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Pop-Art - Warenästhetik – Raster
Sigmar Polke hat sehr viele verschiedene Sachen gemacht
Heute Schwerpunkt auf Pop-Art/Warenästhetik und seine berühmten Rasterbilder
Ich gehe auch noch kurz auf die Zusammenarbeit mit Gerhard Richter und noch weiteren Künstlern ein und am Schluss zeige ich noch ein kurzes Video über seine Experimente mit verschiedenen Materialien.
sigmar polke
• einer der experimentierfreudigsten und einflussreichsten Künstler der Nachkriegszeit
• unterschiedliche Medien / Materialien
• scharfe Kritik an Konventionen der Kunstgeschichte und des Sozialverhaltens
• kein eindeutiger Stil
• Studium an Düsseldorfer Kunstakademie
• 1962 Zusammenarbeit von Gerhard Richter, Konrad Lueg, Manfred Kuttner, Sigmar Polke „Kapitalischer Realismus“ → Ausstellung POP-ART? NOUVEAU-REALISME? NEO DADA?
• Sigmar Polke gilt als einer der experimentierfreudigsten und einflussreichsten Künstler der Nachkriegszeit
• er verwendete unterschiedlichste Medien, wie Malerei, Fotografie, Skulptur, Arbeiten auf Papier, aber auch Film und Performance
und auch verschiedene Materialien, wie Meteorstaub, Fotokopierer, Kugelschreiber, fabrikfertige Stoffe, toxische Pigmente und bediente sich auch Bilder aus vielfältigen Quellen (Zeitungen, Comics und auch Druckgrafiken von Albrecht Dürer)
• er übte mit seiner Kunst scharfe Kritik an den Konventionen der Kunstgeschichte u. des Sozialverhaltens
• wie schon gesagt, machte er sehr viele verschiedene Sachen und vermied absichtlich jeden eindeutigen Stil
er liebte es einfach anzuecken
• 1961 begann er sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie
• 1962 taten sich die Künstler Gerhard Richter, Konrad Lueg, Manfred Kuttner und Sigmar Polke zusammen und prägten wenig später den Begriff des „Kapitalistischen Realismus“. Sie spielten damit auf ironische Weise auf die offizielle DDR-Bezeichnung „Sozialistischer Realismus“ als dortige Kunstrichtung an.
Außerdem verbarg sich dahinter auch eine kritische Sichtweise auf den Massenkonsum und den fraglosen Optimismus über den Fortschritt.
1963 eröffneten sie ihre erste Ausstellung in den leer stehenden Räumen einer ehemaligen Metzgerei in Düsseldorf, zu der sie mit den Worten „POP-ART? NOUVEAU-REALISME? NEO-DADA? einluden.
Sie selbst nannten sie die „erste Ausstellung ‚Deutscher Pop-Art‘“ mit Arbeiten, auf die Begriffe wie Pop-Art, Junk Culture und imperialistischer oder kapitalistischer Realismus zutreffend waren
Sie beschrieben den „German Pop“ als westdeutsches Pendant zum sozialistischen Realismus der DDR.
Die Pop-Art aus Amerika, von der damals in Deutschland nur wenige Kenntnis nahmen, kannten sie nur aus Kunstzeitschriften.
kapitalistischer realismus
• 1963 Aktion „Leben mit Pop - Eine Demontration für den Kapitalistischen Realismus“
• Enttarnung des konsumorientierten und oberflächlichen kapitalistisc.....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. ๏ Technisch wird in der Pop-Art mit Siebdruck und Fotomontage gearbeitet.
๏ Zu den wichtigsten amerikanischen Künstlern der Pop-Art gehören Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Jasper Johns und Robert Rauschenberg
Polke, Sigmar: Kekse, 1964, Lack auf Leinwand, 80 x 75 cm
Polke, Sigmar: Schokoladenbild, 1964 Lack auf Leinwand, 90 x 100 cm
Polke, Sigmar: Socken, 1963 Lack auf Leinwand, 70 x 100 cm
๏ Polke hat immer eine Vernetzung von Kunst und dem alltäglichen Leben angestrebt
๏ Er verleiht Warenästhetik einen künstlerischen Stellenwert
๏ Auf diesen Bilder sieht man 3 Beispiele von Werken von Polke, die man auf den ersten Blick der Pop-Art zuordnen würde. Allerdings gibt es Unterschiede zur Pop-Art aus Amerika, fällt euch etwas auf?
๏ Es liegt zwar nahe Polke der Pop-Art zuordnen zu wollen, da sich auch viele Pop-Art Künstler ähnlicher Bildstrategien wie Polke bedienen. Allerdings bedient sich Polke keinerlei technischer Druckverfahren, sondern malt alles selbst
๏ Es geht ihm auch nicht, wie den Künstlern der Pop-Art um die Umwandlung eines Gemäldes in ein Medienbild, sondern eher um die Rückwandlung eines Medienbildes in die Malerei.
