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Zusammenfassung
Geowissenschaften

Fachhochschule Aschaffenburg

2006, Prof. Fischer, 1,7

Ina E. ©
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ID# 79427







Stadtführer Würzburg


Falkenhaus


Herzlich Willkommen in Würzburg. Dieser Stadtführer wird Ihnen mit Hilfe von sachkundigen Informationen und auflockernden Hörspielen in knapp 120 Minuten einige der Sehenswürdigkeiten der Stadt Würzburg von einer neuen Perspektive zeigen und erklären. Wenn sie die Sehenswürdigkeiten zwischendurch etwas näher betrachten wollen, können Sie die Führung jederzeit durch Drücken der Pausetaste unterbrechen und an einem beliebigen Zeitpunkt wieder fortsetzen.

Die CD ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Eigenbetrieb Congress ∙ Tourismus ∙ Wirtschaft und dem Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Universität Würzburg. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Stadtrundgang.


Sie befinden sich nun auf dem Markt vor dem Falkenhaus im Stadtkern. Würzburg wurde erstmals am 1. Mai 704 in einer Schenkungsurkunde Hetans II* als „castellum virteburch“ erwähnt. Damals befand sich die Stadt an einer der Hauptverkehrsadern, die sich durchs Land zogen. Wegen einer Furt im Main war Würzburg schon früh ein Verkehrsknotenpunkt. Über Jahrhunderte hinweg waren die Fürstbischöfe* die Regenten der Bischofsstadt und prägten diese nachhaltig, unter anderem durch den Bau vieler Kirchen.

Auch heute noch sind weltliche und kirchliche Macht vereint, da Würzburg sowohl Bischofssitz als auch Hauptstadt des Regierungsbezirks Unterfranken ist. Die Stadt hat heute ca. 130 000 Einwohner. Über 25000 dieser Einwohner sind Studenten an der hiesigen Universität, die das Stadtleben mitprägt. Das einschneidenste Erlebnis für die Stadt war ein Bombenangriff am 16.März 1945, durch den das Stadtbild markant verändert wurde. 90% der Altstadt wurde bei diesem verheerenden Angriff zerstört.

Doch schon bald begann der Wiederaufbau. Eines der ersten Gebäude das wieder originaltreu hergerichtet wurde, war das Falkenhaus, vor dem sie nun stehen. Es gilt als das Haus mit der schönsten Rokokofassade Deutschlands. Im 14. Jahrhundert war das Gebäude der Wohnsitz des Dompfarrers. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es zum Gasthof und bekam den Beinamen „Zum Falken“. Hundert Jahre später wurde die prachtvoll ornamentierte Rokokoverzierung durch die Gastwirtswitwe Anna Meißner in Auftrag gegeben und von oberbayrischen Stuckateuren angebracht.

Dadurch wurden ihr mehrere Jahre lang die Steuern erlassen, durch eine stadtbaukünstlerische Maßnahme des damaligen Fürstbischofs*. Stellen wir uns vor wie die Gastwirtschaftswitwe im heutigen Würzburg mit einem Touristen ins Gespräch kommt:


Gast „Sagen Sie Frau Meißner, was haben Sie denn mit der Fassade vom Falkenhaus gemacht.“

Frau „Ich habe sie verzieren lassen, damit unsere Stadt schöner aussieht und sich auch mein Geldbeutel freut. Sehen sie nur mal diese schönen Engel bei der Marienstatue in der Mitte. Oder ganz oben auf dem Dach ist ein Falke aus Metall. Und um jedes Fenster herum sind wunderbar verschnörkelte Ornamente, mit kleinen Putten unter dem Rahmen. “

Gast „Das ist wirklich sehr schön und symmetrisch geworden, ganz wie es zu Ihrer Zeit Trend war. In diesem schönen Haus würde ich gerne zum Eseen gehen…“


Heute ist das Haus kein Gasthaus mehr. Das Falkenhaus beherbergt nun u.a. Stadtbücherei und Tourist Information & Ticket Service. Von hier aus auf dem Oberen Markt möchten wir den Rundgang durch Würzburg beginnen. Wenn Sie nun ihren Blick vom Falkenhaus abwenden und sich nach links drehen, sehen Sie vor sich die Marienkapelle, auf deren Turm eine Figur der „Maria Immaculata“ aus vergoldetem Kupfer angebracht ist.

Gehen Sie auf die Kapelle zu und stellen Sie sich vor das Portal, welches dem Markt zugewandt ist.


