- Eine Stunde ohne das
Sinnesorgan Auge in der der Fokus auf die verbleibenden eigenen Sinne
sowie auch die Unterstützung und das Vertrauen durch/in die Sinne
der Mitschüler/innen gelegt wird -
Ich möchte die Kinder durch
ausschalten des vorherrschenden Sinnesorgans (die Augen) dazu bringen
sich auf spielerische Art und Weise vor allem mit dem Tastsinn, aber
auch dem Hörsinn zu beschäftigen. Sie sollen sich dabei auf ihr
eigenes „Gefühl“ verlassen und damit vertrauen in ihren Körper
gewinnen, aber auch in Partnerübungen lernen sich auf der einen
Seite auf den Partner zu verlassen (als Blinde/r). Auf der anderen
Seite sollen sie auch direkt selbst spüren wie wichtig es ist, dass
man sich auch auf sie selbst verlassen kann. (als „Blindenführer/in“)
Hütchen, Kegel, Stangen, Taue,
Seile, Rundhölzer, Reifen, Ringe
Unterrichtsplanung
und Artikulation:
Zeit (in Min)
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Phasen
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Unterrichtsschritte und Verbalisierung
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Sozial-,Lehr- und Lernformen
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Medien/Material
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3
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Stundeneröffnung
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Begrüßung und bewusst spärliche Information über die
Stunde: „Wir wollen heute eine spannende Sportstunde Barfuß
und die meiste Zeit blind zusammen erleben!“
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Halbkreis
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Betonhalbkreis im Pausenhof vor dem Sportplatz
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3
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Vorbereitung
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Die Kinder sollen ihre Schuhe und Socken ausziehen um das
Gefühl barfuß zu sein zu erleben:
„Wir ziehen jetzt alle unsere Schuhe und Socken aus!“
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Halbkreis
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Betonhalbkreis im Pausenhof vor dem Sportplatz
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5
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Gewöhnung
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Die Kinder sollen sich an dieses für viele gänzlich
ungewohnte Gefühl annähern:
„Lauf jetzt mal Barfuß wie du willst über den Sportplatz
und komm wieder zurück in den Sitzkreis!“
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„Wilde Horde“
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Rasenplatz (tau-naß)
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4
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Zwischenreflexion
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Die Kinder sollen sich mit den neuen Eindrücken und Gefühlen
auseinandersetzen um Selbstvertrauen für die kommenden
Erfahrungen aufzubauen:
„Wie war diese Erfahrung für dich? Was hast du gefühlt?“
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Halbkreis
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Betonhalbkreis im Pausenhof vor dem
Sportplatz, Schüleräußerungen
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4
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Weitere Vorbereitung
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Die Kinder sollen sich selbst und in kooperativer
Zusammenarbeit die Augen verbinden und sich in einer Schlange mit
Griff an die Schultern des vorderen Kindes zusammen finden:
„Jetzt wird es spannend! Verbinde dir ruhig und ohne Hektik
die Augen und hilf dabei deinen Mitschülern. Wenn du nichts mehr
siehst versuche dich langsam und vorsichtig mit den Händen zu
orientieren und die Schultern eines anderen Kindes zu greifen“
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„Wilde Horde“ => 2er-3er Gruppen => Reihenform
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Tücher zum Augen verbinden
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1
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Konsolidierung
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Den Kindern die neue Situation bewusst machen; auf neue
notwendige Verhaltensweisen hinweisen: „Du kannst nun nichts
mehr sehen. Deine Hände, Füße und Ohren müssen nun deine
Augen sein. Sei nun möglichst leise und ruhig um die auf meine
Stimme und auf das was du fühlst zu konzentrieren. Bewege dich
langsam und vorsichtig!“
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Reihenform
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Lehreräußerung
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6
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Erste Erfahrungen
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Die Lehrkraft führt die Kinder langsam über verschiedene
Untergründe und gibt ihnen durch beruhigende, sanfte Erklärungen
akustische Orientierung: „ Wir gehen jetzt ganz langsam
gemeinsam los und lassen uns überraschen, was wir unter unseren
Füßen wahr nehmen. Du brauchst keine Angst haben, ich führe
die Schlange und es kann nichts passieren.“
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Reihenform
