeugung, dass Zahlen u. Kombinationen aus Zahlen außer ihrer mathematischen Funktion auch weitere Bedeutungen zukommen

Hermeneutik Lehre vom Textver.....

laboratores – pugnatores - oratores Dreiteilung der MA Gesellschaft: Arbeiter, Bauer (Ernährung) – Adelige, Krieger, Ritter (Schutz) – Mönche, Geistliche(Seelenheil)

Lehen das ausgedehnteste Nutzungsrecht an einer fremden Sache, das sich auf eine Verleihung seitens des Eigentümers gründet, die zugleich zwischen diesem und dem Berechtigten das Verhältnis wechselseitiger Treue hervorruft. (Lehensherr, Lehensmann, Lehenseid) /Gesamtheit von Institutionen zwischen einem Freien (Vasall) und einem anderen Freien (Herr)

Unfreie; Hörige Hörige: ursprünglich Freie – sie haben sich aber der Pflicht des Kriegsdienstes entzogen und sich einem Herrn unterstellt; Unfreie: „Sklaven“ – aber im MA nicht mehr völlig rechtlos (im Gegensatz zur Antike); ihnen wurde Schutz und Frieden gewährt; waren an Grund gebunden

Ministeriale Lat. ministerium „Dienstleistung“; ursprünglich unfreie, vom Grundherren eingesetzte Amtsträger, die im 13.Jhd. Teilweise in den Niederadel aufstiegen; abhängige Knechte; erfüllen militärische Aufgaben; dienen am Hof; übernehmen aufgrund ihrer Bildung gehobene Hofämter; übernahmen Aufgaben in der Stadt für den Bischof

Grundherrschaft Basisinstrument der mittelalterlichen Verfassung; (nicht nur Stück Land, sonder auch Herrschaft über die sich dort befindlichen Leute) Die Verfassung beruht auf einem Geben und Nehmen. (Schutz für die Untertanen – Hilfe für die Herren)/ Herrschaft eines adeligen Herren über Land und Leute

Hof Territorialisierung; Zentren der Verwaltung und Repräsentation; Burgen in Verbindung mit einer Siedlung und einem Hauskloster; in der Burg – Zentralgebäude (Saal=Palas, dort wurde das gesellschaftliche Leben „abgehalten“); seit Mitte des 12.Jh. wurde die höfische Kultur aus Frankreich „importiert“

höfisch Bestimmte Lebensform; Idealbild: höf. Ritter + höf. Dame; zum ersten Mal Freizeit u. Lust auf Zeitvertreib (Jagd, Spiel, Musik…).....

‚Gegengesang’ radikaler Bruch mit dem höfischen Modell; Verlagerung der Minne ins dörperliche Milieu, allerdings adeliges Publikum;

Sangspruchdichtung Lieder mit anderem Inhalt als Minnesang: Politik, Kunst, Religiöses… wird auch gesungen; Einstrophigkeit; fast immer fahrende Berufsdichter (rechtlos)

matière de Bretagne keltische Sagenstoffe; u.a. Artus-Stoff

Aventiure (im Artusroman) Ein Ritter der Tafelrunde muss eine Reihe von Aventiuren bestehen (u.a. Kämpfe gegen Riesen, Zwerge, diverse Ungeheuer…)

Doppelwegstruktur Der Artusroman weist in seinen frühen Formen (vor allem Erec, Iwein) eine charakteristische „Doppelwegstruktur“ auf.

Demnach gibt es einen Helden, der aus der Bedeutungslosigkeit zu Ruhm aufsteigt und sich mit einer Dame vermählt. Anschließend gerät er in einen Konflikt, begeht einen Fehler und verliert dadurch das Gesicht. In einem zweiten Aventiure-Zyklus kann er dann sein Ansehen in der Artushofgesellschaft zurückgewinnen.

Gral Die Legende um den Heiligen Gral erscheint im späten 12. Jahrhundert in vielgestaltiger Form in der mittelalterlichen Erzählliteratur im Umkreis der Artussage.

Heldenepos/Heldenlied/ Heldendichtung/Heldensage Heldenepos: neben dem knappen, zuerst nur mündlich überlieferten Heldenlied die jüngere, umfangreichere und schriftlich-literarisch.....


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