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Mitschrift (Lernskript)

Skriptum: Geschichte der Erkenntnistheorie

24.088 Wörter / ~72 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autorin Monika Z. im Jun. 2012
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Mitschrift
Philosophie

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2010 Hossenfelder, Vorlesung

Autor / Copyright
Monika Z. ©
Metadaten
Preis 7.00
Format: pdf
Größe: 1.25 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 20427







Mi 6.10.2010 15:15 - 16:45  HS 06.02  Abhaltung fix    

Was ist gemeint mit Erkenntnistheorie?

Geschichte der Erkenntnistheorie: Erkenntnistheorie ist eine Disziplin der Philosophie, aber bis in den Hellenismus gab es keine Einteilung der Philosophie (gr „Liebe zur Weisheit“) in Subkategorien, die Philosophie vereint Natur- wie Geisteswissenschaften, Theologie und Metaphysik.

Im 4. Jh. vor Christus erfolgte eine Unterteilung der Philosophie (Xenokrates, Schüler Platons) in Logik, Physik und Ethik à Einteilung hielt sich über die gesamte Antike


- Logik (λόγος Logos: allgemein alles was mit Denken und Sprechen zu tun hat): umfasste damals ca die Teilbereiche der heutigen Philosophie: Vernunft, Wissen, Denken, Sprache, formale Logik, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Rhetorik (eine der Hauptdisziplinen der Antike), Grammatik

- Physik (φύσις Physis, Natur: allgemein Naturwissenschaften): philosophische Naturbetrachtung, umfasste damals ca die Teilbereiche der heutigen Wissenschaft à Metaphysik, Theologie, Kosmologie, Psychologie und auch Geologie, Astronomie etc. (letztere spalteten sich aber im 4 Jh. vor Christus von der Philosophie ab)

- Ethik: praktische Philosophie -> menschliches Handeln (allg. Ethik, Gesellschafts- Staats-, Rechtsphilosophie)


Philosophie wurde damals als Einheit betrachtet, da die Disziplinen aufeinander angewiesen waren – Stoiker sahen die Philosophie als Obstgarten:


- Logik = Zaun. Dieser Schützt die Philosophie mit der Arbumentationslehre.

- Physik = Bäume. Die Bäume bilden das Fundament.

- Ethik = Früchte (die oberste Disziplin, vor allem bei Epikur). Ist das eigentliche Ziel der Philosophie, nämlich das menschliche Handeln zu beschreiben.


In der Neuzeit folgten weitere Unterteilungen – weitere Spezialisierungen. Heute unterscheidet man:

- theoretische Philosophie

- praktische Philosophie

- Geschichte der Philosophie


Die Philosophie-Geschichte ist für die Philosophie sehr wichtig – Fortschritt ist in der Philosophie nur schwer feststellbar, kaum etwas ist wirklich obsolet (da Theorien ja ständig wiederkehren). Praktisch gesagt: Man lernt in der Philosophie nicht wirklich wie es geht, sondern eher wie es nicht geht – darum ist die Geschichte so wichtig, damit bereits Gedachtes, nicht wieder durchdacht werden muss (darum ist die Geschichte eine eigene Disziplin)


Erkenntnistheorie

(Teil der theoretischen Philosophie) stellte in der Neuzeit (bis ins 19.Jhdt) die Hauptdisziplin der Philosophie dar (in den 70er Jahren gab es dann ein Revival der praktischen Philosophie, die auch heute wieder im Mittelpunkt steht).

Der Terminus Erkenntnistheorie entstand in den 20er Jahren (Eduard Zeller „Bedeutung und Aufgabe der Erkenntnistheorie“) und umfasst vor allem Gebiete der Logik.

Dazu die Definition nach Rudolf Eisner („Wörterbuch der philosophischen Begriffe“): Die Erkenntnistheorie ist die Wissenschaft vom Wesen und Prinzipien der Erkenntnis, vom Ursprung und den Quellen, den Voraussetzungen, Bedingungen, Umfang und Grenzen der Erkenntnis.

Erkenntnistheorie beschäftig sich damit, wie unsere Erkenntnis zustande kommt bzw. funktioniert und mit der Kritik der Erkenntnis.

Das Wie übernimmt die empirische Wissenschaft. (Neurophysiologie, Erkenntnispsychologie).