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Hindernisse: Große Taue, Rundhölzer, Seile Untergründe:
Teer, Pflaster, Wiese, Tartan, Sand, Kies
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3
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Eigenaktiv werden
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Die Kinder sollen sich die Augenbinden abnehmen und sich in
2er Teams zusammen finden: „Nimm nun deine Augentuch ab und
suche dir ein anderes Kind!“
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Pärchen
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3
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Erklärung Hauptteil
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Die Kinder sollen sich zu zweit über den durch Seile
abgegrenzten Bereich bewegen. Es gibt verschiedene Untergründe
und Hindernisse die selbstständig nach eigenen Ideen benutzt
werden dürfen. Ein Kind führt und ist für die Sicherheit des
anderen verantwortlich, das andere Kind folgt und muss für das
führende Kind Vertrauen aufbauen:
„Du besprichst mit deinem Partner/in wer von euch beiden als
sehender Führer beginnt und wer als blindes Kind beginnt. Der
Führer darf seinen Partner/in innerhalb der Seilumrandung frei
herumführen. Du darfst dabei die Hindernisse benutzen und
überwinden wie du willst. Aber denke daran, du bist für deinen
blinden Partner/in verantwortlich und musst darauf achten, dass
ihm/ihr nichts passiert. Du darfst die Rolle selbständig
wechseln.“
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Pärchen in Gesprächsstehkreis
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Lehreräußerung
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15
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Erfahren und Erleben
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Die Kinder dürfen sich nun frei bewegen. Die Lehrkraft achtet
auf den Umgang untereinander und schreitet nur dann behutsam ein,
wenn etwas längere Zeit für eines der Kinder unbefriedigend
verläuft.
Ansonsten hält sich die Lehrkraft so weit wie möglich im
Hintergrund und beobachtet: „Gibt es noch Fragen?...Wenn
nicht, darfst du jetzt mit deinem Partner/in losgehen.“
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Pärchen
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Seile, Taue, Rundhölzer, Hütchen, Hürden, Reifen, Ringe,
Stangen
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Ende Erlebnisteil
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Die Kinder sollen sich wieder zur „Lagerfeuerbesprechung“
zusammenfinden und ihre Augenbinden ablegen. „Beende bitte
jetzt deinen Weg und komme langsam mit deinem Partner/in zurück
zur Lagerfeuerbesprechung. Hier angekommen darfst du die
Augenbinde abnehmen.“
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Freie Pärchen => Gesprächskreis
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8
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Reflexion
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Die Kinder sollen sich Gedanken über das Erlebte machen und
diese Gedanken wenn sie wollen verbalisieren und damit den
anderen Kindern mitteilen: „Wir sind jetzt am Ende der
Stunde. Wie war die Stunde für dich? Was hast du gefühlt und
was hast du besonderes erlebt? Denk kurz darüber nach und
überlege dir eine Sache die du den anderen Kindern erzählen
möchtest. Dabei sprichst du nur, wenn du den Hackysack in der
Hand hälst.“
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Gesprächskreis
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Hackysack , Schüleräußerungen
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5
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Stundenende
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Die Kinder sollen zusammen alle Materialien aufräumen und
sich anschließend wieder zur Lagerfeuerbesprechung treffen um
dann gemeinsam wieder ins Klassenzimmer zu gehen: „Hilf mir
bitte noch alle Materialien in unseren Container zu räumen. Wenn
wir fertig sind treffen wir uns wieder am Lagerfeuer.“
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„Wilde Horde“
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Teamwork
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60
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Reflexion:
Die Stunde hat meine Erwartungen und
Wünsche erfüllt. In Teilen sogar weit übertroffen. Ich werde
deshalb in der Reflexion meinen Fokus auf Besonderheiten,
Ãœberraschungen und Modifizierungen legen.
Gleich zu Beginn wurde meine
Befürchtung bestätigt, dass selbst so etwas scheinbar banales wie
barfuß laufen für einige Kinder ein großes Problem darstellt. „Ich
darf nicht barfuß laufen“ „Das hab ich noch nie gemacht“ waren
nur zwei gefallene Äußerungen. Zu Beginn haben sich leider zwei
Kinder standhaft geweigert ihre Schuhe auszuziehen. Ich bin davon
überzeugt, dass Zwang nur selten zum Ziel führt und habe deshalb
gehofft, dass die Neugier und der Gruppendruck siegen wird. Kurz nach
dem freien laufen über den Rasenplatz waren wir dann auch wieder
komplett, weil die Neugier wie erwartet gesiegt hat und sich die
beiden Nachzügler ebenfalls der Barfußgruppe angeschlossen haben.
