[Künstlerische interaktionen
innerhalb einer Stadtteilkultur]
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Anhand
der Beispiele SOHO in Ottakring und Annenviertel in Graz.
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Teil
1: Soho in Ottakring
Inhalt
1.
Einleitung 3
2.
Soho in Ottakring 4
2.1.
Allgemein 4
2.1.1.
Geschichte / Entstehung 5
2.1.2.
Finanzierung 6
2.2.
Ula Schneider 6
2.2.1.
Interview mit Ula Schneider 7
2.3.
Das Festival 7
2.3.1.
Die bisherigen Festival Themen 7
2.3.2.
Das Festival 2012 10
2.3.3.
Ausgewählte Projekte 10
2.3.4.
Zwei – jährige Projekte 12
2.4.
Internationales Projekt 13
5.
Literaturnachweise 15
1.Einleitung
In
unserer Arbeit behandeln wir das Thema der künstlerischen Interaktion im
urbanen Raum. In jeder Stadt gibt es Gegenden, die vor laufenden Veränderungen
stehen
und in denen teils massive Umwandlungen stattfinden, Stadtteile,
die
durch eine immer vielfältiger werdende Bevölkerung geprägt sind
und
wo das Geschäftsleben, das kulturelle Leben sowie die institutionelle
Landschaft
eine Dynamik aufweisen und die bisherigen Vorstellungen einer
europäischen
Stadt neu definieren.
Durch
diese Problematik kommt es oft zu einem Mangel an Kommunikation und Austausch
zwischen den Personen, die das Stadtviertel täglich frequentieren.
Daher
kam es in den vergangenen Jahren zur Bildung von Künstlergruppierungen, die in
Zusammenarbeit mit BürgerInnen und städtischen Behörden Plattformen, die es als
ihre Aufgabe sahen, diese Situation zu verändern.
Zwei
Beispiele für diese Plattformen möchten wir Ihnen in dieser Arbeit vorstellen.
2.Soho in Ottakring
2.1. Allgemein
Soho in Ottakring ist ein
Kunst- und Stadtteilprojekt welches sich über den 16. Wiener Gemeindebezirk
ausdehnt. 1999 ist es aus einer Künstlerinitiative unter Ulla Schneider
entstanden.
In kontinuierlicher Arbeit
fokussiert Soho in Ottakring auf Aspekte der Urbanität, der
Stadtteilentwicklung, künstlerische Interventionen und Möglichkeiten der
Partizipation im lokalen Umfeld und der Frage nach der Teilnahme und Mitsprache
im öffentlichen Leben. Wesentliches Merkmal sind Kooperationen mit
KünstlerInnen und TheoretikerInnen auf nationaler und internationaler Ebene,
mit verschiedenen örtlichen Gruppen und Institutionen wie z.B. der
Gebietsbetreuung Ottakring, Schulen der Umgebung, Jugendeinrichtungen, mit
Geschäftsleuten und Anrainern sowie die offensive Nutzung des öffentlichen
Raumes während des biennal veranstalteten 2-wöchigen Festivals im Mai.
Das Spannungsfeld der
unterschiedlichen BewohnerInnen und Interessen des Gebietes, in dem Soho
stattfindet, bildet den Unterboden – und bei manchen Kunstprojekten auch den
Nährboden – der künstlerischen Arbeiten. Die Bandbreite dieser Arbeiten ist
groß und reicht von „klassischen“ Ausstellungen bis zu konkreten
sozial-politisch engagierten Projekten, welche die Implikationen des Viertels
als modellhafte gesellschaftliche Problemfelder aufgreifen und in den
Mittelpunkt rücken. Diese künstlerische Praxis wird seit einiger Zeit besonders
unterstützt.
Inhaltlich soll der
eingeschlagene Weg, sozio-politische Kunstprojekte zu forcieren und zu stärken
weitergeführt werden. Besonderes Anliegen ist, auf die am Viertel ablesbaren gesellschaftlichen
Probleme und auf aktuelle Themen des Gebietes einzugehen.
