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Aufsatz

Szenen­ana­lyse: Akt 1.4 Kabale und Liebe von Friedrich Schiller

948 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternstern_0.75stern_0.3 Autorin Ida O. im Okt. 2014
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Aufsatz
Deutsch

Szenenanalyse Kabale Und Liebe Akt 1 Szene

Universität, Schule

Konrad Adenauer Gymnasium - Bad Godesburg

Note, Lehrer, Jahr

Herr Juhre, 3, 2014

Autor / Copyright
Ida O. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.75stern_0.3
ID# 42164








„Kabale und Liebe“ - Friedrich Schiller

Szenenanalyse: Szene 4, Akt 1

 

Die vierte Szene des ersten Aktes aus Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ aus der Epoche des Sturm und Drangs, befasst sich mit einem Dialog zweier sich liebenden Personen, welche jedoch die standesmäßigen Schranken trennen. In der Szene tritt der adelige Ferdinand das erste Mal auf indem er das Haus der Millers aufsucht. Sie beinhaltet das Gespräch zwischen Ferdinand und Luise, welcher ihr seine Liebe erklärt und fragt weswegen sie so trübselig ist. Luise führt die Standesunterschiede auf doch Ferdinand will davon nichts hören. Er ist der Meinung, dass ihre gemeinsame Liebe alle Grenzen überschreiten kann und ist gleichermaßen enttäuscht von ihr dass sie überhaupt über so etwas nachdenken kann. Er erklärt ihr dass ihn der Standesunterschied nicht kümmert und dass sie sich vor nichts fürchten solle, da er über sie wachen wird damit sie bis ans Ende ihrer Leben bei ihm bleibe. Luise ist innerlich sehr gerührt über diese Liebeserklärungen jedoch glaubt sie an die Hoffnungslosigkeit ihrer Gefühle und stürmt aufgewühlt aus dem Zimmer. Ferdinand folgt ihr schweigend.

In einem deutschen Zimmer des 18. Jahrhunderts gesteht der adlige Ferdinand der nachdenklichen Bürgerstochter Luise seine Liebe.
In einem deutschen Zimmer des 18. Jahrhunderts gesteht der adlige Ferdinand der nachdenklichen Bürgerstochter Luise seine Liebe.

Zunächst ist Luise sehr aufgeschlossen Ferdinand gegenüber und erfreut ihn zu sehen, sie fällt ihm regelrecht um den Hals (S. 18, Z. 6). Das zeigt wie sehr sie sich freut ihn zu sehen, ihre Sehnsucht nach ihm wurde beglichen. Auch Ferdinand entgegnet diese Begrüßung mit einer respektvollen Geste (S. 19, Z. 1). Er beginnt direkt mit dem Thema ihrer Liebe zueinander, indem er ihr seine gesteht und nach einer Bestätigung der Erwiderung ihrer Gefühle sucht. Er verwendet ein Paradoxon, dass er zu ihr fliegen würde (S. 19, Z. 3) um deutlich zu machen welche Mittel er anwendet, lediglich um sie sehen zu können.

Ferdinand bemerkt Luises Zwiespalt und spricht dass er in ihre Seele schauen kann welches er deutlich macht indem er diesen Blick mit dem Blick durch den Brillanten vergleicht. Der Ring ist nochmal ein Symbol für den Wohlstand seiner selbst (S. 19, Z. 7/8).

Luise bedient sich selber vieler Modalverben wie ‚wüsstest‘ da sie die Liebe nicht für erfüllbar hält und sie somit von sich distanziert.

Von dem ergebenen Ferdinand welcher anfangs so zärtlich auftritt, wechselt sein Bild zu einem Besitzergreifenden Ferdinand, da er Luise nun als sein Eigentum ansieht (S. 19, Z. 18). Er versucht ihr Schuldgefühle zu machen indem er ihre vollkommene Liebe zu ihm anzweifelt (S. 19, Z. 20-22). Er personifiziert seine Vernunft mit dem Wort schmelzen was den Ausdruck noch einmal verstärken soll und wie hilflos er doch in ihrer Nähe ist und sich nicht mehr halten kann.

