Analyseaspekt | Ergebnis (Ingrid Babendererde) | Ergebnis Ansichten eines Clowns |
Sozialer und familiärer Hintergrund der Figuren/ Generationenverhältnis/ Einstellung der Jugendlichen gegenüber der Erwachsenenwelt | -Höhere Klassen mit „Du“ anreden (Schüler reden Siebmann mit „Sie“ an)
-> Distanzlosigkeit des Siebmann gegenüber seinen Schülern, scheinbares Freundschaftsangebot
-Siebmann erlebte 2. WK -hat Frau, Kind, wohlhabend -Familien der Schüler haben noch mit Folgen des Weltkrieges zu kämpfen -Konflikt zwischen einem Großteil der Schüler und dem Direktor -Differenz zwischen dem Reden und dem Handeln des Direktors | -Luxuriöses Leben (5 Telefone + Telefonmädchen) -2 Geschwister (Schwester stirbt bei Flakangriff) -kein gutes Verhältnis zur Mutter -schlechtes Familienverhältnis (Weder zum Elternhaus noch zum Großvater) - finanzielle Not aufgrund der gescheiterten Karriere als Clown
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Gesellschaftliche Werte u. Normen/Bedeutung von Alltagsgegenständen und Medien | -„Freundschaft“ -> Grußformel -Internat verwandelte sich in selbstständige Grundeinheit der FDJ -Hose wurde verboten, weil sie westlich war (Provokation ; Menschen sind Individuen; Hose hat Symbolcharakter) -kommunistisch, Grundsätze, Vorgaben der DDR, Disziplin (Vereinnahmungsversuche stoßen auf Widerspruch und Abwehr) -Direktor besitzt einen eleganten Kinderwagen (Materialismus/Äußerlichkeiten) | -Reiche Verwandtschaft -Angesehenes Elternhaus -5 Telefone + Telefonmädchen (Telefon als Symbol für die Distanz zwischen Mutter und Sohn; Trennung von privatem und Verarbeitung der Schuld, die Verarbeitung liegt ihr nicht am Herzen) -Mutter passt sich der politischen und gesellschaftlichen Situation an (Kriegszeit = Förderung Hitlerjugend; Nachkriegszeit= Präsidentin des Zentralkomitees der Gesellschaften zu Versöhnung rassischer Gegensätze)
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Identitätskonzepte/Körperempfinden | -Blaues Hemd der FDJ geht später zum Anzug mit Schlips über (legt alte Werte des Kommunismus ab und identifiziert sich nicht mehr damit) -Direktor der Gustav-Adolf-Schule -> Siebmann -Babendererde gegen Ansätze Siebmanns (lässt sich nicht vorschreiben, was sie sagen soll) -Unsicherheit -Hose als Symbol (trotz Willen die Hose zu tragen ist es verboten) | Kontrastreiches Leben (Kriegszeit =/= Nachkriegszeit ; Reiches Elternhaus =/= Maries Wohnverhältnisse) Begibt sich in eine Außenseiterposition, weil die Verbindung zu Marie ihn gesellschaftlich nicht weiterbringt |
Raumerleben (innere und äußere Räume) | - Privat -> Villa des Direktors (Rückzug in die Bürgerlichkeit) -öffentlich -> Aula (Direktor ist Schülern ausgesetzt, Sonnenlicht fällt in die Aule auf die Klasse 11A Erleuchtung) -Internat | -„Da auf der Wiese, vor dem Apoll …“ Indiz für großes Grundstück (Übungsplatz HJ) - räumliche und persönliche Distanz zur Mutter (er ruft sie an anstatt einen Besuch zu machen) -Darstellung der Entfremdung durch das Telefonat
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Charakterisierung der Figuren durch ihr Sprechen | -Babendererde: Dialekt, Soziolekt (sprachverhalten durch Gruppen geprägt, typisch gesprochene Sprache, mündl. Wortstellungen, will sich sprachl nicht vereinnahmen lassen), Idiolekt - > Selbstbewusst, kritisch, mutig, rebellisch -Siebmann: Idiolekt, sprachliche Varietät - Siebmann will auch durch die Sprache disziplinierte Einheit schaffen | -Kein normales Familienleben (Maries Wohnsituation kommt Hans familiär vor) -Sarkastisch, Zynisch (vgl. Z. 52, 36) -von der Mutter enttäuscht -Mutter ist von sich selber überzeugt, kein Familiengefühl, kaltherzig -Nutzverhältnis Hans =/= Großvater - gehobener Sprachstil (vgl. Z. 28, 52) - private Situation, aber distanzierter Sprachstil
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Erzähler | -Auktorialer Erzähler (Er- Erzähler, sympathisiert mit den Schülern und erkennt auch deren Einschätzung) | -Ich-Erzähler aus der Sicht von Hans Schnier, der über seine Erfahrung mit seiner Familie und seiner Verlobten erzählt -Sehr subjektiv, aber trotzdem viele Informationen über Gegenwart und Vergangenheit - durch die vielen zusätzlichen Informationen über die Vergangenheit und Gegenwart erscheint de.....[Volltext lesen] |