Sohos Kontinuität als
»vagabundierende Institution«, die temporäre Räume nutzt und Kooperationen mit
bestehenden Institutionen eingeht, wurde seit 2011 erweitert: zukünftig erprobt
»Soho« die in den letzten Jahren erarbeiteten Inhalte auch in anderen
Stadtgebieten. Ottakring ist die operative Basis Sohos und bleibt
Hauptschauplatz des Festivals.
Das bekannte Festival findet
in einem biennalen Rhythmus, 2012, 2014 statt.
2.1.1. Geschichte/
Entstehung
Gegen Ende der 90er Jahre
ergab sich im Brunnenviertel ein Strukturwandel. Die Kundenzahlen gingen
zurück, die Erdgeschosszonen standen leer und wurden als Lager benutzt oder mit
marktfremden Branchen wie Wettbüros besetzt. Ottakring war eine „vergessene“
Gegend. Für Ulla Schneider war es besonders reizvoll, eben diese leer stehenden
Räumlichkeiten durch temporäre Ausstellungsmöglichkeiten von Künstlern wieder
zu beleben. Für die Künstler 1999 war es ein erfrischender Anreiz in einem selbst
organisierten Umfeld zu arbeiten. In den ersten Jahren waren auch schon
Galerien an dem beginnenden Festival beteiligt.
Bereits im zweiten Jahr
entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem damals noch jungen „ServiceCenter
Geschäftslokale“ der WKW. Diese Initiative war ebenfalls eine Reaktion auf die
leer stehenden Erdgeschosszonen. Der WKW entdeckte die Kunst als Möglichkeit
des Imagewandels des Viertels. In den folgenden Jahren leistete der WKW die
Basisfinanzierung von Soho in Ottakring, außerdem begannen sie eine Datenbank
leer stehender Geschäftslokale anzulegen:
Nach der Etablierung des
Festivals entstand auch eine Kooperation mit der „Gebietsbetreuung
Stadterneuerung im 16. Bezirk“. SOHO war ein willkommenes Instrument für die
Stadtplanung, da Kunst Stimmung und Wohlgefühl heben. So schrieb beispielsweise
der WKW in einer Presseaussendung, dass das Brunnenviertel sich von einem
„Ausländerviertel“ zu einem „Künstlerviertel“ gewandelt hat. Diese
Rollenzuweisung war für SOHO natürlich problematisch und ein ständiger
Balanceakt. Die Kooperation von der WKW und SOHO in Ottakring wurde schließlich
beendet, weil die Interessen beider Partner nicht mehr zu vereinbaren waren.
Inhaltlich vollzog sich
ebenfalls ein Wandel, 2001 hatte das Festival erstmals ein Thema „urban und
ländlich“. Ab 2003 wurden neben „klassischen“ Ausstellungen nun auch
sozialpolitisch engagierte Projekte unterstützt und durchgeführt.
Seit Mai 2006 besitzt SOHO
in Ottakring erstmals ein eigenes Lokal. Die „Projektwerkstatt SOHO“. Das als
Büro aber auch als Ort für Workshops und Treffen genutzt wird.
Seit 2012 findet das
Festival in einem biennalen Zyklus statt, um so auch längerfristig Projekte
durchführen zu können.
2.1.2. Finanzierung
Wie bereits erwähnt wurde
SOHO in Ottakring in seinen Anfangsjahren großzügig von der WKW unterstützt.
Von Jahr zu Jahr müssen Projektförderungen bei Bezirk, Gemeinde, Land und EU
eingereicht werden um das Festival zu ermöglichen. Im Moment sind die
Hauptsponsoren die Stadt Wien mit 60.000€, der Bund mit 25.000€, der Bezirk
Ottakring mit 12.000€ und die Arbeiter Kammer.
2.2. Ula Schneider
Ula Schneider zieht das
erste Mal mit sieben Jahren um. Mit ihren Eltern geht sie nach Washington.