Erkenntniskritik obliegt der Philosophie à Hier helfen keine empirischen Mittel!
Sind wir in der Lage Erkenntnis zu gewinnen? Erfassen wir mit unseren Sinnen überhaupt die Wirklichkeit?
à Diese Frage kann nicht mit Hilfe von empirischen Mitteln beantwortet werden, sondern nur mit der Philosophie (a priori).

Assoziationspsychologie: David Hume

Erkenntnispsychologie stand bis ins 20 Jahrhundert über der Erkenntniserklärung à dann befasste sich die Erkenntnispsychologie (Gehirnforschung) aber mehr mit neurologischen Prozessen – Prozesse wurden erforscht und bestimmt – in wie weit ist neurologisches mit Bewusstsein verbunden? (bis heute sehr unklar) à Leib-Seele-Problem (Anmerkung: Siehe Dualismus)


Wie bzw. in wie fern korrelieren die neurologischen Prozesse .....[Volltext lesen]

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Es existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Erkenntnis. In einer ersten Annäherung kann man Erkenntnis als den Prozess und das Ergebnis eines durch Einsicht oder Erfahrung gewonnenen Wissen bezeichnen.

Die verschiedenen Aspekte des Erkenntnisbegriffs

Der Begriff der Erkenntnis ist einer der Grundbegriffe der neuzeitlichen Philosophie. Er lässt sich nicht auf andere bekanntere oder übergeordnete Begriffe zurückführen und ist ohne Selbstbezug (Zirkel) nicht definierbar. Sein Verständnis muss deshalb aus einer erläuternden Begriffsanalyse (Explikation) und durch Bestimmung der gebräuchlichen Verwendung anhand von Beispielen gewonnen werden.

Der Begriff der Erkenntnis bezeichnet das Ergebnis (das Erkannte) und den Prozess des Erkennens (den Erkenntnisakt).

Erkenntnis beinhaltet immer die Beziehung zwischen einem erkennenden Subjekt und etwas Erkanntem (Objekt). Erkenntnis kann sich ebenso auf einen Sachverhalt wie auf einen Prozess beziehen. Je nachdem, ob eine Erkenntnis unmittelbar gewonnen wird oder ob sie durch eine indirekte Information entstanden ist, spricht man von der unmittelbaren (intuitiven) oder von der mittelbaren (diskursiven) Erkenntnis.

·         Meinung /Überzeugung (Doxa) nicht vollständige Kenntnis zum Sachverhalt bzw. auch im Bereich Werte (Ethik/Politik) vom Umfang der Kenntnis abhängige Unsicherheit (Irrtumsverdacht) bzw. bei Werten nicht möglich argumentativ, aber nicht methodisch abgeschlossen

·         Einsicht (Nus) spontanes Erfassen eines Sachverhalts meist geringe Unsicherheit durch Evidenz rational und argumentativ, jedoch oft nicht methodisch abgeschlossen

·         Erfahrung (Empeiria) unmittelbares Erleben von Handlungs- und Sachzusammenhängen; in der Wissenschaft experimentelle Ergebnisse hohe Sicherheit im Vertrauen auf korrekte Wahrnehmung bzw. Messtechnik bei der Beobachtung durch erlebte Beispiele entstandene Gewohnheit bzw. methodische Theorie in der Wissenschaft

·         Erkenntnis (Gnosis) Akt und Ergebnis der durch Einsicht und/oder Erfahrung gewonnenen Kenntnis, nicht notwendig intersubjektiv sehr hohe Sicherheit in Abhängigkeit vom Wahrheitsbegriff methodisch und begrifflich rational, auch vorwissenschaftlich

Das Ergebnis des Prozesses der Erkenntnis, wenn es zur Gewohnheit geworden und intersubjektiv nachprüfbar ist, bezeichnet man auch als Wissen. Erkenntnistheorie befasst sich mit der Entstehung von und dem Bestand an Wissen. Dabei ist der Begriff des Wissens allerdings nicht ausreichend, um den Begriff der Erkenntnis zu erklären.

Erkenntnis beinhaltet auch die Einsicht in die Bedeutung eines Sachverhalts, ob z. B. eine Information wichtig ist für eine Problemlösung. Einsicht bedarf hingegen nicht zwingend einer Begründung, z. B. wenn man einsieht, dass etwas Gewünschtes sich nicht realisieren lässt, aber den Hinderungsgrund dafür nicht erkennt.

