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Zusammenfassung

Demenz­sym­ptome verstehen: Kognitive und körper­liche Auswir­kungen

1.932 Wörter / ~6 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Teresa J. im Nov. 2016
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Zusammenfassung
Biowissenschaften

Universität, Schule

Bach Gymnasium Mannheim

Note, Lehrer, Jahr

2016,1-, Herrn Meier

Autor / Copyright
Teresa J. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.06 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 60027







Symptome bei Demenzen


Kognitive Symptome => Veränderungen in den geistigen Fähigkeiten der Person

Beeinträchtigung des Gedächtnisses: Zunächst ist das Neugedächtnis betroffen; neue Inhalte können immer weniger aufgenommen und erinnert werden; später ist auch das Altgedächtnis betroffen und gut konsolidierte Inhalte gehen verloren.

- Der Betroffene findet Dinge nicht mehr wieder, Erinnert sich nicht an Erlebnisse, Begebenheiten, Menschen. Zunehmende Unsicherheit im Umgang mit neuen Situationen; erscheint manchmal wie Desinteresse. Wirkt manchmal wie Abnahme von Sorgfalt, z.B. bei der Körperpflege. Es gehen Anknüpfungspunkte für Gespräche verloren. Die Menschen konzentrieren sich mehr und mehr auf das Jetzt, auf den momentanen Augenblick.(Lebt in jetzt, Zukunft ist schlecht, Vergangenheit oft auch)


Beeinträchtigung der Orientierung: Zeitlich, örtlich, situative und personelle Orientierung.


Beeinträchtigung der Urteils- und Kritikfähigkeit: Die Fähigkeit, eine Situation angemessen zu erfassen und entsprechend den jeweiligen sozialen Kontexten angemessen zu handeln und auch für sich zu sorgen, nimmt ab. So gehen z.B. Wertvorstellungen von richtig/ falsch/ gut/ böse zunehmend verloren.

- Die betroffene Person kann nicht einschätzen, ob eine Situation gefährlich ist oder nicht. Es fällt ihr schwer, Argumente abzuwägen. Sie ist deshalb in ihrem Problemlösungsvermögen erheblich eingeschränkt. Sie kann Entscheidungen nicht fundiert treffen. Entscheidet wenn, dann eher intuitiv, spontan. Sie kann Kritik auf kognitiver Ebene immer wenig einordnen. (Den Tonfall nimmt sie jedoch wahr!)


Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit und Konzentration: Es fehlt den Menschen zunehmend schwerer, Informationen aufzunehmen und aufzufassen. Die Person kann nicht folgen. Sie ist leicht ablenkbar.

- Die Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten ist erschwert. Die Kommunikation, Gespräche mit anderen Menschen sind erschwert. Handlungsabläufe brechen ab. In frühen Phasen oft strenges Festhalten an Regeln, Strukturen, vertrauten Abläufen. Gefühle von Scham, Stress, Angst. Beeinträchtigung der Alltagskompetenz; Person sieht das unter Umständen nicht, überschätzt sich evtl.


Beeinträchtigung des abstrakten Denkens allgemein: Es lassen nach die Fähigkeiten zum logischen Denken, zum zusammenhängenden Denken, zum zielgerichteten Denken und Planen, zum Verallgemeinern.

- Unterschiede werden nicht erkannt. Zusammenhänge können nicht hergestellt werden. Es fällt schwer, Schlussfolgerungen zu ziehen. Rechnen und Lesen gehen verloren. Das unangenehme Gefühl im Bauch kann nicht als Hunger gedeutet werden. Dinge, die nicht mit etwas Sichtbarem, Greifbarem verknüpft sind, können immer schwerer erfasst werden. Wortwitz ist schwer entschlüsseln.

Ironie wird nicht erkannt. Sprichwörter können nicht mehr erklärt werden. (z.B. Draußen ist es kalt Person mit Demenz geht in Unterwäsche raus. Kann nicht Kombinieren wenn es Schneit. Er zieht an was ihm gefällt in den Augenblick.)