Später studiert sie Kunstgschichte in Wien, Frankfurt, Stuttgart un Berlin. In
den 90er Jahren lässt sie sich endgültig in Wien nieder. Dort beginnt sie eher
spontan mit dem Projekt Soho in Ottakring, in dem sie die Eigentümer leer
stehender Lokale davon überzeugt, diese Räume Kunstschaffenden vorübergehend zu
überlassen. Die Künstler müssen keine Miete zahlen, haben aber keinerlei Rechte
(d.h. sie müssen die Räumlichkeiten verlassen sobald das Objekt vermietet ist).
2.2.1. Interview mit Ula
Schneider
Wie viel hat sich in den
letzten Jahren in Ottakring verändert?
Das Festival ist ein
wichtiger Impulsgeber für die Neubewertung des Stadtteils. Das Viertel bekommt
wieder mehr Aufmerksamkeit und der abfällige Begriff „Ausländerviertel“ ist
auch nicht mehr so oft zu hören.
Was ist die Herangehensweise
an ein Projekt?
Es ist wichtig mit den
Anwohnern hier zusammenzuarbeiten. Beispielsweise in Gruppen von Schülern die
mit den Künstlern zusammenarbeiten. Sodass es nicht nur Projekte über das
Viertel und die Menschen hier sind, sondern Projekte von und mit den Anrainern.
Was war bis jetzt ihr
Lieblingsprojekt?
Ich finde Prozessorientierte
Projekte am spannendsten. Beispielsweise 2003 gab es in der Volkshochschule ein
Projekt mit weiblichen MIgrantinen. Wo ausgearbeitet wurde, was sie sich für
die Zukunft wünschen. Außerdem gab es einmal ein Theaterprojekt mit jungen
Flüchtlingen, das ein halbes Jahr andauert.
Ist Kunst überhaupt für
Themen wie Integration zuständig?
Kunst löst keine Probleme.
Die Aufgabe der Kunst ist es eine Kommunikationsbasis bzw einen
Kommunikationsanstoß zu schaffen. Wir können die Politik nicht ersetzen, aber
wir können übergreifend und auf verschiedenen Ebenen mit den Leuten hier
arbeiten.
2.3. Das Festival
2.3.1.Die bisherigen
Festival-Themen
2001: „urban und ländlich“
2002:
„Flüchtig daheim“:
Ein flüchtiger Blick ist fatal, wenn er reflexartig Urteile bildet. In einem
Stadtteil mit offensichtlich südlicher Prägung, wie in Ottakring, drängt sich
die Frage der Zugehörigkeit auf. Was ist denn Heimat? Was bedeutet flüchtig
sein? In verschiedenen Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
werden einige Aspekte dieses Themas ernsthaft aber auch spielerisch angepackt
2003:
„Welten sichten“:
Wer definiert die Welt? Und welche Welt? Die Sicht auf „Welt“ entsteht aus
einer Überfülle an Einflüssen und Überlappungen. Daher ist es mühsam,
wesentliches zu erkennen und herauszufiltern, zu verstehen und zu relativieren.
Das Sichten von Lebensweisen, Perspektiven und Abläufen soll für die
teilnehmenden Künstler eine Herausforderung sein. Manchmal ist es nur ein
Mangel an Kommunikation, der die Sicht versperrt.
2004:
„living room – SOHO“:
Das künstlerische Tun als politische Intervention muss die Dynamik der
Machtbeziehungen in seine Analyse einbeziehen. Wann wird das künstlerische
Handeln zur Bestätigung? Wann wird Bestätigung zum Verbrechen? Wie kann das
künstlerische Handeln Herrschaft angreifen? Welche Form des widerständigen
künstlerischen Handelns produzieren wir? Wer muss ruhen während wir handeln?
Wer handelt ununterbrochen und verweigert dadurch anderen den Raum? Fragen die
sich auf das beziehen was KünstlerInnen tun.