Leider habe ich nur Tücher zum
verbinden der Augen benutzt, was das Verbinden und Tragen
unnötigerweise erschwert hat. Hier muss ich in Zukunft eine bessere
Lösung finden (Augenklappen aus dem Flugzeug....)
Auch wenn die Stunde weit weg von
Aktion und Wettkampf war, folgten die Kinder begeistert und
konzentriert den weiteren Stundenschritten. Selbst meine immer wieder
gern ausbrechenden „Problemkinder“ mussten nur selten in die
richtigen Bahnen gebracht werden. An den offenkundigen
Gefühlsregungen jeglicher Art war sehr gut zu erkennen wie
interessant, neu und spannend die Erfahrungen für die Kinder waren.
Ich habe mich ganz bewusst im Verlauf
der Stunde immer mehr aus dem Vordergrund zurückgezogen. Die Kinder
sollten am Anfang eine Stütze haben und mit steigendem
Selbstbewusstsein ihre Erfahrungen immer mehr alleine machen. Im
Hauptteil, der Partnerübung habe ich dann ganz bewusst eine
Viertelstunde lang keinen Einfluss mehr genommen. Ich habe beobachtet
und darauf geachtet, dass es jedem Kind auf Dauer gut geht. Wie die
Kinder die Angebote nutzen ist egal, solange sie sich nur damit
selbständig beschäftigen. In diesem Fall als Einschränkung, dass
dies eben bei der Hälfte blind erfolgen soll. Die Kinder haben
gerade im kooperativen Bereich meine Erwartungen übertroffen und so
war es nicht mal im Ansatz nötig einzuschreiten.
Natürlich gab es auch kurze Phasen in
denen mal ein Pärchen abgelenkt war und nicht einander führend
umhergewandert ist, jedoch gehört dies dazu und wenn sie wieder zur
Aufgabe zurück finden muss nicht eingegriffen werden, weil sie die
Entscheidung sich mit den neuen Eindrücken zu beschäftigen selbst
getroffen haben und somit eine eigene Motivation für ihr Handeln
entwickeln welche nicht durch einen äußeren Zwang entstanden ist.
Ein wichtiger Aspekt wenn es darum geht etwas spielerische zu
erfahren, weil genau der spielerische Aspekt dann nicht erfüllt
wäre.
Die Reflexion am Ende der Stunde war im
Nachhinein betrachtet fast das Eindrücklichste an meiner Einheit.
Exemplarisch ein paar Äußerungen der Kinder auf meine Impulsfragen.
Nochmal zur Erinnerung, die Kinder befinden sich erst mitten in ihrem
ersten Schuljahr!
„Des war voll cool“
„Sowas hab ich noch nie gmacht. Des
war so komisch an den Füßen“
„Einmal ist Mehmet fast in Richad
reingelaufen, da hab ich ihn gerade noch festgehalten“
„Das war voll komisch nichts zu
sehen, aber Medine hat mir geholfen“
„Machen wir das nächste Stunde
wieder?“
„Zuerst hab ich Angst ohne etwas zu
sehen rumzulaufen, aber dann hab ich gemerkt, dass der Luan auf mich
aufpasst und mir sagt wann ich meinen Fuß hochmachen muss. Das war
schön“
Gerade die letzte Aussage hat mich
begeistert und war auch zu Beobachten. Die Kinder waren durch die
Bank am Anfang sehr zögerlich und haben dann immer mehr Mut gefasst
und sich immer sicherer bewegt. Bei den Führern war zu sehen, dass
ihnen am Anfang oft nicht bewusst war auf was es eigentlich ankommt.
Mit der Zeit haben sie aber realisiert, was sie sagen und tun müssen
um ihre Partner sicher zu leiten.
