Installiere die Dokumente-Online App

word image
Portfolio

Siddhartha von Hermann Hesse

1.843 Wörter / ~5 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Eva W. im Mai. 2017
<
>
Download
Dokumenttyp

Portfolio
Deutsch

Universität, Schule

BHAK Linz

Note, Lehrer, Jahr

2, Brandstötter, 2016

Autor / Copyright
Eva W. ©
Metadaten
Preis 3.70
Format: pdf
Größe: 0.35 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 65987







Titel: „SIDDHARTHA”

                                             von Hermann Hesse, veröffentlicht 1922


Dichtungsgattung/Textanalyse


Für sein Werk „Siddharta“ wählte Hermann Hesse die Form des Romans, es ist also in Prosa verfasst. Der Läuterungsweg spiegelt die Auseinandersetzung des Autors mit indischer Philosophie und den fernöstlichen Religionen wider.

Beim Lesen fällt einem sofort das personelle Erzählverhalten des Autors auf. Er stellt das Geschehen aus dem Blickwinkel einer handelnden Person dar. Dadurch hat der Leser den Eindruck, das Geschehen spiele sich unmittelbar vor seinen Augen ab.

Das ganze Werk ist einheitlich geschrieben und weicht nicht ein einziges Mal von der festgelegten Form ab. Hinsichtlich des Wortgutes lässt sich schwer feststellen, ob es sich um einen nominalen oder einen verbalen Stil handelt. Beide Wortarten kommen sehr oft im Roman vor. Während die gesamte Geschichte meist im Präteritum geschrieben ist, ist der Höhepunkt im Präsens verfasst, um die Spannung zu erhöhen.


Protagonisten

Siddhartha:               Ein vornehmer Brahmanensohn, der strebsam und unaufhaltsam das Nirwana sucht.

Govinda:                    Er ist ein in sich gekehrter, treuer Freund Siddharthas.

                                             Seit der Kindheit liebt er ihn über alles.

Buddha:                      Der Erleuchtete, der durch seine Lehren die Welt von Leid zu erlösen versucht.

Kamala:                      Eine schöne Kurtisana, verkörpert die Gier nach Reichtum und wird Siddharthas Geliebte. Sie bekommt ein Kind von ihm.

Vesudeva:                  Ein Fährmann, der weise und zufrieden auf die Erleuchtung wartet.


Siddharthas Sohn:  Ein verwöhnter Stadtjunge, der Hass und Wut in sich trägt.


Inhaltsangabe


Der Autor Hermann Hesse schreibt in seinem Roman „Siddhartha“ aus dem Jahr 1922 über einen wissensdurstigen Brahmanen, dem die Lehren seines Vaters nicht genügen. Auch die Samanen und Buddha können ihn nicht an sein Ziel führen. Fast schon glaubt er aufgeben zu müssen, doch ein göttlicher Klang gibt ihm neuen Mut, nach der Vollendung weiter zu suchen.

Nicht mehr als Büßer, sondern nur durch eigene Erfahrung findet er letztendlich die lang ersehnte Erleuchtung.


In dem Brahmanensohn Siddhartha sieht sein religiöses Volk einen Weisen heranwachsen, der im tiefsten Inneren schon die Lehre der hohen Priester versteht. Er wird von allen geliebt und geachtet. Sein Herz und seine Seele sind jedoch mit den Lehren der Brahmanen nicht befriedigt. Er will aus dem Samsara entkommen und nach dem Urquell seines Ichs suchen, wobei ihm sein treu ergebener Freund Govinda auf seinen Wegen folgen will.

Die Beiden gehen zu den Samanas, den asketisch lebenden Büßern, deren Verachtung des irdischen Lebens sich durch Besitzlosigkeit und Fasten ausdrückt. Siddhartha lernt bei ihnen durch Meditation und Fasten sein Ich zu verlassen und die Qual des Seins nicht mehr zu spüren. Nach drei Jahren stellt er fest, dass Lehren, Lernen und Worte nicht zu Nirwana führen können.

Download Siddhartha von Hermann Hesse
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen

Die beiden Männer machen sich auf den Weg zu einem Weisen aus dem Geschlecht der Skala, der das Leid der Welt in sich überwunden und die höchste Erkenntnis zu eigen hat. In Buddhas Lager hören sie gespannt seinen Lehren zu und Govinda entscheidet sich der Jüngerschaft beizutreten. Nach einem Gespräch mit dem Ehrwürdigen weiß Siddhartha, dass er allein auf sich gestellt zur Erkenntnis gelangen muss.