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Beeinträchtigung des visuell- räumlichen Denkens: Die Fähigkeit, räumliche Gegebenheiten zu erkennen und zu verstehen, verändert sich recht früh. Es wird insgesamt schwerer, die räumliche Situation zu erfassen. Die perspektivische Tiefenwahrnehmung ist reduziert, das heißt das Bild, das der Mensch sieht, wirkt flach, hat weniger Räumlichkeit.

- Der Umgang mit Gegenständen ist erschwert, erscheint oft als ungeschickt. Entfernungen sind schwieriger abzuschätzen. Augenmaß verändert sich. Schatten und Farbflächen können nicht gedeutet werden. (z.B. Wasser neben das Glass gegossen.)


Beeinträchtigung der Sprache (Aphasie): Die Sprachproduktion und Sprachverständnisverändern sich (nicht zwangsläufig gleichzeitig!) Zunächst werden Wörter nicht gefunden und Ersatzwörter verwendet. Oft wird auf Oberbegriffe ausgewichen. Später werden die Benennungsstörungen durch Umschreibungen kompensiert. Fortschreitend sind dann Wortneuschöpfungen zu beobachten.

Die Grammatik verändert sich. Es tritt eine Sprachverlangsamung ein. Sprachmelodie und Betonung der Silben werden undeutlicher. Bei schwerer Demenz treten verkürzte Sätze, Zwei- oder Dreiwortsätze auf, später nur einzelne Worte, die unter Umständen wiederholt werden. Sprache kann letztlich zu Lauten zerfallen und verstummen (globale Aphasie)


Beeinträchtigung des Wiedererkennens (Agnosie): Die Fähigkeit, Sinneseindrücke, die von den (durchaus intakten) Sinnesorganen aufgenommen und an das Gehirn weiter geleitet werden, können dort nicht mehr problemlos verarbeitet werden. Den Wahrnehmungen können keine Bedeutungen mehr zugeordnet werden.

- Gegenstände werden nicht erkannt (und können dementsprechend auch nicht ihrer Funktion entsprechend verwendet werden, obwohl die Person z.B. rein motorisch dazu in der Lage wäre; siehe auch Apraxie) Dinge erden nicht so erkannt, dass sie unterschieden werden können. Personen, auch alt vertraute, werden nicht erkannt. Wenn dieses Vermögen(meistens ganz allmählich) schwindet, verliere zahlreiche Dinge im Umfeld ihre Bedeutung für einen Menschen.


- Komplexe Handlungsabläufe sind kaum möglich. Handlungsabläufe können oft auch nicht nachgeahmt werden. Der Gebrauch von Werkzeugen und das Bedienen von Geräten sind erschwert. Dies hat auch Einfluss auf Haushaltsführung, Körperpflege, Berufstätigkeit. Führt zu Fehldeutungen durch andere Menschen („Nicht- Wollen“ statt „Nicht- Können“.) Die Fähigkeit, eine Unterschrift zu leisten bleibt oft relativ lange erhalten!


Psychische Symptome und Verhaltensänderungen=> Veränderungen im Erleben und Verhalten der Person


Veränderter Antrieb: Häufig anzutreffendes Symptom. Der Antrieb kann gesteigert oder reduziert sein. Äußert sich z.B. in Rufen, Herumwandern, sun- downing, Ermüdung, Teilnahmslosigkeit. Ursachen sind z.B. aktuelle Stimmungen und Ereignisse (z.B. Sorgen), die die Person nicht mehr verbalisieren kann; Verhalten anderer Menschen; Suche nach Aufgaben und Beschäftigung; andere unausgesprochene Bedürfnisse, z.B. der Wunsch nach Geborgenheit in vertrauter Umgebung; Einsamkeit, Hunger Durst, Harndrang, Obstipation.



Aggressivität: Ist oft ein Zeichen von Überreizung und Überforderung in konkreten Situationen. Ziel der meisten aggressiven Verhaltensweisen ist der Wunsch nach Distanz und danach „ in Ruhe gelassen zu werden“ bzw. Ausdruck dafür, dass die Person nicht einverstanden ist bzw. sich nicht verstanden fühlt. Gezielte Aggressivität kommt ausgeschlossen selten vor. Gefahr der Isolation durch Rückzug von Mitmenschen.


