<
>
Upload File

Hausübung
Deutsch

Gymnasium Gmünd

Schäfer

Brigitte L. ©

0.43 Mb
sternsternsternstern_0.2stern_0.3
ID# 13008







Sturm und Drang (1767-1785)

ð     Benennung nach Friedrich Maximilian Klingers 1775 entstandenen Dramas „Sturm und Drang“; (auch „Geniezeit“ genannt)

Literaturbuch Seite 44/ 9.1. Individuum – Subjekt – Seele – Genie

*     Einzelmensch rückt in den Mittelpunkt des Denkens und Schreibens.

*     René Descartes leitete die Gewissheit aus dem denkenden Ich ab. („cogito, ergo sum“ lat. „ich denke, also bin ich“.)

*     Gottfried Wilhelm Leibniz beschäftigte sich mit dem Zustand der Einzelseele (Monade).

*     Glück des einzelnen Menschen steht im Vordergrund.

*     Pietismus: religiöse Richtung in der protestantischen Kirche(stellten sich in der Gesellschaft sektenähnlich da); durch Philipp Jacob Spener und Nikolaus Ludwig Zinzendorf in Deutschland verbreitet

*     Ansicht: Einzelseele findet unmittelbaren Zugang zu Gott, braucht dazu keine Priester und keine Kirche.

*     Aus Fragen nach dem Einzelnen und seinem Verhältnis zur Welt entstanden frühe Formen der Psychologie = „Erfahrungsseelenkunde“.

*     Karl Philipp Moritz, Autor des Romans Anton Reiser, war Mitherausgeber eines Magazins für Erfahrungsseelenkunde: Gnothi seauton (griech. „Erkenne dich selbst“.)

*     Aufmerksamkeit für individuelles Seelenleben beeinflusst Literatur der Empfindsamkeit und des Sturm und Drang.

*     1770-1785: Höhepunkt des aufgeklärten Subjektivismus in Deutschland.

*     Zentren der Jugendkultur: Straßburg(Goethe, Lenz, Herder, Wagner), Göttingen(Voß, Bürger, Stolberg Brüder), Schwaben(Schubart, Schiller)

*     Geniebegriff war laut Johann Gottfried Herder ein „Sterblicher mit Götterkraft“.

*     Genie war zur kreativen Leistung berufen; ebenso zentraler Kampfbegriff gegen regelpoetische Traditionen

9.2. Zurück zur Natur!

*     Herder war ein Denker, beeinflusst von Jean-Jacques Rousseaus zivilisationskritischer Forderung „Zurück zur Natur! → Erkannte, dass das nicht ging, Geschichte konnte nicht zurückgedreht werden.

*     Philosophie → Nachdenken über den wirklichen Menschen.

*     Einzelmensch in seiner Eigengesetzlichkeit → Gegenstand der Philosophie

*     In der Kunst und Literatur → realistische „Ästhetik“: Menschen aus Fleisch und Blut auf der Bühne und im Roman.

*     Sturm-und-Drang-Ästhetik trat klassizistischer Tradition und spielerisch-eleganter Dichtung des Rokoko entgegen.

9. 3. Die Leiden des jungen Werthers

*     Kultwerk: Jugendroman Die Leiden des jungen Werthers von Goethe

o      Hauptfigur: empfindsamer junger Mann bürgerlicher Herkunft. Geht zugrunde an Übermacht seiner Gefühle und an gesellschaftlichen Verhältnissen in der Umgebung. Hat keinen Zugang zum Adel, Arbeitsverhältnisse erscheinen ihm lebensfeindlich, liebt die Frau eines anderen. Werther erschießt sich schließlich.

§       Goethe schreibt in intimer Form eines Briefromans, fühlendes Ich lässt sich stark ausdrücken,

emotionale, bildhafte Erzählsprache war neu.

 

9. 4. Von der Anakreontik zur Erlebnislyrik

 

*     Ab 1770: Goethes Gedichte brachten neuen lyrischen Ton; löste die Lyrik des Rokoko, insbesondere die Anakreontik, ab.

*     Anakreontische Lyrik:

o      Name geht auf griech. Dichter namens Ankreon zurück; kunstvolle, spielerische Kunstform mit immer wiederkehrendem Hauptmotiv: sinnlicher Genuss(Wein), Galanterien und das heitere Spiel der Geschlechter.

*     Sesenheimer Lieder schrieb Goethe während seiner Studienzeit in Straßburg mit 20 Jahren; repräsentieren Wendepunkt der deutschen Lyrik; Gedichte waren Ausdruck individueller Erlebnisse.

