Stadt Essen, gehobener Dienst!
Wir kommen dann nun zu den Lösungsansätzen, die den
gehobenen Dienst betreffen. Ich möchte Ihnen gerne drei Lösungsansätze näher
erläutern und mit der Ausweitung des dualen Systems beginnen.
Ganz allgemein muss zunächst eine Abgrenzung zwischen einem
dualen Studium und einem Präsensstudium vorgenommen werden. Ein duales Studium
gliedert sich in zwei Hauptbereiche. Auf der einen Seite gibt es theoretische
Abschnitte, die an einer Hochschule absolviert werden, auf der anderen Seite
gibt es den fachpraktischen Bereich. Hier werden die Studenten näher an den
Arbeitgeber herangeführt und können bereits während der Studienzeit wichtige
Eindrücke bezüglich der Unternehmenskultur und –funktion erhalten. Ein
Präsensstudium kann diesem fachpraktischen Aspekt in vielerlei Punkten nicht
entsprechen und ist schwerpunktmäßig auf die vorlesungsweise Vermittlung von
Wissen fixiert.
An dieser Stelle lohnt es sich, noch einmal explizit die
Vorzüge eines dualen Studiums herauszustellen.
Wie bereits eben erwähnt, findet eine
- Kombination aus Theorie und Praxis statt.
-desweiteren wird insbesondere durch die Praxisabschnitte eine Beziehung zum
Unternehmen bzw. zum Konzern hergestellt
- die es wiederum ermöglicht, dass sich bereits die jungen Studenten mit ihrem
Arbeitgeber identifizieren können. Diese Identifikation ist nicht nur mit
ausschlaggebend für das Maß der Zufriedenheit des Mitarbeiters sondern bestimmt
maßgebend mit, welches Image der Mitarbeiter nach außen hin repräsentiert.
-Schlussendlich sollte auch positiv vermerkt werden, dass die Studenten während
der gesamten Ausbildungsdauer finanziellen Support erfahren. Bei der Stadt
Essen verdient ein Stadtinspektoranwärter rund 950 Euro, das kann sich doch
sehen lassen und ist eine explizite Erwähnung wert.
Derzeit bietet die Stadt Essen im Bereich der dualen
Ausbildung zwei Ausbildungsberufe im allgemeinen nichttechnischen
Verwaltungsdienst an:
-Kommunaler Verwaltungsdienst sowie
-Generalistenstudiengang mit dem Schwerpunkt Verwaltungsbetriebswirtschaftlehre
Es ist jedoch absehbar, dass sich auch in anderen Bereichen,
insbesondere im technischen Verwaltungsdienst, ein immenser Fachkräftemangel
abzeichnet, sodass es sich anbietet, die duale Ausbildung auf die Bereiche
Verwaltungsingenieur und IT-Inspektoren auszuweiten.
Im Folgenden möchte ich Ihnen den Bereich der
Verwaltungsingenieure näher erläutern.
Die eingeblendete Folie illustriert den bereits eben erwähnten drohenden
Fachkräftemangel. 2012 gehen bereits 10 Ingenieure altersbedingt in Ruhestand,
ab 2017 verstärkt sich die Fluktuation massiv und ab 2018 scheiden mehr als 20
Ingenieure aus dem aktiven Dienst aus.
Die Idee, den Ausbildungsberuf des Verwaltungsingenieurs
durch ein duales Studium bei der Stadt Essen neu einzuführen wurde zusätzlich
durch die Auswertung der Schülerbefragung in der 12. Klasse gestärkt. Wie die
eingeblendete Grafik zeigt, neigen 83 von 108 befragten Schülern dazu, nach dem
Abitur zu studieren. Dies entspricht rund 77%. Den Schülern wurde während der
Befragung zusätzlich die Möglichkeit gegeben, den angestrebten Studiengang zu
nenne. Von dieser Möglichkeit haben 82 der 83 Schüler mit Studientendenz
Gebrauch gemacht. Interessant ist, dass direkt nach dem am stärksten
vertretenen Studiengang Medizin der Bereich Ingenieurwissenschaften genannt
wurde. Das heißt, rund 18,52% der Schüler streben den Beruf des Ingenieurs an.
Auch sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass nicht nur großes Interesse
vorhanden ist, sondern dass bei der Auswertung auch auffiel, dass insbesondere
die Noten in Mathematik im sehr guten und guten Bereich liegen. Die
Durchschnittsnote beläuft sich hier auf 2,21, wohingegen die durchschnittliche
Deutschnote bei 2,74 liegt.
ENDE!!!