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Seminararbeit
Kunst/Design

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2011

Autor / Copyright
Jurek Büscher ©
Metadaten
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
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ID# 23382







 [Künstlerische interaktionen innerhalb einer Stadtteilkultur]

Anhand der Beispiele SOHO in Ottakring und Annenviertel in Graz.

 

Teil 1: Soho in Ottakring

 

Inhalt

1. Einleitung          3

2. Soho in Ottakring         4

2.1. Allgemein          4

2.1.1. Geschichte / Entstehung       5

2.1.2. Finanzierung         6

2.2. Ula Schneider         6

2.2.1. Interview mit Ula Schneider       7

2.3. Das Festival          7

2.3.1. Die bisherigen Festival Themen      7

2.3.2. Das Festival 2012        10

2.3.3. Ausgewählte Projekte        10

2.3.4. Zwei – jährige Projekte       12

2.4. Internationales Projekt        13

5. Literaturnachweise         15

 

 

1.Einleitung

In unserer Arbeit behandeln wir das Thema der künstlerischen Interaktion im urbanen Raum. In jeder Stadt gibt es Gegenden, die vor laufenden Veränderungen

stehen und in denen teils massive Umwandlungen stattfinden, Stadtteile,

die durch eine immer vielfältiger werdende Bevölkerung geprägt sind

und wo das Geschäftsleben, das kulturelle Leben sowie die institutionelle

Landschaft eine Dynamik aufweisen und die bisherigen Vorstellungen einer

europäischen Stadt neu definieren.

 

Durch diese Problematik kommt es oft zu einem Mangel an Kommunikation und Austausch zwischen den Personen, die das Stadtviertel täglich frequentieren.

Daher kam es in den vergangenen Jahren zur Bildung von Künstlergruppierungen, die in Zusammenarbeit mit BürgerInnen und städtischen Behörden Plattformen, die es als ihre Aufgabe sahen, diese Situation zu verändern.

 

Zwei Beispiele für diese Plattformen möchten wir Ihnen in dieser Arbeit vorstellen.

 

2.Soho in Ottakring

2.1. Allgemein

Soho in Ottakring ist ein Kunst- und Stadtteilprojekt welches sich über den 16. Wiener Gemeindebezirk ausdehnt. 1999 ist es aus einer Künstlerinitiative unter Ulla Schneider entstanden.[1]

In kontinuierlicher Arbeit fokussiert Soho in Ottakring auf Aspekte der Urbanität, der Stadtteilentwicklung, künstlerische Interventionen und Möglichkeiten der Partizipation im lokalen Umfeld und der Frage nach der Teilnahme und Mitsprache im öffentlichen Leben. Wesentliches Merkmal sind Kooperationen mit KünstlerInnen und TheoretikerInnen auf nationaler und internationaler Ebene, mit verschiedenen örtlichen Gruppen und Institutionen wie z.B. der Gebietsbetreuung Ottakring, Schulen der Umgebung, Jugendeinrichtungen, mit Geschäftsleuten und Anrainern sowie die offensive Nutzung des öffentlichen Raumes während des biennal veranstalteten 2-wöchigen Festivals im Mai.[2]

Das Spannungsfeld der unterschiedlichen BewohnerInnen und Interessen des Gebietes, in dem Soho stattfindet, bildet den Unterboden – und bei manchen Kunstprojekten auch den Nährboden – der künstlerischen Arbeiten. Die Bandbreite dieser Arbeiten ist groß und reicht von „klassischen“ Ausstellungen bis zu konkreten sozial-politisch engagierten Projekten, welche die Implikationen des Viertels als modellhafte gesellschaftliche Problemfelder aufgreifen und in den Mittelpunkt rücken. Diese künstlerische Praxis wird seit einiger Zeit besonders unterstützt.[3]

Inhaltlich soll der eingeschlagene Weg, sozio-politische Kunstprojekte zu forcieren und zu stärken weitergeführt werden. Besonderes Anliegen ist, auf die am Viertel ablesbaren gesellschaftlichen Probleme und auf aktuelle Themen des Gebietes einzugehen.[4]

Sohos Kontinuität als »vagabundierende Institution«, die temporäre Räume nutzt und Kooperationen mit bestehenden Institutionen eingeht, wurde seit 2011 erweitert: zukünftig erprobt »Soho« die in den letzten Jahren erarbeiteten Inhalte auch in anderen Stadtgebieten. Ottakring ist die operative Basis Sohos und bleibt Hauptschauplatz des Festivals.[5]

Das bekannte Festival findet in einem biennalen Rhythmus, 2012, 2014 statt.

