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Hausübung
Soziologie

Georg-August-Universität Göttingen

2,0 Prof Müller 2010

Philip H. ©
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ID# 57713







Hausarbeit: Schule und Unterricht


1) Eine „Wiederholungsübung“ 8. Klasse – Geschichte – Lehrerin ca. 40 J.


L: So, wir machen unsere tägliche Wiederholungsübung.

Die Lehrerin kündigt die „tägliche Wiederholungsübung“ im Geschichtsunterricht ihrer 8. Klasse an. Der Geschichtsunterricht findet normalerweise höchsten zweimal in der Woche statt, da Geschichte ein Nebenfach ist. Daher stellt sich die Frage, warum die Lehrerin das Wort „täglich“ anstatt „wöchentlich“ gebraucht, das hier angemessener wäre.

Bei Tätigkeiten, die täglich ausgeübt werden, wird der Ablauf zur Routine. Die Situation ist also bekannt und somit auch eine gewohnte Atmosphäre gegeben. Werden Dinge dagegen nur wöchentlich gemacht, so ist deren Ablauf weniger routiniert. Da einem die Situation weniger gut bekannt ist, fühlt man sich unsicherer und unwohler.

Des Weiteren spricht die Lehrerin von einer Wiederholungsübung. Mit diesem Wort assoziiert man eine entspannte, angenehme Situation, in der Unterrichtsstoff gefestigt werden soll. Hätte die Lehrerin den Begriff der Leistungskontrolle verwendet, so würde man eine strengere, härtere Situation erwarten, in der die Leistung der Schüler kontrolliert wird.

Durch ihren Sprechakt versucht die Lehrerin die Situation für die Schüler zu verharmlosen und weniger schlimm erscheinen zu lassen, um ihnen dadurch die Angst vor der Prüfung zu nehmen.


L: Wer möchte? Wer hat gelernt? Kann sich 'ne super Note holen. Einige Schüler melden sich. 2 Schülerinnen werden benannt; eine, die sich gemeldet hatte, eine, die sich nicht gemeldet hatte.

Zunächst kann sich jeder Schüler freiwillig melden, der dran kommen möchte, um zu zeigen was er gelernt hat. Die Lehrerin lockt außerdem mit „super Noten“.

Die Situation entspricht nicht der einer Prüfung, da Prüfungen normalerweise unfreiwillig sind und man vorher noch nicht weiß, dass man eine gute Nate bekommt.

Die Lehrerin nimmt einen, der sich gemeldet hat und einen, der sich nicht gemeldet hat dran. Die Schüler werden also nach den Motiven der Lehrerin ausgewählt und nicht wie angekündigt „Wer möchte?“. Für die Schüler erscheint es also sinnlos sich zu melden bzw. sich nicht zu melden. Die Auswahl der Lehrerin ist für die Schüler willkürlich, dadurch besteht die Möglichkeit, dass jeder dran kommen kann.

Damit hat die Lehrerin eine hinreichende Kontrolltechnik, um alle Schüler unter Druck zu setzten. Dies spricht aber gegen die Grundlogik der Prüfungspraxis, da normalerweise fest steht wer und wann geprüft wird.

Auch hier versucht die Lehrerin also wieder die Prüfungssituation zu verharmlosen und die Angst der Schüler zu mindern. Ihre Handlung bewirkt allerdings das Gegenteil, da durch die Kontrolltechnik die Schüler trotzdem unter dem Prüfungsdruck stehen.


Die Schülerinnen stellen sich im Klassenraum hinten mit dem Rücken zur Wand. Die Schüler melden sich (rege Beteiligung) und stellen Fragen:

- Wann wurde Ludwig XIV geboren?

- Wer schrieb über die Aufklärung?

- Nenne zwei Gesellschaftsformen.

- Mit was verglich sich Ludwig XIV?

- usw.

Die "Kandidatinnen" beantworten die Fragen. Wer eine Frage richtig und vor der Mitschülerin beantwortet hat, darf einen "Fußtipp" vorrücken.

