Bildanalyse
Leben des Galilei Szene 7
In dem Drama „das Leben des Galileo Galilei“ von
Berthold Brecht handelt von dem wichtigen Wissenschaftler Galilei, der das
kopernikanische Weltbild beweisen will. Zuerst wird seine Lehre anerkannt,
jedoch hat die katholische Kirche in Rom so großen Einfluss, das die
Inquisition die Lehre als ketzerisch erklärt, damit der Glaube der Menschen an
die Kirche bestehen bleibt. Diese Nachricht überbringen die Kardinäle Barberini
und Bellarmin in dem 7. Bild, sodass Galilei schweigt.
Galileo Galilei befindet sich in Rom im Haus des
Kardinals Bellarmin zu Besuch auf einem Ball. Begleitet wird er von Virginia
und Ludovico, ihr Verlobter. Kardinal Bellarmin und Barberini unterhalten sich
mit ihm über das kopernikanische Weltbild und kommen in eine Diskussion. Die Kardinäle
bekommen Galilei durch Argumente zum schweigen. Obwohl sie Galilei als
gleichberechtigten Gesprächspartner behandeln erklären sie seine Lehre als
ketzerisch und machen Galilei somit mundtot. Nach diesem Gespräch kommt der
Inquistor heran und unterhält sich kurz mit Virginia über ihre Hochzeit und
Galilei.
Diese Szene, ist einer der bedeutensten Szenen im
Buch. Galilei hatte kurz zuvor großen Erfolg weil das Collegium Romanum seine
Notierungen anerkannt hatte und diese Szene ist im ganzen Buch gesehen der
Wendepunkt, wo es sich zum schlechten dreht, weil ihm das neue Weltbild
sozusagen verboten wird.
Bellarmin und Barberini wollen ganz klar im 7. Bild
Galilei zum schweigen bringen mit Hinsicht auf das kopernikanische Weltbild.
Das machen sie mit einer ruhigen und freundschaftlichen Absicht, ihn als Freund
dazu zu gewinnen, sodass er ihnen trotzdem als guten Wissenschaftler nützt.
Sie üben versteckt leichten Druck auf ihn aus, was man
schon zu Anfang bemerkt. Barberini richtet den Zeigefinger auf ihn und beginnt
so die Unterhaltung (vgl. S.68, Z.9). Sie sind aber trotzdem nicht
voreingestellt, was man an den Sätzen sieht. Wie zum Beispiel (S.68, Z.24)
„Gehen wir mit der Zeit...“. Nun beginnen sie sich mit Zitaten zu duellieren.
Galilei ist auf der Seite der Vernunft und der Wahrheit (vgl. S.69, Z.32) und
die Kardinäle vertreten den Standpunkt sein Wissen lieber privat zu nutzen
(vgl. S.69, Z.32). Barberini nimmt auch noch das Beispiel die Wölfin – als die
Kirche, die das Volk nährt und im Gegenzug Geld dafür verlangt – also auch
Gehorsam von Galilei. Dies sagte er als Anspielung auf die Entstehung Roms
(vgl. S.69, Z.7). Es kommt einem vor als wolle der Kardinal durch dieses
Argument das Gespräch beenden. Galilei jedoch besteht weiterhin auf eine „ernste
Unterhaltung“ (vg. S.69, Z.17). Nun beginnen sie Galilei die Wörter im Mund
herumzudrehen und nennen Argumente, wo er nicht daran zweifeln kann ohne das er
Gotteslästerung begeht. Man bemerkt das sie jetzt ein wenig unfreundlicher zu
Galilei werden. Dies wird verdeutlicht durch eine Wiederholung. Sie
unterbrechen ihn zweimal (vgl. S.70). Als Galilei ihnen nun „nichts mehr zu
sagen hatte“, überbringt ihm Bellarmin die Nachricht „...Ich habe den Auftrag,
Sie zu ermahnen, diese Meinung aufzugeben“ (vgl. S.71, Z.9ff). Diesen Satz war
das Eigentliche, worauf sie hinaus wollten.
Man bemerkt am Schluss der Analyse des 7. Bild, dass
fast das ganze Buch von dieser Szene abhängt. Ich finde auch das man in dieser
Szene am besten erkennen kann wie die beiden Seiten gegenüber stehen. Einmal
die Seite mit Argumenten, die für das alte und kirchliche Weltbild sind und
dann die, die für das neue Weltbild sind. Ganz klar ist das die theologische
Seite hiermit gewonnen hat und Galilei eigentlich keine Chance mehr hat. Die
öffentliche Gessellschaft bekommt zwar von der neuen Wissenschaft etwas mit
aber die Kirche verhindert das die ganze Wahrheit ans Licht kommt. Ich frage
mich, gibt es überhaupt diese Vernunft wovon Galileo Galilei spricht?