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Aufsatz
Deutsch

Kantonsschule Schweiz

5.25 (Schweiz) 2016

Bianka S. ©
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ID# 68188







21.12.16

Siegfried, Parzival und Artus als ‚Helden’


Eine gute Geschichte braucht einen Helden. Das macht viele gute Geschichten aus. In der Wirklichkeit kann man auch ein Held sein, indem man Leute rettet, wie z.B. ein Feuermann. Das sind die Helden, die auch wirklich leben. Fiktive Helden aus Geschichten zeigen oft nicht nur Mut, sondern auch übernatürliche Fähigkeiten, die uns begeistern, da sie in der wirklichen Welt nicht vorkommen können.

Siegfried, Parzival und Artus sind die Hauptfiguren des Nibelungenlieds, der Artus Saga und des Buches Parzival, aber sind sie auch Helden?


Ein Held zeichnet sich durch besondere Taten aus, durch die er Ruhm und Ehre erlangt. Als Held setzt man sein Leben immer wieder aufs Spiel, um andere zu retten. Helden stellen andere Leben über ihr eigenes. Mut ist die wichtigste Eigenschaft eines Helden. Um seine Ehre nicht zu verlieren und um Mut zu zeigen stellt er sich jeder Gefahr und läuft nicht weg.

Sie haben eine Vorbildfunktion. Die meisten Helden haben auch besondere Fähigkeiten wie Stärke, Schnelligkeit oder Unverwundbarkeit. In vielen Geschichten müssen die Helden nicht nur Stärke und Geschicklichkeit beweisen, sondern auch Köpfchen, um z.B. ein Rätsel zu lösen.

Man kann all diese Eigenschaften aufweisen, doch ein guter Held sollte mehr als nur diese Eigenschaften besitzen. Er sollte auch Treu, Ehrlich, Fair und Hilfsbereit sein. Es gibt auch schlechte Helden, die sich nur auf das Abenteuer stürzen und deshalb ihre Frau im Stich lassen oder mit unfairen Mitteln kämpfen.

Den Ruhm, den man erlangt hat, kann einem auch zu Kopfe steigen und man kämpft nur noch, wenn es die Mühe auch wert ist.


Siegfried ist eine der Hautfiguren des Nibelungenlieds. Er hat einen Drachen getötet, in seinem Blut gebadet und ist dadurch unverwundet geworden. Wie Achilles hat er eine Stelle, an der er verwundbar ist, die ihm später das Leben kostet. Durch die Unverwundbarkeit und sein kämpferisches Können hat er zahlreiche Länder erobert.

Als er Kriemhildes Herz erobern wollte, musste er erst ihrem Bruder Gunther helfen, die drei Aufgaben zu meistern, damit dieser Brünhild heiraten konnte. An diesen Aufgaben zeigte er noch eine weitere Fähigkeit neben seiner Unverwundbarkeit. Er ist ausserordentlich stark und besitzt eine Tarnkappe, die ihn unsichtbar macht, wodurch Gunther so tun konnte, als ob er derjenige wäre.

Durch diese Aufgaben zeigte er seine Fähigkeiten, doch die Aufgabe wurde nicht fair gelöst. Er tat das, um Kriemhild zu heiraten. Dadurch hat er Brünhild angelogen, als er sagte, dass er nur ein Lehensmann Gunthers sei, als diese auf ihn hofft. Gunther wäre ihr eigentlich nicht würdig, da er die Aufgaben nicht gelöst hat.

Ein Held würde nicht so handeln. Er besitzt zwar Stärke und Unverwundbarkeit, doch er kämpft unfair für seine Liebe und betrügt Brünhild um einen richtigen Mann. Siegfried muss Gunter sogar helfen seine eigene Frau zu entjungfern, da diese viel stärker ist, hat Gunter keine Chance.

Das zeigt, dass er nicht der richtige für sie ist. Er ist kein richtiger Mann und Siegfried, der ihm nochmals hilft, schon gar kein Held. Für diese Tat wird er später von Hagen an einer verwundbaren Stelle zwischen den Schulterblättern getroffen. Er wäre damit durchgekommen, doch er wollte den Ring und den Keuschheitsgürtel mitnehmen als Genugtuung für sich, die er seiner Frau zeigen musste.


Die Geschichte von Parzival beginnt mit seinem Vater. Dieser ist kein Held oder höchstens ein schlechter. Er zeigt ungewöhnliches Kampfgeschick, doch er verlässt sowohl seine erste Frau, wie auch seine zweite. Ein Held sollte in allen Bereichen ein Vorbild sein.

