SCHOTTENGYMNASIUM 7.A.
SCHWARZER DONNERSTAG
Julius Fischill
Inhaltsverzeichnis:
1)
Allgemeiner Überblick
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Der schwarze Donnerstag
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Wie es zum Crash kam
·
Datumsverschiebung
2)
Vorgeschichte
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Entwicklung der Spekulationsblase
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Börsenaufsicht bzw. Gesetze zur
Bremsung nicht da
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Rezession 1928
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Warnungen vor dem Crash
3)
Crash
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Die Sicherheit fällt zusammen
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Massenpanik an der Wallstreet
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Massenverkäufe
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Nachricht kommt nach Europa
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Markt bricht zusammen
4)
Folgen
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Dow-Jones-Index stagniert
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Verschuldungen und Bankrott
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Überproduktion führt zu Deflation
·
Situation in Deutschland
·
Arbeitslosigkeit
·
Situation in Österreich
Allgemeiner Überblick:
Mit dem „Schwarzen
Donnerstag“ (im englischen „Black Thursday)wird der 24. Oktober 1929 gemeint
sowie den damit ausgelösten größten Börsencrash in der Geschichte und gilt als
Hauptursache für die Weltwirtschaftskrise. Wochen davor schon fiel der
Dow-Jones-Index, einer Aktienindex an der Wallstreet d.h. eine Kennzahl für die
Entwicklung der Aktienkurse.
Am diesem Donnerstag
versuchten Anleger in Panik ihr Geld von den Banken zu bekommen welche kurz
darauf schließen mussten und viele Anleger hochverschuldet hinterließ und die
Restlichen Kurse auch ins bodenlose stürzten. Jene Anleger die kaum Dinge wie
Immobilien, Grundstücke oder andere Güter besaßen verloren teils ihr ganzes
Vermögen und viele Börsenmakler nahmen sich das Leben. Die endgültige
Depression war in 1932.
In Europa wird dasselbe
Ereignis meist Schwarzer Freitag genannt. Dies resultiert aus der Zeitverschiebung
zwischen den beiden Kontinenten wodurch die Nachricht vom Crash erst in der
Nacht von Donnerstag auf Freitag gekommen sei und dadurch erst am Freitag auch
in Europa Panik ausbrach.
Vorgeschichte:
Vor dem eigentlichen Crash
gab es eine sogenannte Spekulationsblase, eine Situation wenn Handelsgüter bzw.
Vermögensgegenstände bei hohen Umsätzen über ihrem eigentlichen Wert liegen und
gehandelt werden. In den 20er Jahren gab es eine nicht aufhörende Expansion in
der Wirtschaft, der Dow-Jones-Index stieg auf 331 Punkte wobei er 1923 nur 100
betrug und man sprach von einer „eternal prosperty“ – einem ewigen Wohlstand.
Dies führte zu einer groben Fehleinschätzung und einer sehr hohen
Risikobereitschaft. Sowohl Großanleger und Firmen als auch viele Kleinanleger
spekulierten an der Börse. Sie nahmen Kredite auf um Aktien zu kaufen, die
damals als sehr sicher galten, in der Hoffnung diese teuer zu Verkaufen und
einen großen Gewinn zu machen. Nur wenige konnten diesem Wunsch nachgehen.
Damals gab es auch keine
Börsenaufsicht oder Gesetze zur Regulierung die diese Entwicklung hätten
bremsen bzw. verhindern hätten können. Etwas derartiges wurde erst nach dem
Crash mit der SEC (Security and Exchange Comission) für die Kontrolle des
Wertpapierhandels in den USA eingeführt. Einige Börsenexperten machten sich das
zu Nutzen in dem sie durch Geschickte Publikationen mit falschen Angaben
persönlichen Gewinn machten dadurch waren einige schon lange vor dem Crash
ruiniert.
Eine kleine Rezession gab es
im Dezember 1928 als die Börsenkurse kurz fielen. Doch die meisten Spekulanten
und Börsenmakler nahmen das nicht war jedoch machte die US-Notenbank einen
Fehler: Sie Zinsen auf langfristige Kredite wurden erhöht, damit die Kreditfinanzierung
von Aktienkäufen gebremst wird. Doch aufgrund der guten Wirtschaftslage kam es
vermehrt zu kurzfristigen Krediten was die Spekulationsblase weiter wachsen
ließ. Am 3. September 1929 erreichte der Dow-Jones einen Rekordhöchstand von
381 Punkten. Aufgrund von Kursschwankungen wurden zu diesem Zeitpunkt ca. 10%
der Aktien verkauft.
