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Seminararbeit / Hausarbeit

Systemgr­enzen: SYSTEMBE­GRIFF, STRUKTUR­, ELEMENTE UND BEZIEHUN­GEN

2.612 Wörter / ~18 Seiten sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Autorin Hanna J. im Jun. 2011
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Seminararbeit
Biowissenschaften

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2008, Christian Lapp

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Hanna J. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.34 Mb
Ohne Kopierschutz
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sternsternsternstern_0.25stern_0.3
ID# 7626







 

VU Qualitative Systemwissenschaften

Systemgrenzen

 

Inhaltsverzeichnis

 

1.   Einleitung   2

2.   Definition: Grenze  3

3.   Systembegriff, Struktur, Elemente und Beziehungen  3

3.1.   Systembegriff 3

3.2.   Struktur 3

3.3.   Elemente  3

3.4.   Beziehungen der Systemelemente  3

4.   Systemgrenzen  3

4.1.   Offene und geschlossene Systeme  3

5.   Beispiele für Systemgrenzen  3

5.1.   Der Menschliche Organismus  3

5.2.   Ökosysteme  3

5.3.   Betriebswirtschaft 3

6.   Schlusswort  3

Literaturverzeichnis   3

Abbildungsverzeichnis   3

 


1.   Einleitung

 

Um einen Zugang zum Thema Systemgrenzen zu legen, war der erste Schritt nach Bildern zum Thema „Systemgrenze“ zu „goggeln“ um sich besser vorstellen zu können wo wir überall im Alltag auf Systemgrenzen stoßen.

Hier eine kleine Auswahl der Ergebnisse unserer Recherche:

 

Abbildung 1

1 Systemgrenze Heizwärmebedarf

2 Systemgrenze Wärmebedarf für Warmwasser

3 Systemgrenze Heiz- und Warmwassersystem

4 Systemgrenze Gebäude

Ehww Energiebedarf für Heizung und Warmwasser

Qg Wärmegewinne

 

 

Der erste Fund war diese Energiebilanz eines Hauses. Im zugehörigen Artikel geht es um eine Norm (bzw. Die Demonstration einer Norm die neu eingeführt wird)im Bereich Energie im Hochbau.[1]

 

Abbildung 2

 

Weiters fanden wir dieses Beispiel für eine Systemgrenze im Bereich Informations- Technologie (IT), wo die Grenzen eines Benutzersystems dargestellt werden. Es geht um die Frage was im Benutzersystem relevant sein wird und wie die Beziehungen zu den Benutzern und externen Daten sein werden.[2]

 

 

Abbildung 3

Beim dritten Fund, handelt es sich um eine vereinfachte Darstellungsform für ein System seiner Grenze, seinen Elementen sowie einem Sub- bzw. Supersystem. Diese Abbildung stammt von einer Lehrseite zum Thema Betriebswirtschaft, wo verschiede Ansätze in der BWL beschrieben werden. Abbildung 3 wurde zur Verdeutlichung des Systemtheoretisch-kybernetischen Ansatzes verwendet.[3]

 


Durch diese Suchergebnisse, konnten wir einen ersten Einblick in das Thema Systemgrenzen gewinnen. In der folgenden Seminararbeit werden wir nun zuerst allgemein das Thema Grenze kurz anschneiden, weiters dann einen kurzen Einblick zum Thema System geben, dann etwas genauer auf die Systemgrenzen eingehen und zu guter Letzt ein paar Beispiele zum Thema Systemgrenzen näher erörtern. Dabei werden wir auf folgende Fragen eingehen:

§  Welche Bedeutung hat die Systemgrenze?

§  Gibt es Systeme ohne Grenze?

§  Inwiefern ist die Systemgrenze identitätsstiftend?

§  Fügen sich Systeme in eine vorgegebene Systemgrenze oder bilden sie selbst eine?

§  Welche Eigenschaften hat die Grenze – sperrt sie jeglichen Austausch mit der Umgebung oder nur den von Materie bzw. Energie oder kontrolliert sie nur was rein und was raus darf?

§  Welche Bedeutung hat sie dabei in der Kommunikation mit der Umgebung?

 

2.   Definition: Grenze

 

Das Wort „Grenze“ stammt aus dem Polnischen, leitet sich vom Wort granica ab und bezeichnet eine Trennung in Form eines Trennwerts, einer Trennlinie oder einer Trennfläche. In den Wirtschaftswissenschaften, in den Naturwissenschaften, in den Geisteswissenschaften, in der Politik, in allen erdenklichen Bereichen unseres Lebens stößt man auf Grenzen. Wenn wir von Grenzen sprechen denken wir meist nur an klar definierte sichtbare Grenzen (z.B. Landesgrenzen) und vergessen dabei, dass es auch Grenzen, die man nicht durch Linien definieren kann.[4]

Abbildung 4


3.   Systembegriff, Struktur, Elemente und Beziehungen

 

Abbildung 5

 

3.1.             Systembegriff

„Ein System ist eine Menge von Objekten samt ihren Attributen und den Beziehungen, die zwischen diesen Objekten bestehen.“[5]

Der Begriff „System, der vom griechischen Wort „systema“ (= das Zusammengestellte) abstammt, wird heutzutage sehr häufig verwendet.[6] Überall begegnet man Wörtern, in denen der Begriff System vorkommt: Gesundheitssystem, Banksystem, Rechtssystem, Schulsystem, Betriebssystem,…

 

3.2.             Struktur

Die Gesamtheit der Elemente des Systems, ihre Funktion auf der Makro- und Mikroebene und ihre Wechselbeziehungen beschreiben die Struktur eines Systems. Die Struktur eines Systems ergibt sich unter anderem aus: den Grenzen (Randbedingungen), der Beschaffenheit der Grenzen (durchlässig, selektiv), der Art und Funktion der Elemente, den Beziehungen (welche und wie wirken sie) innerhalb des Systems und der Beziehungen zur Umwelt.

 

Wichtig ist hier auch noch, dass die statische Struktur das dynamische Verhalten des Systems determiniert, was leicht verständlich ist, da die Struktur eines Systems grundsätzlich über einen längeren Zeitraum konstant bleibt, im Gegensatz zum Verhalten, welches eher instabil ist und sich erst im Laufe der Zeit entfaltet.[7]

Die Strukturmöglichkeiten von Systemen sind breit gefächert von sehr einfach strukturiert (z.B.: ein Pendel) bis sehr komplex strukturiert (z.B.: unser Gehirn). Mit der Anzahl der Elemente und Beziehungen untereinander und nach außen nimmt meist auch die Komplexität der Systeme zu.[8]

 

3.3.             Elemente

Grundsätzlich kann ein Systemelement als nicht weiter teilbares Stück eines Systems betrachten. Allerdings kann auch ein System selbst Teil eines noch größeren Systems (Supersystems) sein, oder auch das System selbst noch weitere Subsysteme beherbergen. (Beispiel Bienenvolk: Volk = großes soziales System, außen Flora und Fauna als Supersystem)[9]

 

3.4.             Beziehungen der Systemelemente

Einer der wichtigsten Termini in den Systemwissenschaften stellen die Beziehungen bzw. Interaktionen dar, die die Verbindungen zwischen den Systemelementen darstellen und das Verhalten des Systems potentiell beeinflussen. Hier unterscheidet man Systeme mit „Übergewicht der inneren Bindung“, also Systeme die innerhalb ihrer Grenzen mehr Beziehungen haben als aus dem Inneren des Systems nach außen und Systeme mit „Übergewicht der äußeren Bindung“, also mehr Beziehungen von System zur Umwelt, als im Inneren des Systems selbst.[10]

 

 


4.   Systemgrenzen

 

Die Systemgrenze ist eins der wichtigsten Merkmale zum Abbau der Komplexität, denn sobald eine Grenze gezogen ist, ist das System eingeschränkter und somit leichter erfassbar.[11] Die Frage danach, was zu einem System gehört und was nicht, ist nicht immer einfach zu beantworten, die meisten Systeme so vielfältig sind, dass jeder Mensch eine andere Meinung bezüglich der Grenze hat. Hinzu kommt auch noch, dass Systeme vielfach offen sind bzw. über eine durchlässige Hülle verfügen. (Siehe 4.1)

Weiters kann man zwischen materiellen und immateriellen Grenzen unterscheiden. Eine materielle Grenze stellt zum Beispiel die Außerhülle eine Thermoskanne dar. Als immaterielle Grenze könnte man zum Beispiel die Lebenserwartung eines Menschen sehen oder auch die Abgrenzung der Mitglieder einer sozialen Gruppe gegenüber denjenigen, die nicht dazugehören.