*     Friedrich Gottlieb Klopstock(1724-1803)

o      expressive, leidenschaftliche Sprache, heftige Gefühlsbewegungen (zb. Frühlingsgewitter)

o      Motive: Natur, Freundschaft, Liebe= Schönheit der göttl. Schöpfung

 

9.5. Das Drama des Sturm und Drang

 

*     Dramatiker: Friedrich Maximilian Klinger, Jakob Michael Reinhold Lenz, Johann Wolfgang von Goethe

*     Ab 1759: Friedrich Schiller; zwischen 1772 und 1776 schrieb LenzDer Hofmeister oder die Vorteile der Privaterziehung“ und „die Soldaten“

o      Hofmeister: Gustchen wird von ihrem Hofmeister(Hauslehrer) verführt, sie wird schwanger, gebärt Kind abgeschieden, Verzweiflungstat konnte verhindert werden;

o      Verführung bürgerlicher Mädchen war Haupttema des bürgerlichen Trauerspiels.

*     Sturm und Drang anders als Gottscheds Klassizismus; Prosa statt Verses, emotionale, bildhafte Sprache, 3 Einheiten wurden vernachlässigt; Vorbild war Shakespeare(1771: Shakespeare-Feiern in Straßburg)

*     Goethes Drama Götz von Berlichingen:

o      1774 Uraufführung, enorme Handlungsdichte, umfangreiches Personenregister, knappe Szenen, ständig wechselnde Schauplätze.

o      Reichsritter Götz ist Titelheld des Stücks, entspricht typischer Sturm und Drang Jugend: kräftiger Junge, stellt sich gegen herrschende Tendenzen seiner Zeit, geht heroisch zugrunde.

9.6. Der junge Friedrich Schiller -  Ausklang des Sturm und Drang

 

*     Friedrich Schiller:

o      Schüler der Stuttgarter Karlsschule(Militärschule), besuchte Schule gezwungen durch Herzog, musste Medizin studieren.

o      Lieblingswerk Götz von Berlichingen von Goethe. Großes Interesse für Literatur und Philosophie.

o      Mitglied des „Poetischen Oppositions-Clubs“: wegen Militärdrill lasen einige Schüler Werke des S. und D; war offiziell verboten.

o      1. Drama mit 19 Jahren: Die Räuber. Uraufführung löste heftige Diskussionen aus (Aufschreie, Ohnmacht, Chaos).

*     Die Räuber: Immer wiederkehrendes Motiv(gegensätzliche Brüder) prägt das Drama.

o      Karl Moor: leidenschaftlicher junger Mann. Jüngerer Bruder Franz ist berechnender Schurke, verkrüppelt, will Benachteiligung durch List und Intrige wettmachen. Franz will Herr des väterlichen Schlosses werden und Karls Zukünftige Amalia. Franz schafft es durch gefälschte Briefe den Grafen dazu zu bringen, seinen Bruder Karl zu verstoßen. Karl schließt sich aus Zorn über den Vater mit Freunden zu einer Räuberbande zusammen, deren Hauptmann er wird. Karl will Reichen etwas nehmen und den Armen geben, Miträuber hingegen sind Gewalttäter. Verkleidet betritt er eines Tages das väterliche Schloss. Sein Bruder hat den alten Vater in einen Turm gesperrt, um schneller an die Macht zu kommen. Karl schwört dem Bruder Rache, dieser erhängt sich. Vater wird von Karl befreit, stirbt aber aus Gram darüber, dass sein Sohn zum Räuber und Mörder geworden ist. Amalia liebt Karl noch, er entbindet sie des Treueschwurs, sie will, dass er sie ersticht-er tut es. Karl ist nun bereit sich dem Gericht zu stellen.

*     Herzog Karl Eugen von Württemberg verhängte durch den Erfolg des Stückes Schreibverbot. Schiller solle sich auf Tätigkeit als Regimentsarzt konzentrieren; Schiller ignoriert diese „Verordnung“. Floh mit Freund und Musiker Andreas Streicher aus Machtbereich des Herzogs nach Mannheim. Konnte dort zunächst nicht an Erfolg anknüpfen.

*     2. Stück: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua wurde vom Mannheimer Intendanten abgelehnt → er geriet in finanzielle Not; Einladung von Henriette von Wolzogen auf ihrem Gut Zeit zu verbringen, rettete ihn →schrieb dort Kabale und Liebe, ein bürgerliches Trauerspiel; 1784 erfolgreiche Uraufführung in Frankfurt.


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten