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Schutz ausgewählt­er Lebensräum­e - Zusammen­fassung der Prüfungs­fragen

1.868 / ~9 sternsternsternsternstern_0.5 Adam M. . 2009
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Prüfungstipps
Biowissenschaften

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

2009, Prof. Magnus

Adam M. ©
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sternsternsternsternstern_0.5
ID# 864







Prüfungszusammenfassung Schutz ausgewählter Lebensräume

Prof. Magnus – KF Uni Graz – Fragen und Antworten

1.      Schutz von Mooren

Gefährdung – Besonders Störungsempfindlich wegen hoher Anpassung:
Hier leben Spezialisten.
Freizeitnutzung und Baden, Fischer stört
Viele Moore wurden Entwässert, Torf wurde abgebaut. Moore werden zugeschüttet. Eutrophierung ist ein großes Problem

Torfabbau, dabei werden viel Nährstoffe frei.
Regeneration ist oft nicht möglich, sehr teuer.
Niedermoore können evtl. regeneriert werden.


Moorschutz:
Bsp. Edlacher Moor: Autobahn wurde auf Pfeilern gebaut, um einschnitte zu vermeiden. (Also ohne WANNE) (Wasserfluß wird nicht blockiert)

Regulierung von Flüssen zerstört Niedermoore – Fluss tieft sich ein, Talboden wird entwässert.
Flüsse müssen zurückgebaut werden!

Nutzung von Streuwiesen (Edlacher Moor) – WICHTIG. Denn sonst folgt weitere Entwässerung, oft werden Moore dann befahrbar gemacht.
Bewirtschaftet man das Moor nicht mehr, so wächst ein Moorbirken-Bruchwald. Ohne Mähen gibt es Buchen, aber Karlszepter darf erst nach August gemäht werden!!
Strauchbirke Betula humilis – nur im Edlacher Moor – wächst nur an Stellen die neu verlanden!
Hydrologischer Rückbauch von unbesiedelten Gebieten

Dieser hilft NICHT wirklich gegen Hochwässer!

Definition Torf: organogenes Gestein (30% organische Substanzen)
Definition Moor: = Biozonöse, kann biogene Substrate bilden, (Torf, Mudde). Unter hygrischen bis semiterrestrischen Bedingungen.

Definition Vertorfung: Anhäufung abgestorbener Pflanzen und Tierreste, und Reduzierung unter aneroben Bedingungen.

Definition Inkohlung: Zunahme des C Gehaltes unter Diagenese (Gesteinsverfestigung)


In Mooren wird die Wurzelatmung verhindert

Abbau von organischen Substanzen erfolgt aerob – unlösliche Verbindungen liegen dann vor.

Es bilden sich Faulgase


2.      Verbreitung von Mooren in Ö
Lungau
Vorarlberg
Klagenfurter Becken
Salzkammergut
Ennstal
Mühlviertel und Waldviertel

3.      Hoch und Niedermoore mit Artenbeispielen



Hochmoore sind unabhängig vom umgebenden Wasserspiegel, sie werden nur durch Regenwasser gespeist.
Niederschlag liefert fast keine Nährstoffe. Nährstoffe werden im Moor nicht abgebaut (anerob). PH Wert < 3 möglich, Versauerung (H+- Ionen können nicht mehr ausgeschieden werden da nur Regenwasser nachkommt), Artenarm! nur Sphagnum Arten halten das aus.
Sie bilden sich nur in sehr regenreichen Gebieten
Nährstoffarm, wenig Stickstoff.

Hoher Kohlenstoffgehalt
Vegetation: Torfmoorrasen
Ombrogen , Ombrotroph = Regenwasser ernährt…

Voraussetzung: Torfablagerung

Form: Uhrglanslinse über Mineralböden

Wo möglich: Nicht in Trockengebieten
Nicht in Eisgebieten
Gibt es sonst in allen Klimazonen! Bis in die Tropen!



Niedermoore werden durch Grundwasser bzw. Oberflächenwasser gespeist.

Sie sind sehr Nährstoffreich, hohes Stickstoffangebot. PH Wert 3,5 bis 7,5
minerotroph = Speisung durch Grund bzw. Oberflächenwasser
Gibt es in allen Klimazonen.

