Überblick: Die Unterrichtsplanung stellt eine praxisnahe Anleitung dar, um Schülern der 3. Klasse das schriftliche Multiplizieren beizubringen. Sie enthält detaillierte Stundenverlaufsplanungen und berücksichtigt Lehrplanbezüge sowie Bildungsstandards. Zudem werden wichtige fachliche Grundlagen und didaktische Hinweise für die Umsetzung im Klassenzimmer gegeben.
im Rahmen der Ausbildung zur Volks- bzw. Sonderschullehrer/in
Basisinformationen zur Stundenverlaufsplanung (Vorderseite)
Stundenverlaufsplanung
Lernvoraussetzungen
Die geplante Unterrichtseinheit ist für die Kinder der 3. Schulstufe.
Die SchülerInnen sollen den Algorithmus des schriftlichen Multiplizierens kennenlernen und anwenden können.
fachliche Voraussetzungen: Vorarbeiten für die schriftliche Multiplikation wurden bereits gemacht.
Lehrplanbezug/ggf. Bezug zu den Bildungsstandards
Grundstufe II - Rechenoperationen (LP 2012: S. 154)
Über die Schwerpunkte der Grundstufe I hinaus gilt:
das mündliche Rechnen hat Bedeutung für die Förderung des Zahlenverständnisses, der Rechenfertigkeit, des Operationsverständnisses und für das Lösen von Sachproblemen;
die schriftlichen Rechenoperationen dienen vor allem der Lösung kindgemäßer Sachprobleme;
3. Schulstufe:
Sachinformation/Sachanalyse
Schriftliches Multiplizieren
Charakteristika schriftlicher Rechenverfahren: (S. 182)
Schriftliche Verfahren nutzen ebenso wie die nicht-schriftlichen grundlegende Gesetzmäßigkeiten der Operationen (z.B. Distributivgesetz)
Die Kopfrechenanforderungen beim schriftlichen Rechnen werden auf ein Minimum reduziert (kleines Einspluseins und Einmaleins sowie deren Umkehrungen).
Schriftliches Rechnen ist ein regelgeleitetes Rechnen mit Ziffern an bestimmten Positionen.
Schriftliche Verfahren sind universell und ökonomisch. Mit einem einmal erlernten Verfahren kann jede Rechnung - unabhängig von der Größe der zu verrechnenden Zahlen - auf immer wieder die gleiche Art und Weise ausgeführt werden.
Der Stellenwert der Ziffern wird dadurch berücksichtiget, dass die Rechenergebnisse an fest vorgegebene Stellen notiert werden.
Regelverstöße hinsichtlich der Positionierung von Ziffern haben Fehler beim Ergebnis zur Folge.
Die Durchführung der Rechnung mit schriftlicher Notation von Zwischenergebnissen erlaubt anderen Personen die Rekonstruktion und Kontrolle der einzelnen Teilrechnungen, wenn diese das Verfahr.....[Volltext lesen]
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Dass diese Form der schriftlichen Multiplikation als "normal" empfunden wird, ist bloß eine Folge des eigenen Lernens und der Gewohnheit, keine Eigenschaft des Verfahrens. Mit geringfügigen Änderungen der Regeln, aber unter Beibehaltung der Grundidee des Distributivgesetzes sind ganz andere Formen möglich und in verschiedenen Ländern auch tatsächlich gebräuchlich.
Einführung der schriftliche Multiplikation: (S. 218)
[ .] auch bei der schriftlichen Multiplikation sollte den Kindern zunächst eine herausfordernde Aufgabe gestellt werden, die sie in Partner- bzw. Gruppenarbeit lösen sollen.
Bsp: "Die Schule erhält 3 neue Tafeln , das Stück zu je 983 Euro."
Eine mögliche Lösung dieser Aufgabe besteht in einer wiederholten Addition.
Aus dieser wiederholten Addition kann auf recht kurzem Wege die Grundidee der schriftlichen Multiplikation entwickelt werden, wenn bei der Sprechweise berücksichtigt wird, dass jeweils gleiche Summanden addiert werden, also auch eine Multiplikation bei der schriftlichen Addition gleicher Summanden möglich ist.
Mit gleicher Grundidee und Sprechweise kann dann die Form der schriftlichen Multiplikation dargestellt werden.
Dieser Zugang zur schriftlichen Multiplikation hat zwei entscheidende Vorteile. Erstens knüpft er unmittelbar an die Grundvorstellung der Multiplikation als wiederholter Addition an. Neu gelernt werden muss neben der Notationsform der schriftlichen Multiplikation nur das prinzipiell bekannte, bei einer schriftlichen Addition aber bisher nicht vertraute Ersetzen der Addition gleicher Summanden durch eine Multiplikation.
Zweitens geht dieser Weg keine langen Umwege mit verschiedenen Zwischenformen der schr.....
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Überträge bis fünf können gut an den ausgestreckten Fingern einer Hand dargestellt werden, die Zahl 6 dadurch, dass der Daumen auf den Tisch gedrückt wird, die 7 durch Daumen und Zeigefinger auf den Tisch usw.
Notwendige Vorkenntnisse: (S. 217f)
Das Auswendigwissen des kleinen Einmaleins ist eine unabdingbare Voraussetzung für die schriftliche Multiplikation. Nach einer Untersuchung von BRENNER (1980) lösen aber etwa 10 bis 15 Prozent der Schüler zu Beginn des 3. Schuljahres, also noch weit vor der Einführung der schriftlichen Multiplikation, Aufgaben mit den Faktoren 7, 8, 6, 4 und 9 falsch. [ .] Dies zeigt, dass das kleine Einmaleins zu diesem Zeitpunkt noch nicht auswendig beherrscht wird; [ .] Multiplikationen mit der Null löst sogar jeder fünfte Schüler falsch.
Ganz bewusst ist bei der notwendigen Wiederholung des kleinen Einmaleins auch auf Multiplikationen mit Null einzugehen, weil diese in "normalen Situationen" (z.B. Sachaufgaben) viel zu selten vorkommen, bei der schriftlichen Multiplikation aber recht häufig auftreten.
Zwei wichtige Voraussetzungen für das Verständnis des Verfahrens sind die Erfahrungen mit dem Distributivgesetz (3 ∙ 58 = 3 ∙ 50 + 3 ∙ 8) und die Kenntnis der Multiplikationen mit vollen Zehnern, Hundertern usw. Beide werden auch schon beim gestützt.....
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