Auch Warnungen wurden
ignoriert da man einfach nicht wahrhaben wollte dass der allgemeine Wohlstand
aufhören konnte. Noch im Oktober sind die meisten Wirtschaftsführer der Meinung
dass die Aktien ein konstantes Hoch erreicht hätten.
Zitat von
Wirtschaftsprofessor Irving Fisher: „Stock prices have reached what looks
like a permanently high plateau“ - „Es sieht so aus, als ob die Aktien
ein dauerhaftes Hochplateau erreicht haben“.
Der Crash:
Im Oktober 1929 brach Panik
durch den unaufhaltsam fallenden Dow-Jones-Index, vielen wurde erst jetzt das
Risiko bewusst welches sie noch vor einem Monat eingegangen wären. Am 19.
Oktober hatte der Index ganze 15% verloren was dazu führte dass Banken mit
Stützungskäufen begannen. Die Kurse stagnierten auf hohem Niveau was jedoch
hieß dass die meisten ihre sehr hohen Kredite und die damit verbundenen Zinsen
nicht zurückzahlen konnten.
Die Woche vor dem Crash war
von Hektik und Angst geprägt - die Gegend um die New York Stock Exchange wurde
gesperrt.
Am 24. Oktober kam es um 11
Uhr zu einem massiven Ansturm auf die American Stock Exchange. Einen genauen
Grund für diesen Zeitpunkt gab es nicht. Die Kurse sanken rapide, es wurde zu
jedem Preis verkauft was den Handel zu Zusammenbruch führte. In nur zwei
Stunden war der Gesamtwert der An der Börse notierten Unternehmen um 11
Milliarden US-Dollar gefallen, was ungefähr 1,5% des damaligen BIP betrug. Man
konnte die Situation auch durch riesige Stützungskäufe und
Beschwichtigungsversuchen der Banken einfach nicht in den Griff bekommen. Am
Ende des Tages war der Index auf 299 Punkten gefallen was 2,1% entsprich. Es
wurden an diesem Tag mit über 13 Millionen Aktien gehandelt was ungefähr 4-5
normalen Tagen entsprach.
Den darauffolgenden Tag
änderte sich die Situation kaum, die Nachricht hatte Europa erreicht wo sie
allerdings nicht nur Panik auslöste sondern gerade bei den europäischen
Wertpapiermärkten Optimismus auslöste, da man hoffte dass nach platzen der
Spekulationsblase an der Wall Street, dass amerikanische Kreditgeber jetzt ihr
Geld nach Europa verleihen würden. Trotz weiterer Stützkäufe der US-Banken um
den Markt zu stabilisieren wurden ca. 8 Millionen Aktien gehandelt bei
Kursverlusten von bis zu einem Drittel ihres ursprünglichen Wertes.
Vier Tage später am Dienstag
den 28. 10. Brach der Markt vollkommen zusammen. Es war kaum möglich die
Kredite zu decken, augrund der zu tief gefallenen Kurse. Die Banken zwangen nun
ihre Anleger ihre Schulden zurückzuzahlen, was hieß dass diese meist ihre zur
Sicherheit hinterlegten Aktien verkauften. Dies führte zu einer neuen Verkaufswelle
zu jedem Preis, was den Dow-Jones auf magere 260 Punkte fallen ließ, sowie den
Kurswert aller Unternehmen um weiter 14 Milliarden fallen ließ.
Eine Woche später waren
einige Aktien sogar um 99% gefallen, meistens kaum oder nichts mehr wert.
Einige Anleger starben im Suizid obwohl nicht nachzuweisen ist dass dies aus
dem Crash resultierte.