Flache Form: Typen: ÜBERFLUTUNGSMOOR, DURCHSTRÖMUNGSMOOR
Zeitweise Überstauung mit Fremdwasser, zeitweise Austrocknung.
Meist dicht und hochwüchsige Vegetation, Moose werden verdrängt.
Erlenbruchwälder, Röhrichte (Schilf), Großseggenriede
Weiterentwicklung zum Hochmoor ist möglich bei geeigneten Bedingungen

Niedermoore wurden im 19 Jh. fast alle Nivelliert, zu Bachbett umgeformt.

Moore befinden sich über Mineralböden. Uhrglasförmig


ARTEN

Hochmoor:
Sphagnum magellanicum
Vaccinium oxycoccos = Moosbeere
Andromeda polifolia
Betula nana = Zwerg Birke


Niedermoor
Caricetum paniculatae = Rispensegge

Phragmites


4.      Möglichkeiten zum Schutz von Segetalgesellschaften

Segetalgesellschaften: war die ehemals reiche Lebewelt an Acker und Weingärtenrändern.
Es sind Ackerkräuter, die erst mit der Kultivierung durch den Menschen aufkamen.

Synantroph = bevorzug in der Nähe von Menschen, brauchen deren Gesellschaft (1/3 der Arten)
Gefährdet durch:
*Einsatz von Herbiziden
*Zu hoher Düngereinsatz
*verkürzte Fruchtfolge fördert wenige angepasste Kräuter
*Starker Maschineeinsatz = Großschläge
*Melioration (Entwässerung)
Verbessern durch:
*Fördern von Kleinschlägigkeit
*Extensivierung – besser als Brachen
*Schutzäcker – Ackerrandstreifenprogramme
Kommassierung arbeitet für Intensivierung – und gegen Segetalgesellschaften (viele kleine Hecken)


5.      Halbkulturformationen = extensive LW Nutzungsformen– Was ist das, was gefährdet sie
Halbtrockenrasen, Magerwiesen, Feuchtwiesen
Hecken und Gebüsche und Saumgesellschaften
Gefährdet durch: Intensivierung, Melioration. Kommassierung, Auflassen der Bewirtschaftung – Entmischung der Produktionszweige
Bedeutung:
* Refugium für Arten deren primärer Lebensraum zerstört wurde
* Trinkwasserschutz – für Feuchtwiesen
* Erholungsfunktion
* NATÜRLICHE Schädlingskontrolle

6.      Nennen Sie 3 kleinräumige Sonderstandorte und was muss bei ihrem Schutz beachtet werden

Kleinflächig:
Trockenrasen: Sehr selten. Sie sind waldfrei (ohne Zutun des Menschen) Man unterscheidet klimatisch bedingte (Kontinental oder Inneralpin), und edaphisch bedingte TR. (Fels, Sand, Salz)
Bsp: Pannonische Trockenrasen: Weinviertel, Neusiedler See.
Pflege: keine, Mahd oder Beweidung
Arten: STIPA ERIOCUALSI, IRIS PUMILA
Felstrockenrasen:
Raabklamm, an steilen Hängen,
Problem hier: Es wird oft gebaut, z.b. Windkraftanlagen – keine andere Nutzung möglich
Arten: CAREX HUMILIS, POTENTILLA CAULESCENS
Sanddünen: im Östlichen Weinviertel – heute nur mehr geringste erhalten.


Serpentin Trockenrasen in Stmk: einziger TR in Stmk. Südseite, volle Sonne. Viele Reliktpflanzen. Wichtige Art: SEMPERVIVUM PITTONII (Hauswurz) – nur HIER!! SILENE OTITES
Pflege nicht nötig

Gefahr: Serpentinabbau
Allgemein:
Kleine Eingriffe wirken schon sehr groß!
Dies sind meist azonale Klimaxgesellschaften (aus pannonischem oder submediterranem Raum)
Erhalten ist oft teuer – Randpopulation hat aber oft bessere Eigenschaften.

7.      Warum sind Urwälder auch heute noch schützenswert

Schutzgebiet ohne Eingriffe! Prozessschutz!
1/3 der Farn und Blütenpflanzen leben im Wald, nur in Urwäldern sind heute noch orignal Baumbestände vorhanden – keine Fichten-Monokulturen
¾ der Säugetiere und 50% der Vögel dort daheim, 80% der Basidiomyceten
Nur in Urwäldern gibt es noch Todholz, das ungenutzt liegen bleibt.