2005:
„Allianzbildung zwischen Kunst und Antirassismus“:
Wer hat das Wort? Wer macht Aktion? Wie können emanzipatorische Strategien auch
längerfristig wirken? Schon seit mehreren Monaten arbeiten KünstlerInnen und
AkteurInnen in verschiedensten Projekten zusammen und entwickeln Modelle der
Partizipation. Während des Festivals präsentieren sie ihre Ergebnisse.
2006:
„under construction! ACHTUNG Baustelle“:
Baustelle bedeutet Eingriff, Veränderung, Dynamik. Baustelle bedeutet auch
Interessenkonflikte und ein Aushandeln derselben. Baustelle ist Chance und
Gefahr zugleich. Eine Chance Interessen auszuloten, Mitsprache und Strukturen
zu dynamisieren!
2007:
„ALLES WIRD SCHÖN!“:
Man widmet sich der Zwischenphase von Abbruch und Aufbau. Im lokalen Umfeld
haftet der Fokus auf dem Prozess der Aufwertung und daraus resultierenden
Entwicklungen, Veränderungen, Verschiebungen im örtlichen Gefüge. Der gesamte
Brunnenmarkt wird bis 2010 erneuert, aber was passiert bis dahin? „ALLES WIRD
SCHÖN!“ provoziert die Frage „Wird alles schön?“ und wer eigentlich „Schön“ und
„Hässlich“ definiert.
2008:
„What’s up? Was ist hier wirklich los?“:
„Was ist hier wirklich los?“ ist eine Aufforderung, Möglichkeiten und
Funktionen von Kunstprojekten im urbanen Raum zu definieren, auszuloten und zu
hinterfragen. Der lokale Lebensraum ist in exemplarischer Weise auch ein
Experementierfeld, das den KünstlerInnen einen verantwortungsvollen Umgang abverlangt.
2009: „arbeiten oder nicht arbeiten/ to work or not to
work“:
Der
Wert des Arbeitens ist gerade in einer Gesellschaft, die sich so zentral über
die Arbeit definiert wie die unsere, immer wieder in Frage zu stellen. Wer hat
Recht auf Arbeit und auf welche Art von Arbeit? Gibt es eine Pflicht zu
arbeiten? Brauchen wir Arbeit, oder nur Geld? Schon sehr früh werden die
Weichen gestellt, die später den Zugang zu beruflichen Feldern öffnen oder auch
verwehren.
2010:
„KICK THE HABIT! / PFEIF DRAUF! – Ventil Rasissmus / Racism as a Vent”:
Im politisch heißen Wahljahr 2010 untersucht das Kunstprojekt SOHO IN
OTTAKRING in kritischer Weise eine weit verbreitete „schlechte
Angewohnheit": das Denken in rassistischen Schemen.
2.3.2.
Das Festival 2012
Das
Thema „Unsicheres Terrain“ wurde nicht nur gewählt, weil es das gegenwärtige
Krisengefühl beschreibt,
auch weil das Kunstprojekt Soho selbst, ökonomischgesehen, auf unsicherem Boden
steht. „Unsicheres Terrain“ ist ein globales Thema, es betrifft die arabische
Welt, China, es betrifft Madrid, Rom, Athen….und auch Ottakring. Es lassen sich
verschiedene Schwerpunkte feststellen: Weiterhin gewinnt die Arbeit mit und
über Identitäten an Bedeutung: Geschlechterrollen, Zuschreibungen aufgrund der
Herkunft, Religion und ähnliches werden von vielen KünstlerInnen als die
entscheidenden Schnittstellen zwischen Individuum und Gesellschaft verstanden. Andere
KünstlerInnen wiederum stellen das unmittelbare und physische Erleben in den
Mittelpunkt.