*** Wer war Hetan? – Titel Fürstbischof erklären! - Auszug Buch „Frauen in Würzburg“ in Hörspiel integrieren – Studentenzahl überprüfen

Marienkapelle


Sie stehen nun vor der Marienkapelle. Lassen Sie nun Ihren Blick über den Marktplatz schweifen. In dessen Mitte sehen Sie einen Obelisk. Dieser ist Ausdruck einer Modeerscheinung des frühen 19. Jahrhunderts, als die Nachahmung ägyptischer Kultur in europäischen Städten weit verbreitet war. Das im Barockstil gehaltene gelb-weiße Gebäude dahinter wurde von Balthasar Neumann im Auftrag von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut.

Es war das erste Kaufhaus in Würzburg.


Der Platz, auf dem sich heute Markt und Marienkapelle befinden, gehörte im Mittelalter zum jüdischen Viertel. Die Anfänge der jüdischen Gemeinde in Würzburg sind nicht bekannt, doch lässt sich bereits im 12. Jh.1 eine jüdische Siedlung im Bereich des heutigen Marktplatzes nachweisen. In Folge des Ausbruchs der Pest Mitte des 14. Jh.s kam es in vielen Teilen Deutschlands zu Ausschreitungen gegen die Juden.

So auch im Jahre 1349 in Würzburg. Im Rahmen dieses Pogroms wurde das jüdische Viertel vollständig zerstört und an der Stelle der niedergebrannten Synagoge eine hölzerne Kapelle errichtet. Ein Überrest der mittelalterlichen Synagoge, das Ritualbad, befindet sich bis heute unterhalb der Sakristei der Kapelle. Die Sakristei ist allerdings nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Ende des 14. Jh.s wurde schließlich der Markt von der Domstraße auf den sogenannten Judenplatz vor der Marienkapelle verlegt. Dies hing u. a. damit zusammen, dass die Marienkapelle ein so genanntes „negocium“ besaß, welches ihr erlaubte, Abgaben vom Handel in ihrer Nähe zu verlangen. Die Verbindung von Kapelle und Handel ist bis heute in Form kleiner, direkt an die Kapelle angebauter Buden sichtbar. *


*** Hörspiel?, z.B. wie Marktbärbel auf fränkisch über das Leben auf dem Markt erzählt


Wenden Sie sich nun der Kapelle zu. Der Grundstein zur Marienkapelle in ihrer heutigen Form wurde 13772 gelegt. Sie ist im Stil einer gotischen Hallenkirche errichtet. Die Benennung „Kapelle“ beruht nicht auf der Größe des Bauwerks, sondern besagt, dass sie weder einen eigenen Pfarrer samt Pfarrgemeinde noch die Pfarrechte hat, die unter anderem die Spendung der Sakramente als Funktion beinhalten.

Die Marienkapelle ist ein Bau, der von den Bürgern der Stadt finanziert wurde und war eine begehrte Begräbnisstätte des Adels und des Rates.


Das Südportal, auf das Sie nun blicken, zeigt die Krönung Mariens. Seitlich neben Maria und Jesus stehen die heilige Barbara (dargestellt mit Kelch und Hostie) und Katharina (mit Schwert und Rad). Ihre Gegenwart erweist Maria als Königin der Jungfrauen.

Die Pfeiler des Portals schmücken die Plastiken von Adam und Eva – das Erstlingswerk des bekannten Würzburger Bildhauers Tilman Riemenschneider für den Rat. Die Figuren waren insofern besonders, als sie freistehend waren und ein jugendliches Aussehen besaßen. So war z.B. die Darstellung Adams ohne Bart unter den Ratsherren der Stadt lange Zeit umstritten.* Ende des 19. Jh. wurden die Figuren „ihrer Nacktheit wegen“ entfernt.

Die Originale befinden sich heute im Riemenschneider-Saal des Mainfränkischen Museums auf der Festung Marienberg. Dort stehen auch die von Riemenschneider geschaffenen Plastiken des Apostelzyklus, deren Abgüsse Sie heute oben an den Pfeilern der Marienkapelle sehen können.


