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Sprechak­ttheorie­: Einblick­e in die Sprachph­ilosophi­e & Logik

1.776 Wörter / ~5 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autor Mathias . im Apr. 2011
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Deutsch

Universität, Schule

Universität Potsdam

Note, Lehrer, Jahr

2009

Autor / Copyright
Mathias . ©
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Preis 2.00
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 6233







Sprechakttheorie

Die Sprechakttheorie stammt ursprünglich aus dem Forschungsbereich der Sprachphilosophie/Logik. Diese Forschungsrichtung beschäftigte sich lange Zeit nur mit wenigen natürlichsprachlichen Sätzen und betrachtete diese als Aussagen über die Welt, die nur auf wahr oder falsch untersucht wurden.

Mit der Entwicklung der Sprechakttheorie wurde der Anstoß zu modernen Pragmatik bzw. Pragmalinguistik gegeben[1].

Der Kernpunkt der Sprechakttheorie besagt, dass mit jeder sprachlichen Äußerung eine Handlung vollzogen wird. Sprache ist demnach nicht nur eine sprachliche Mitteilung, sondern dient auch immer dem sprachlichen Handeln[2].

Ausgangspunkt der Sprechakttheorie ist, dass Sätze natürlicher Sprachen nicht immer deskriptiv sind, sondern dass es auch Sätze gibt, mit denen eine Handlung vollzogen wird. Austin bezeichnete die deskriptiven Sätze als konstativ und die Sätze, mit denen eine Handlung vollzogen wird als performativ.

Während mit konstativen Sätzen eine Behauptung über die Welt gemacht wird, die wahr oder falsch ist, wird mit performativen Sätzen unter bestimmten Bedingungen eine Handlung vollzogen. Für den Vollzug einer Handlung mit Hilfe einer sprachlichen Äußerung sind besondere Verben wichtig, diese werden performative Verben genannt.

Dazu gehören u.a. Verben wie „taufen, kündigen, danken“[3]. Diese Verben können allerdings nur eine Handlung vollziehen, wenn sie in der 1. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv verwendet werden (in Ausnahmen auch in der 1. Person Plural Präsens Indikativ Aktiv). Werden performative Verben anders verwendet, dann beschreiben sie nur einen Vorgang und unterscheiden sich damit nicht von anderen Verben[4].

Eine weitere Besonderheit der performativen Verben ist, dass bei deren Verwendung oftmals der Partikel `hiermit` auftritt. `Hiermit` unterstreicht, dass die Handlung des performativen Verbs im Moment des Aussprechens vollzogen wird. („Hiermit taufe ich dich auf den Namen XY.“)[5] Der Partikel `hiermit` dient aber nicht nur als Indikator für performative Verben.

Einerseits handelt es sich nicht immer um ein performatives Verb, sobald `hiermit` auftaucht, andererseits können performative Verben auch ohne den Partikel `hiermit` stehen.

Austin unterscheidet weiterhin zwischen explizit performativen Aussagen und primär performativen Aussagen. In den Sätzen, die nach Austin explizit performativ sind, werden die performativen Verben verwendet (z.B. „Ich verspreche dir, dass ich morgen komme.“) Daneben gibt es im alltäglichen Gebrauch der Sprache auch Aussagen, mit denen eine Handlung vollzogen wird, ohne dass ein performatives Verb verwendet wird.

Diese Aussagen bezeichnet Austin als primär performativ (z.B. „Ich komme morgen ganz bestimmt.“)[6].

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich performative Sätze darin unterscheiden, in welcher Art und Weise ihre Handlung vollzogen wird. So können gewissen Handlungen nur mit der Verwendung performativer Ver.....[Volltext lesen]

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In Ergänzung an diese zwei (Austin) bzw. drei (Searle) Teilakte ist der Akt der Perlokution zu sehen. „Man möchte jemanden (etwa durch eine Drohung) einschüchtern, ihn (vielleicht durch ein Lob) froh machen, ihn (durch einen Ratschlag oder eine Aufforderung) von einer geplanten Aktion abhalten, ihn (durch ein Versprechen, durch eine Bitte) zu einer gewünschten Reaktion bringen usw.“[11].

In dem letzten Teilakt wird die beabsichtigte Reaktion der Person betrachtet. Dabei spielt es keine Rolle ob der Hörer die Reaktion des Sprechers ausführt bzw. versteht, es wird nur die beabsichtigte/ gewünschte Reaktion betrachtet.