Die Schokolade wirkt vielleicht auch deshalb eher wie ein abstraktes Gemälde
und es werden zum Beispiel auch keine Marken dargestellt
๏ Anders als die US-amerikanische Pop-Art thematisierte Polkes Pop nicht die Serialität der Waren und Verpackungen, er inszenierte stattdessen, wie er sagte „die labilen Ordnungen, die dem Kreislauf der Nahrungsmittel entsprechen“.
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Bitte Dokument downloaden. ๏ Er stempelte jeden einzelnen Punkt mit dem Radiergummi am Ende eines Bleistifts oder malte ihn freihändig
๏ Er experimentierte auch viel am Photokopierer, was man im Prinzip mit dem heutigen Remix in der Musik vergleichen könnte
๏ Zu seinen Punkten habe ich auch ein ganz witziges Zitat von ihm:
„Ich liebe alle Punkte…“
๏ 1995 gestaltete Sigmar Polke die Titelgeschichte des Magazins der Süddeutschen Zeitung.
๏ Ich lasse hier jetzt mal die Bilder, die er gestaltet hat, laufen - leider etwas abgeschnitten…
๏ Die Zeichnungen sind mit einem Fotokopierer hergestellt, den Polke seit den1970er Jahren, als sich diese Vervielfältigungstechnik immer mehr verbreitete, nutzte.
๏ Er experimentierte und malte die Kopien mit Farb- und Filzstiften in leuchtenden Neonfarben an, die das Tiefdruckverfahren des Magazins so nicht wiedergeben konnte
๏ „Also, auch in diesem Sinne hätte an dieser Stelle ein Gespräch mit Sigmar Polke stehen sollen. Das ist so üblich bei der „No. 46“. So war es auch fest verabredet mit Polke. Üblich? Verabredet? Verabredungen darüber, was üblich ist, stören ihn sowieso.
Außerdem ist er wütend. Vor ihm liegen die Druckbögen, und er vergleicht sie akribisch mit den Blättern, die er fürs SZ-Magazin gezeichnet hat.
Seit zwei Jahren sprechen wir über das Projekt, seit Monaten arbeitet er intensiv daran - und jetzt dieses Gelb! Er ist außer sich vor Empörung: So soll sein Gelb am Ende aussehen? Der Farbton wirkt tatsächlich stumpfer als im Original. Polke hat mit Leuchtstift gemalt, Neonfarben, und da kann die Farbskala, die unser Tiefdruck verwendet, ei.....
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Bitte Dokument downloaden. Mir gefällt das technische Mittel, der Klischeecharakter des Rasters. Er lässt mich an Vervielfältigung und Reproduktion denken, was ja auch in engem Zusammenhang zum Nachmachen steht. Mir gefällt daran das Unpersönliche, Neutrale und Fabrizierte. Das Raster ist für mich ein System, ein Prinzip, eine Methode, Struktur. Es zerlegt, zerstreut, ordnet und macht alles gleich.
Dann gefällt mir das durch eine Vergrößerung der Bilder hervorgerufene Verschwimmen und in Bewegunggeraten der Punkte, der Wechsel von Erkennbarkeit und Unerkennbarkeit des Motives, die Unentschiedenheit und Zweideutigkeit der Situation, das Offenbleiben. […] So verstanden, glaube ich, dass mein verwendetes Raster schon eine ganz bestimmte Sicht aufzeigt, eine allgemeine Situation und Interpretation ist: nämlich Struktur meiner Zeit, Struktur einer Gesellschaftsordnung, einer Kultur, genormt, geteilt, aufgeteilt, eingeteilt, gruppiert, spezialisiert.
-Sigmar Polke
Polke, Sigmar: Das Palmenbild, 1964 Dispersionsfarbe auf gemustertem Stoff, 91,5 x 75,4 cm
Hier sieht man ein Beispiel, bei dem er auf einen gemusterten Stoff gemalt hat.
Dazu wurde er 2003 auch nach dem Grund für sein Interesse an bedruckten Stoffen gefragt, woraufhin er gesagt hat:
„Ich war zu faul, die ganze leere Seite zu füllen, sodass ich gebrauchsfertige Muster benutzte, um sie zu füllen.“
Es kann sein, dass ich auf diese Weise zeigen will, wie abhängig man von vorgefassten Formen ist, wie unfrei im Tun und Denken, und dass man ständig auf Vorhandenes zurückgreift, ja greifen muss, bewusst oder unbewusst. […] Es kann auch Ironie sein, es kann Faulheit, Unvermögen und Dummheit sein. Es kann aber auch Innbegriff einer schöpferischen Freiheit sein, nämlich das zu tun, was man will und für richtig hält, und sei es eben, etwas nachzumachen.
„
Hier noch ein Ausschnitt aus dem Interview von 1966, der, finde ich, ganz gut zu unserem Recycling Thema passt. Das war seine Antwort auf die Frage nach dem Grund für Motive aus Zeitungen und Zeitschriften.
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Bitte Dokument downloaden. Kettererkunst.de, (2016): Kapitalistischer Realismus - Lexikon und Angebote - Kauf und Verkauf. URL: [11 1 2016]
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Quellen & Links