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Abiturvorbereitung / Maturavorbereitung

Tadao Ando: Beschrei­bung und Analyse: Haus Koshino

801 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Katrin D. im Apr. 2016
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Dokumenttyp

Abiturvorbereitung
Bildende Kunst

Universität, Schule

Droste Gymnasium Freiburg

Note, Lehrer, Jahr

14 Punkte, 2015

Autor / Copyright
Katrin D. ©
Metadaten
Preis 1.50
Format: pdf
Größe: 0.03 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 55170







Tadao Ando - Haus Koshino (Kunstklausur)

Das in den Jahren 1997 und 1980 vom japanischen Architekten Tadao Ando entwickelte Haus Koshino sieht auf den ersten Blick wie ein massiv erbautes, - aus zwei Quadern und einem fächerartigen Anbau bestehendes – Gebäude aus. Jeder Gebäudeteil ist zumindest teilweise in das Erdreich versenkt, das Gebäude ist an einem Hang errichtet.

Die zwei zueinander parallel stehenden Quader unterscheiden sich in ihrer Länge, Höhe und Funktion.

Der Besucher betritt den Gebäudekomplex durch den mittleren Gebäudeteil von südwestlicher Lage. Da sich der Eingang auf Höhe des zweiten Geschosses befindet, hat der Besucher – schon bevor er das Haus betritt – einen Überblick über den gesamten Gebäudekomplex und blickt auf die Flachdächer der beiden Nebenbauten hinab.

Auf der rechten Seite des nun durchschreitbaren Hausflures befinden sich nun zwei Schlafräume und ein Badezimmer. Die Weiterführung des Flures ist eine schmale nach unten in den großen offenen und zweistöckigen Wohnraum führende Treppe. Auf diesen hohen Wohnraum konnte der Betrachter gleich nach Betreten des Gebäudes einen Blick werfen.

In dem hohen Wohnraum angekommen ist ein nordöstlich und ein südöstlich ausgerichtetes breites aber niedriges Fensterband angebracht. Diese Fenster lassen zwar eine großzügige Beleuchtung des Raumes durch natürliches Licht zu, begrenzen allerdings den direkten Ausblick auf die Natur.

Rechts der Treppe, und unter einem der im 2. Geschoss liegenden Schlafzimmer, befindet sich eine niedrige Essecke mit Küche. Links der Treppe gelangt der Besucher in einen schmalen, rechtwinklig in beide Richtungen geknickten Flur, welcher die drei Gebäudeteile miteinander verbindet.

Durch einen unterirdischen längeren Gang wird der Besucher nun in das ebenfalls quaderförmige jedoch längere und einstöckige Nebenhaus geleitet. Man steht nun in einem Vorraum, auf dessen rechter Seite sich die sanitären Anlagen befinden. Links gelangt man erneut in einen schmalen, länglichen Flur, der acht exakt gleich große Räume miteinander verbindet.

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Auf der anderen – also nordwestlicher – Seite des Gebäudekomplexes wurde vier Jahre nach eigentlicher Fertigstellung des Gebäudes ein fächerartiger Nebenbau angefügt. Dieser besteht aus einem gebrochenen Kreisbogensegment, welches sich an einer Bruchkante zum Garten eröffnet.

Die geschwungene Außenwand des Nebenbaus wird zwar weitergeführt, dient hier aber nur noch als Sichtschutz.

Der Nebenbau an sich dient als großer Privatraum, bzw. Atelier, abgetrennt durch eine geschwungene Wand die Vorraum mit Bad vom Hauptraum abtrennt. Die nordöstlich ausgerichtete schräge Außenwand ist ein Panoramafenster und ermöglicht volle Beleuchtung mit unterschiedlichsten Lichtspielen.

Der japanische Architekt Tadao Ando spielt bei diesem gesamten Gebäudekomplex mit dem unterschiedlichen Lichteinfall durch schmale Fensterbänder, sorgt aber immer für ausreichend Sichtschutz. So lagert z.B. auf der südöstlichen Seite der Gästezimmer das Flachdach auf symmetrisch angeordneten Pfeilern, sogenannten Pilotis, welche einerseits die Last des Daches tragen, die Besucher gleichzeitig aber auch vor neugierigen Blicken schützen.

Auf südwestlicher Seite trennt eine im rechten Winkel abgeknickte Sichtschutzwand den Garten von der Umgebung ab und schont die Besucher und Bewohner ebenfalls vor Blicken.

Eigentlich hätten bei diesem Maß vier Rödellöcher ausgereicht, da dies aber eine japanische Unglückszahl ist, veränderte Tadao Ando sie. Der Beton selbst ist von so einer hohen Qualität und wird so bearbeitet dass es eine papierähnliche Wirkung entfalten soll. Auch dies geht darauf zurück die Oberfläche seiner Materialen an die japanischen Papier- bzw.

Holzwände anzugleichen.

Er versucht die japanische Minimalisierung auf Wind, Regen und Licht in sein Gebäude miteinzubinden. Die genau durchdachte Lage der Fensterbänder bewirkt einen ständigen Atmosphärenwechsel im Hausinneren. Der Bewohner durchlebt einen täglichen Kreislauf des natürlichen Lichts, ein Wechselspiel von Licht und Schatten.

Typisch für Ando ist ebenso der im Erdreich eingebettete und somit an den Naturraum angepasste Gebäudekomplex.

Der Gebäudekomplex der japanischen Architekten wirkt vor allem auf den zweiten Blick wie ein offener aber spannender Bau. Durch die schmalen Gänge, die der Besucher immer wieder durchqueren muss, um letztendlich in offenen, großen und durch natürliche Lichtspiele beeinflusste Räume zu gelangen wird das Ganze zu einer Art „architektonischem Spaziergang“, es entsteht eine Dynamisierung des Raumgefühls.

Die Anpassung an die Natur und an das Grundstück stellt eine gewollt enge Verbindung zwischen Architektur und Natur her. Ando greift hier die japanische „Grundstückskunst“ auf, bei der versucht wird, das zu bebauende Gelände möglichst in seinem natürlichen Zustand zu belassen, die Ausrichtung des Baus wird nach der Lage des Grundstücks angefertigt.


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