In einer gewissen Weise trägt die Grenze eines Systems zur dessen Identität bei, aber auch die Elemente determinieren Struktur, Zweck und Verhalten eines Systems.

Um Beziehungen zu Außenwelt zu ermöglichen ist die Systemgrenze mehr oder weniger durchlässig, wie zum Beispiel die Membran der menschlichen Zelle (Siehe 5.1). Ein System ganz ohne Grenze existiert eigentlich nicht, da es somit Teil eines Supersystems wäre und sich nicht von anderen Systemen abgrenzen ließe. Man könnte daher ein System ohne Grenze nicht als System erkennen und dadurch auch nicht von anderen Systemen unterscheiden.

Wichtig ist es auch noch, zu klären, ob ein System seine Grenze selber bildet oder ob es sich in vorgegebene Grenzen einfügt:

 

Systemelemente

 

Neu entstandenes Subsystem

 

Elemente, die beginnen sich zu isolieren

 

System

 

 

Wenn man davon ausgeht, dass ein System durch die Abgrenzung eines Supersystems entsteht (siehe Abbildung oben), dann bildet sich die Grenze im neuen Subsystem im Laufe der Zeit selbst. Somit fügen sich die neu entstandenen Subsysteme in die vorgegebene Systemgrenze des Supersystems ein. Also wird das Subsystem immer durch die Grenze des Supersystems eingeschränkt sein. Folglich können Systeme sowohl eine eigene Grenze bilden, als sich auch in vorgegebene Grenzen einfügen.

Wie anhand der Abbildung oben einfach dargestellt, bildet das Subsystem seine Systemgrenze selbst, das Volumen des neuen Systems ist aber durch die Grenze des Supersystems eingeschränkt; es stellt also eine Mischform dar.

 

4.1.             Offene und geschlossene Systeme

In der Physik gibt es einen (sich von dem oben erklärtem unterscheidenden) Begriff des isolierten oder auch abgeschlossenen Systems, in dem weder Materie noch Energie mit der Umwelt ausgetauscht wird. Es existiert aber auch ein geschlossenes System bei zwar ein Austausch von Energie, aber kein Austausch von Materie erfolgt. Geschlossene Systeme sind somit vollkommen austauschunfähig und kennen somit keine Umwelt. Mit geschlossenen Systemen sind meist nur spezielle Modelle gemeint, die aus Simplifizierungsgründen ohne exogene Variable dargestellt werden und daher nur scheinbar geschlossen sind. (Beispiel hierfür sind Wirtschaftsmodelle).[12]

In der Biologie gibt es allerdings offene Systeme, in denen sowohl Energie als auch Materie ausgetauscht werden. Somit nimmt ein offenes System Input auf und gibt Output ab. Zu diesen Systemen zählen alle Organismen und ihre Teile, die durch ein Fließgleichgewicht charakterisiert sind. Organismen tauschen mit ihrer Umgebung Stoffe, Energie und Informationen aus, sie haben also Beziehungen zur Systemumwelt, welche sich an den Systemgrenzen abspielen.

Eine wichtige Eigenschaft offener Systeme besteht also darin, das System bei einem ständigen Wechsel der Komponenten durch Ein- und Ausfuhr konstant zu erhalten.

Der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Systemen hängt folglich von dem Verhältnis des Systems zu seiner Umwelt ab.

Durch den Austausch von Materie und Energie kommuniziert das System mit seiner Umwelt.

5.   Beispiele für Systemgrenzen

 

5.1.             Der Menschliche Organismus

Der menschliche Organismus ist ein Komplex integrierter Systeme. Diese integrierten Systeme besitzen alle eine unterschiedliche Ordnung aus denen sich die Systemgrenzen des Organismus ergeben.

