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Interpretation

Szenen­in­ter­pre­ta­tion: `Die Räuber`, 2. Akt, 2. Szene. Friedrich Schiller

887 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Viola S. im Nov. 2011
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Literaturanalysen zur Epoche Sturm und Drang: Die Abitur & Hausaufgabenhilfe: Interpretationen zu Johann Wolfgang v. Goethe, Friedrich Schiller. Matthias Claudius (Textanalysen, Band 7)
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

MTS Hofheim

Note, Lehrer, Jahr

2010/11 Frau Englert

Autor / Copyright
Viola S. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.18 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 10549







Inhalt: Die Inter­pre­ta­tion liefert eine detail­lierte Betrach­tung der Charak­ter­ent­wick­lung und psycho­lo­gi­schen Dyna­miken im zweiten Akt von Schil­lers "Die Räuber". Sie beleuchtet die Intrigen und das Verhalten des Maxi­mi­lian v. Moor, bietet Einblicke in die Themen Schuld und Mani­pu­la­tion und analy­siert die Auswir­kungen auf die Figu­ren­kon­stel­la­tion. Ein Muss für Lite­ra­tur­in­ter­es­sierte, die tiefere Verständ­nis­ebenen des Dramas erschließen möch­ten.
#Schiller#Die_Räuber#Charakteranalyse

Szeneninterpretation:

„Die Räuber“, 2. Akt, 2. Szene, S. 49ff.

 

Interpretieren Sie den Szenenausschnitt aus F. v. Schillers Drama „Die Räuber“, 2. Akt, 2. Szene, S. 49ff. , und beurteilen Sie dabei vor allem das Verhalten des Maximilian v. Moor.

Das Drama „die Räuber“ von Friedrich Schiller handelt von einer Intrige ausgehend von dem jüngeren und listigen Grafensohn Franz von Moor, der danach strebt seinen älteren, idealistischen Bruder Karl und seinen schwachen, leichtgläubigen Vater zu beseitigen, um selbst als Tyrann zu herrschen.