2.3.3 Ausgewählte Projekte
Luxury Blue
Installationen
am Yppenplatz und an der Kreuzung Brunnengasse/Neulerchfelder Straße von Connie
Herzog und Greta Gregor. Die Künstlerinnen setzen sich mit „Luxury Blue“ mit
der wertvollsten Ressource auf unserem Planeten auseinander: Wasser. Die Originalstelle
des historischen Josefsbrunnen von 1786, der namensgebend für das
Brunnenviertel war, wird mit einer Straßenmarkierung ins Bewusstsein der
Gegenwart geholt. Im zweiten Teil des Projekts wird in einer begehbaren
Installation die zukünftige Verknappung der Ressource Wasser physisch erfahrbar
macht.
SOHOsummt
Installation
am Yppenplatz von Yuij Oshima und Anita Makolm. SOHOsummt transformiert die
ehemals geteilte Ost-Grenzlandschaft zu einem innerstädtisch fühlbaren
Erlebnisraum. Einblicke in dieses unsichere Terrain stehen mittels
Panoramafotografien und Audioausschnitten der vielfältigen Stadtlandschaft
Ottakrings gegenüber.
Wendepunkt
Installation
am Yppenplatz von Anemona Crisan. Ein Umbruch steht bevor. Wie gehen wir mit
dem Gefühl der Auflösung von Stabilität und Sicherheit um? Woran halten wir uns
fest, was lassen wir los? Bauen wir eine neue Konstruktion und nehmen des
entstehenden Schwebezustand in Kauf, ohne klares Orientierungssystem?
In ihrer Installation
verbindet Anemona Crisan eine gezeichnete Figur auf der Wand mittels roter
Bänder quer über den Platz mit einem Pfosten – dem Wendepunkt einer virtuellen
Drehung.
POSTH€AVEN
Drei
Wandmalereien an der Fassade der Hubergasse 3 von Petra Valentová, Robert
Salanda und Jan Kaláb.
„G(HOSTS)“ von Petra (Gupta) Valentová zeigt gespensterhafte Umrisse der
Mächtigen des G8 Gipfels, während „Struggle in Grey“ von Jan Kalab sich mit
Grau als Farbe der Städte und Farbe der Gleichgültigkeit befasst; Grau enthält
die ganze Farbskala und wartet andererseits auf seine Chance. „Hírouz“ (Heroes)
von Robert Salanda nimmt Bezug auf die Ausrufe von Sportkommentatoren – aus dem
Zusammenhang gerissen werden sie zu absurden zeitbezogenen Aphorismen.
Visionenhotel
Setting
und Gespräche im Etablissement Gschwandner von Petra Hendrich und Markus
Zilker. Das „Visionenhotel“ lädt ein, Fragen zum Thema Wohnen zu stellen. Das
gemeinsame Essen ist der Ausgangspunkt, um über neue Formen von Wohnen,
Mobilität oder Ernährung nachzudenken. Lernen sie Initiativen kennen, die an
Antworten arbeiten. Das Visionenhotel ist ein Experimentierfeld, in dem
ausprobiert und geträumt werden darf.
Die endlose Und-Reihe
Skulptur
aus Papiermaché im Etablissement Gschwandner von Ines Hochgerner, Jakob
Schieche und Stefan Wirnsperger. Eine Installation aus Papiermachée zeigt das
Aufeinanderprallen zweier Autos. Das Ausgangsmaterial, zu Brei verarbeitete
Wiener Gratiszeitungen, thematisiert die tägliche Inszenierung von
Katastrophen. Der eingefrorene Moment der Kollision entspricht voyeuristischen
Erwartungshaltungen und wirft die Frage auf welcher Schaden durch die
Boulevardisierung der Öffentlichkeit wirklich entsteht.
AMS – Allgemeine
Menschenrechtsstornierung
Performance
und Ausstellung im Etablissement Gschwandner von Betty Baloo und Martin Mair.
Dank neuester Flexibilisierung der Rechtssprechung durch die obersten Richter
der Zwetschkenrepublik wurden die letzten Hindernisse zum Aufbau eines zweiten
Arbeitsmarktes beseitigt, auf dem kein (Menschen-)Recht mehr gilt der Mensch zu
Arbeitskraft zweiter Klasse degradiert wird. Mobile Berater werden die
wirtschaftlichen Vorteile der Allgemeinen Menschenrechtsstornierung darlegen,
im Aktionsbüro Propagandafilme zeigen und ein buntes Rahmenprogramm anbieten.
