1. Motivation
Um
die in dem Seminar „Sonifikation – vom Informationsgehalt akustischer Daten“ vermittelten
nwendungen und spekte der Sonifikation anzuwenden und zu erfahren, haben sich
die utoren dazu entschlossen, als Seminararbeit ein Programm zur Wiedergabe
von Marathondaten zu entwickeln.
ls
usgangsdatei wurde eine txt-Datei benutzt, die diverse Informationen wie Name,
Geburtsjahr, Sportverein, Geschlecht und Gesamtlaufzeit von Läufern enthält. Im
Laufe des Programms wird sie dann entsprechend verarbeitet, damit einzelne
Datensätze bzw. Datenteile als Parameter für die Tonwiedergabe angewendet
werden könnten.
2. Programmkonzept und nwendung
2.1 Programmaufbau
Das
entwickelte Programm wurde komplett in Java geschrieben. Um die Wiedergabe der
Töne zu ermöglichen, wurde eine zusätzliche Java-Bibliothek, s.g. Beads,
benutzt, ausführliche Beschreibung deren unter zu finden
ist.
Das
Programm selbst setzt sich aus fünf Klassen zusammen:
GUI
Sound
SortedData
FileIO
Daten
GUI
Die
Klasse GUI ist für die Erstellung einer graphischen Benutzeroberfläche und
allgemeine Programmstrukturen zuständig.
Entsprechende
Buttons und Beschriftungen dienen dabei der leichten intuitiven
Programmbedienung.
Sound
Die
Klasse Sound generiert mit Hilfe der übergebenen Parameter Töne und gibt diese
aus. Hierbei wurden sich die wesentlichen Konzepte der Beads-Bibliothek zu
Nutze gemacht.
SortedData
Die
Hilfsklasse SortedData sortiert die Daten und schreibt diese in ein Datenarray.
Das ist notwendig, um aus einer Menge ungeordneter Datensätze eine Struktur zu erschaffen,
die vom Programm erkannt und interpretiert werden kann.
FileIO
Eine
Hilfsklasse, die das Einlesen der Daten überwacht.
Daten
In
der Klasse Daten werden die eingelesen Daten so verarbeitet und aufgesplittet,
dass sie für die Wiedergabe der Töne geeignet sind.
2.2 Funktionsweise
Die
Grundidee des Programmes ist es, die aus der Datei ermittelten Werte in Töne
umzusetzen. Im Wesentlichen lassen sich drei Grundinformationen aus der Datei
gewinnen:
lter
Durchschnittsgeschwindigkeit
Geschlecht
Diese
Werte werden folgendermaßen interpretiert:
-
Das lter gibt
die Länge eines Tones an.
Dabei wird das lter selbst aus dem
Geburtsjahr eines Läufers, das in der txt-Datei enthalten ist, umgerechnet.
-
Das Geschlecht
gibt an, welche rt von Soundbuffer verwendet wird.
Hier ist zu bemerken, dass man
sowohl für Männer, als auch für Frauen unterschiedliche Bufferarten eingeben
kann, so dass eine relativ große Menge von Kombinationen entsteht.
-
Die
Durchschnittsgeschwindigkeit gibt den zeitlichen bstand zwischen zwei Tönen
an.
Dieser Parameter wird für jeden
Läufer anhand der gesamten Laufzeit einzeln berechnet.
Eine
weitere Eigenschaft, die wiedergegeben wird, ist die nzahl an gelaufenen
Kilometern. Dieses wird durch unterschiedliche Tonhöhen erreicht. Kilometer 1
beginnt bei der Grundfrequenz 100Hz, dann wird dieser Grundwert für jeden
weiteren Kilometer um 10Hz erhöht.
Einige
Funktionen sind durch den Benutzer definierbar. Beispielsweise ist es möglich
anzugeben, wie viele Läufer „laufen“ sollen und wie weit – dafür sollte man
einfach eine beliebige, aber zulässige Läufer- bzw. Kilometeranzahl vor dem
Programmstart eingeben. Des Weiteren kann die rt des verwendeten Soundbuffers
gewählt werden sowie ein Zeitraffer, der es ermöglicht, die Wiedergabe zu
beschleunigen.