*** ev. Hörspiel? Stadtratsdiskussion über die Gestaltung Adam und Eva / Riemenschneider bei der Arbeit in seiner Werkstatt oder auf dem Marktplatz


Gehen Sie nun bitte weiter um die Kapelle bis zum Hauptportal, auf welchem das „Jüngste Gericht“ dargestellt ist. Laut der Bibel richtet Christus am Ende der Zeiten über Lebende und Tote. Das Relief wird durch den Baldachin des Türpfeilers zweigeteilt: Auf der linken Seite führt Petrus die Seligen zum Tor des himmlischen Jerusalem, auf der rechten Seite zerrt ein Teufel die Verdammten in den Höllenrachen.

Gehen Sie nun bitte weiter um die Kapelle zum nächsten Portal, welches die Verkündigung an Maria zeigt.* Zwei Engel spannen ein Tuch, vor dem der Engel Gabriel Maria verkündet, dass sie den Sohn Gottes empfangen wird. Zwischen ihnen steht eine Vase mit einer 3-stieligen Lilie, Symbol der Dreifaltigkeit und der jungfräulichen Reinheit, rechts neben Maria ein Betschemel mit zwei Kerzen und einem geschlossenen Buch.

Vom Mund des Gottvaters, der auf einer Wolke thront, geht der Atem des Hl. Geistes aus. Hier dargestellt in Form eines Schlauches, der mit einer Taube am linken Ohr Marias endet. Auf dem Schlauch rutscht Jesus in Gestalt eines kleinen Kindes bäuchlings, kopfüber, zu Maria hinab. Mit dieser Darstellung versuchte man im Mittelalter den Menschen, die oft nicht lesen konnten, die Botschaft der Bibel bildlich zu erklären.

Der Engel trägt ein Spruchband mit der Botschaft: „ave maria gr(aci)a pl(e)na, d(om)in(v)s tecv(m),“ was übersetzt soviel bedeutet wie: „Gegrüßest seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.“

Durch die Schauseiten der Kapelle wird eine Verbindung zwischen dem durch Adam und Eva dargestellten Sündenfall und der Menschwerdung und Auferstehung Christi hergestellt.


*** Die Darstellung ist leider etwas trocken beschrieben. Evtl. Hörspiel, in dem zwei Gottesdienstbesucher des Mittelalters sich unterhalten. Der eine hat die Botschaft des Gottesdienstes nicht verstanden, weil er kein Latein beherrscht und nicht lesen kann. Der andere erklärt ihm anhand des Bildes, wie oder was passiert ist .(z.B. „Mensch, jetzt hab ich wieder nicht kapiert, um was es da heute ging! Ich kann nun mal kein Latein und das Lesen hat man mir in meinen jüngeren Jahren auch nicht beigebracht“ – „Kein Problem, für Menschen wie Dich, haben sie doch extra das Tympanon da oben hergestellt“ – „Typanon? Tumbaron?“ – „Tympanon.

Das Relief da oben. Schau mal, da sieht man die Verkündigung Mariens. Der Engel Gabriel…“ – „Und was soll das bedeuten?“ – „Das ist deshalb so dargestellt, weil…“)


Im Inneren der Kapelle befindet sich u.a. hinten am Haupteingang das Grabmal des Konrads von Schaumberg, welches 1500 bei Tilman Riemenschneider in Auftrag gegeben wurde. Die Marienkapelle ist außerdem die Grabstätte des berühmten Architekten der Residenz, Balthasar Neumann. Heute erinnert jedoch nur noch eine bronzene Gedenktafel an einem der Pfeiler zum Marktportal an ihn.


Gehen Sie nun bitte zurück zum Hauptportal der Marienkapelle. Mit dem Rücken zum Jüngsten Gericht, haben Sie die kleine Marktgasse vor Ihnen, die zu einem der ältesten Weinstuben der Stadt, zum Stachel, führt. Wenn sie auf Ihrer linken Seite das Gebäude an der Ecke mit dem Mosaik an der Wand und dem vergoldeten Morgenstern sehen können, sind Sie bei unserer nächsten Station angelangt.

Sie stehen nun hier vor dem „Stachel“. Dieses Gebäude hat eine bewegte Geschichte hinter sich, wie schon der Name erahnen lässt.

Eine erste Erwähnung des Gebäudes findet sich in einer Verkaufsurkunde von 1413, in der festgehalten wird, dass der „hintere Gressenhof“ an den Bürger und Metzger Hans Rehlein für die Summe von 200 Gulden verkauft wird.