Veränderung von Persönlichkeit und Sozialverhalten: Oft schwer einzuschätzen, ob es sich um folge hirnorganischer Veränderungen handelt oder ob die Persönlichkeit sich zu verändern scheint, weil die Abhängigkeit von anderen Menschen wächst und der Mensch hohe Anpassungsleistungen vollbringen muss und einer sehr veränderten Lebenssituation ausgeliefert ist. Allgemeine Umgangsformen sind oft sehr lange erhalten, vor allem wenn sie früher als wichtig erachtet wurden.


Sammeln: Häufig zu beobachtendes Phänomen, vor allem Institutionen. Als Motivation kann man Vorratshaltung und Erlangen von eigenem Besitz vermuten. Das Verhalten kann für die Person sehr bedeutsam sein, denn es kann Stabilisierung der Person beitragen („für sich selbst Sorgen“, „ein Ziel vor Augen haben“). Manchmal ist ein Bezug zur Biografie erkennbar. Lebensmittel, Besteck, Kleidung, Papierschnipsel, Dekorationsgegenstände werden manchmal sorgsam aufbewahrt „versteckt“.

Kann zu Konflikten mit anderen Menschen führen, wenn Eigentumsverhältnisse nicht mehr beachtet werden. Erklärungs- und Überzeugungsversuchen enden oft ergebnislos. Viel diplomatisches Geschick und Ideenreichtum erforderlich in der Begleitung.





Angst: Eher generalisierte Ängste, die hinsichtlich der auslösenden Faktoren unspezifisch bleiben (müssen), weil die Menschen sich zu ihren Ängsten oft nicht mehr differenziert äußern können, Beobachtung ist hier besonders wichtig. Biografiebezug kann bedeutsam sein (Traumata). Bsp. Für häufig anzutreffende Ängste sind Ängste vor dem Alleinsein, vor der Dunkelheit vor dem Verlassen- Werden, vor zu großen Räumen.

Menschen mit Demenz suchen deshalb oft Nähe der Gemeinschaft, haben gern ihre Zimmertür geöffnet, sitzen gern bei den Mitarbeitern, weil diese Sicherheit ausstrahlen, sie fragen häufig und wollen sich so vergewissern.


Depressivität: Kann eine Reaktion sein auf die von der Person erlebten Beeinträchtigungen oder auch als Folge von Überforderung, z.B. durch das Umfeld. Wichtig: Unterschied beachten zu einer depressiven Erkrankung! Bei Vermutung einer Depression muss diese gesondert abgeklärt/ diagnostiziert werden und behandelt werden. Wird oft nicht erkannt bzw. unterschätzt.


So geht die Lewy- Körperchen- Demenz mit einer erhöhten Halluzinationsneigung einher. Bsp. Das eigene Spiegelbild in der Scheibe wird als Person auf dem Balkon wahrgenommen. Ein Kleidungsstück, das auf dem Bügel hängt, wird als Gestalt gesehen. Peron im Fernsehen wird als real existierend betrachtet. Kann große Sorge und angst auslösen. Kann zu Konflikten mit dem Umfeld führen, wenn dieses die Wahrnehmungen nicht teilen kann.

Erschwert die Konzentration in einer Situation beträchtlich.


(Physische) Körperliche Symptome=> Veränderung der körperlichen Fähigkeiten der Person


Veränderter Tag- Nachtrhythmus und Schlafstörungen: Die innere Uhr ist gestört: Schlaf- und Wachphasen können nicht mehr korrekt gesteuert werden.

Fehlender Schlaf wird durch Schlafphasen am Tag kompensiert. Wiederholte Unterbrechungen des Schlafes (unterschiedliche Ursachen). Müdigkeit am Tag beeinträchtigt die Teilnahme am normalen Tagesablauf; Teufelskreis. Dadurch auch Beeinträchtigung der Ernährung und Veränderung der sozialen Kontakte. Die Institution an sich und deren Geräusche können den Nachtschlaf erheblich stören und somit die Schlafhygiene.