Sein Sohn Parzival wächst mit seiner Mutter im Wald auf, ohne zu wissen, wie man sich im richtigen Leben verhält. Sie hat Angst, dass er so wird wie sein Vater, der im Kampf gestorben ist und sie verlassen hat. Sie will ihn nicht auch noch verlieren und hält ihn deshalb von allem, was mit Rittern zu tun hat, fern.

Als er dann zu ersten Mal einen Ritter sieht, hielt er ihn für Gott. Er wollte auch Ritter werden und machte sich anfangs zur Lachnummer und handelte sich Ärger ein, da er nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. In dieser Anfangszeit machte er viele Fehler, die ihn nicht gerade zum Helden machen.

Gut kämpfen konnte er schon von Anfang an. Er zeigte auch eine unglaubliche Stärke, gegen die kein anderer eine Chance hatte, ausser sein Halbbruder Feirefitz. Er kämpfte ehrenhaft um seine Frau Condwiramurs, die er zwar später auch alleine liess, doch immer sehr vermisste und am Schluss wiederfindet.

Mit der Zeit lernte er, wie man sich richtig verhält und macht viele seiner Fehler wieder gut, nur Ither, den roten Ritter, kann er nicht mehr zurückholen. Er spricht mit Jeschutes Mann, kämpft gegen ihn und die beiden versöhnen sich wieder. Am Ende des Buches wurde er nach der langen Suche, um seinen Fehler wieder gut zu machen, zur Gralsburg geführt, wo er den alten Mann fragte, selbst Gralskönig wurde und seine Frau mit seinen beiden Söhnen wiedersah.

Er durchlief während des ganzen Buches einen Prozess, in dem er zum Held wurde. Erst besass er nur die Fähigkeit zu kämpfen und die Stärke eines Helden, machte jedoch immer wieder Fehler. Doch am Schluss war er ein wirklicher Held. Was er am Anfang tat, tat er bloss, weil er es nicht anders wusste.

Keinen seinen Fehler machte er absichtlich. Das zeigt seinen Willen ein Held zu sein. Er wollte, als er es besser wusste, seine Fehler auch wieder gut machen.


Artus ist der Sohn von König Uther und Königin Igraine. Uther wollte nur eine Nacht mit ihr und versprach Merlin, dem Zauberer, dass dieser sein Kind haben kann. Uthers letzte Tat war es, das Schwert Exkalibur in einen Stein zu stossen, welches nur der rechtmässige Nachfolger herausziehen konnte.

Er vertraute dem Schwert und bewies grossen Heldenmut, indem er einem Ritter, der ihm den Tod wünschte, Exkalibur gab, um ihn zum Ritter zu schlagen. Das Zauberschwert aus dem See liess nicht zu, dass der Ritter Arthur tötete und das bewies allen, dass er der richtige war.

Von da an war er ein guter König, heiratete Guinevere. Er stellte sich allen Gefahren wie ein richtiger Held. Sogar gegen einen unbesiegbaren Ritter, der einen Mann nach dem anderen besiegte, trat er an. Dabei siegte er, doch Exkalibur brach, weil er eigentlich verloren hätte.

Das war ein Fehler, doch da er es bereute wurde das Schwert wieder ganz. Dieser Ritter war Lancelot, der sich in Guinevere verliebte und sie sich in ihn. Artur war unglücklich und wollte die beiden umbringen, doch das brachte er nicht übers Herz und liess Exkalibur bei den beiden Liebenden zurück.

Viele Ritter starben, doch ganz am Schluss fand Parzival den Gral und liess Artus daraus trinken. Dieser schöpfte wieder Hoffnung und Kraft, fand das Schwert bei Guinevere und opferte sich für sein Land indem er seinen Sohn tötete und dieser ihn.

Artus war am Anfang ein Held, ein Vorbild, doch am er liess sich zu sehr von seinen Gefühlen beeinflussen, durch die er einen grossen Fehler beging. Viele Menschen mussten deswegen leiden. Er machte seinen Fehler zwar am Schluss wieder durch eine Heldentat gut, doch es haben viele Menschen wegen ihm gelitten und ohne Parzival hätte er seine Kraft nicht wiedergefunden.


Alle drei haben etwas von einem Helden, doch der einzige, in meinen Augen, wirkliche Held ist Parzival. Siegfried war nicht fair und kein Vorbild und Artus hat zu viele Fehler gemacht. Ein wahrer Held sollte sein, wie Parzival am Ende des Buches.


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