Folgen:
Erst nach drei Wochen in
denen die Kurse weiter fielen blieb der Dow-Jones-Index bei 180 Punkten
stehen. Dies verleitete einige dazu wieder an die Börse zu gehen und sie
kauften mit hohem Risiko billige Aktien. Doch die Kurse fielen weiter, bis die
Wirtschaft schließlich im Sommer 1932 die Depression erreichte. Der Index war
auf 41 Punkten was dem gleichen Wert seiner Erstpublikation am 26 Mai 1896
entsprach – Er hatte über 90% seines Wertes verloren. Das Bruttoinlandsprodukt
der USA fiel von 103 auf 58 Milliarden Dollar.
Sehr viele Anleger waren
hochverschuldet, viele Firmen meldeten den Bankrott an, oder hatten Probleme
weil sie ihre Kredite mit eigenen Aktien gedeckt hatten. Die Folge waren
Massenentlassungen und extrem hohe Arbeitslosenquoten. Die Arbeitslosenquote
stieg von 3,2% auf über 21%. Eine Erholung der Wirtschaft war nicht in Sicht,
vor allem weil kaum jemand noch Vertrauen in den Aktienmarkt legte. Aufgrund
der Überproduktion von Konsumgütern und landwirtschaftlichen Produkten übertraf
das Angebot die Nachfrage, was zu einem Produktionsstillstand in einigen
Unternehmen führte.
Am zweitschlimmsten traf es
Deutschland. Die deutsche Industrie zählte zwar zu den modernsten der Welt, sie
hatte aber in kurzer Zeit ihres Wiederaufstiegs noch keine ausreichenden
Rücklagen bilden können, aufgrund der hohen Schulden aus dem ersten Weltkrieg
und dem Vertrag von Versailles. Durch den Rückzug der ausländischen Gelder
verloren die deutschen Banken einen Großteil ihrer Gelder.
Zu dem war der Mittelstand
durch die Inflation verarmt, so dass Geschäftsrückgang, Gehaltsabau oder gar
Erwerbslosigkeit nicht durch Ersparnisse gemildert werden konnten; sie führten
unmittelbar zu einer empfindlichen Einschränkung des Verbrauchs. Die Regierung
setzte auf harte Sparmaßnahmen, was aber dazu führte dass die Nachfrage sank
und so Deflation hervorgerufen wurde.
Die Arbeitslosenquote wuchs
bis 1933 auf über 30%, sogar über jene aus den USA. Nach der Hyperinflation von
1914 bis 1923 war wieder eine schwere Krise eingetreten. Dies verhalf
extremistischen Parteien zu Wahlerfolgen. Erst im Jahr 1933 war die Krise
überwunden, als Hitler bereits lange an der Macht war.
Österreich kam in ähnliche Schwierigkeiten.
Fabriken mussten geschlossen werden, die Zahl der unterstützten Arbeitslosen
stieg von 264.148 im Februar 1929 auf 401.321 im Februar 1933, dazu kamen
jeweils rund 100.000 nicht unterstützte Personen, so genannte Ausgesteuerte.
Der Zusammenbruch der Kreditanstalt 1931 verschlechterte die wirtschaftliche
Lage noch mehr.
Das Vertrauen der Meisten
Anleger war nicht mehr da. Erst langsam in den siebziger Jahren waren wieder
relevant Geldmengen an in Aktien investiert. Doch auch für Großanleger war der
Crash äußerst schlimm, der Dow-Jones-Index erreichte erst 1954 wieder seinen
Höchststand.
Der Börsenkrach und die
Schuldfrage brachten Kritiker an die Macht allen voran Richard Whitney, der
inzwischen zum Präsidenten aufgestiegen war. Er bemühte sich Gesetzte zu
erlassen, die diese Art zu Spekulieren nur noch unter bestimmten Regeln
zuzulassen, was einen weiteren Crash unmöglich machen sollte.
Aufgrund des Crash erließen
später alle Börsen Regeln die bei starkem Kursverfall den Handel zeitweise aussetzen,
um somit den Markt zu stabilisieren und die Panik zu bremsen.
Dazu kamen weitere
Einschränkungen bei Kreditfinanzierungen von Aktien. Dadurch fielen die
nachfolgenden Börsencrash nicht so drastisch wie jener am 24. 10. 1929.
Quellen:
John Kenneth Galbraith:
Der große Crash 1929, Finanzbuchverlag München 2004
Fritz Blaich: Der schwarze
Freitag - Inflation und Weltwirtschaftskrise, Deutscher Taschenbuch Verlag 1985