Obwohl er Buddha als Erleuchteten bewundert, setzt er seine Pilgerschaft fort.

Er nimmt sich vor, seiner inneren Stimme zu folgen und ein neues Leben anzufangen. Er beginnt, sich als Mensch zu fühlen und begehrt auch jetzt danach, deren Dasein und sich selber kennen zu lernen. Auf dem Weg in eine Stadt, trifft er auf den Fährmann Vesudeva, der sich freut, den Pilger mit seinem Floß über den Fluss zu setzen.

Dieser nimmt als Lohn dafür Siddharthas Freundschaft entgegen und erzählt ihm, dass der Fluss ihm schon sehr viel gelernt habe.

In der Stadt angelangt, trifft der Samane eine wunderschöne Frau, die er darum bittet ihm die Freuden der Liebe zu lernen. Kamala weist den unkultivierten Besitzlosen daraufhin, dass sie ihm erst ihre Dienste anbieten könne, wenn er in gepflegter Erscheinung, schönen Kleidern und viel Geld vor ihr erscheine.

Um ihre Bedürfnisse befriedigen zu können, beginnt er für einen angesehenen Geschäftsmann als Kaufmann zu arbeiten. Obwohl er schnell erfolgreich ist, lange Zeit in Reichtum lebt, große Macht erlangt und sich mit seiner Geliebten vergnügt, beginnt seine Seele zu verkümmern. Ohne es zu merken, verfällt er in eine sich selbst hassende Trägheit, Habgier und Spielsucht, welche ihn unaufhörlich zu einer immer tiefer werdenden inneren Last vorantreiben.

Als er die Stadt verlässt, weiß er nicht, wie er mit der Last der begangenen Torheiten und Sünden noch weiter existieren soll.

An dem Fluss angekommen, den er schon einmal vor langer Zeit überquert hat, will er seinem Leben ein Ende setzen. Plötzlich dringt der heilige Klang, das Om, in sein Bewusstsein ein und all sein göttliches Wissen nimmt wieder Einkehr in seinen Geist. Er fällt in einen tiefen Schlaf, von dem er in voller Frische erwacht.

Govinda sitzt schon längere Zeit neben ihm und hat den Schlafenden bewacht. Durch ein Gespräch stellt sich heraus, dass beide das Ziel noch immer nicht erreicht haben. Abermals verabschieden sie sich voneinander und begeben sich erneut auf die Suche nach der Vollendung.


Siddhartha nimmt den vor ihm liegenden Fluss in all seiner Herrlichkeit wahr. Er will zu dem alten Fährmann gehen und ihn um eine Dienststelle bitten. Dort hat er schon einmal ein neues Leben begonnen und dort soll auch diesmal der Ausgang dafür sein.

Tag für Tag lauschen Vesudeva und Siddhartha den Stimmen des fließenden Wassers und lassen sich von seinem Rhythmus leiten. Die beiden Männer leben wie Brüder in Meditation und Einsamkeit immer fort den Klängen zuhörend.

Eines Tages wandern Scharen von Pilgern heran, die dem sterbenden Buddha ihre letzte Ehre erweisen wollen. Unter den Reisenden treffen sie auch Kamala und ihren Sohn. Sie wird von einer Giftschlange gebissen und gesteht ihrem ehemaligen Geliebten, dass er der Vater ihres Kindes ist. Nach ihrem Tod leidet Siddhartha sehr unter dem Hass und der Abscheu, die ihm der Halbwaise entgegenbringt.

Der zurückgebliebene Vater zerbricht fast an dem Leid, als der Junge von ihm wegläuft. Die Gesetzmäßigkeit des Lebenskreislaufes gibt ihm den gleichen Schmerz zurück, welchen auch sein Vater gespürt hat, als sein geliebter Nachkomme von ihm weggegangen und nie wieder zurückgekehrt ist.


Nachdem Vesudeva seine Erlösung wahrgenommen hat, hilft er auch Siddhartha das Tor der Ganzheit zu öffnen. Sie hören aus der Gesamtheit aller Stimmen nur mehr das heilige Om aus dem Fluss des Lebens erklingen.