Neben der kooperativen Herausforderung
war auch gerade bei motorisch schwachen Kindern ein erheblicher
Fortschritt zu erkennen, weil sie sich voll und ganz auf ihre Füße
konzentrieren mussten und konnten. Zum Ende hin gab es eigentlich
keine Berührungen mehr der Hindernisse, weil es allen Kindern
gelungen ist sich auf die neuen Umstände einzustellen und sich dabei
gegenseitig zu Unterstützen.
Im Nachhinein betrachtet war es gut,
großzügige Zeiteinheiten geplant zu haben. In einigen Teilen musste
ich vom geplanten Zeitablauf abweichen, der aber in anderen Bereichen
wieder kompensiert werden konnte. Trotzdem wurde mir klar, dass es
noch schwer ist wirklich im geplanten Zeitkorsett zu bleiben. Ständig
auf die Uhr blicken lenkt von der Stunde ab und hindert die Lehrkraft
daran die Stunde aufmerksam und aktiv zu begleiten. Zeiten
einzuhalten ist aber unerlässlich um im nicht andere Stunden zu
behindern. Hier hilft nur mit der Zeit ein gutes Zeitgefühl
aufzubauen. Zur Sicherheit haben wir die Stunde deshalb auch extra
vor die Pause gelegt um hier einen kleinen Puffer zu haben.
Ich habe mich durchwegs gut und vor
allem sehr entspannt gefühlt. Ich denke, dass gerade diese „innere
Ruhe“ für diese spezielle Sportstunde von besonderer Bedeutung für
die Kinder war, da ich somit unterbewusst den Kindern Sicherheit
geben konnte.
Ich war mit meiner Stunde sehr
zufrieden, was auch durch das durchwegs positive Feedback meiner
Lehrerin und des zufällig anwesenden Didaktikfach Sport
Studiengangleiters bestätigt wurde. Gerade im Bereich der
Stundenplanung konnte ich von Frau Inckemann einige
Verbesserungsvorschläge entgegen nehmen und sicher auch in Zukunft
umsetzen. Hier habe ich definitiv noch Arbeitsbedarf jedoch sehe ich
meine Stunde gerade im Gesamtkontext der Sportstunden in meiner
Klasse als sehr gelungene Einheit die vor allem den Kindern etwas
gebracht hat und viel Freude bereitet hat. Einen speziellen
Kritikpunkt möchte ich nochmals aufgreifen: Die Stunde wäre zu
Bewegungsarm gewesen und gerade der Reflexionskreis am Ende sei doch
für eine erste Klasse unpassend. Ich bin hier gänzlich anderer
Meinung. Sport ist Bewegung, ohne Frage, jedoch kann dynamische
Bewegung nur funktionieren und weiterentwickelt werden wenn
koordinative Fähigkeiten erlangt und verbessert werden und ein
möglichst gutes Gefühl für den eigenen Körper entsteht. Gerade
bei sehr dynamischen Einheiten wird dies oftmals überlagert und
blockiert somit eine schnellere Entwicklung. Um sich selbst zu
erproben ist es natürlich unerlässlich Dynamik und auch Wettkampf
einzubauen, jedoch macht es für mich die Gesunde Mischung. Gerade
bei ruhigeren Einheiten die viel mit Selbsterfahrung und
Zusammenarbeit zu tun hat ist es sehr wichtig auch schon bei den
Kleinsten eine Reflexion einzubauen. Sei es als Feedback für einen
selber wie sich die Kinder gefühlt haben oder eben, dass die Kinder
noch einmal die Stunde Revue passieren lassen.
Einziger Wermutstropfen ist die
Tatsache, dass dies nur eine exemplarische Stunde dargestellt hat und
eben nicht in einem geplanten Jahresverlaufskontext stattgefunden
hat. Ich hatte zwar die Möglichkeit ein paar wenige Stunden zu
halten die ähnliche Schwerpunkte behandelten, jedoch fehlt mir im
Sportunterricht generell etwas die Struktur. Dies ist aus meiner
Sicht sehr bedauerlich und muss verbessert werden, da der
Sportunterricht ein wichtiges Puzzle-teil in der schulischen
Entwicklung darstellt. Sportstunden scheinen mir großteils sehr
spontan und zufällig geplant, ohne wirkliche Ziele im Hintergrund
auf die man hinarbeiten möchte wie es in anderen Fächern der Fall
ist.