Die in der zweiten Szene des zweiten Akts handelnden Personen sind der Alte Moor, Amalia, die Geliebte von Karl, Daniel, der alte hausknecht der Familie,  Franz und Hermann, ein Mann, der sich in seiner Vergangenheit von Karl beleidigt fühlt und deshalb Franz in seine Intrige unterstützt. In der vorhergehenden Handlung ist der von Alter und Krankheit geschwächte Graf von Moor durch Franz stark manipuliert worden. [Durch diese Manipulation hat der Graf im Sinne einer pädagogischen Maßnahme Karl ermahnt, doch franz verfasste einen falschen Brief und verstieß Karl im Namen des Vaters, und redete danach dem Alten Moor dazu ein, dass er Karl tatsächlich verstoßen habe. ] Auch Amalia hat Franz versucht von Karl zu entfernen, dies scheitert allerdings. Amalia macht dem Alten Moor schwere Vorwürfe, da er Schuld an der Familiensituation sei. In der ersten Szene des zweiten Akts spannt Franz den wütenden Hermann für seine Zwecke ein, er soll verkleidet die Nachricht von Karls Tod verkünden, damit der Alte Moor an dem Schmerz und der Trauer stirbt. Am Anfang der zweiten Szene des zweiten Akts steht ein Dialog zwischen dem erst schlafenden Alten Moor und Amalia, indem sie ihm den Verstoß von Karl. Ab Seite 49 wird ein weiterer listiger Plan des Franz ausgeführt, um seinen Vater zu beseitigen und Amalia von ihrem geliebten Karl zu entfernen. Daniel kündigt einen Mann an und Franz und der verkleidete Hermann treten auf. Hermann beginnt von Karl zu erzählen und belastet mit falschen Aussagen Karls das Herz des alten Moors (Seite 49, Zeile 25-28). Er behauptet, dass Karl als Söldner einer Armee beigetreten, um zu sühnen. Er soll sich wie ein Held geschlagen haben, ist aber doch im Kampf gestorben (Seite 50, Zeile 16-17). Franz spielt erst den besorgten wütenden Sohn, doch dann beschuldigt er seinen Vater des Mordes an seinem Bruder. Hermann betont immer wieder, dass Karl an Amalia gedacht habe, als er gestorben sei, doch habe er sich gewünscht, das Franz Amalia nun besitzen solle. Amalia misstraut Hermann erst, doch dann glaubt sie tatsächlich, dass Karl tot ist, sie geht ab, in dem Glauben, dass Karl sie nie geliebt habe (da er sie Franz überlassen wolle). Hermann geht ab, nachdem er scheinbar Reue empfindet, als er sieht, dass Franz den Alten Moor derartig quält. Der Alte Moor gerät bei der Nachricht und unter den Beschuldigungen von franz in den Wahn und wütet gegen sich selber, verletzt sich (Seite 50, Zeile 30, Regieanweisung und Seite 51, Zeile 12, Regieanweisung)  und vergeht an dem Schmerz, die seine Schuldgefühle und der vermeintliche Verlust von Karl in ihm auslösen. Er verflucht sich selbst, kurzzeitig richtet sich seine Wut gegen Franz und er fordert Karl von Franz zurück, doch Franz verhöhnt ihn und macht ihm klar, wie egal er Franz ist. Danach geht Franz ab. Amalia tritt wieder auf und als der Alte Moor sie wahrnimmt, beruhigt er sich. Sie versucht ihn zu besänftigen, doch schafft sie es nicht, der Alte Moor immer noch voller Selbstmitleid und Schuldgefühlen zerfressen.  Franz tritt wieder auf und der Alte Moor  verzeiht ihm großzügig, doch Franz ist verstimmt, da sein Vater so viel um Karl weint, obwohl er ihn auch noch als Sohn  hat. Schließlich liest Amalia dem Alten etwas aus der Bibel vor und der Alte Moor scheint den Schicksalsschlag nicht verkraften zu können und bricht zusammen, Amalia verkündet kurz darauf seinen Tod. Franz ist während diesem Zusammenbruch verschwunden. Er tritt als Letztes noch einmal auf, und hält einen Monolog, aus dem hervorgeht, dass er als Tyrann herrschen wird.

Das Verhalten des Alten Moor, als er die Nachricht vom Tod seines geliebten Sohnes erfährt, ist wie zu erwarten, von Selbstmitleid, Schuldgefühlen und Verzweiflung geprägt. Bevor er die Nachricht erhält, reagiert er souverän und ruhig, doch dann  schreit er und wütet er gegen sich selbst. Nur allzu bereitwillig glaubt er die Nachricht und nimmt sofort die Schuld dafür auf sich, er jammert. Kurzzeitig richtet sich seine Wut gegen Franz, und verlangt „seinen“ Karl zurück. Dieses Verlangen ist sehr kindisch, denn man könnte sich ihn dabei vorstellen, wie er mit dem Fuß auf den Boden stampft und quengelt. Doch verzeiht der graf Franz sofort, nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hat. Jedoch verhält er sich abermals ungerecht gegenüber Franz, er zieht einen Vergleich zu der Geschichte des Jakobs und den einen seiner zwölf Söhne, um den er „blutige Tränen“ geweint haben soll, und stellt Karl wieder einmal ganz klar über Franz. Auch ist der Alte Moor zu charakterschwach, um den Verlust seines Karls zu verkraften. Er bricht zusammen und es wird verkündet, er sei gestorben. So überlässt er sein ganzes Reich und die Menschen, die darin leben, einfach ihrem Schicksal. Er kümmert sich um nichts, sondern flieht einfach aus dem Leben, da er nicht mit seinen Schuldgefühlen umgehen kann. Das finde ich sehr kläglich. Mich erinnert seine Bereitwilligkeit die Schuld bei sich zu suchen auch sehr an das verhalten eines Kindes, nachdem es einen Verlust erlitten hat.


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