Ich nehme an, dass die Situation für die Kandidatinnen sehr unangenehm sein muss, da sie mit dem Rücken zur Wand vor der Klasse stehen und alle Blicke der Schüler auf sie gerichtet sind. Außerdem wissen sie nicht welche fragen auf sie zukommen werden, da diese spontan von den Mitschülern gestellt werden. Sie müssen also damit rechnen sich bei der falschen Beantwortung einer Frage vor den Augen der gesamten Klasse zu blamieren.

Auch ist es demütigend, wenn man weniger Fragen als sein Gegner beantwortet und weiter hinten steht. Damit wird für alle sichtbar, dass man der „Verlierer“ ist.

Die Prüfung ist wie ein Quizspiel aufgebaut. Im Vergleich zu einer Prüfung zeichnet sich ein Spiel dadurch aus, dass es folgenlos und freiwillig ist. Hinzu kommt bei einem Spiel der Aspekt der Konkurrenz, der bei einer Prüfung normalerweise nicht gegeben ist. In diesem Fall besteht allerdings eine Konkurrenzsituation, indem ein Punkt für Schüler A ein Verlust für Schüler B ist.

Da nun die Überprüfung in der Form eines Quizspiels erfolgt, sind sowohl die Merkmale einer Prüfung, Unfreiwilligkeit und Folgen in Form von Noten, als auch die Merkmale eines Spiels, Aspekt der Konkurrenz, vorhanden.

Obwohl es die Absicht der Lehrerin ist, die Prüfungssituation durch das Quizspiel zu verharmlosen, hat sie eine für die Schüler unangenehme und übertriebene Situation der Leistungskontrolle geschaffen.


Nach der "Wiederholungsübung":

L: Wer gibt den Zensurenvorschlag?

S: Petra 3, Monika 4.

L: Ich entscheide mich heute für 'ne 3 plus und 'ne 3 minus

L: Die, die 'ne Frage gestellt haben und nicht gestört haben, melden sich bitte.

L hat ein Büchlein in der Hand und liest Namen vor. Diejenigen, deren Namen genannt wurde, nehmen die Hand runter.

L: Thomas und Peter sowieso nicht. (mit der Begründung, sie hätten gestört)


Die Lehrerin fragt zwar die Schüler nach einem Zensurenvorschlag, geht aber nicht auf diesen ein. Ich vermute, dass sie auf diese Weise den Schülern zeigen möchte, dass sie an deren Meinung interessiert ist. Auch möchte sie den Schülern das Gefühl geben, dass sie an der Notengebung beteiligt waren. So kann sie später nicht für eine schlechte, ungerechte Notengebung verantwortlich gemacht werden.

Ohne auf den Notenvorschlag einzugehen, vergibt sie ihre Zensuren, die besser sind als der Vorschlag des Schülers. Auch begründet sie ihre Benotung nicht, sodass die Schüler nicht wissen nach welchen Kriterien sie beurteilt werden. Entgegen ihrer Ansage, dass es „super Noten“ gibt, vergibt sie am Ende mittelmäßige Noten.

Das Notengeben ist eigentlich eine ernste Angelegenheit, bei der man objektiv und sachlich sein muss, denn die Zensuren stehen am Schuljahresende auf dem Zeugnis und entscheiden über eine Versetzung. Die Lehrerin versucht durch den Satz „Ich entscheide mich heute für…“ die Situation herunterzuspielen und zu dementieren.


Dieses Interaktionprotokoll zeigt die Tendenz des Lehrerhandelns. Zum einen werden die Regeln der Institution Schule unterlaufen. In diesem Fall werden die Regeln einer Prüfung, wer, wann, worüber geprüft wird, nicht eingehalten. Zum anderen versuchen Lehrer die Schule „weicher“ erscheinen zu lassen, wie zum Beispiel durch das Benutzen des Wortes Wiederholungsübung anstatt Leistungskontrolle oder die Prüfung wie ein Spiel aufzubauen.

Des Weiteren folgt nach jeder Ankündigung der Lehrerin das Gegenteil. So können sich die Schüler zunächst freiwillig melden, werden dann aber trotzdem unfreiwillig dran genommen. Auch werden „super Noten“ versprochen und am Ende mittelmäßige verteilt.

Insgesamt kann man sagen, dass durch das Verhalten der Lehrerin eine Distanz entsteht zwischen der verharmlosten, verniedlichten Prüfungssituation und der eigentlich entstandenen übertriebenen Prüfungssituation.