Wichtig für viele Basidiomyceten.
Urwälder sind heute wichtige wissenschaftl. Forschungsgebiete, und auch Lehrgebiete um der Bevölkerung Verständnis für den Naturschutz näher zu bringen.
Wissenschaftliches Interesse ist groß.


Tourismus, Erholung

Bildung!


Heutige Wälder sind oft mit fremden Arten besetzt, die hier nicht natürlich heimisch waren. Nicht Standortgemäße Holzarten.


Urwälder wurden nicht genützt, da der Abtransport des Holzes nur schwer möglich war. Hier befinden sich Wasserscheiden, keine vernünftigen Bäche vorhanden.
Nur 3% der Österreichischen Wälder sind völlig frei von menschlichem Einfluss – anhemerob

Dazwischen schön aufgeteilt die hemerobiegerade…7% sind völlig naturfern.

Dobra (Kamptal)

Rothwald-Urwald NÖ 570ha -

Neuwald-Urwald

Karwendeltal

Blühnbachtal

Rauterriegel
potentiell nur 31% fichte-tanne-buch – heute real an die 60% reiner Fichtenwald!
Eiche, Hainbuche,


Sie sind vor allem durch ihre Kleinräumigkeit gefährdet. Schon geringe eingriffe haben sehr große Auswirkungen.

Siehe z.b. Sanddünen – diese wurden fast vollständig zerstört, durch Anpflanzung von Pappeln.

Wichtig sind Sonderstandorte, da sie die Klimaxgesellschaft von weiter entfernten Florengebieten darstellen, und sehr viele Arten enthalten die an nur einem einzigen Standort in Österreich vorkommen. Oft stammenn diese Arten andere genetischen Linien ab als jene im Hauptverbreitungsgebiet, und besitzen so bestimmte Vorteile.
Daneben haben diese Sonderstandorte natürlich einen wissenschaftlichen und Bildungsschwerpunktmässigen Wert.

Gerade die Erhaltung von solchen kleinsten Lebensräumen kann zeigen, wie auch größere Naturfremde Standorte wieder renaturiert werden können.

9.      Salzstandorte in Österreich (Verbreitung, Entstehung, Boden, Vegetation)
3 Gebiete:
* Purkautal
* Marchfeld
* Seewinkel: - Florenverbindung nach Zentralasien (Irano-turanische Florenreg.)
Entstand durch Auswehungen nach der Eiszeit. Salzführende Horizonte stammen aus Riss/Wurm Interglazial
Lacken haben hohen Salzgehalt – entstanden aus Pingos (Gletschereis das eingeschlossen war)

10.   Solonetz und Solontschak mit Artenbeispielen

Böden sind vom Grundwasser beeinflusst : = Subhydrisch: (Grundwasser ist in Senken oft höher)
Salzgehalt im Grundwasser hängt von der Aridität ab. Humid = Salzarm, sauer, Nährstoffarm
Arid = viele gelöste Salze im Grundwasser.
Voraussetzung sind Tonreiche Gesteine.
Solontschak – hat kein Profil, nur wenig Vegetation, grobdisperse Sande, mit Schotter, Kies, wenig Tone, humusarm, hell.

Oben steht das Wasser. Es entstehen Schrumpfungsrisse
A Horizont: Humusarm, Auswaschung, hell
B: Humusreich, dunkel, kompakt, prismatisch durch Schrumpfung u. Quellung
C: Löß mit Gips und Kalkkonkretaion, Lehm
Kein Salz an der Oberfläche, Trockenrisse!!
Nur 2 Arten gedeihen:
Dünnschwanz – Pholiurus pannonicus (Süßgras)
Kampferkraut: Camphorosma annua


11.   Halbtrockenrasen (Entstehung, Artenzusammensetzung, Gefährdung)

Ist anthropogen entstanden, werden aber heute nicht mehr genutzt.
Arten sind:
Brometalia erecti
Bromus erectus
Nur bei Niederschlag zw. 800 und 1000mm

12.                       2 Fließgewässer nach FFH, (Auch Wälder an Fließgewässern) Gefährdungsursachen

Dort kann es keine flutende Vegetation geben. Wasser muss absolut rein sein für diese Vegetationsformationen.
* Flüsse mit Schlammbanken
Wo: March, Raab
sind sehr naturnah dort, kurzlebige Sommertypen
auch nur möglich wenn das Ufer nicht verbaut wird, sondern verschlammt

13.   Grünland, was hat sich in den letzten 50 Jahren verändert, Auswirkungen

Artenverarmung, Intensivierung.
Verschwinden von bestimmten Wiesen.
Trockenlegung, Düngung…

Weidenutzung hat sich halbiert, Nutzflächen sind um 20% zurückgegangen.

