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Erörterung
Philosophie

Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Hamm

2017

Aline E. ©
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ID# 67851







Sollen Menschenaffen Menschenrechte erhalten?

Immer wieder werden Stimmen laut, die Menschenrechte für Menschenaffen fordern, um diese vor Quälerei und Ausbeutung zu schützen. Damit stellt sich die Frage, ob diese Forderung gerechtfertigt ist.

In dem Text „Ist der Übergang vom Tier zum Menschen fließend?“ beschäftigt sich der Philosoph Peter Singer mit der Frage, ob auch nichtmenschliche Wesen Personen sind. Diesen Status behalten wir meistens für uns Menschen vor. Personen gebraucht er dabei als Synonym für rationale und selbstbewusste Wesen.

Um die Frage zu beantworten untersucht er die beiden Aspekte, die für ihn eine Person ausmachen, getrennt.

In dem ersten Teil seines Textes beschäftigt er sich mit dem Selbstbewusstsein von Tieren. Dieses bestätigte er mithilfe eines Experiments aus den 1960er Jahren. In diesem haben die beiden amerikanischen Wissenschaftler Robert und Beatrix Gardner die Schimpansin Washoe aufgenommen und wie ihr eigenes Kind behandelt.

Anstatt ihr sprechen beizubringen, erlernte die Schimpansin American Sign Language (ASL). Dabei lernte sie ungefähr 150 verschiedene Zeichen selber anzuwenden und insgesamt 350 verschiedene Zeichen zu verstehen. Fragte sie man mit Hilfe von ASL „Wer ist das?“, wenn sie vor einen Spiegel stand, antwortete sie mit: „Ich, Washoe.“ Dies sieht Singer als Bestätigung für das vorhandene Selbstbewusstsein bei Menschenaffen und als Beweis, dass Schimpansen genauso begabt wie Menschen sind, die Zeichensprache zu erlernen.

Um zu beweisen, dass Menschenaffen auch rational denken können, spricht er einen weiteren Versuch mit Menschenaffen an. Dieser Versuch stammt aus Deutschland. Bei diesem musste die Schimpansin Julia eine Schachtel mit einem Schlüssel öffnen, der in einer anderen verschlossenen Schachtel lag, die mit einem anderen Schlüssel geöffnet werden muss, der ebenfalls in einer anderen verschlossenen Schachtel lag.

Singer sah dies als die Bestätigung dafür, dass die Schimpansin rational denken kann, da sie „rückwärts“ denken musste um ihr Ziel zu erreichen.

Als drittes spricht der Autor noch die Beobachtungen von Jane Goodall an, die einige Tage lang eine Gruppe Schimpansen beobachtet hatte. Dabei entdeckte sie, dass der Menschenaffe Figan sich von einer Banane entfernte, damit Goliath, ein anderer Schimpanse, der in der Gruppenhierarchie über ihn stand, diese nicht entdeckte.

Als der zweitgenannte sich von der Frucht entfernte, kletterte Figan zurück zu der Frucht und las sie auf. Die Forscherin spricht nach dieser Beobachtung Figan die Absichten zu, die Banane vor Goliath zu schützen und später selber aufzulesen, in dem er sich von der Banane entfernt um zu vermeiden, dass Goliath durch seine Blicke auf diese Aufmerksam wird.

Dies hält Singer für gerechtfertigt, weshalb er diese Beobachtung als weitere Bestätigung dafür sieht, dass Menschenaffen selbstbewusst sind und rational denken.

Nach Singer wären die Menschenaffen, also durchaus als Personen zu verstehen, womit sie den gleichen Status wie wir Menschen haben, weshalb sie ebenfalls Menschenrechte bekommen sollten.

Ein geistig gesunder Mensch erlernt schneller eine neue Sprache und dieses ohne, dass er extra Unterricht bräuchte. Also scheinen wir Menschen in diesem Gebiet überlegen zu sein.

Des Weiteren hat er nicht bedacht, dass die beobachteten Verhaltensweisen nicht unbedingt von den Tieren durchdacht sein müssen. Sie könnten ebenfalls durch ihre Instinkte ausgelöst worden sein. Die Schimpansin Julia versucht durch die Verwendung von Schlüsseln an die Banane zu kommen.

Diese will sie bekommen in dem sie einen vorher erlernten Ablauf befolgt.

Des Weiteren muss beachtet werden, dass mit den erhalten der Menschenrechte auch Verantwortung auf die Menschenaffen zu kommt. In den Menschenrechten ist enthalten, dass auch die Pflicht steht das Recht der anderen nicht zu verletzen. Die Affen müssten also mit dem Erhalten noch andere menschliche Fähigkeiten erlernen, die über das selbstbewusste und rationale Wesen hinausgehen.

So unterscheiden wir zum Beispiel ebenfalls zwischen Gut und Böse, entwickelt einen freien Willen und sind fähig Entscheidungen zu treffen. Besitzt er eine dieser Fähigkeiten nicht werden seine Rechte eingeschränkt. So verliert ein Verbrecher, also eine Person, die gegen die geltenden Rechte verstoßen hat und damit etwas Böses getan hat, für einige Zeit sein Recht auf Freiheit.

Da die Menschenaffen diese Fähigkeiten ebenfalls nicht besitzen, sollten sie also eher wie Menschen behandelt werden, die ebenfalls nicht alle dieser Fähigkeiten besitzen. Sie sollten also nur eingeschränkte Menschenrechte erhalten. Diese haben sie schon erhalten durch die Tierrechte.

Ob diese die Rechte der Tiere genug schützen oder diese den Menschenrechten noch mehr angenähert werden sollten, muss dabei noch einmal im Detail betrachtet werden. Dabei sollte auch beachtet werden, dass die Tierrechte nicht nur für Menschenaffen, sondern für alle Tiere gelten.



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