Personen mit Demenz können oft nicht mehr eigenständig Maßnahmen zur Schlafhygiene ergreifen (z.B. erst zu Bett gehen, wenn man müde ist; aufstehen, wenn man nicht mehr einschlafen kann; sich ablenken; nicht außerhalb des Bettes einschlafen; zu regelmäßigen Zeiten aufstehen, Tagesablauf vermeiden; keine koffeinhaltigen Getränke vor dem Schlafengehen; keine schweren Mahlzeiten am Abend; Beseitigen von Störungsquellen wie Licht, Lärm, extreme Temperaturen).


Mobilitätseinschränkungen: Sie sind zumeist bei fortgeschrittener Demenz zu beobachten.

- Meistens zunächst Veränderung des Gangbildes, breitbasiges und schlurfendes Gehen, Unsicherheiten beim Drehen oder bei der Konfrontation mit Hindernissen. Diese Veränderungen sind manchmal verbunden mit der Angst zu fallen und dem abtrupten Innehalten und Stehenbleiben. Das Sitzen im freien Stuhl ist zunehmend erschwert. Es kommt zu Seitwärtsabfall, Abrutschen, Abkippen nach vorn.

Später ist das Sitzen nicht mehr möglich; es folgt unter Umständen eine Bettlägerigkeit. Durch die Mobilitätseinschränkung ist die Teilnahme an Tagesaktivitäten erschwert. Die Dekubitus- und Kontrakturengefährdung ist erhöht. Es besteht das Risiko der Isolation. Geistige und physische Verarmung durch Reizmangel sind denkbar. Schwerpunkt in der Pflege und Begleitung liegt hier in der höchstmöglichen Erhaltung der Mobilität.





Veränderung von Schmerzempfinden und Sensibilität: Schmalerer Wahrnehmungskorridor ist zu beobachten; Differenziertheit der Sinneswahrnehmung lässt nach.

- Relativ häufig eine veränderte auditive Wahrnehmung, die sich in Empfindlichkeit gegenüber Lautstärke und hohen schrillen Tönen äußern kann. Auch ist eine erhöhte Sensibilität gegenüber Kälte, Wärme, Berührung zu beobachten. Schmerzwahrnehmung scheint verändert (abgeschwächt, verstärkt, qualitativ verändert). Recht häufig eine abgeschwächte Schmerzwahrnehmung, was zu Selbstgefährdung im Alltag und zu erhöhtem Krankheitsrisiko führen kann.

Die Schmerzäußerung ist verändert: Schmerzen können von der betroffenen Person mit Demenz häufig nicht genau lokalisiert und in Qualität und Stärke beschrieben werden. Oft ist auffällig zunehmende Bewegung ein Zeichen von Schmerzen, denn durch Bewegung kann der Mensch selbst seine Schmerzen lindern. Menschen, die nicht an einer Demenz erkrankt sind, erhalten, das haben Erhebungen gezeigt, nach einer Oberschenkelhalsfraktur etwa die 3- fache Menge an Schmerzmittel wie Menschen mit Demenz.


Veränderung der Kontinenz: Als Folge biologischer und/ oder kognitiver Veränderungen, so wird z.B. die Toilette nicht gefunden oder das korrekte Benutzen der Toilette ist nicht mehr möglich. Auch beeinträchtigte Sprachfähigkeit beeinflusst die Kontinenz.


Schluck- und Essstörungen: Ursachen können ganz unterschiedliche gelagert sein:

- Neurologisch bedingt, Veränderung von Geschmacks- und Geruchssinn, Ablenkung vom Essen, Essen wird vergessen, Entscheidungsschwierigkeiten, Unfähigkeiten das Hungergefühl zu artikulieren bzw. dass das Essen nicht schmeckt, Umgang mit Besteck nicht möglich, Schälen und Auswickeln von Lebensmitteln erschwert, Sitzen eingeschränkt, Sitzenbleiben erschwert ( z.B. Konzentration), Verlangsamung ( dadurch erkaltet das Essen, schmeckt nicht mehr).






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