Die Bezeichnung Gresse rührt her vom Namen einer wohlhabenden Familie des Mittelalters, der Familie Cresse. Der Hof war wohl der Viertelhof dieses Stadtviertels, in dem sich der Viertelmeister aufhielt , der für die Stadt die Steuern einzuziehen hatte und mit Helfern für die Wahrung der Ordnung zu sorgen hatte. Da Steuern im Mittelalter oft in Naturalien zu zahlen waren, dürfte so einiges an Wein seinen Weg in den Stachel gefunden haben.

Mit dem Verkauf an einen Metzger hat wohl so die Bewirtung des Stachels begonnen.*


*** ev. Hörspiel: Szene im Gasthaus (Anekdote über den Franzosen, der Wein und Wasser mischt, was die anderen Gäste komisch finden .Seine Freundliche Art und die immer wiederkehrende Worte „toujours l amour“, die von den Franken bei dem Mischgetränk als „Schorle“ übernommen wird .


Das Ereignis aber, das dem Gressenhof seinen heutigen Namen, den „Stachel“ beschert hat, fand ein Jahrhundert später statt. Im frühen 16. Jahrhundert, als in weiten Teilen Deutschlands die Bauern gegen ihre adligen Herren aufstanden, kam der Bauernaufstand auch nach Würzburg. 1525 öffnete die Stadt, die immer wieder im Streit mit ihrem Herrn, dem Bischof lag, ihre Tore den aufständischen Bauern.

Die Truppen der Bauern quartierten sich in den Stadtvierteln ein. So auch der „schwarzen Haufen“ unter der Führung des Ritters Florian Geyer im Gresser Viertel. Florian Geyer und die anderen Anführer bezogen ihr Hauptquartier im Gressenhof. Als Erkennungszeichen wurde ein Morgenstern, untern den Bauern Stachel genannt, außen am Haus befestigt. So kam das Haus zu seinem Namen.

Im Andenken daran hängt heute noch der vergoldete Morgenstern an der Hauswand, auch wenn es nicht der originale ist.


So hätte der Stachel auf einmal einige der berühmtesten Figuren der damaligen Zeit zugleich beherbergt.


*** Wie ging der Bauernkrieg in Würzburg aus? – Was geschah mit Riemenschneider? – ev. Hintergrundsgeräusche aus dem Bauernkrieg einbauen


Seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist der Stachel eine sehr beliebte Weinstube. Der sog. Rittersaal im Inneren stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Einige Schritte weiter vom Treppenaufgang in die Weinstube lädt insbesondere im Sommer der gemütliche Innenhof ein, sich fränkische Weine und fränkisches Essen schmecken zu lassen. Hier sitzen Gäste von Weinblättern umgeben, und an der Wand hängt ein Morgenstern, der an die Ereignisse aus dem Bauernkrieg erinnert.


Mainkai


Verlassen sie den Stachel und gehen Sie die Gasse von der Sie aus Richtung der Marienkapelle gekommen sind hinunter. Laufen sie immer geradeaus durch zwei Torbögen hindurch. Überqueren sie die Ampel am Fußgängerüberweg in Richtung Main.


Sie stehen nun am Mainkai, dem ältesten Handels- und Umschlagsort Würzburgs. Der Main und die Stadt gehören untrennbar zusammen und der Mainkai gilt als Symbol dieser Verbindung zwischen Fluss und Straße. Auch heute noch, zeugen umliegende Straßennamen wie z. B. Kürschnergasse, Schmiedegasse oder Gerbergasse von den ehemals dort ansässigen Gewerbebetrieben, die die Nähe des Mains brauchten Den fränkischen Fischern liefert der Main seit Generationen die wichtigste Grundlage für eine berühmte kulinarische Spezialität Würzburgs und ganz Mainfrankens: die Meefischli.


„Mer packt sie beim Kopf und beißt bloß nei!“


Vom Mittelalter zur frühen Neuzeit hin entwickelte sich Würzburg zum bedeutendsten Handelszentrum der Region. Am Ende des 18. Jahrhundert reichten die Kapazitäten für die wachsende Handels- und Transportschifffahrt nicht mehr aus, sodass Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim den Bau einer neuen Ladevorrichtung, einen Kranen, in Auftrag gab. Rechts von Ihnen sehen Sie den Alten Kranen*, erbaut von Franz Ignaz Neumann, Sohn des berühmten Barockarchitekten Balthasar Neumann.

Muskelkraft ließ den Kran um die Mittelachse rotieren und im Innern dienten Treträder dazu, die Lasten über Ketten und Seile hochzuhieven. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 1773 war der Kran bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb. Den Bombenangriff auf Würzburg überlebte er glücklicherweise unbeschadet und bleibt damit eines der wenigen noch Original erhaltenen Wahrzeichen Würzburgs.