Die Systemgrenzen entsprechen den Berührungsebenen der Systeme untereinander. Sie zeigen systemunabhängig unterschiedliche Differenzierungen und damit auch einen unterschiedlichen Grad der Systemabgrenzung.[13]

Die Zelle ist das einfachste offene System, bei dem die biologischen Membranen aus Lipiden und Proteinen die Systemgrenzen bilden. Diese Membranen garantieren einen ständigen Stoffaustausch. Zunächst kann man Membranen einmal als geschlossene Gebilde verstehen, da sie das was innerhalb der Zelle liegt, von dem was außerhalb der Zelle liegt trennen. Daraus ist ersichtlich, dass jede Zelle Plasma von Nichtplasma trennt.

Auf der Ebene eines Organs gibt es allerdings einen „doppelten Aspekt in der Betrachtung von Systemgrenzen“[14] den ich am Beispiel der Leber erläutern möchte.

Die Leber besitzt eine feste Bindegewebskapsel als Systemgrenze und wird somit von anderen Nachbarorganen abgegrenzt. Es gibt allerdings auch noch eine große Anzahl offener Systemgrenzen, welche die Leber mit übergeordneten Systemen wie dem Blutgefäßsystem  und dem vegetativen Nervensystem aufweist.

Jedes Organ hat also eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen und steht in Beziehung zu anderen Organen und übergeordneten Systemen.


Das Gefäßsystem und das Nervensystem bilden daher eine wesentliche Grundlage für die Systemhierarchie des menschlichen Organismus, da diese beiden Systeme überall im menschlichen Organismus eine wichtige Rolle spielen. Weiters wird durch das Gefäßsystem und das Nervensystem das Maß der Durchlässigkeit von Systemgrenzen gegeben, welches für die Integration der Systeme und ihrer Leistungen notwendig ist.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass es in unserem Körper Billionen von Systemgrenzen gibt, wenn man jede Membran einer Zelle als Systemgrenze betrachtet.

 

5.2.             Ökosysteme

Ökosysteme sind offene Systeme genauso wie Organismen. Wie bereits erwähnt erhalten sich alle biologischen Systeme durch Fließgleichgewichte. Die Grenzen von Ökosystemen sind nicht immer ganz deutlich, darum muss man sich zuerst mit der Struktur und den Funktionen eines Ökosystems befassen, um dann Unterschiede zu anderen Ökosystemen feststellen zu können.

Die Grenzen der großen Bioregionen wie Meer, Binnengewässer, Tropischer Regenwald, Steppe, Taiga, Tundra usw., sind einerseits biologische Grenzen, die durch unterschiedliche Vegetationseinheiten mit charakteristischen Sonderklimaten zustande kommen, andererseits aber auch ökologische Grenzen, die durch unterschiedliche Lebensformen und die  Art des Stoffhaushalts  gekennzeichnet sind.

Die Grenzen zwischen den Ökosystemen können auch verschieden breit oder schmal sein, so ist die Grenze im Gezeitenbereich der Meeresküste zwischen Meer und Land relativ schmal, wohingegen die Waldtundra zwischen Tundra und Taiga ein breites Grenzgebiet umfasst. Die Grenzzonen und Übergangsgebieten zwischen den großen Ökosystemen des Landes zeichnen sich durch eine besondere Artenvielfalt aus, weil eine größere Variabilität an Umweltbedingungen gegeben ist.

Es gibt allerdings auch in Ökosystemen gewisse Sondersysteme, die sich zwar innerhalb des großen Ökosystems befinden, sich aber ganz deutlich von der Umgebung abgrenzen. Diese Sondersysteme weisen einen besonderen Inselcharakter auf, wie zum Beispiel Oasen in der Wüste oder Binnendünen in einer Waldlandschaft.

Daraus kann man schließen, dass die Grenzen von Ökosystemen von den äußeren Bedingungen des Systems abhängen, im Gegensatz dazu sind nämlich die Grenzen von Organismen durch die innere Anlage vorgegeben.[15]

Der Begriff Ökosystem muss nicht zwangsweise mit Pflanzen und Tieren verbunden werden, sondern ist auch für den Menschen relevant. Auch wir leben in Ökosystemen. Nach dem Ökosystemischen Ansatz von Bronfenbrenner (Psychologe), hat das uns umgebende Ökosystem einen sehr starken Einfluss auf unsere individuelle Entwicklung. Der Begriff Ökosystem bedeutet in diesem Zusammenhang die gesamte materielle und immaterielle (soziale) Umwelt eines Menschen. Urie Bronfenbrenner gliedert unser Ökosystem in verschiedene Systemebenen:

Abbildung 7

-       Mikrosysteme à Rot in der Grafik

Die Beziehungen eines Menschen zu anderen Menschen bzw. Gruppen. Grundsätzlich sind dies Beziehungen zur Familie, dem Arbeitsplatz, den Freunden, er Schule, etc.

-       Mesosystem à Blau in der Grafik

Das Mesosystem stellt die Gesamtheit der Mikrosysteme dar, also die Gesamtheit der Beziehungen.


-       Exosystem à Grau in der Grafik

Das Exosystem ist ein Beziehungsgeflecht, dem die Person nicht direkt angehört. Daher kann die Person es auch nicht gestalten bzw. kaum verändern. Trotzdem hat es einen starken Einfluss, da ihm Bezugspersonen der Person angehören. Ein Beispiel hierfür ist, wie auch in der Grafik ersichtlich der Arbeitsplatz der Mutter.

-       Chronosysteme à Gelb in der Grafik

Chronosysteme stellen den zeitlichen Raum bzw. markante Zeitpunkte dar, in dem die Entwicklung stattfindet. Bronfenbrenner unterscheidet hier zwischen normativen (z.B.: Schuleintritt) und non-normativen (z.B.: schwere Krankheit von Verwandten, Lotteriegewinn).

-       Makrosysteme à Grün in der Grafik

Das Makrosystem ist die Gesamtheit der aller Beziehungen in einer Gesellschaft. Genauso stellt dieses System die Gesamtheit der in der Gesellschaft gebräuchlichen Normen, Werte, Konventionen, Traditionen sowie Gesetzte und Ideologie dar.[16]

 

Man könnte Bronfenbrenners Ansatz auch so, noch einfacher, darstellen:

 

Abbildung 8

 


5.3.             Betriebswirtschaft

Auch in der Betriebswirtschaftslehre spielt die systemorientierte Konzeption eine wichtige Rolle, vor allem für die ökologische Seite, da diese Konzeption zu einer umweltorientierten Sichtweise führt. Bei der Systembetrachtung eines Betriebs muss man alle Elemente, sowohl von außen als auch von innen, miteinbeziehen, die für den Betrieb von Bedeutung sind.

Man muss sämtliche Stoff und Energieströme betrachten, die innerhalb des Systems auftreten, aber auch jene die von außen kommen oder nach außen gehen. Weiters gibt es Stoff und Energiebilanzen, welche die Inputs und Outputs des Betriebs genau auflisten und somit auch Auskunft über nicht erwünschte Rückstände oder Energieverluste geben.

Vereinfach dargestellt verläuft eine Produktion in der Betriebswirtschaft nach folgendem Schema:

 

Input

Troughput

Output

Als Hilfe, um es sich besser Vorstellen zu können bietet sich diese Grafik an:

Abbildung 9

Abbildung 10

 

Anhand Abbildung 10 kann man die Systemgrenzen eines Betriebs erkennen, die beginnend auf der untersten Ebene verschiede Arbeitsplätze voneinander abgrenzen. Auf den folgenden Ebenen grenzen sich die verschieden Werkstätten im innerbetrieblichen Bereich, die Werksbereiche auf dem innerwerklichen Bereich und schließlich die unterschiedlichen Standorte im außerwerklichen Bereich voneinander ab. Obwohl die einzelnen Subsysteme eindeutige Grenzen zu anderen Subsystemen haben, sind sie alle mit einander verbunden und tauschen gegenseitig Leistungen aus. In jedem dieser Subsysteme finden Elementarprozesse statt, welche die gezielte Veränderung eines Stoffes oder eines Produkts zur Aufgabe hat. Um diese Aufgabe zu erfüllen ist der Einsatz von Operatoren (Personal, Produktions-, Materialfluss-, Informationsflussmittel, Infrastruktur)  erforderlich, der sowohl Kosten als auch Umweltauswirkungen verursacht. Hierfür spielen die bereits erwähnten Stoff und Energiebilanzen eine wichtige Rolle, da sie die Kosten der einzelnen Prozesse genau erfasst.