2.1.1. Geschichte/ Entstehung

Gegen Ende der 90er Jahre ergab sich im Brunnenviertel ein Strukturwandel. Die Kundenzahlen gingen zurück, die Erdgeschosszonen standen leer und wurden als Lager benutzt oder mit marktfremden Branchen wie Wettbüros besetzt. Ottakring war eine „vergessene“ Gegend. Für Ulla Schneider war es besonders reizvoll, eben diese leer stehenden Räumlichkeiten durch temporäre Ausstellungsmöglichkeiten von Künstlern wieder zu beleben. Für die Künstler 1999 war es ein erfrischender Anreiz in einem selbst organisierten Umfeld zu arbeiten. In den ersten Jahren waren auch schon Galerien an dem beginnenden Festival beteiligt.[6]

Bereits im zweiten Jahr entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem damals noch jungen „ServiceCenter Geschäftslokale“ der WKW. Diese Initiative war ebenfalls eine Reaktion auf die leer stehenden Erdgeschosszonen. Der WKW entdeckte die Kunst als Möglichkeit des Imagewandels des Viertels. In den folgenden Jahren leistete der WKW die Basisfinanzierung von Soho in Ottakring, außerdem begannen sie eine Datenbank leer stehender Geschäftslokale anzulegen:

Nach der Etablierung des Festivals entstand auch eine Kooperation mit der „Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 16. Bezirk“. SOHO war ein willkommenes Instrument für die Stadtplanung, da Kunst Stimmung und Wohlgefühl heben. So schrieb beispielsweise der WKW in einer Presseaussendung, dass das Brunnenviertel sich von einem „Ausländerviertel“ zu einem „Künstlerviertel“  gewandelt hat. Diese Rollenzuweisung war für SOHO natürlich problematisch und ein ständiger Balanceakt. Die Kooperation von der WKW und SOHO in Ottakring wurde schließlich beendet, weil die Interessen beider Partner nicht mehr zu vereinbaren waren.[7]

Inhaltlich vollzog sich ebenfalls ein Wandel, 2001 hatte das Festival erstmals ein Thema „urban und ländlich“. Ab 2003 wurden neben „klassischen“ Ausstellungen nun auch sozialpolitisch engagierte Projekte unterstützt und durchgeführt. [8]

Seit Mai 2006 besitzt SOHO in Ottakring erstmals ein eigenes Lokal. Die „Projektwerkstatt SOHO“. Das als Büro aber auch als Ort für Workshops und Treffen genutzt wird. [9]

Seit 2012 findet das Festival in einem biennalen Zyklus statt, um so auch längerfristig Projekte durchführen zu können. [10]

2.1.2. Finanzierung

Wie bereits erwähnt wurde SOHO in Ottakring in seinen Anfangsjahren großzügig von der WKW unterstützt. Von Jahr zu Jahr müssen Projektförderungen bei Bezirk, Gemeinde, Land und EU eingereicht werden um das Festival zu ermöglichen. Im Moment sind die Hauptsponsoren die Stadt Wien mit 60.000€, der Bund mit 25.000€, der Bezirk Ottakring mit 12.000€ und die Arbeiter Kammer.

2.2. Ula Schneider

Ula Schneider zieht das erste Mal mit sieben Jahren um. Mit ihren Eltern geht sie nach Washington. Später studiert sie Kunstgschichte in Wien, Frankfurt, Stuttgart un Berlin. In den 90er Jahren lässt sie sich endgültig in Wien nieder. Dort beginnt sie eher spontan mit dem Projekt Soho in Ottakring, in dem sie die Eigentümer leer stehender Lokale davon überzeugt, diese Räume Kunstschaffenden vorübergehend zu überlassen. Die Künstler müssen keine Miete zahlen, haben aber keinerlei Rechte (d.h. sie müssen die Räumlichkeiten verlassen sobald das Objekt vermietet ist).[11]

 

2.2.1. Interview mit Ula Schneider

Wie viel hat sich in den letzten Jahren in Ottakring verändert?

