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Erörterung

Goldenes Haar - Geheim­nisse der Kommu­ni­ka­tion in Wohmanns Werk enthüllt

767 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Paula S. im Mrz. 2014
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Dokumenttyp

Erörterung
Deutsch

Universität, Schule

Otto-Hahn Gymnasium Herne

Note, Lehrer, Jahr

gut, Frau Jontschek, 2013

Autor / Copyright
Paula S. ©
Metadaten
Preis 2.00
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 38284







30.04.2013

Textanalyse: „Schönes goldenes Haar“



Die Kurzgeschichte „Schönes goldenes Haar“ geschrieben von Gabriele Wohmann und veröffentlicht im Jahr 1968 aus dem Buch „Ländliches Fest“ thematisiert die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen einem Ehepaar.

In der im Text beschriebenen Situation sitzen die beiden Elternteile einer Tochter in der unteren Etage eines Hauses im Wohnzimmer, wobei sie ihren alltäglichen Tätigkeiten nachgehen. Im oberen Bereich des Hauses ist die Tochter, allein mit einem Freund, dies ist aus der Unterhaltung der beiden Elternteile zu schließen.

Diese Situation bietet den Anlass für das Gespräch zwischen Mutter und Vater, da die Mutter Interesse für das Tun der Tochter entwickelt. Dabei zeigt der Vater keinerlei Reaktion auf die Äußerungen seiner Frau.

Im Folgenden werde ich die Kommunikation zwischen den Ehelauten analysieren und deuten.

Schon zu Anfang des Textes zeigt die Mutter mit der Äußerung „Ich versteh dich nicht“ (Z.1), die auf ihren Ehemann bezogen ist, dass sie die Dominierende und Leiterin des Gesprächs ist. Im gesamten Verlauf des Gespräches wiederholt sie diesen Satz, dies deutet auf eine gewisse Ignoranz dem Vater gegenüber hin. Durch die ständige Wiederholung in den Zeilen 18/19 und 21 wird deutlich, dass sie das, was sie meint gar nicht verstehen möchte. Es findet keinerlei Kommunikation zwischen den beiden Ehepartnern statt, da sich die Mutter ausschließlich auf sich bezieht und das „ich“, am Anfang des Satzes, im Vordergrund steht.

Auch im weiteren Verlauf der Kurzgeschichte, macht die Mutter verbal auf sich aufmerksam, indem sie weiterhin versucht ihrem Mann ein Gespräch über dessen Tochter und ihrem Freund aufzuzwängen. Dies wird besonders in Z.9 „Denk doch mal nach“,… „Was sie da oben vielleicht jetzt treiben…“ verdeutlicht und sichtbar. Jedoch reagiert ihr Mann weiterhin nicht auf ihre Äußerungen, allerdings hält das anfängliche Verhalten des Mannes sie nicht davon ab, weiterhin ihre Befindlichkeit und ihr Interesse zu äußern (Z.18-19 / 21).

Auch nonverbal und paraverbal sucht sie bei ihrem Mann nach Aufmerksamkeit, die sie durch Unruhe und Nervosität zum Ausdruck bringt (Z.2-5). Dieses aufdringliche Verhalten der Mutter besteht besonders durch die mangelnde Gesprächsbereitschaft und Ablehnung der Kommunikation von Seiten des Vaters (Z.26).

Durch die paraverbale Äußerung in Zeile 31/32 „Sie lächelte steif, schwitzend zu ihm“ verdeutlicht sie ihre Unruhe und Angst über die jetzige Situation in Bezug auf ihre Tochter. Dabei wird erkennbar, dass sie versucht ihren Ärger und ihre Angst zu unterdrücken, dies wird dem Leser besonders durch die Erzählerkommentare deutlich, die ihm helfen die Gefühlswelt der Frau zu deuten und zu verstehen.

Die Gedanken der Frau werden im gesamten Gespräch dargestellt. Zu Anfang der Kurzgeschichte stellt sie ihren Mann äußerst abwertend, mit „fette[n] Krallen“ (Z.8), dar.

Desweiteren macht sie sich Gedanken über die Rolle der Frauen mit Vorwürfen gegen das männliche Geschlecht („Richtige Opferlämmer sind Frauen“ Z.17) und verdeutlicht, dass sie ein äußerst schlechtes und abwertendes Bild von Männern hat („Er rülpste… aus dem prallen Stück Bauch überm Gürtel.“ Z.34/35/ „Sie hörte ihn schmatzen, schlucken.“ Z.53/54). Diese Vorstellungen ihres Mannes fördern nicht die Kommunikation zwischen Mann und Frau, sie zerstören sie mehr oder weniger.

Auch die Angst vor der Einsamkeit wird besonders in Z.22/23 in ihren Gedanken dargestellt, besonders die Angst davor, ihre Tochter würde ausziehen und auf eigenen Beinen stehen bereitet ihr ein Gefühl der Verlassenheit. Dieses erzählerische Mittel der Darstellung der Gedanken hilft dem Leser die Figur der Mutter zu charakterisieren.

Hinzukommt dieses abwertende Gefühl in Bezug auf das männliche Geschlecht und die fehlende Kommunikation, die sie danach ausschließlich umgibt. Daraus Entwickeln sich Forderungen und Vorwürfe ihrem Mann gegenüber, er würde sich nicht genügend Gedanken um dessen Tochter machen.

Nicht nur die Gedanken- und Gesprächswelt der Mutter werden in dem Gespräch erkenntlich gemacht, auch ihre Gefühle werden durch Adjektive und paraverbales Verhalten verdeutlicht.

Das Stopfei beispielsweise symbolisiert die Gefühlswelt der Frau. Zu beginn der Geschichte ist sie nervös und unruhig dies wird in Zeile 5 verdeutlicht („schob den braunen Wollsocken unruhig übers Stopfei“). Im Laufe der Geschichte spiegelt das Stopfei immer wieder die emotionale Verfassung der Mutter wieder. So heißt es in Zeile 41 „presste das Stopfei gegen ihren Magen“, hieraus lässt sich ableiten, dass sie aufgrund des Verhaltens ihres Mannes sehr wütend ist. Diese Wut drückt sie jedoch nicht in Worten aus, sondern lässt diese an dem Stopfei aus, statt ihrem Ehemann ihre Befindlichkeit mitzuteilen.

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Frau die Leiterin des gesamten Gespräches ist und ausschließlich sie Interesse daran zeigt, was ihre Tochter dort oben mit dem Freund macht. Ihre Emotionen bauen sich immer weiter auf, da sich durch die nicht vorhandene Kommunikation weitere Gedanken, auch über die Zukunft und über ihren Ehemann entwickeln. Es stellen sich im gesamten Text Wiedersprüche dar, besonders über die Aussagen und Gedanken der Mutter.
















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