Als eine Teildisziplin der Philosophie befasst sich Erkenntnistheorie mit der Frage, was das Wesen, das Zustandekommen, die Bedingungen, Grenzen und Prinzipien von Erkenntnis sind. Eine Kernfrage ist dabei die Frage nach der Sicherheit von Erkenntnis bzw. ob es überhaupt sichere Erkenntnis gibt.


1. VO 06.10.10


Erste Einteilung im Hellenismus durch Xenokrates in:

- Logik (λόγος: allgemein alles was mit Denken und Sprechen zu tun hat), umfasste damals ca. die Teilbereiche jene Teilbereiche der heutigen Φ: formale Logik, Erkenntnistheorie, Sprach&#.....

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3.            Erkenntniskritik (was leistet Erkenntnis, wie weit geht sie? Reichweite der Erkenntnis), 2 wichtige Schulen/Strömungen:


2.1. Skeptizismus: wir können über keinen Satz definitiv entscheiden, ob er wahr oder falsch sei.


2.3.        Dogmatismus: wir sind zu einer gewissen Erkenntnis fähig.


Dazu Sensualismus: die Sinne sind zuverlässig, Erkenntnis kann rein über die Sinne gewonnen werden. Dazu Rationalisten: der Verstand ist zuverlässig, was wir (über den verstand) wahrnehmen ist wahr. Dazu Mischformen: bis zu einem bestimmten Punkt kann Erkenntnis definitiv über die Sinne gewonnen werden, aber sie können auch täuschen.

ad Wissenschaftstheorie

Sind wir in der Lage empirisch Erkenntnis zu gelangen? Die Wissenschaftstheorie untersucht die:


2.            Leistungsfähigkeit wissenschaftl. Erkenntnis: was ist eine wissenschaftliche Aussage? Wie ist der wahrheitsgehalt / der Sinn eines Satzes? s.a. Wiener Kreis.


3.            Methoden wissenschaftlicher Erkenntnis:

1.   Induktion (Schluss vom Besonderen zum Allgemeinen) A=a → alle A sind a. (Dieser Schwan ist weiß → alle Schwäne sind weiß). Ist nicht wissenschaftlich, ist kein zwingender Schluss.

2.   Deduktion (Schluss vom Allgemeinen zum Besonderen) für alle A = a → für A = a (Alle Menschen sind sterblich → dieser Mensch ist sterblich). Ist wissenschaftlich, ist unwiderlegbar.


s.a. Karl Popper:

entwickelt die Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Methodik weiter: Einzig die Falsifikation ist wissenschaftlich (und) sinnvoll. Eine Theorie ist solange wahr, bis sie widerlegt wurde. Es gilt als zu versuchen eine Theorie zu falsifizieren und nicht zu bewiesen. Nicht induktiv bestätigen, sondern an der Erfahrung widerlegen.

.....

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Definition: ErkTh beschäftigt sich damit WIE unsere Erkenntnis zustande kommt/funktioniert und mit der ERKENNTNISKRITIK.

Wie: übernimmt die empirische Wissenschaft à Neurophysiologie, Erkenntnispsychologie

Bei der Erkenntniskritik helfen empirische Mittel nix. Es ist eine rein philos. Frage.

Große Frage: Wie / In wie fern korrelieren d. neurologischen Prozesse mit unsewrem Bewusstsein?

Erklärungen

1)      Gott stellt immer ein Parallele zw Körper und Geist her.

2)      Vorher eingerichtete Harmonie


Wie weit reicht unsere Erkenntnis?

Skeptiker: Grundthese: Wir haben über nichts Gewissheit

Dogmatiker: Zu gewisser Erkenntnis sind wir fähig

Die Sinne sind zuverlässig

Schuld ist die Vernunft bei Sinnestäuschungen

Die Sinne sind rein rezeptiv, sie haben keine Spontanität, Dynamik deshalb können Sinne nicht täuschen.

Positionen des Dogmatismus

Rationalisten: Vernunft

Irrationalisten: Sinne

Erkenntniserklärung und Erkenntniskritik muss man klar trennen!

Was kann man eine wissenschaftl. Aussage nennen?

2 Hauptvertreter: Die Deduktion ist zwingend, die Induktion nicht =unzuverlässiger.

  1. Induktivisten: Schluss vom Besonderen auf Allgemeine
  2. Deduktivisten: Schluss vom Allgemeinen aufs Besondere

Popper: Allgemeine Sätze kann man empirisch nicht verifizieren aber durchaus falsifizieren.

Deduktiv kann man einen Satz durch Erfahrung widerlegen à Modus Tollens

Es existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Erkenntnis. In einer ersten Annäherung kann man Erkenntnis als den Prozess und das Ergebnis eines durch Einsicht oder Erfahrung gewon.....

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Einsicht bedarf hingegen nicht zwingend einer Begründung, z. B. wenn man einsieht, dass etwas Gewünschtes sich nicht realisieren lässt, aber den Hinderungsgrund dafür nicht erkennt.

Als eine Teildisziplin der Philosophie befasst sich Erkenntnistheorie mit der Frage, was das Wesen, das Zustandekommen, die Bedingungen, Grenzen und Prinzipien von Erkenntnis sind. Eine Kernfrage ist dabei die Frage nach der Sicherheit von Erkenntnis bzw. ob es überhaupt sichere Erkenntnis gibt.

Geschichte der Erkenntnistheorie

/ 06.10.10


Erkenntnistheorie ist eine Disziplin der Φ, aber bis in den Hellenismus gab es keine Einteilung der Φ (gr „Liebe zur Weisheit“) in Subkategorien, die Φ vereint Natur- wie Geisteswissenschaften, Theologie und Metaphysik.


Erste Einteilung im Hellenismus durch Xenokrates in:

  • Logik (λόγος: allgemein alles was mit Denken und Sprechen zu tun hat)

umfasste damals ca. die Teilbereiche jene Teilbereiche der heutigen Φ:

formale Logik, Erkenntnistheorie, SprachΦ, Rhetorik, Grammatik

  • Physik (φύσις: allgemein Naturwissenschaften)

umfasste damals ca. die Teilbereiche jene Teilbereiche der heutigen Wissenschaft:

Naturwissenschaften, Metaphysik, Theologie, Kosmologie, Psychologie

  • Ethik (allgemein menschliches Handeln)

umfasste damals ca. die Teilbereiche jene Teilbereiche der heutigen Φ:

allgemeine Ethik, StaatsΦ, GesellschaftsΦ, RechtsΦ


dazu die Stoiker: die Einteilung der Φ mit dem Bild des „Obstgartens“ verglichen:

Die Logik ist der Zaun (er schützt die Φ mit i.....

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1.1. Erkenntnispsychologie

Auf die obere Frage versucht die Erkenntnispsychologie zu antworten. Dabei entsteht die Dichotomie: Entsteht Erkenntnis durch die Sinnliche Wahrnehmung oder durch unseren Verstand?

(Antike: Verstand (νοος, λογος), 20.Jh: sinnliche Wahrnehmung (Empirismus))


1.4. Erkenntnisphysiologie

zieht ihre wichtigsten Schlüsse aus der Hirnforschung, untersucht die Zusammenhänge von neurologischen Prozessen und Erkenntnis/Bewusstsein. s.a „Leib-Seele-Problem“, wie sind Bewusstsein und Körper verbunden?


  1. Erkenntniskritik

was leistet Erkenntnis, wie weit geht sie? Reichweite der Erkenntnis.


2 wichtige Schulen/Strömungen:


2.1. Skeptizismus

wir können über keinen Satz definitiv entscheiden, ob er wahr oder falsch sei.


2.4. Dogmatismus

wir sind zu einer gewissen Erkenntnis fähig.


Dazu Sensualismus: die Sinne sind zuverlässig, Erkenntnis kann rein über die Sinne gewonnen werden.

Dazu Rationalisten: der Verstand ist zuverlässig, was wir (über den verstand) wahrnehmen ist wahr.

Dazu Mischformen: bis zu einem bestimmten Punkt kann Erkenntnis definitiv über die Sinne gewonnen werden, aber sie können auch täuschen.


ad Wissenschaftstheorie

Sind wir in der Lage empirisch Erkenntnis zu gelangen?

Die Wissenschaftstheorie untersucht die:


  1. Leistungsfähigkeit wissenschaftlicher Erkenntnis

was ist eine wissenschaftliche Aussage?

Wie ist der wahrheitsgehalt .....

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