Das Festival ist ein wichtiger Impulsgeber für die Neubewertung des Stadtteils. Das Viertel bekommt wieder mehr Aufmerksamkeit und der abfällige Begriff „Ausländerviertel“ ist auch nicht mehr so oft zu hören.

Was ist die Herangehensweise an ein Projekt?

Es ist wichtig mit  den Anwohnern hier zusammenzuarbeiten. Beispielsweise in Gruppen von Schülern die mit den Künstlern zusammenarbeiten. Sodass es nicht nur Projekte über das Viertel und die Menschen hier sind, sondern Projekte von und mit den Anrainern.

Was war bis jetzt ihr Lieblingsprojekt?

Ich finde Prozessorientierte Projekte am spannendsten. Beispielsweise 2003 gab es in der Volkshochschule ein Projekt mit weiblichen MIgrantinen. Wo ausgearbeitet wurde, was sie sich für die Zukunft wünschen. Außerdem gab es einmal ein Theaterprojekt mit jungen Flüchtlingen, das ein halbes Jahr andauert.

Ist Kunst überhaupt für Themen wie Integration zuständig?

Kunst löst keine Probleme. Die Aufgabe der Kunst ist es eine Kommunikationsbasis bzw einen Kommunikationsanstoß zu schaffen. Wir können die Politik nicht ersetzen, aber wir können übergreifend und auf verschiedenen Ebenen mit den Leuten hier arbeiten.

2.3. Das Festival

2.3.1.Die bisherigen Festival-Themen

2001: „urban und ländlich“

2002: „Flüchtig daheim“:
Ein flüchtiger Blick ist fatal, wenn er reflexartig Urteile bildet. In einem Stadtteil mit offensichtlich südlicher Prägung, wie in Ottakring, drängt sich die Frage der Zugehörigkeit auf. Was ist denn Heimat? Was bedeutet flüchtig sein?  In verschiedenen Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden einige Aspekte dieses Themas ernsthaft aber auch spielerisch angepackt[12]

2003: „Welten sichten“:
Wer definiert die Welt? Und welche Welt? Die Sicht auf „Welt“ entsteht aus einer Überfülle an Einflüssen und Überlappungen. Daher ist es mühsam, wesentliches zu erkennen und herauszufiltern, zu verstehen und zu relativieren. Das Sichten von Lebensweisen, Perspektiven und Abläufen soll für die teilnehmenden Künstler eine Herausforderung sein. Manchmal ist es nur ein Mangel an Kommunikation, der die Sicht versperrt.[13]

2004: „living room – SOHO“:
Das künstlerische Tun als politische Intervention muss die Dynamik der Machtbeziehungen in seine Analyse einbeziehen. Wann wird das künstlerische Handeln zur Bestätigung? Wann wird Bestätigung zum Verbrechen? Wie kann das künstlerische Handeln Herrschaft angreifen? Welche Form des widerständigen künstlerischen Handelns produzieren wir? Wer muss ruhen während wir handeln? Wer handelt ununterbrochen und verweigert dadurch anderen den Raum? Fragen die sich auf das beziehen was KünstlerInnen tun. [14]

2005: „Allianzbildung zwischen Kunst und Antirassismus“:
Wer hat das Wort? Wer macht Aktion? Wie können emanzipatorische Strategien auch längerfristig wirken? Schon seit mehreren Monaten arbeiten KünstlerInnen und AkteurInnen in verschiedensten Projekten zusammen und entwickeln Modelle der Partizipation. Während des Festivals präsentieren sie ihre Ergebnisse.[15]

2006: „under construction! ACHTUNG Baustelle“:
Baustelle bedeutet Eingriff, Veränderung, Dynamik. Baustelle bedeutet auch Interessenkonflikte und ein Aushandeln derselben. Baustelle ist Chance und Gefahr zugleich. Eine Chance Interessen auszuloten, Mitsprache und Strukturen zu dynamisieren![16]

2007: „ALLES WIRD SCHÖN!“:
Man widmet sich der Zwischenphase von Abbruch und Aufbau. Im lokalen  Umfeld haftet der Fokus auf dem Prozess der Aufwertung und daraus resultierenden Entwicklungen, Veränderungen, Verschiebungen im örtlichen Gefüge. Der gesamte Brunnenmarkt wird bis 2010 erneuert, aber was passiert bis dahin? „ALLES WIRD SCHÖN!“ provoziert die Frage „Wird alles schön?“ und wer eigentlich „Schön“ und „Hässlich“ definiert.[17]

2008: „What’s up? Was ist hier wirklich los?“:
„Was ist hier wirklich los?“ ist eine Aufforderung, Möglichkeiten und Funktionen von Kunstprojekten im urbanen Raum zu definieren, auszuloten und zu hinterfragen. Der lokale Lebensraum ist in exemplarischer Weise auch ein Experementierfeld, das den KünstlerInnen einen verantwortungsvollen Umgang abverlangt.[18]

2009: „arbeiten oder nicht arbeiten/ to work or not to work“:

Der Wert des Arbeitens ist gerade in einer Gesellschaft, die sich so zentral über die Arbeit definiert wie die unsere, immer wieder in Frage zu stellen. Wer hat Recht auf Arbeit und auf welche Art von Arbeit? Gibt es eine Pflicht zu arbeiten? Brauchen wir Arbeit, oder nur Geld? Schon sehr früh werden die Weichen gestellt, die später den Zugang zu beruflichen Feldern öffnen oder auch verwehren.[19]

2010: „KICK THE HABIT! / PFEIF DRAUF! – Ventil Rasissmus / Racism as a Vent”:
 Im politisch heißen Wahljahr 2010 untersucht das Kunstprojekt SOHO IN OTTAKRING in kritischer Weise eine weit verbreitete „schlechte Angewohnheit": das Denken in rassistischen Schemen.[20]

 

2.3.2. Das Festival 2012

Das Thema „Unsicheres Terrain“ wurde nicht nur gewählt, weil es das gegenwärtige

Krisengefühl beschreibt, auch weil das Kunstprojekt Soho selbst, ökonomischgesehen, auf unsicherem Boden steht. „Unsicheres Terrain“ ist ein globales Thema, es betrifft die arabische Welt, China, es betrifft Madrid, Rom, Athen….und auch Ottakring. Es lassen sich verschiedene Schwerpunkte feststellen: Weiterhin gewinnt die Arbeit mit und über Identitäten an Bedeutung: Geschlechterrollen, Zuschreibungen aufgrund der Herkunft, Religion und ähnliches werden von vielen KünstlerInnen als die entscheidenden Schnittstellen zwischen Individuum und Gesellschaft verstanden. Andere KünstlerInnen wiederum stellen das unmittelbare und physische Erleben in den Mittelpunkt.[21]

2.3.3 Ausgewählte  Projekte

Luxury Blue
Installationen am Yppenplatz und an der Kreuzung Brunnengasse/Neulerchfelder Straße von Connie Herzog und Greta Gregor. Die Künstlerinnen setzen sich mit „Luxury Blue“ mit der wertvollsten Ressource auf unserem Planeten auseinander: Wasser. Die Originalstelle des historischen Josefsbrunnen von 1786, der namensgebend für das Brunnenviertel war, wird mit einer Straßenmarkierung ins Bewusstsein der Gegenwart geholt. Im zweiten Teil des Projekts wird in einer begehbaren Installation die zukünftige Verknappung der Ressource Wasser physisch erfahrbar macht.[22]

SOHOsummt
Installation am Yppenplatz von Yuij Oshima und Anita Makolm. SOHOsummt transformiert die ehemals geteilte Ost-Grenzlandschaft zu einem innerstädtisch fühlbaren Erlebnisraum. Einblicke in dieses unsichere Terrain stehen mittels Panoramafotografien und Audioausschnitten der vielfältigen Stadtlandschaft Ottakrings gegenüber.[23]

Wendepunkt
Installation am Yppenplatz von Anemona Crisan. Ein Umbruch steht bevor. Wie gehen wir mit dem Gefühl der Auflösung von Stabilität und Sicherheit um? Woran halten wir uns fest, was lassen wir los? Bauen wir eine neue Konstruktion und nehmen des entstehenden Schwebezustand in Kauf, ohne klares Orientierungssystem?

In ihrer Installation verbindet Anemona Crisan eine gezeichnete Figur auf der Wand mittels roter Bänder quer über den Platz mit einem Pfosten – dem Wendepunkt einer virtuellen Drehung.[24]

POSTH€AVEN
Drei Wandmalereien an der Fassade der Hubergasse 3 von Petra Valentová, Robert Salanda und Jan Kaláb.
„G(HOSTS)“ von Petra (Gupta) Valentová zeigt gespensterhafte Umrisse der Mächtigen des G8 Gipfels, während „Struggle in Grey“ von Jan Kalab sich mit Grau als Farbe der Städte und Farbe der Gleichgültigkeit befasst; Grau enthält die ganze Farbskala und wartet andererseits auf seine Chance. „Hírouz“ (Heroes) von Robert Salanda nimmt Bezug auf die Ausrufe von Sportkommentatoren – aus dem Zusammenhang gerissen werden sie zu absurden zeitbezogenen Aphorismen.[25]

Visionenhotel
Setting und Gespräche im Etablissement Gschwandner von Petra Hendrich und Markus Zilker. Das „Visionenhotel“ lädt ein, Fragen zum Thema Wohnen zu stellen. Das gemeinsame Essen ist der Ausgangspunkt, um über neue Formen von Wohnen, Mobilität oder Ernährung nachzudenken. Lernen sie Initiativen kennen, die an Antworten arbeiten. Das Visionenhotel ist ein Experimentierfeld, in dem ausprobiert und geträumt werden darf.[26]

Die endlose Und-Reihe
Skulptur aus Papiermaché im Etablissement Gschwandner von Ines Hochgerner, Jakob Schieche und Stefan Wirnsperger. Eine Installation aus Papiermachée zeigt das Aufeinanderprallen zweier Autos. Das Ausgangsmaterial, zu Brei verarbeitete Wiener Gratiszeitungen, thematisiert die tägliche Inszenierung von Katastrophen. Der eingefrorene Moment der Kollision entspricht voyeuristischen Erwartungshaltungen und wirft die Frage auf welcher Schaden durch die Boulevardisierung der Öffentlichkeit wirklich entsteht.[27]

AMS – Allgemeine Menschenrechtsstornierung
Performance und Ausstellung im Etablissement Gschwandner von Betty Baloo und Martin Mair. Dank neuester Flexibilisierung der Rechtssprechung durch die obersten Richter der Zwetschkenrepublik wurden die letzten Hindernisse zum Aufbau eines zweiten Arbeitsmarktes beseitigt, auf dem kein (Menschen-)Recht mehr gilt der Mensch zu Arbeitskraft zweiter Klasse degradiert wird. Mobile Berater werden die wirtschaftlichen Vorteile der Allgemeinen Menschenrechtsstornierung darlegen, im Aktionsbüro Propagandafilme zeigen und ein buntes Rahmenprogramm anbieten.[28]

2.3.4. 2-jährige Projekte
Österreichische Nachrichten (2012)
Medienprojekt im öffentlichen Raum von Hansel Sato. Auch die zweite Ausgabe der Boulevardzeitung „Österreichische Nachrichten“ sabotiert den allmorgendlichen Anschlag auf unsere geistige Gesundheit. Im Fadenkreuz steht nach dem Thema „Rassismus“ diesmal die „schiefe Optik“ zwischen Frau und Mann und allem, was daneben oder dazwischen liegt. Denn: „Ein guter Tag beginnt mit einem sanierten Geschlechterverhältnis“.  Dieses Projekt wurde von SOHO in Ottakring während seines Entstehungsprozesses 2011-2012 unterstützt.[29]

Urban Legends
Ausstellung der Stadtforschung in Amsterdam, Skopje, Tirana und Wien und ein Projekt mit Kindern der VS Gaullachergasse von Onorthodox in der Imbissstube „Hanni“. „Habt ihr euch noch nie gewundert, ob eine Stadt mehr zu bieten hat, als die Information aus dem Reiseführer? Möchtet ihr nicht die Menschen treffen, die eine Stadt prägen und formen? Damit meinen wir nicht Stadtplaner, Architekten und Politiker.“
Wie sehen diese BewohnerInnen aus und welche Geschichten haben sie zu erzählen? Fragen Sie ruhig- vielleicht werden sie antworten…Auf ihrer Suche nach neuen Annäherungen , Städte begreifbar zu machen, zeichnen ONORTHODOX eine Achse durch Europa und präsentieren einen Einblick in vier pulsierende europäische Städte.
Während SOHO in Ottakring führt Onorthodox Urban Legends in dem Projekt: Face-ing the City!...gib der Stadt ein Gesicht! Mit Kindern der Gaullachergasse 49 und der Projektgruppe Room13 zurück nach Wien. Es soll als aktiver, lebendiger Link gesehen werden, der sich mit dem laufenden Projekt UrbanLegend.eu vernetzt und es zurück an den Ursprung zieht.[30]

2.4. Internationale Projekt : CULBURB

Cultural Acupuncture Treatment for Suburb
2011/12 ist SOHO Partner in „CULBURB – Cultural Acupuncture Treatment for Suburb“, ein zweijähriges, durch das Programm „Kultur“ der EU gefördertes Projekt. Im Rahmen von CULBURB werden in transnationaleen Kooperationen ausgewählte Stadtrandgebiete in Bratislave, Budapest, Ljubljana, Prag , Warschau und Wien untersucht und das gesammelte Wissen mit allen Partnern aus diesen Städten ausgetauscht.[31]
Mit der Methode der „Akupunktur Interventionen“ sind mit künstlerischen und trans-disziplinären Methoden Eingriffe im öffentlichen Raum geplant, welche zum Ziel haben, BewohnerInnen, aber auch Institutionen der Gemeinden einzubinden und zu aktivieren und verschiedene Öffentlichkeiten zu generieren, Im Rahmen von CULBURB setzt SOHO einen Schwerpunkt auf das Gebiet Sandleiten in Ottakring.[32]
Bsp.:
Occupy Sandleiten Through Movement!
Besetzung am 24.Main um 17:00 Uhr am Matteottiplatz. Wir besetzen den Platz als autarke Gruppe. Teilnahme für alle, die gerne tanzen und/oder filmen.
[33]

 

5. Literaturnachweise

Bücher:

Ula Schneider, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, Wien, 2008
Petra Unger, Frauenspaziergänge durch Wien, Wien 2012
Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, Soho in Ottakring, 2012, Wien

Internet:

 



[1]

[2]

[3]

[4]

 

[5]

[6] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 14, Wien, 2008

[7] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 16, Wien, 2008

[8] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 20, Wien, 2008

[9] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 21, Wien, 2008

[10]

[11] Unger Petra, Frauenspaziergänge, Entdeckungsreisen durch Wien, 184-185 2012, Wien

[12] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 25, Wien, 2008

[13] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 25, Wien, 2008

[14] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 26, Wien, 2008

[15] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 27, Wien, 2008

 

[16] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 27, Wien, 2008

[17] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 27, Wien, 2008

[18] Schneider Ula, Soho in Ottakring Whats up? Was ist hier los?, 27, Wien, 2008

[19]

[20]

[21] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 2-4, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[22] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 15, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[23] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 16, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[24] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 18, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[25] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 20, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[26] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 23, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[27] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 24, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[28] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 25, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[29] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 11, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[30] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 12, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[31] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 44, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[32] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 44, Soho in Ottakring, 2012, Wien

[33] Programmheft Soho in Ottakring 2012, „Unsicheres Terrain“, 45, Soho in Ottakring, 2012, Wien


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