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Seminararbeit
Sportwissenschaft

Universität, Schule

Universität Paderborn

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Viktoria G. ©
Metadaten
Preis 6.30
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
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ID# 31360







Universität Paderborn - Department Sport & Gesundheit

Thema: Talentsichtung am Beispiel des
Paderborner Talentmodells

1. Einleitung 3

2. Das Paderborner Modell der Talentsichtung 4

3. Die Vielseitigkeitssichtung 4

3.1 Durchführung 4

3.2 Der Hagedorn- Parcours 5

3.3 Befragung der Lehrer 6

3.4 Befragung der Kinder 6

3.5 Einteilung in drei Kategorien 6

3.5.1 Sportliche Talente 6

3.5.2 Das breite Mittelfeld 7

3.5.3 Motorisch weniger privilegierte Kinder 7

4. Kompensatorische Sportgruppen 8

5. Fazit 11

Literaturverzeichnis 13


1. Einleitung

„Im Leben kann man was können, ohne was zu sein, und man kann was sein, ohne was zu können. Im Sport ist das nicht möglich: Können zählt – als Zahl.“ (vgl. Uhlenbrock, 1987).

Heutzutage zählt vor allem vor dem Hintergrund der nächsten Olympischen Spiele 2012 fast nur noch die gute bis sehr gute sportliche  Leistung, die jemand erbringt. Die leistungsschwächeren Personen werden hinten angestellt anstatt sie zu fördern. Besonders bei Kindern wirkt sich dies oft in einem negativen Selbstbild aus.

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wurde die ursprüngliche Zielsetzung des „Landesprogramm Talentsuche und Talentförderung des Landes Nordrhein- Westfalen“ erweitert. Nun rücken auch die motorisch weniger begabten Kinder in den Vordergrund und die Menschen haben gelernt, dass auch diese sportlich speziell gefördert werden müssen. Das Programm des Paderborner Talentmodells beabsichtigt Lösungsmöglichkeiten zu finden, bei denen sowohl die sportlichen Talente als auch die leistungsschwächeren Kinder gefördert werden.

Die Zielstellung dieser Arbeit soll es sein, zu klären, wie es das Paderborner Talentmodell schafft sowohl sportliche als auch motorisch weniger begabte Kinder sportlich zu fördern.

Aufgrund dieser Zielstellung gliedert sich diese Arbeit wie folgt:

Zunächst wird das Paderborner Modell der Talentsichtung erläutert, bevor die eigentliche Vielseitigkeitssichtung mit Blick auf den „Hagedorn-Parcours“, die Befragungen der Eltern und der Kinder und die Einteilungen in drei Kategorien (Sportliche Talente, das Breite Mittelfeld und die motorisch weniger privilegierten Kinder) behandelt wird.

Zum Abschluss wird noch einmal genauer auf die Zielgruppe des kompensatorischen Sports eingegangen und eventuelle Kritikpunkte an dem Paderborner Talentmodell aufgezeigt.


2. Das Paderborner Modell der Talentsichtung

Das Paderborner Modell der Talentsichtung ist ein regionaler Ableger vom „Landesprogramm Talentsuche und Talentförderung des Landes Nordrhein- Westfalen“, das 1985 entstand. Mit Hilfe diese Programms sollten sportlich talentierte Kinder und Jugendliche früher erkannt und gefördert werden (vgl. Brettschneider & Gerlach, 2004, S. 43, zitiert nach Hiersemann, 1994, 1997).

In den vergangenen Jahren war es meist Zufall, wenn Kinder zu Talentsichtungs- und Talentförderungsgruppen stießen. Dies war abhängig von dem Engagement der Schulen und Vereine und geschah nur in einzelnen Sportarten. Dieses Modell stellt jetzt eine Möglichkeit dar, Talente flächendeckend zu sichte.....[Volltext lesen]

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3.3 Befragung der Lehrer

Zusätzlich zu dem Vielseitigkeitsparcours findet eine Einschätzung des sportlichen Tätigkeitsprofils der Kinder durch die Sport- oder Klassenlehrer statt. Die Lehrer schätzen dabei die Lernfähigkeit, Disziplin, Gruppeneignung, Kurzzeitmotivation, Langzeitmotivation und die körperliche Voraussetzungen auf einer fünfstufigen Skala ein (vgl. Brettschneider & Gerlach, 2004, S. 45, zitiert nach Riepe & Zindel, 1999, S. 128-129).

