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Inhalt: Diese Interpretation von Lessings "Emilia Galotti" liefert detaillierte Einblicke in die Charakterdynamik zwischen Odoardo und Claudia und deren Konflikte um Emilias Zukunft. Sie beleuchtet rhetorische Mittel und Motivationen der Figuren, was Lesern hilft, die subtilen Nuancen des Textes zu verstehen und dessen historischen Kontext zu würdigen.
Emilia Galotti – Aufzug 2, 4. Auftritt
Szenenanalyse
Der 4. Auftritt des 2. Aufzuges in dem Drama ,,Emilia Galotti“ von Gotthold Ephraim Lessing, welches im Jahre 1772 uraufgeführt wurde, behandelt die Meinungsverschiedenheiten zwischen Odoardo und Claudia Galotti im Bezug auf ihre Tochter Emilia und deren zukünftiger Gatte.
Die Szene beginnt mit den, auf ihre Tochter Emilia wartenden, Eltern, Odoardo und Claudia Galotti. Da sie noch nicht daheim erschienen ist, beginnt das Ehepaar Galotti ein Gespräch. Dieses wird von den lobenden Worten Odoardos gegenüber seinem künftigen Schwiegersohnes Appiani eingeleitet.
Der Graf sei seiner Meinung nach ein angemessener Ehemann für seine einzige Tochter: ,,Kaum kann ich's erwarten, diesen würdigen jungen Mann meinen Sohn zu nennen“ (S. 26/27 Z.31f.) .
Um sein gutes Bild von Appiani weiterhin zu verstärken, setzt Odoardo im hierauf folgenden Satz eine Hyperbel ein: ,,Alles entzückt mich an ihm“ (S.27 Z.1f).
Nachdem der Vater betont, ihn fasziniere die Entscheidung des Grafen, sein eigenes Leben fernab der Stadt zu leben, ergreift seine Frau das Wort. Claudia nutzt eine Metapher um ihren Mann deutlich zu machen, dass sie die gemeinsame Tochter nicht einfach gehen lassen will und kann: ,,Das Herz bricht mir .“ (S.27 Z.4).
Odoardo jedoch entgegnet seiner Frau mit einer rhetorischen Frage. Er verstehe nicht, warum Claudia die Tochter Emilia nicht mit ihrer Liebe auf das Land ziehen und glücklich sein lassen wolle. Er wirft seiner Gattin vor, dass es für sie größeren Wert hätte, die Nähe des Hofes, des Prinzen, zu suchen, als Emilia eine anständige Erziehung .....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. In den folgenden Sätze wiederholt Odoardo immer wieder die wichtigen Worte seiner Frau, welche sich auf den Prinzen und Emilia bezogen haben und formuliert sie als Frage um: ,, Schien von ihrer Munterkeit und ihrem Witze so bezaubert – So bezaubert?“ (S.28 Z.12 ff).
Gerade hierdurch wird die Ungläubigkeit und eine sich aufbauende Emotionalität Odoardos dargelegt.
Nachdem er noch einmal die Worte gegen seine Frau erhoben hat: ,,O Claudia. Eitle, törichte Mutter!“ (S.28 Z. 18f), um sie auf seine Überordnung aufmerksam zu machen, beendet er das Gespräch indem er nicht länger auf Emilia warten und sich auf dem W.....