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Interpretation

Szenen­ana­lyse : Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürren­matt - S. 21 -25

602 Wörter / ~1½ Seiten sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Autorin Agnes T. im Mai. 2011
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Schwetzingen

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Agnes T. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.08 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.25stern_0.3
ID# 6650







Szenenanalyse

Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt - S. 21 -25   

 

In seiner tragische Komödie „ der Besuch der alten Dame“ thematisiert der Schweizer Friedrich Dürrenmatt (1921 – 1990) in einer grotesken Art und Weise die Macht und den Einfluss des Geldes auf Mensch und Gemeinschaft und die Käuflichkeit von moralischen Werten. 1955 geschrieben, 1956 uraufgeführt erlangte Dürrenmatt durch die seltsame Darstellung eines ständig aktuellen Themas einen Welterfolg.

 

Das Stück dreht sich vor allem um Claire Zachanassian, geborene Klara Wäscher, die einst von ihrer Jugendliebe Alfred Ill im Stich gelassen wurde als sie schwanger war.

Claire Zachanassian kehrt in ihr verarmtes Heimatdorf Güllen zurück und konfrontiert Alfred Ill.
Claire Zachanassian kehrt in ihr verarmtes Heimatdorf Güllen zurück und konfrontiert Alfred Ill.

Sie wurde gerichtlich aus ihrem Heimatdorf Güllen verstoßen und plante aus langer Sicht die Rache an allen am Gerichtsverfahren Beteiligten, aber vor allem an ihrer Jugendliebe Alfred Ill. Sie treibt das Dorf, das einst eine prächtige Kulturstadt war, in den finanziellen Ruin und will nun dem Dorf einen Besuch abstatten um ihren letzen Teil des Plans in die Tat umzusetzen.

Um einen guten Eindruck zu schinden bereiten die Güllener einen prächtigen Empfang vor, weil „die Zachanassian […] mit ihren Millionen herausrücken“ (S. 19) soll.

Also versammeln sich alle Bürger am Bahnhof und sind gerade dabei, den Empfang zu organisieren.

 

Hier setzt die zu interpretierende Szene ein, die sich im ersten Akt von Seite 21 bis 25 erstreckt und sich in 10 Abschnitte gliedern lässt. Im ersten Abschnitt geht es noch um den Empfang, den die Bürger vorbereiten und dass die „Organisation klappen“ (s 21) muss, damit der Eindruck bei Claire nicht „gleich null“ ( Z.5 ) ist. Im zweiten Abschnitt geht es um den außerplanmäßigen Halt des Personenexpresses „rasender Roland“, der außerplanmäßig in Güllen hält, „die Naturgesetze“ (Z.23 f) außer Kraft setzt und die Güllener in den folgenden Abschnitten völlig aus ihrem Konzept wirft. der dritte Abschnitt beschränkt sich ausschließlich darauf, Claire und ihr Gefolge zu beschreiben. Im vierten Abschnitt stellt der Zugführer Claire zur Rede, die vorsätzlich die Notbremse zog. Der Zugführer verlangt „eine Erklärung“ (Z. 13) von ihr. Im fünften Abschnitt erfährt man etwas über die Reaktionen der Güllener, die realisieren, dass der erwartete Besuch schon frühzeitig angekommen sind und sie noch „nicht bereit“ (Z. 52) für sie sind. Alle ihre Vorbereitungen sind nun über den Haufen geworfen. Der sechste Abschnitt dreht sich nochmals um Claires Auseinandersetzung mit dem Zugführer, der immer noch auf ihre Erklärung beharrt und ihr sogar mit einer Strafe droht. Daraufhin versucht Claire im siebten Abschnitt ihn zu bestechen. Erst im achten Abschnitt erfährt der Zugführer, wen er da vor sich hat und bietet ihr sogar an, im Namen der Eisenbahndirektion solange zu warten, bis sie ihren Aufenthalt beendet hat. Im neunten Abschnitt versucht er sich nochmals bei der alten Dame zu entschuldigen, bevor der Zug schließlich abfährt. Der zehnte Abschnitt handelt wieder von den Güllenern, dem Bürgermeister im Detail, der von den Geräuschen des Zuges in seiner Rede übertönt wird.

 

In der Szene agieren die Güllener, der Zugführer und die alte Dame Claire Zachanassian.

Die Güllener, die Menschen wie wir alle sind, werden vor allem durch die Ellipsen ab Z. 16, das ergänzende Sprechen der Bürger, der Hinsicht beschrieben, dass sie alle die gleiche Meinung und die gleichen Wertvorstellungen haben und eine kleine durchschnittliche Gemeinde sind.

Der Zugführer, der fast ausschließlich mit Claire in Interaktion tritt, steht für die Ordnung der Bahn, fordert Recht und Ordnung von allen! Menschen und sieht vorerst keine Entschuldigungen ein, lässt sich jedoch von Claire schwächen und unterwirft sich ihrer passiven Macht. Er stellt außerdem im kleinen Rahmen dar, was Claire im weiteren Verlauf der Geschichte mit ganz Güllen fabriziert.

Die Szene dient jedoch vor allem zur Charakterisierung Claires, die allein durch ihr bloßes Auftreten als sehr mächtig erscheint.

 


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