Austin hat allerdings schon zu Beginn seiner Überlegungen versucht eine Theorie zu entwickeln, die sich mit dem Glücken bzw. mit dem Fehlschlag von performativen Äußerungen beschäftigt. Diese Theorie der Bedingungen des Glückens bildet die Grundlage für die Entwicklung der sogenannten Sprechaktregeln durch Searle[12].

Ausgangspunkt der Annahme ist, dass für das Glücken von Sprechakten bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, diese Bedingungen können auch als Regel verstanden werden, an die sich die Sprecher halten müssen, um erfolgreich sprachlich zu handeln, d.h. diese Bedingungen sind notwendig, damit der Hörer den intendierten Sprechakt versteht.

So gehört einmal die Regel des propositionalen Gehalts und die einleitungsregel zu den Bedingungen. Die Regel des propositionalen Gehalts besagt dabei, dass der Sprecher eine Aussage über etwas Zukünftiges macht (So kann nichts versprochen werden, was bereits passiert ist).

Die Einleitungsregel hingegen besagt einmal, dass der Sprecher etwas versprechen muss, was nicht von selber eintreten wird und was in seinem Machtbereich liegt. Weiterhin besagt die Regel auch, dass der Sprecher etwas versprechen muss, von dem er annimmt, dass der Hörer es auch wünscht[13].

Das Scheitern eines Sprechaktes kann generell auf die Nichterfüllung der Bedingungen bzw. Regeln zurückgeführt werden. In dem Fall eines gescheiteten Sprechaktes kann das Scheitern metasprachlich angesprochen werden und so vielleicht zu einem neuen Sprechakt führen, der dann wiederum glücken bzw. nicht glücken kann.

Weiterhin wurden im Bereich der Sprachakttheorie auch indirekte Sprechakte untersucht. Bei indirekten Sprechakten handelt es sich um Sprechakte, die bestimmte Indikatoren für eine bestimmte Illokution besitzen, aber eine andere Illokution vorliegt[14].

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Und zwar auch dann, wenn einer vermeintlich bloss etwas feststellt.“.

[3] Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 183.

[4] Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 183.

[5] Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 183.

[6] Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 183 – 184.

[7] Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 184. Austin weist in seiner Arbeit aber auch auf einige Problem seiner Sprechakttheorie hin z.B. sieht er ein Problem in der Dichotomie von konstativ und performativ. So sind für ihn beispielsweise nicht Sätze konstativ oder performativ.

Sätze sind nach Austin sprachliche Gebilde und eine Handlung wird erst durch die Sprachbenützer ausgeführt. Am Beispiel der Taufe ist deutlich zu erkennen, dass für eine Taufe die Anwesenheit eines Pfarrers Vorraussetzung ist, der dann in der Funktion seines Amtes mit dem performativen Verb `taufen` die Taufe vollziehen kann.

Des Weiteren sind es auch nicht die Sätze die konstativ sind, der Satz ist auch hier nur ein sprachliches Gebilde. Ob der Satz „Ich habe heute 150 Seiten Syntax gelesen.“ Wahr oder falsch ist entscheiden die Fragen nach Wer ist Ich? und Wann ist heute?. Wahr oder falsch können also nur d.....

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[15] Repräsentative Sprechakte sind Sprechakte, mit denen im wesentlichen eine wahre Aussage über die Welt gemacht wird. Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 194.

[16] Direktive Sprechakte werden genutzt, um Forderungen an den Hörer zu stellen. Dazu zählte Searle auch Fragen, diese wurden dann später einer eignenen Klassifikation zugeordnet, der sogenannten Erotetica. Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 194.

[17] Unter kommissiven Sprechakten werden Sprechakte verstanden, mit denen der Sprecher eine Verplichtung eingeht. Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 194.

[18] Wenn der Spracher versucht mit einem Sprechakt seine sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten, dann wird von einem expresiven Sprechakt gesprochen. Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann, 2001, S. 194.

[19] Die letzte Klassifikation von Searle bezeichnet Sprechakte, die institutionell eingebunden sind, d.h. Sprechakte, die nur in Institutionen gebraucht werden und damit offiziell und ritualisiert sind. Vgl. Linke/Nussbaumer/Port.....


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