Starke Spezialisierung auf ein einziges Produkt, keine Mischbetriebe mehr. Es kommt zu einer auch landschaftlichen Verarmung (Touristen kommen z.b. auch wegen Landschaftlicher Vielfalt!)
Weidenutzung halbiert, Milchleistung verdoppelt!
Es gibt kaum mehr einmahdige Wiesen.
Durch Entmischung der Produktion, ist organische Düngung kaum mehr möglich.
Intensivgrünland wird 6 mal pro Jahr gemäht.


14.   An welchen Standorten dürften sich die heutigen wirtschaftsgrünflächen gebildet haben


Früher war die Wiesennutzung nur in nicht ackerfähigen Bereichen. Ohne Düngung, es kam zur Verhagerung.

Heutige Grünflächen haben sich aus Auwiesen gebildet (Großteil), also Trockengelegte gebiete. Oder auch aus Nasswiesen (in Niedermooren). Urwiesen spielen nur eine geringe Rolle


15.   Unterschiede für die Vegetation zwischen Mahd und Beweidung

Bei der Mahd wird sehr viel Stickstoff entzogen, daher muss extra gedüngt werden. Bei der Beweidung erfolgt eine natürliche Düngung.


Bei der Mahd verschwinden später blühende Arten oft (denn es wird zu früh gemäht) . Mahd mit schweren Geräten führt zu Bodenverdichtung. Insgesamt damit zur Reduktion auf sehr wenige Arten, die schnell wachsen.
Beweidung – Unterschiede von Tierarten sind zu beachten
Ziege frisst ALLES – mit Wurzeln!
Pferd frisst sehr tief
Kuh frisst schonend, rupft die Gräser eher ab.
Trittbelastung kann ein Problem sein.

16.   Was sind Schlucht und Hangmischwälder


17.   Gefährdung von Auwäldern

Eingriffe schon seit etwa 1000 Jahren
Zuerst Rodung, Zunahme der Erosion
Durch Anlagerung kam es zu höheren Hochwässern, es bildeten sich Aulehme

Periodische Überschwemmungen fehlen heute, keine dynamischen Prozesse mehr.
Abnahme der Wasserdynamik ist größtes Problem
- Standortvielfalt nimmt ab
- es gibt keine Retentionsräume mehr bei Hochwasser
Durch geänderte Fließgeschwindigkeiten, werden andere Korngrößen von Sedimenten transportiert = mehr SCHLUF im Auwald
Forstwirtschaft ändert die natürliche Artenzusammensetzung
Grundwasserspiegel sinkt durch einschneiden der Flüsse ab.

18.                       Typen von Auwäldern
WEICHE AU:
Au mit Schwarzerle – alnus glutinosa und Gem. Esche (fraxinus Excelsior)
in Monatner Stufe – mit Grauerle – alnus incana
in Hügelstufe: Salix alba – Populus alba
sehr dynamisch, heute reguliert…periodisch überschwemmt

Hartholz Auwälder – Stileicher – quercus robur
Hartholz Au ist an großen Flüssen – weniger oft überschwemmt, und nur kurz.
Übergang von Weichau zu Hartau sind Flatterulmen (ulmus laevis), insgesamt wenig Bergahorn.
wenig Gefälle, viele Mäander

19.   Was bringen die FFH Richtlinien? (Flora-Fauna-Habitat Richtlinien)
Schutz der Arten und der natürlichen Lebensräume
Bewahrung / Wiederherstellung der Erhaltungszustände der Lebensräume
Sie schützen prioritäre Gebiete, diese sind besonders stark geschützt – jedoch: Nur wenn ein Projekt Auswirkungen auf die Schutzgüter hat, kann es verhindert werden.

20.   Wichtigste Gründe für das Artensterben
1 Nutzungsänderungen
2 Aufgabe der Nutzung!
3 Sonderstandorte werden beseitigt
4 erst Bebauung
Gefährdete Art in der Stmk: Nymphaea candida = Seerose



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