Luise hingegen versucht Ferdinand wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen indem sie ihm erklärt, dass sie sich keineswegs in eine Glückliche Zukunft begeben, egal wie sehr er sie auch versucht mit seiner liebe weg zu locken von den Tatsachen, sondern, dass sie sich so oder so damit in den Abgrund stürzen werden und selbst Ferdinand dagegen nichts tun kann. Sie sagt ihm deutlich, dass sie realistisch in die Zukunft blickt. Sie redet Ferdinand hoch und sich selbst macht sie damit umso kleiner (S. 19, Z. 26 ff.). Luise verwendet den Dolch als klares Zeichen wie gefährlich und wie tödlich ihre Beziehung sei  (S. 20, Z. 2).

Ferdinand reagiert auf diese, in seinen Augen völlig schwachsinnige Behauptung, aufgebracht und entgegnet direkt einer rhetorischen Frage. Er vergleicht seine Bindung zu Luise mit der Bindung zweier Herzen oder dem Auseinanderreißen der Töne eines Akkords. Er bezeichnet die Liebe zu Luise als einzigen Ausweg von dem schlechten Gerede durch seinen Vater glücklich davon zu kommen (S. 20, Z. 10-12).

Von dem besitzergreifenden Ferdinand wird er in seiner poetischen Redeweise wieder zu dem selbstlosen Ferdinand der alles für seine Luise geben würde (S.20, Z. 15 ff.) und welche lasten er auf sich nehmen will für sie.  Ferdinand unterstreicht mit der übermäßigen Selbsteinschätzung, dass er sich zwischen sie und das Schicksal stellen könne(S. 20, Z. 22-24), seine Naivität und seine überholte Denkweise ohne an die realen Konsequenzen zu denken die sich ihnen auftun könnten.

All diese Versprechungen und lieblichen Beweise Ferdinands lassen Luises innerlichen Konflikt nur noch komplizierter werden, was zeigt, dass trotz Ferdinands anfänglicher Überzeugung in ihre Seele blicken zu können, er sich keineswegs in ihre Lage hinein versetzen kann und nicht weiß mit welchen Gedanken Luise zu kämpfen hat. Das macht Luise ihm jedoch klar indem sie ihn nun von sich stößt um ihm erneut einen versuchten schubs in die Realität zu geben. Sie versucht von all dem Abstand zu gewinnen und möchte gehen doch Ferdinand hält sie auf, da er nicht nachvollziehen kann was grade geschieht.

Luise sagt ihm klar und deutlich, dass er ihr den Seelenfrieden raubt und sie vollkommen aus der Bahn geworfen hat und diese Taten nicht mehr rückgängig zu machen seien (S. 21, Z. 1 ff.). Völlig überfordert mit der Situation und ihren Gefühlen stürmt Luise nun doch aufgebracht aus dem Raum um der ganzen Situation zu entfliehen.

Die Redeanteile sind in dem Dialog zum größten Teil bei Ferdinand da er sie versucht mit seinen Worten um zu stimmen und sie von dem negativen Gedanken ab zu bringen. Luise ist dem entsprechend sehr ruhig und hört zu doch bei jedem Satz den sie spricht ist es ein Versuch ihn in die Realität zurück zu bringen. Zum Ende hin nimmt Luises Redeanteil stark zu da sie den Worten Ferdinands nicht mehr stand halten kann und ihm versucht klar zu machen wie es ihr wirklich mit der Situation geht. Sie lässt ihn am Ende nicht mehr zu Wort kommen.

Zusammenfassend wird in der Szene der adelige Ferdinand und somit seine gespaltene Persönlichkeit von dem selbstlosen Liebhaber zum besitzergreifenden Liebhaber vorgestellt und alles in allem die Naivität seiner Denkweise. Ebenso wird nochmal deutlich gemacht wie sehr doch Luises innerer Konflikt sie zermürbt, dass sie sogar von ihrem geliebten Ferdinand flieht.


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