*** Text sollte durch ein Hörspiel lockerer werden, z.B eine Szene, in der ein Schiffer nach Würzburg kommt und sich fragt, was da neu geschaffen wurde und wie das „Ding“ funktioniert .


Im 18. Jahrhundert wurde zur weiteren Verbesserung der Transportkapazitäten auf dem Main die Kettenschifffahrt eingeführt. Durch die Eröffnung des Main-Donaukanals kam es in zu einem Aufschwung der Personen- und Güterschifffahrt. Seither kommen etliche Fracht- und Kreuzfahrtsschiffe auf dem Weg von Budapest nach Amsterdam durch Würzburg durch.

Einer der bedeutendsten Exportschlager Würzburgs eröffnet sich Ihnen bei einem Blick auf die umliegenden Hänge: Der Frankenwein. Im Lied der Franken*, der inoffiziellen Hymne der Region, erhält er sogar eigens eine kleine Widmung. Der Autor Victor von Scheffel ist so vom Würzburger Wein überzeugt, dass er kurzerhand den Frankenapostel Kilian zum Schutzpatron des Weins erhebt, obwohl eigentlich der Heilige Urban als Beschützer der Reben gilt:


*** Hier könnte schon im Hintergrund die Musik vom Frankenlied leise erklingen .


Bald hebt sich auch das Herbsten an

Die Kelter harrn des Weines

Der Winzer Schutzherr Kilian

Beschert uns etwas Feines

Valeri, valera, valeri, valera,


Durch die Kombination aus geologischem Aufbau, Klima und geschützter Talkessellage eignet sich Würzburg hervorragend als Stadt des Weinbaus und hat hier deshalb eine lange Tradition. In den Urkunden taucht der Weinanbau erstmals im Jahr 779 auf. Im hohen Mittelalter besaß Würzburg bereits mehr als 160 Weinbergslagen. Diese Entwicklungen haben dazugeführt, dass der Frankenwein seit über 300 Jahren auch weit über die Region hinaus bekannt und berühmt ist.

Besonders die bayrischen Herzogtümer, sowie Thüringen, Hessen und Schlesien waren schon im 17. Jahrhundert beliebte Käufer. Auch viele berühmte deutsche Dichter wie Heinrich von Kleist oder Wolfgang von Goethe schätzten den einzigartigen Geschmack. In einem Brief schreibt Goethe* an seine Frau:


„Kein anderer Wein will mir schmecken und ich bin verdrießlich, wenn mir mein Lieblingsgetränk abgeht.“


*** Wenn möglich Zitat erweitern, oder mit weitere Anekdote würzen?


Zu den bekanntesten Lagen gehört der Würzburger Stein. Auf den zahlreichen Weinfesten Würzburgs werden seine Erzeugnisse in großen Mengen ausgeschenkt. Die Weinberge des Würzburger Stein sind oberhalb des Heizkraftwerks zu sehen. Möchten sie die Weinlage auf eigene Faust erkunden, bietet sich Ihnen die Möglichkeit eines einmaligen Rundwanderwegs: Der vier km lange Steinweinpfad durch die Weinberge bietet einen herrlichen Ausblick über die Stadt.



***Wegbeschreibung überarbeiten!


Alte Mainbrücke/ Festung/ Käppele


Die Brücke, auf der Sie sich befinden, ist die älteste und schönste Würzburgs, die Alte Mainbrücke. Sie entstand im 12. Jahrhundert, allerdings nicht genau an der Stelle der Furt, die vorher den Übergang zwischen den Mainufern ermöglicht hatte, sondern ein Stück versetzt und bildet nun eine Verlängerung der Domstraße, die von hier bis zum Dom führt. Darüber hinaus stellte die Brücke eine Verbindung des Handelswegs von Köln und Frankfurt nach Nürnberg und Regensburg dar.

Sie brachte den Märkten der Stadt zusätzliche Händler und Umsätze. Erstmals erwähnt wurde die Alte Mainbrücke 1133 in einer Urkunde des Bischofs Embricho. Im Laufe der Zeit durch Hochwasser oder Kriege zerstört erhielt die Brücke

ihr heutiges Aussehen mit den steinernen Figuren erst im 18. Jahrhundert. Die Entwürfe der viereinhalb Meter hohen Statuen stammen von Anton Clemens Lünenschloß. Die Figuren*

auf der Südseite – also die zu ihrer Linken, wenn sie in Richtung der Festung blicken - entstanden auf Betreiben von Fürstbischof Christoph Franz von Hutten. Im Einzelnen sind dies die irischen Mönche St. Kilian, St. Totnan und St. Kolonat. Diese umrahmen die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind. Zur Mainviertelseite hin schließen sich die Bistumsheiligen St. Burkard und St.