  1. Sozialisations- und schultheoretische Annahmen von Robert Dreeben

Robert Dreeben untersucht wie die Erfahrungen, die die Schüler in der Schule machen, zur Aneignung der Normen Unabhängigkeit, Leistung, Universalismus und Spezifität beitragen. Diese vier Prinzipien seien nicht nur für das Berufsleben wichtig, sondern auch für andere Bereiche des öffentlichen Lebens. Da in der Familie andere Prinzipien gelten, stelle die Schule ein Bindeglied zwischen der Familie und der öffentlichen Spähre dar.

Es gebe aber auch andere Bindeglieder wie zum Beispiel die Massenmedien oder die Lehre. Doch im Vergleich zur Schule fehle den Massenmedien das nicht unbedeutende menschliche Bindeglied und in der Lehre bliebe das Abhängigkeitsverhältnis (Arbeitgeber-Arbeitnehmer) wie in der Familie (Eltern – Kind) bestehen.


Die Unabhängigkeit ist die erste Norm, die Dreeben untersucht. Sie ist die Fähigkeit selbstständig zu handeln und die Verantwortung und die Konsequenz für das eigene Verhalten zu übernehmen. Die Schule trägt insofern zur Unabhängigkeit bei, da sie die Schüler von den Eltern trennt. Dadurch können die Schüler die gewohnte Hilfe von den Eltern nicht bekommen, sondern müssen die Erfahrung machen Aufgaben selbstständig zu lösen.

Aufgrund der Vielzahl von Schülern in einer Klasse, ist der persönliche Kontakt zum Lehrer kaum möglich, sodass eine neue Abhängigkeitsbeziehung verhindert wird.

Des Weiteren erwartet der Lehrer systematisch unabhängiges Handeln. Dies erreicht er zum einen durch das Verbot des Mogelns. Es ist zum Beispiel nicht erlaubt die Hilfe von Eltern und Freunden bei den Hausaufgaben in Anspruch zu nehmen. Im Beruf allerdings werden keine Beschränkungen gemacht die Hilfe von anderen zu nutzen. Die Vorbereitung der Schule auf das Berufsleben liegt also in der Entwicklung einer psychischen Disposition zu unabhängigem Handeln.

Das Verbot des Mogelns und die Prüfungen verringern die Wahrscheinlichkeit des gemeinsamen Handelns, sodass die Schule herausfinden kann, was der einzelne leisten kann.


Die Leistung ist eine weitere Norm, die durch die Schulerfahrungen gelernt werden soll. Leistungskriterien können dabei auf einzelne und auf gemeinsame Arbeit, wie bei Gruppenarbeiten, angewendet werden. In der Schulklasse stellt der Lehrer Aufgaben und beurteilt diese nach der Qualität. Die Schule bietet außerdem die Möglichkeit an außerschulischen Aktivitäten teilzunehmen, wie zum Beispiel Sport, Musik oder Theater.

Die Schüler können auf diese Weise die Erfahrung machen etwas zugewiesen zu bekommen, es ausführen zu müssen und anschließend beurteilt zu werden. Dieser Ablauf kommt ebenfalls im Berufsleben vor. Hinzukommt, dass sich die Schüler mit Erfolg und Misserfolg auseinander setzten und lernen müssen damit umzugehen. Letztendlich lehrt die Schule Aufgaben bzw. Arbeit mit einer Erfolgseinstellung anzugehen.

Die Erfahrungen, die in den außerschulischen Aktivitäten gemacht werden, bieten persönliche Leistung und Anerkennung ohne die systematische Beurteilung wie sie im Klassenzimmer herrscht.

Schließlich bietet die Schule mehr Möglichkeiten an Leistungserfahrung als die Familie. Dennoch gibt die Familie mehr Unterstützung bei Misserfolg.


Die Spezifität unterscheidet sich vom Universalismus und beinhaltet die Breite des Interesses, das eine Person an einer anderen hat.

Dreeben geht davon aus, dass die bisherigen Erfahrungen der Kinder von der Sonderhandlung der Eltern geprägt sind. Die Kinder müssen also in der Schule lernen zu akzeptieren, dass sie von anderen als Mitglieder von Kategorien behandelt werden.

