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Zusammenfassung
Erziehungswissenschaf­t

FernUniversität in Hagen

2011

Felix W. ©
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ID# 8139







Schulpolitik vom Ende des

18. Jahrhunderts bis heute

Zusammenfassung


Vor 17.Jahrhundert / Reformationszeit: elementare Volksbildung, aber in engem Zusammenhang mit christlicher Kirche und Religion

17. Jahrhundert: weltliche Bildung v.a. durch Comenius wird gefordert

18. Jahrhundert: Verordnung der allgemeinen Schulpflicht in mehreren dt. Staaten, Aufklärungspädagogik (Lockerung des kirchlichen Rahmens), Rousseau / Condorcet

1763: General-Landschul-Reglement in Preußen als erstes großes Schulgesetz (, christliche und weltliche Bildung), trotz großer Bemühungen z.T. ergebnislose Umsetzungsversuche

1768: Kritik an Zustand der Landschulen und der Bedingungen (finanzielle Bedingungen, Schulaufsicht, etc.)

1792 Schulplan Condorcets zur Strukturierung des Schul- / Bildungssystems (Bildung für alle, weltliche Bildung)

19. Jahrhundert: Volksschulen als Armenschulen, soziale Herkunft als Selektionskriterium, Bildungsbarrieren und Ungleichheiten, Minimalbildung umfasst elementare Kenntnisse und religiöse Doktrin, Schulaufsicht durch Vertreter der Kirchen

1848: Wanders Flugschrift als Kritik an Schul- und Bildungspolitik, Wunsch / Appell nach „neuer Volksschule“: Verbesserung der finanziellen Bedingungen, Ablösen der kirchlichen Abhängigkeiten (Trennung von Staat und Kirche), allgemeine Schulbildung auch für die untersten sozialen Schichten

1848/49: Gegenbewegung durch Staat und Kirche, Niederschlag der Revolution und Beibehalten der ursprünglichen Schulkonzeptionen (obrigkeits- und kirchentreu), radikales Durchgreifen gegen liberale / demokratische Reformer in der Lehrerschaft

1872: „Allgemeine Bestimmungen für Volks- und Mittelschulen in Preu0en“ als Neukonzipierung mit weltlichem Schwerpunkt und Änderungen in der Organisationsstruktur

19./ 20. Jahrhundert: sozialdemokratische Schulpolitik mit wachsender Bedeutung gegen monarchischen Obrigkeitsstaat

1872: Wilhelm Liebknecht „Wissen ist Macht – Macht ist Wissen“: Wissens- / Bildungsbeschränkung auf herrschende Klasse, Umgestaltung der Staats- und Gesellschaftszustände notwendig, Bildung für alle, Entmachtung der Obrigkeiten

1903: Streitschriften von Otto Rühle: genaue Kritik am bestehenden Bildungssystem und der Vorherrschaft der kirchlichen Vormachtsstellung im Bildungsbereich

1906: „Leitsätze der Volkserziehung und Sozialdemokratie“ (Clara Zetkin und Heinrich Schulz): Beseitigung von Klassenunterschieden im Bildungsbereich, Kapital muss als Faktor aus dem Bildungssystem verbannt werden, weltliches und einheitliches Schulwesen

Gegenbewegung des Bürgertums: Beibehalten der christlichen Volksschule, Durchsetzen von staatstreuen, imperialistischen Zielsetzungen

Weimarer Republik:

1920: Reichsschulgesetz: gemeinsame öffentliche Grundschule ohne soziale Selektion, keine weiteren schulpolitischen Regelungen (viele Versuche, doch keine Einigungen, Entwürfe konnten nicht durchgesetzt werden), Versuche, die Weltlichkeit des Schulwesens zu etablieren, Konkordate und Kirchenverträge festigen die Stellung der Kirchen im Bildungssystem

ab 1928 / 1930: politische und ökonomische Krise, Beginn der nationalsozialistischen / rassistischen Doktrin, nur geringe alternative Bestrebungen von Minderheitsorganisationen

Nach 1945: Demokratisierung des Bildungssystem unter humanistischen und christlichen Gesichtspunkten, Verstaatlichung von Schulwesen und –aufsicht, Strukturierung und Organisation des gesamten deutschen Schulwesens mit Einbezug der Bundesländer

Die Entwicklung des Schulwesens bzw. die Schulpolitik im vorgegeben Zeitraum wird vor allem durch den Disput zwischen weltlicher und christlicher Orientierung im Bildungswesen und der jeweiligen Vormachtstellung im Lehrertum und der Schulaufsicht gekennzeichnet.

Soziale Unterschiede im Bildungswesen, massive Probleme im Bereich der Volksschule und Kampf der obrigkeitsstaatlichen Führung gegen Reformversuche werden bis in die Weimarer Republik deutlich. Erst das NS-Regime beendet radikal und unbarmherzig diese Schwierigkeiten und nach dem 2. Weltkrieg wird durch die Siegermächte in Zusammenarbeit mit der noch jungen Bundesrepublik ein durchstrukturiertes, weltliches Schulsystem erfunden, dass unterschiedliche soziale Bedingungen ausgleichen und zur Chancengleichheit führen soll.


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