Vesudeva hat lange darauf gewartet der wahren Einheit zu folgen. Nachdem er sich von Siddhartha verabschiedet hat, geht er in Glanz und Frieden ins Licht.

Die göttliche Erleuchtung strahlt aus Siddharthas Wesen, als Govinda ihn aufsucht.

Erst nachdem der Vollendete seinem alten Freund Einsicht in die wahre Natur der Dinge gegeben hat, erkennt dieser, dass ein Heiliger vor ihm steht.

Ehrfürchtig verneigt sich der Freund vor seiner innigsten Liebe, die für ihn immer das Wertvollste und Heiligste in seinem Leben war.


Autor


Der Aufenthalt in verschiedenen Sanatorien löste eine harte Auseinandersetzung mit dem pietistischen Elternhaus aus, die 1892 mit einem Nervenzusammenbruch und einem Selbstmordversuch endete. 1893 legte er seine Mittlere Reife ab und arbeitete bis 1903 als Gehilfe seines Vaters. In dieser Zeit schrieb er erste Werke, „Romantische Lieder“, doch erst nach dem Erfolg seines ersten Buches „Peter Camenzind“ beendete er seine Lehre und zog sich als freier Schriftsteller nach Gaienhofen zurück. 1904 heiratete Hesse die Fotografin Maria Bernoulli und schrieb das Werk „Unterm Rad“, das jedoch erst 1906 veröffentlicht wurde.

Ein weiteres Stück, welches während seiner Zeit in Gaienhofen 1910 entstand, war „Gertrud“.

Weitere Stücke, die Hesse nach seiner Indienreise schrieb, sind „Knulp“, „Demian“, „Roßhalde und „Der Steppenwolf“. Sein wohl bedeutendstes Werk ist jedoch ohne Zweifel das Buch „Das Glasperlenspiel“. 1946 wurde er dafür auch mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. 1955 folgte der Friedenspreis des deutschen Buchhandels, und sieben Jahre später, am 9. August 1962

Starb Hermann Hesse in Montagnola.

Er ist der meistgelesene europäische Autor des 20. Jahrhunderts.


Interpretation


Die Erzählweise des Autors fasziniert mich sehr und ich habe das Buch mit Begeisterung von Anfang bis zum Ende gelesen.

Der Text ist leicht zu verstehen, obwohl jeder einzelne Satz einen tiefsinnigen Hintergrund enthält, der mich zum Denken bewogen hat.

Er zeigt in den Protagonisten unterschiedliche Charaktere, die in Menschen der damaligen Zeit zu finden gewesen und bis heute unverändert vorzufinden sind.

Daher komme ich zu der Erkenntnis, dass sich die Menschheit in ihren wesentlichen Eigenschaften und Lebensanschauungen nicht verändert hat. Heute wie damals gibt es Menschen, die sich in Habgier und Sucht verlaufen und den wahren Sinn des Lebens nicht erkennen können. Das ist eine interessante Beobachtung für mich, die mir dieses Buch vor Augen geführt hat.

Man könnte auch glauben, dass diese Geschichte einer wahren Begebenheit entspricht, die gerade vor kurzer Zeit stattgefunden hat.

Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, welchen Sinn unser Dasein in dieser Welt denn hätte.

Wenn meine Gedanken abermals dorthin schweifen sollten, werde ich mich an die Kernpunkte der Dichtung erinnern und mir diese wieder vor Augen führen.

Ich finde, dass der Autor der Welt einen wertvollen Schatz hinterlassen hat, der vielen Menschen Mut machen kann, den wahren Grund des Daseins zu erkennen und das Leben unter einer anderen Perspektive betrachten zu können.

Der folgenden Aussage von Hesse kann ich jedenfalls zustimmen, dass ich an das Meisterwerk glaube und es verehre:


„Ich suchte das zu ergründen, was allen Konfessionen und allen menschlichen Formen der Frömmigkeit gemeinsam ist, was über allen nationalen Verschiedenheiten steht, was von jeder Rasse und von jedem Einzelnen geglaubt und verehrt werden kann.“


1972. Seite 50.


Quellenverzeichnis


Primär:             Hermann Hesse – ISBN 978-3-518-36682-0

Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main

© 1953


Sekundär:       



Swop your Documents