 

 

 

 

Beispiel »energetische Verwertung von Hausmüll«

Bei diesem Beispiel aus dem außerwerklichen Bereich der energetischen Verwertung erstreckt sich unsere Systemgrenze von den privaten Haushalten (Quellen), über die Müllverbrennungsanlagen (Knoten) bis hin zu den Deponien (Senken). Unser Input (Eingangsobjekte) besteht aus unserem Hausmüll, Hilfsstoffen und Energie, der beseitigte bzw. recycelte Abfall aus der Müllverbrennungsanlage stellt den Output (Ausgangsobjekte) dar. Zusätzlich entstehen noch Kuppelprodukte („Ungüter“ oder auch „Bads“; es entstehen bei jeder Produktion zusätzlich zu den erwünschten Gütern auch unerwünschte Kuppelprodukte), in diesem Fall Emissionen und Sekundärenergien.[17]

 

Abbildung 11

6.   Schlusswort

 

Abschließend kann man sagen, dass die Systemgrenze eines der bedeutsamsten Bestandteile eines Systems ist, da sie unter anderem den Austausch mit der Umwelt durchführt und kontrolliert. Unsere Beispiele aus dem Alltag sollen die wichtige Rolle von Systemgrenzen deutlich machen und zeigen, dass es viele Systeme gibt, deren Grenzen nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Außerdem möchten wir noch verdeutlichen, dass ein System ohne Grenze nicht existieren kann.

Wir haben als unseren persönlichen Schwerpunkt Beispiele aus dem Alltag gewählt, weil wir der Meinung sind, dass unser Thema so am besten erklärt werden kann. Man hat den Sinn von Systemen und somit auch deren Grenzen erst verstanden, wenn man sich darüber im Klaren ist, das man von ihnen umgeben ist, was unsere Alltagsbeispiele zeigen sollen.

 


Literaturverzeichnis

 

Bücher

Lapp, Christian; Ossimitz, Günther: Das Metanoia Prinzip, Hildesheim, Berlin 2006

Scharf, Joachim Hermann: Systeme und Systemgrenzen, Vorträge anlässlich der Jahresversammlung vom 9. bis 12. Oktober 1978 zu Halle (Saale) , Band 47, Nummer 226

Luhmann, Niklas: Funktionalismus und Systemtheorie

 


Abbildungsverzeichnis

 

Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Abbildung 4

Abbildung 5

Abbildung 6

Abbildung 7

Abbildung 8

Abbildung 9

Abbildung 10

Abbildung 11

 


Seminararbeit zum Thema

 

 

Systemgrenzen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VU Qualitative Systemwissenschaften 1

 

 

 



[1] vgl. , Stand 2001

 

[2] vgl. , Stand 2005

[3] vgl. Stand 2002

[4] vgl. Stand 2008

[5] Schmettere, Leopold: Allgemeine Systemtheorie - Systeme und Systemgrenzen, S. 65

[6] vgl. Lapp, Christian; Ossimitz, Günther: Das Metanoia Prinzip, S. 15

[7] vgl. Lapp, Christian; Ossimitz, Günther: Das Metanoia Prinzip, S. 23f

[8] vgl. Stand Juni 2008,

[9] vgl. Güldenberg, Stefan: Wissensmanagement und Wissenscontrolling in lernenden Organisationen – ein systemtheoretischere Ansatz, S. 54

[10] vgl. Güldenberg, Stefan: Wissensmanagement und Wissenscontrolling in lernenden Organisationen – ein systemtheoretischer Ansatz, S. 54ff

[11] vgl. Luhmann, Niklas: Funktionalismus und Systemtheorie, S. 176

[12] Lapp, Christian; Ossimitz, Günther: Das Metanoia Prinzip, S. 19f

[13] vgl. Geiler, Gottfried: Systeme und Systemgrenzen, S.250

[14] Geiler, Gottfried: Systeme und Systemgrenzen, S.251

[15] vgl. Tischler, Wolfgang, Systeme und Systemgrenzen S.224, 226

[16] vgl. Stand 2008

[17] Stand 2000

Quellen & Links

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