2.3 nwendung
Für
die Benutzerfreundlichkeit wurde das fertige Java-Programm in einer
ausführbaren jar-Datei namens Der klingelnde
Marathonlauf.jar abgespeichert.
Nach
dem Start der Datei erscheint das Hauptprogrammfenster.
Im nächsten
Schritt wird über den Dialog „Datei öffnen“ eine txt-Datei ausgewählt.
Mit einem
Klick auf „Laden“ wird die ausgewählte Datei geöffnet und dargestellt. Dabei
ändert sich dementsprechend der Text in der Statuszeile unten.
Nun
können die Parameter auf der rechten Seite des Programmfensters angepasst
werden.
Die nzahl der Läufer (1
– 1510) und die nzahl der Kilometer (1 – 42).
n dieser Stelle ist zu bemerken,
dass das Programm gegen unzulässige Eingaben geschützt ist. Falls ein nwender
versuchen würde, eine Zahl, die außerhalb vom Wertintervall 1-1510 für
Läuferanzahl bzw. 1-42 für Kilometeranzahl liegt, einzutippen, würde eine
warnende Meldung erscheinen – der Nutzer wird somit aufgefordert, seine Eingabe(n)
zu korrigieren.
Die
Soundbuffer für die Wiedergabe. n dieser bbildung ist das uswahlmenü
für männliche Läufer dargestellt. Das Menü für weibliche
Marathonteilnehmerinnen ist analog aufgebaut.
Die
Wiedergabegeschwindigkeit(Zeitraffer).
Es
ist auch erlaubt, keine speziellen Werte aus den uswahlmenüs „Soundgen M“,
„Soundgen W“ und „Zeitfaktor“ auszuwählen. In diesem Fall wird das Programm mit
den Standardwerten gestartet, d.h. SINE-Buffer für alle Läufer und Zeitfaktor
1000x.
Im
Gegensatz dazu sind die Textfelder „nzahl der Läufer“ und „nzahl der
Kilometer“ obligatorisch – solange sie nicht ausgefüllt sind, ist das
Programmstarten nicht möglich. Vor fehlenden Werten warnt auch ein kleines
Fenster:
Nach
Betätigung des „Start“-Buttons werden die Sounds erstellt und wiedergegeben.
Der
„Stop“-Button unterbricht die Wiedergabe. Dabei wird auch der Wiedergabepuffer
ausgeleert, was bedeutet, dass sich die Töne nach dem nächsten Start mit denen
aus dem „unterbrochenen“ Vorgang nicht überlappen werden, sondern die
Wiedergabe beginnt von vorne an – dabei dürfen allerdings auch andere
Wiedergabeparameter eingestellt werden.
Durch
Klicken auf „Beenden“ wird das Programm geschlossen.
3. Fazit
Das
Programm „Der klingelnde Marathonlauf“ dient
zur Sonifikation einer Textdatei, die tabellarisch geordnete Informationen über
Marathonteilnehmer enthält. nhand der verschiedenen manuell einstellbaren
Parameter hat ein Benutzer dabei eine Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie
seine Daten klingen sollen.
Nichtdestotrotz
weißt das Programm leider noch einige Schwächen auf. Es wird beispielsweise
nicht empfohlen, mehr als 10 Läufer gleichzeitig „laufen“ zu lassen, da dies zu
relativ langen Ladezeiten führt und die usgabequalität aufgrund von
Überlappungen der Töne verschlechtert. ußerdem ist es nicht möglich, bestimmte
Läufer aus der Läuferliste auszuwählen. Es werden immer die Läufer beginnend
vom ersten Zeileneintrag wiedergegeben.
Trotzdem
stellt „Der klingelnde Marathonlauf“ eine gute
Möglichkeit dar, Daten, die auf den ersten Blick uninteressant und langweilig
wirken können, durch alternative Betrachtungsweisen zu erfassen und dadurch
neue spannende spekte zu entdecken.