Als Zeichen der weltlichen Macht schließt die Reihe mit Karl dem Großen auf der Mainviertel- und dessen Vater Pippin auf der Stadtseite ab.


*** Die Idee sämtliche Figuren bei ihren Namen zu nennen ist nicht schlecht, aber macht den Text sehr kompakt . ev. Hörspiel, in dem sich die Figuren unterhalten (Buchtipp als Anregung: „Die Nacht der Brückenheiligen“, obwohl zu fiktiv)


Seit 1992 ist die Alte Mainbrücke eine Fußgängerbrücke. Der herrliche Blick über das Flusstal und die Mainfront der Stadt lockt Fremde wie Einheimische gleichermaßen an und vor allem am Wochenende herrscht hier ein reges Treiben. Genießen Sie die Aussicht, die Heinrich von Kleist 1799 wie folgt beschrieb:

„Wenn ich jetzt auf der steinernen Mainbrücke stehe, die das Citadell von der Stadt trennt, und den gleitenden Strom betrachte, der durch Berge und Auen in tausend Krümmungen heranströmt und unter meinen Füßen wegfließt, so ist es mir, als ob ich über ein Leben erhaben stünde. Ich stehe daher gerne am Abend auf diesem Gewölbe und lasse den Wasserstrom und den Luftstrom mir entgegen rauschen.“


Damals war sie der Sitz der ostfränkischen Herzöge. Als Sitz der ersten Bischöfe musste die Festung immer wieder verstärkt und ausgebaut werden, um sie gegen Anstürme der aufrührerischen Bürgerschaft zu schützen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie mehrere Baustile miteinander vereint. Hohe Bauten, insbesondere Türme, waren signifikant für Burgen im Mittelalter, denn sie dienten dazu, diese zu verteidigen.

Sie zeigen somit auch den militärischen Einfluss der Festung.


Einer der wichtigsten Fürstbischöfe für die Neugestaltung der Festung war Julius Echter. Er kam 1573 an die Macht und gilt als einer der größten Bischöfe und Bauherren Würzburgs. Unter seiner Regierung bekamen fast alle Gebäude der Burg ihr heutiges Aussehen. Ihm gelang es, aus der spätmittelalterlichen Burg durch eingreifende Umgestaltung ein Fürstenschloss der Renaissance zu erschaffen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die eigentlich nicht einnehmbare Festung von den Schweden erobert.* Nach dem Krieg versuchte Fürstbischof Johann Phillip von Schönborn, die Burg und die Stadt besser zu befestigen. Dies erreichte er durch einen Kranz gewaltiger Bastionen um die Burg, der auch heute noch die Festung umgibt. genannten Türmen, erstreckt. Ab dem 18.Jahrhundert verlor der Marienberg seine Rolle als fürstlicher Sitz, fortan residierten die Fürstbischöfe in der Stadt.


Am Fuße der Festung sehen Sie links eine gelbe Kirche, St. Burkard, nach dem ersten Bischof Würzburgs benannt. Weiter oben nach links erblicken Sie das Käppele, eine der populärsten Wallfahrtskirchen in Franken. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich auf dem Nikolausberg eine bescheidene Wallfahrt zu einem Marien-Bildstock und einer Holzkapelle. Seine heutige Gestalt mit der zierlichen Doppelturmfront und der originellen Dachgestaltung der Kuppeln erhielt das Käppele hundert Jahre später unter Balthasar Neumann.

Das Käppele erreicht man über einen Stationsweg, mit lebensgroßen Figurengruppen, die den Kreuzweg abbilden und über mehrere Ebenen verteilt sind. Die Wallfahrt, die von den Kapuzinern betreut wird, nimmt auch heute noch eine herausragende Bedeutung unter den Wallfahrtsorten in Würzburg ein. An Walltagen kann man noch ein Schauspiel beobachten, nicht unähnlich dem, das der Würzburger Schriftsteller Leonard Frank bereits 1910 in seinem Roman „Die Räuberbande“ wie folgt beschrieben hat:



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