Die Schule bietet die Erfahrung der Kategorisierung, das heißt, dass Mitgliedschaftskategorien eingeführt und abgegrenzt werden. In der Klasse werden die Schüler mit gleichen Aufgaben vom selben Lehrer konfrontiert. Durch die Altershomogenität werden die Fähigkeiten ebenfalls gleichgesetzt. Die alljährliche Versetzung bringt die Erfahrung mit sich eine Grenzüberschreitung von einer Altersgruppe zur nächsten zu machen.

Die Klasse ist also die Basis für eine Kategorieelle Gruppierung, wodurch die Schüler die Fähigkeit erlangen ihre eigene Situation aus einem anderen Blickwinkel als aus ihrem eigenen zu betrachten. In der Familie existiert zwar die Kategorie Kind, aber dennoch erhalten die Kinder eine Sonderstellung von den Eltern. Die Schule schafft also eine Situation, um Vergleiche zwischen Schülern in kategorialen Begriffen anzustellen.

Hinzukommt das Erlernen der Spezifität. Im Gegensatz zur Familie ist die Anzahl der nicht-erwachsenen viel Größer als die der Erwachsenen. Dadurch haben die Schüler die Möglichkeit Beziehungen einzugehen, an denen nur ein schmaler Teil ihrer Persönlichkeit beteiligt ist. Die sozialen Verbindungen sind also im Kontrast zu denen in der Familie nur beiläufig.

Bei Gerechtigkeitsfragen geht es immer um Vergleiche, die an Situationen gebunden sind. Im Familienleben ist die Basis für die Vergleiche meist das Alter, um Probleme der Gerechtigkeit zwischen Geschwistern zu lösen. In der Klasse dagegen sind die Schüler meist alle in einem Alter, sodass zwar keine Gleichbehandlung besteht, aber die Aufgaben gleich gestellt werden können.

Probleme der Gerechtigkeit entstehen allerdings dort, wo es eine gleiche Behandlung geben müsste, aber ungleich behandelt wird. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Arbeiten mit gleicher Qualität verschiedene Noten bekommen oder unterschiedlich gute Arbeiten die gleiche Note erhalten. Auch bei der Bestrafung von Regelübertretungen muss darauf geachtet werden, dass gleiche Vergehen mit derselben Härte bestraft werden.


Alles in allem nimmt Dreeben an, dass sowohl die Struktur der Schule als auch das Verhalten der Lehrer Erfahrungen bieten, die wiederum die Bedingungen schaffen, die vier genannten Normen zu übernehmen. Dabei gibt es allerdings keine Garantie dafür, dass die Schüler die Normen akzeptieren werden. Auch müssen die Erfahrungen nicht unbedingt dazu führen die neuen Verhaltensprinzipien zu lernen.


Der Begriff des „Hidden curriculum“ drückt aus, dass die Schulen mehr tun, als nur Wissen nach dem offiziellen Lehrplan zu vermitteln. Durch den Lehrstil, die unausgesprochenen Annahmen der Lehrmaterialen und die strukturellen Merkmale der Institution Schule werden den Schülern zusätzlich indirekt Werte und Normen vermittelt.

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  1. Projektmethode

Die Projektmethode wird definiert als eine Methode, mit der an einem bestimmten Vorhaben ganzheitliche Fähigkeiten und Fertigkeiten weitestgehend selbständig durch die Lernenden erworben werden.

Die Anwendung der Projektmethode setzt ein Zusammenwirken der Lehrkräfte verschiedener Lehrgebiete und Lernorte voraus. Auf diese Weise werden die verschiedenen Lehrgebiete miteinander verbunden und deren integratives Zusammenwirken verbessert (Interdisziplinarität). Vorteilhaft ist außerdem die Einbeziehung der Lernenden von der Projektidee bis hin zur Ergebnispräsentation.

Gleichzeitig wird das Verantwortungsbewusstsein des einzelnen Lernenden gegenüber der Gruppe verbessert und gibt dabei die Chance für jeden, sein Leistungsvermögen im Vergleich zu den anderen festzustellen.


In dem Film „Hier stinkt’s!“ hat eine siebte Klasse an einer Gesamtschule einmal wöchentlich Projektunterricht zu dem Thema Müll. Zu Beginn leitet die Lehrerin das Thema wie folgt ein:


L: … Und während ich so darüber nachdachte, kam mir plötzlich die Idee, die ich ganz interessant fand und wo ich gedacht hab, da muss ich mal hören, was Ihr dazu meint. Plötzlich kam mir nämlich die Idee, was würde eigentlich passieren, wenn die Müllabfuhr ab morgen nicht mehr kommt?

Der Unterrichtsmethodische Anspruch des Projektunterrichts ist es, das er sich an den Interessen der Beteiligten orientiert. Die Lehrerin stellt aber eine Frage, die sie aufgrund ihres eigenen Interesses stellt „…die Idee, die ich ganz interessant fand…“. Um das Thema einzuleiten hätte sie eine Frage stellen können, die die Interessen der Schüler an dem Thema herausfindet.

Im zweiten Schritt werden die Arbeitsgruppen gebildet.

L: So, das sind also jetzt die verschiedenen Bereiche, zu denen Ihr Euch jetzt eine Arbeitsgruppe aussuchen könnt. Ihr könnt also ganz in Ruhe jetzt…

Die Schüler können sich also freiwillig nach ihrem Interesse einer Arbeitsgruppe zuordnen. Wobei hier zu beachten ist wie die Arbeitsgruppen entstanden sind. Die Arbeitsgruppen wurden nämlich indirekt von der Lehrerin vorgegeben, indem sie durch lenkende Fragen von den Schülern wurden. Die Schüler haben die Arbeitsgruppen also nicht selbstständig entwickelt.


Off: Frau A erklärt das Verfahren zur Bildung von Arbeitsgruppen. Um eine Gleichverteilung auf die Arbeitsgruppen zu erreichen und möglichst viele Themenbereiche abzudecken haben die Schüler eine Erst- und eine Zweitwahl.

Die Erklärung der Off-Stimme macht deutlich, dass sich die Schüler ihre Arbeitsgruppe entgegen der Aussage der Lehrerin doch nicht frei wählen können. Anhand ihrer Erst- und Zweitwahl werden die Schüler einer Gruppe zugeteilt. Dieses Verfahren steht im Widerspruch zum „aussuchen“. Die Lehrerin sagt, dass sich die Schüler ihre Gruppe frei aussuchen dürfen, da der Film das Interesse der Schüler zeigen will, obwohl es wahrscheinlich gar nicht vorhanden ist.


Es gibt eine Erst- und eine Zweitwahl, damit alle Fragen behandelt werden. Damit stellt die Lehrerin sicher, dass es zu jedem Thema Schüler gibt, die sich damit auseinandersetzen. Es stellt sich also die Frage wieso die Lehrerin möchte, dass möglichst viele Themen behandelt werden. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass sie den Lehrplan erfüllen möchte. Vor allem möchte der Film aber damit zeigen, dass die Schüler an vielen Fragen interessiert sind.

Auf diese Weise soll deutlich werden, dass der Projektunterricht gut bei den Schülern ankommt. Dies steht aber im Widerspruch zum unterrichtstheoretischen Anspruch der Selbstständigkeit und Offenheit des Projektunterrichts.


Die Schüler sitzen in einem Stuhlkreis. Die Lehrerin steht dabei in der Mitte mit einem vollen Müllbeutel und kippt diesen auf dem Teppich aus. Die Schüler reagieren mit Ekel, die Kamera wird auf den Müll gerichtet und einige Schüler stehen auf, um sich den müll anzuschauen. Die Off-Stimme kommentiert die Situation:

Off: Die Projektgruppe kann sehen, riechen, anfassen; viele Sinne werden angesprochen. Daraus entwickeln sie (sich?) erste Fragestellungen und Interessen.

Auch entwickeln die Schüler die Fragestellungen nicht eigenständig, sondern die Lehrerin stellt lenkende Fragen. Für Antworten, die sie hören wollte, werden die Schüler anschließend gelobt.


Schlussendlich stehen während des gesamten Films die Lehrerin und die Off-Stimme im Vordergrund. Die Kamera müsste aber hauptsächlich auf die Schüler gerichtet sein, da diese die Aufgabe haben das Projekt selbstständig zu planen und durchzuführen. Die Off-Stimme behauptet dies zwar, der Film zeigt es aber nicht.



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