Diese Befragung hat Riepe (1998) aus der Talentforschung von Bloom (1985) hergeleitet (vgl. Brettschneider & Gerlach, 2004, S. 45).


3.4 Befragung der Kinder

Die Befragung der Kinder bildet den dritten Abschnitt der Paderborner Talentsichtung. Die Kinder werden bezüglich ihrer sportlichen Aktivitäten in der Freizeit in der Vergangenheit und der Gegenwart befragt, z.B. nach einer Mitgliedschaft im Sportverein, ausgeübten Sportarten oder Wunschsportarten (vgl. Brettschneider & Gerlach, 2004, S. 45).


3.5 Einteilung in drei Kategorien

Die Ergebnisse des Vielseitigkeitsparcours, der Einschätzungen der Lehrer und der Kinderbefragungen werden kombiniert und die Kinder demnach in drei Kategorien unterteilt (vgl. Brettschneider & Gerlach, 2004, S. 45- 46).


3.5.1 Sportliche Talente (Kurzform: „Talente“)

Zur Gruppe der sportlichen Talente gehören Kinder, die sich im Verlauf des Paderborner Talentmodells als möglicherweise talentiert herausgestellt haben, was allerdings nur eine prognostische Fähigkeit beinhaltet. Zu diesen „Talenten“ zählen die besten 20% der Mädchen und Jungen. Diese werden dann zur zweiten Sichtungsstufe eingeladen, der so genannten „Talentiade“, bei der die Kinder sportartspezifische Übungen in den Sportarten Basketball, Fußball, Leichtathletik, Schwimmen, Squash und Volleyball durchführen müssen.

Zweimal im Jahr findet diese „Talentiade“ statt, einmal im September für das Stadtgebiet und einmal im März für das Kreisgebiet. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser sportartspezifischen Tests werden die Kinder dann letztendlich für spezielle Sportarten als Talente eingestuft. Wenn diese Kinder Interesse an dieser Sportart (oder auch Sportarten) und auch Spaß dabei haben, werden sie Vereinen vermittelt, um sie leistungssportlich zu fördern (vgl. Brettschneider & G.....

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Durchgeführt wird dieser kompensatorische Sportunterricht von den Lehrern, die speziell dafür ausgebildet sind. Zu dieser Kategorie werden die jeweils schwächsten 20% der Jungen und Mädchen zugeteilt.

Den Ursprung hatte das Paderborner Modell im Versuch, besonders talentierte Kinder zu erkennen und gezielt zu fördern. Diese motorisch weniger privilegierten Kinder, die sich während dieser Talentsichtungen diagnostizierten, rücken zunehmend in den Fokus der Beobachter. Daher wurden in den Schulen auch speziell dafür „Kompensationssportgruppen“ gegründet, so dass auch diese Kinder in ihrer motorischen Entwicklung unterstützt und gefördert werden.

Dadurch kann gezielt auf die individuellen Schwächen eingegangen und diese  möglichst auch verringert werden (vgl. Brettschneider & Gerlach, 2004, S. 47).


Abb. 2: Modellhaftes Vorgehen bei der Paderborner Talentsichtung (aus: Brettschnei-

            der & Gerlach, 2004, S. 44, zitiert nach Landessportbund Nordrhein- Westfalen,

            1999, S. 3)


Im weiteren Verlauf wird die Zielgruppe des kompensatorischen Sports näher definiert. In dem Paderborner Talentmodell werden die leistungsschwächsten 20% zu der so genannten „Kompensationsgruppe“ gezählt, allerdings sind kompensatorische Sportgruppen andern Orts präziser beschrieben. Dies wird im folgenden Kapitel erläutert.


4. Kompensatorische Sportgruppen

Kompensatorische Sportgruppen bestehen zumeist aus Kindern, die Entwicklungs-, Erfahrungs- oder Lerndefizite im motorischen, physischen oder psychosozialen Bereich aufweisen.


Mitglieder di.....