2.3.4. 2-jährige Projekte
Österreichische
Nachrichten (2012)
Medienprojekt
im öffentlichen Raum von Hansel Sato. Auch die zweite Ausgabe der
Boulevardzeitung „Österreichische Nachrichten“ sabotiert den allmorgendlichen
Anschlag auf unsere geistige Gesundheit. Im Fadenkreuz steht nach dem Thema
„Rassismus“ diesmal die „schiefe Optik“ zwischen Frau und Mann und allem, was
daneben oder dazwischen liegt. Denn: „Ein guter Tag beginnt mit einem sanierten
Geschlechterverhältnis“. Dieses Projekt wurde von SOHO in Ottakring während
seines Entstehungsprozesses 2011-2012 unterstützt.
Urban Legends
Ausstellung
der Stadtforschung in Amsterdam, Skopje, Tirana und Wien und ein Projekt mit Kindern
der VS Gaullachergasse von Onorthodox in der Imbissstube „Hanni“. „Habt ihr
euch noch nie gewundert, ob eine Stadt mehr zu bieten hat, als die Information
aus dem Reiseführer? Möchtet ihr nicht die Menschen treffen, die eine Stadt
prägen und formen? Damit meinen wir nicht Stadtplaner, Architekten und
Politiker.“
Wie sehen diese BewohnerInnen aus und welche Geschichten haben sie zu erzählen?
Fragen Sie ruhig- vielleicht werden sie antworten…Auf ihrer Suche nach neuen
Annäherungen , Städte begreifbar zu machen, zeichnen ONORTHODOX eine Achse
durch Europa und präsentieren einen Einblick in vier pulsierende europäische
Städte.
Während SOHO in Ottakring führt Onorthodox Urban Legends in dem Projekt:
Face-ing the City!...gib der Stadt ein Gesicht! Mit Kindern der Gaullachergasse
49 und der Projektgruppe Room13 zurück nach Wien. Es soll als aktiver,
lebendiger Link gesehen werden, der sich mit dem laufenden Projekt
UrbanLegend.eu vernetzt und es zurück an den Ursprung zieht.
2.4. Internationale Projekt
: CULBURB
Cultural Acupuncture
Treatment for Suburb
2011/12
ist SOHO Partner in „CULBURB – Cultural Acupuncture Treatment for Suburb“, ein
zweijähriges, durch das Programm „Kultur“ der EU gefördertes Projekt. Im Rahmen
von CULBURB werden in transnationaleen Kooperationen ausgewählte
Stadtrandgebiete in Bratislave, Budapest, Ljubljana, Prag , Warschau und Wien
untersucht und das gesammelte Wissen mit allen Partnern aus diesen Städten
ausgetauscht.
Mit der Methode der „Akupunktur Interventionen“ sind mit künstlerischen und
trans-disziplinären Methoden Eingriffe im öffentlichen Raum geplant, welche zum
Ziel haben, BewohnerInnen, aber auch Institutionen der Gemeinden einzubinden
und zu aktivieren und verschiedene Öffentlichkeiten zu generieren, Im Rahmen
von CULBURB setzt SOHO einen Schwerpunkt auf das Gebiet Sandleiten in
Ottakring.
Bsp.:
Occupy Sandleiten Through Movement!
Besetzung am 24.Main um 17:00 Uhr am Matteottiplatz. Wir besetzen den Platz
als autarke Gruppe. Teilnahme für alle, die gerne tanzen und/oder filmen.
5. Literaturnachweise
Bücher:
Ula Schneider, Soho in
Ottakring Whats up? Was ist hier los?, Wien, 2008
Petra Unger, Frauenspaziergänge durch Wien, Wien 2012
Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, Soho in Ottakring,
2012, Wien
Internet: