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Hausübung

Sommer in Schweden, Eigen Kurz­ge­schichte als Haus­auf­gabe

910 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Vera K. im Okt. 2016
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Dokumenttyp

Hausübung
Deutsch

Universität, Schule

Fritz-Erler Schule Tuttlingen

Note, Lehrer, Jahr

2, 2015

Autor / Copyright
Vera K. ©
Metadaten
Preis 3.50
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 59344







Sommer in Schweden

Es ist mitten in der Nacht als mein Vater mich aufweckt.. um genau zu sein 2 Uhr morgens. Er will, das wir früh losfahren. Also nehme ich mir mein Kissen und noch eine dünne Decke, schlüpfe in meine Schuhe und schlurfe ins Auto um da weiterzuschlafen.

Als ich wieder wach werde sind wir schon fast bei Berlin.. 7 Stunden Fahrt hat Papa schon hinter sich. Da wir sehr im Süden Deutschlands leben ist das auch eine ganz schöne Strecke bis nach Schweden. In Dänemark gehen wir auf die Autofähre also ist das noch alles ok für meinen Vater. Im Gegensatz zu damals, vor 30 Jahren als meine Geschwister und ich noch nicht geboren waren, da sind meine Eltern zusammen jeden Sommer die komplette Strecke nach Schweden in unserem alten VW Bus gefahren. Die ganze Ostsee entlang. Doch als meine Schwestern geboren waren haben sie angefangen das Schiff zu nehmen. Das wäre sonst bestimmt zu anstrengend für meine Mutter gewesen. Sie hasst solche langen Autofahrten sowieso und dann noch mit 2 Kleinkindern auf dem Rücksitz. Jetzt ist es schon 3 Jahre her, das wir das letzte Mal in Schweden waren. Seit meine Eltern sich haben scheiden lassen. Und das erste Jahr in dem meine großen Schwestern nicht dabei sind. Nur mein Papa, mein Bruder und ich. Ich bin die Jüngste. 16. Volle Kanne in der Pubertät und jetzt 4 Wochen mit zwei Schnarchmaschienen in einer kleinen Hütte im Wald in Nordschweden. Aber ich freue mich. Ich sehe die beiden nichtmehr so oft. Mein Bruder ist letztes Jahr bei unserer Mutter ausgezogen und wohnt jetzt bei meinem Vater, der arbeitet viel und deshalb sehen wir uns zwar nicht so oft, aber das macht mir nichts aus denn wenn wir uns sehen ist es wirklich immer total schön. Und meine Schwestern sind auch schon lange ausgezogen. Die älteste, Malin, ist schon verheiratet und bekommt bald ihr erstes Kind. Und die andere, Anna, studiert in Dresden an der Kunsthochschule. Mein Bruder wird auch bald ausziehen. Seine Ausbildung wird bald anfangen und dafür muss er in die Schweiz umziehen. Also wird das wohl unser letzter gemeinsamer Urlaub sein. Naja es wird schon komisch sein in die gleiche Hütte zu fahren in der wir immer zu sechst waren, aber das ist schon okay, ich hab jetzt zum ersten Mal dort ein ganzes Zimmer nur für mich allein. Wahrscheinlich werde ich das sowieso nicht benutzen, sondern schon am zweiten Abend zu meinem Bruder ins Zimmer kriechen, so eine Hütte im Wald ist nachts dann schon etwas gruselig. Am meisten freue ich mich jedoch auf meine Freunde dort. Ein paar Kilometer weiter von unserer Hütte ist nämlich ein kleiner Ort in dem wir vier Kinder früher immer mit den Fahrrädern hingefahren sind um etwas für unsere Eltern einzukaufen und um ein paar andere Kinder zum Spielen zu finden, oder um Angelköder für meinen Vater zu besorgen. Damals haben wir noch ein paar andere Mädchen kennen gelernt. Sie waren alle so alt wie meine Schwestern also bezweifle ich das irgendeine von ihnen noch Zeit mit mir verbringen wird. Früher haben sie das auch nicht gemacht da waren meine Schwestern immer mit ihnen auf die Wiesen gegangen um sich die Frühjahrslämmer anzusehen und ich war im Wald oder mit meinem Vater angeln. Zwei Brüder haben wir auch getroffen. Welche sich allerdings nie verstanden haben. Thomas der Jüngere der beiden ist nur 1 Jahr jünger als mein Bruder, die beiden haben sich auf Anhieb gut verstanden, sie waren immer stunden lang Rad fahren. Thomas müsste jetzt also 17 sein. Mein Bruder Till freut sich schon seit Wochen darauf ihn wiederzusehen. Ich mich eigentlich nicht so. Die beiden haben mich immer geärgert wenn mal niemand der Erwachsenen hinsah, und haben an meinen blonden Zöpfen gezogen. Doch meistens kam dann Lasse. Der ältere der beiden Brüder. Er war damals schon 2 Köpfe größer gewesen wie sein Bruder, obwohl er gerade mal drei Jahre älter war als er. Lasse. Er war immer nett zu mir gewesen, und hat mit mir im Wald gespielt. Und er war derjenige der mich zum ersten Mal zur alten Scheune mitgenommen hatte. Diese stand auf einer riesigen Wiese voller Sommergräser und Blumen. Ich frage mich ob sie immer noch dort steht. Und ob Lasse immer noch dort ist. Er hatte mir einmal erzählt er wolle niemals von dort weg. Es sei dort der schönste Ort den er kannte. Allerdings war Lasse auch nie wo anders gewesen. Doch ich konnte ihn verstehen. Dort war es wunderschön. Große Wiesen und Felder lagen unten im Tal und mittendrin das kleine Dorf. Durch das Dorf und die Felder zog sich ein großer Fluss der ein paar Kilometer weiter in einen kleinen Weiher mündete und dort dann wieder versickerte. Viele kleine Bäche flossen in den Fluss und in den Weiher. Die Bäche kamen aus den Bergen und flossen zuerst durch die Wälder die hinter den Wiesen lagen. Und oben auf dem höchsten der Berge lag sogar im Sommer Schnee der in der Sonne immer glitzerte als lägen funkelnde Diamanten darunter. Ich habe Angst, dass sie die Wälder schon abgeholzt haben. Und der Schnee auf dem Berg schon im Frühling, durch die globale Erwärmung, anfängt zu schmelzen. Ich habe einfach Angst das dieser Ort, der alles ist was an unserer Zeit als komplette Familie erinnert, etwas von seinem Zauber verloren hat. Und das sie die alte Scheune abgerissen haben. Und damit der einzige Ort an dem ich mich nicht verstellen musste. Der Ort der nur Lasse und mir gehörte.


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