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Diese 9-bis-11-jährigen Kinder im späten Grundschulalter sollen gefördert werden, da sie im motorischen Bereich noch sehr lernfähig sind. Man kann auch in diesem Alter physische und psychische Probleme einfacher bewältigen. Für sie sollen eigene Sportangebote erarbeitet werden, die speziell auf sie zugeschnitten sind.

Das Ziel des kompensatorischen Schulsports ist den oben genannten Kindern Bewegungserfahrungen zu ermöglichen, so dass bei ihnen eine positive Einstellung zur Bewegung hervorrufen wird.

Die Kinder sollen erlernte Fähigkeiten auf ihr eigenes Umfeld übertragen, sowie Reaktionen des eigenen Körpers wahrnehmen und begreifen. Zudem werden psychische Stärke und soziales Verständnis trainiert. Die Kinder lernen die Bedeutung von sozialer Anerkennung, Fairness, Toleranz, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme richtig einzuschätzen. Bei Kompensatorischen Sportgruppen steht nicht die Leistung im Vordergrund, sondern der Spaß und Interesse am Sport.

Das gemeinsame Miteinander und das Nichtbewerten der einzelnen Übungen sollen die Kreativität der Kinder fördern und den Leistungsdruck nehmen.

Gleichzeitig sollen evtl. vorhandene Misserfolgserfahrungen oder mangelnde

Bewegungserfahrungen im und durch den Sport verarbeitet werden, um eine dauerhafte Sportabstinenz zu vermeiden.

Das Leitmotiv dieser Kurse ist allen Kindern eine bewegte Kindheit zu ermöglichen. Die Kinder sollen ihre Freizeit gemeinsam mit anderen Kindern draußen und mit Sport verbringen, als vor dem Fernseher oder PC zu sitzen (vgl. Brettschneider & Gerlach, 2004).


5. Fazit

Das Paderborner Modell der Talentsichtung präsentiert unter anderem eine Möglichkeit, talentierte Kinder in systematischer Weise ausfindig zu machen, um sie für den Sport fördern zu können (vgl. Riepe, 1996). Auf der anderen Seite kommen bei dieser Sichtung aber auch die großen Unterschiede zwischen eben diesen „Talenten“ und den leistungsschwächeren Kindern zum Vorschein.

Als ein Kritikpunkt an dem Paderborner Talentmodell könnte die Durchführung des Hagedorn-Parcours angesehen werden. Dieser soll zwar schnell und fehlerfrei absolviert werden, allerdings stellt sich hier die Frage, ob dies auch exakt kontrolliert werden kann. Denn wenn die Kinder feststellen, dass der Parcours viel schneller zu absolvieren ist, wenn sie nicht genau auf Fehler achten, z.B. die Fahnenstangen auch mal berühren sodass sie unter Umständen umfallen oder den Kasten mit dem Rücken berühren, bzw. sind einige der kompensatorischen Kinder gar nicht in der Lage diesen Parcours fehlerfrei zu absolvieren und sind dann möglicherweise schneller als die s.....

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Literaturverzeichnis


Balster, K. (2000). Sportjugend im Landessportbund Nordrhein- Westfalen e.V. (Hrsg.). Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen-Teil 1. Duisburg: Basisdruck.

Bloom, B. S. (Ed.). (1985). Developing talent in young people. New York: Ballantines Books.

Brettschneider, W.-D. & Gerlach, E. (2004). Sportengagement und Entwicklung im Kindesalter. Eine Evaluation zum Paderborner Talentmodell. Sportentwicklungen in Deutschland Band 19. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.

Hiersemann, D. (1994). Talentsuche und Talentförderung in Zusammenarbeit von Schule und Verein/ Verband. Leistungssport, 24 (4), 41-46.

Hiersemann, D. (1997). Talentsuche und Talentförderung in Kooperation von Schulsport und Vereinssport im Sportland NRW. Leistungssport, 27 (5), 22-25.

Riepe, L. (1996). Das Paderborner Modell der Talentsichtung- Bündnis für den Sport. Dörenhagen: Zindel.

Riepe, L. (1998). Kinder im Sport: Talent, Motivation und Selbsterleben. Dö.....

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