Inhalt: Die Anleitun­g bietet Lehrern eine struktur­ierte Vorberei­tung für den Besuch von Schloss Eggenber­g mit Schülern­. Sie enthält einen historis­chen Überblick­, Details zu Ausstell­ungen und zum Schlossp­ark sowie Arbeitsm­ateriali­en. Ziel ist es, Überforde­rung der Schüler zu vermeide­n und einen umfassen­den Einblick in das Museum zu geben. Die Anleitun­g unterstü­tzt bei der Planung eines Lehrausg­angs und hilft, Lernziel­e festzule­gen.
1.1.Allgemeines über das Landesmuseum Joanneum . 2
1.2.Geschichtlicher Überblick Schloss Eggenberg – Baugeschichte . 3
1.3.Schloss Eggenberg – Ausstellungsüberblick 5
1.4.Schlosspark . 5
2.Arbeitsmaterialien/Arbeitsgrundlagen 6
2.1.Erkundung Schloss Eggenberg und Schloss-Park 6
2.2.Arbeitsblatt 7
3.Literatur/Internetquellen . 9
1.Allgemeine Einführung
Wenn man sich als Lehrer/in dazu entschließt eine größere Kunst- oder Kultureinrichtung mit Schüler/innen zu besuchen, sollte man darauf achten im vorhinein Ziele zu definieren und den Besuch so zu planen, dass keine Überforderung der Schüler/innen dabei entsteht.
Es sollte dabei jedoch nicht vergessen werden, dass auch ein allgemeiner Überblick über eine Einrichtung einem zurechtfinden der Schüler/innen dienen kann.
Die folgenden Ausführungen sollen eine Übersicht über das Schloss Eggenberg vermitteln und sind als Einstieg oder Kurzbesuch für einen Lehrausgang im Schloss gedacht. Folgende Punkte werden dabei behandelt werden:
Allgemeines über das Landesmuseum Joanneum
Geschichtlicher Überblick Schloss Eggenberg – Baugeschichte
Überblick Schloss Eggenberg – Ausstellungsbestand
Schlosspark Eggenberg
1.1.Allgemeines über das Landesmuseum Joanneum
Das Landesmuseum Joanneum wurde 1811 von Erzherzog Johann mit dem Auftrag gegründet, „das Lernen zu erleichtern und die Wissbegierde zu reitzen“. Es ist der älteste und neben dem Kunsthistorischen Museum in Wien der zweitgrößte Museumskomplex Österreichs und ist der Vorläufer der Technischen Universität.
Unter anderem wurde auch das Steiermärkische Landesarchiv 1817 von Erzherzog Johann gegründet.
Der Grundgedanke, den das Landesmuseum verfolgt, liegt laut den Gründungsstatuten des Erzherzogs im Sammeln, Forschen, Bewahren und Vermitteln und nach wie vor in der Aufgabe, ein umfassendes Bild zur Entwicklung von Natur, Geschichte, Kunst und Kultur der Steiermark zu zeigen.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden verfügt man mittlerweile über etwa 4,5 Millionen Sammlungsobjekte aus verschiedensten Bereichen. Von der Ur- und Frühgeschichte bis hin zu modernster Malerei.
Das Landesmuseum gliedert sich in 20 Abteilungen und Einrichtungen, welche von vier Departments (Natur, Kunst- und Kulturgeschichte, Schloss Eggenberg und Volkskunde) betreut werden.
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1.2.Geschichtlicher Überblick Schloss Eggenberg – Baugeschichte
Allgemeine Einführung
Das ganze Mittelalter hindurch war der bedeutendste Faktor um Macht zu erwerben einen einwandfreien und möglichst weit zurückreichenden adeligen Stammbaum zu besitzen. Gegen Ende des Mittelalters war unter anderem auch dieser Umstand im Wandel begriffen.
Es war die Stunde der Aufsteiger. So war nun auch der Weg zu Macht und Einfluss besonders tüchtigen, ihren Herren gegenüber loyalen und rücksichtslosen Vertretern aus der bürgerlichen Schicht möglich. Besonders das von Italien ausgehende Geldwesen ebnete den Weg dafür.
Der fürstliche Hof verschlang zunehmend mehr Finanzmittel und tat damit sein übriges dazu.
Balthasar Eggenberger († 1493)
In diese Ära fällt Balthasar Eggenberger. Seine Prinzipien bezeugen die typische Doppelmoral jener Zeit. Einerseits zielgerechtes Handeln, ja Skrupellosigkeit, andererseits inbrünstige Frömmigkeit. So errichtete er 1451 sein „Eckennperger Stifft“, ein Armenspital mit einer kleinen Allerheiligenkirche in der Nähe des Murbrückentores im Paradeis.
Bei aller Frömmigkeit war er eben auch sehr darauf bedacht seinen Reichtum zu vermehren. Seine Schlüsselposition im Finanzwesen Friedrichs III verhalf ihm dazu. Auf der anderen Seite pflegte er auch regen Kontakt zu Friedreichs Erzfeind, dem Ungarnkönig Matthias Corvinus, der ihn sogar in den Adelsstand erhob.
Seit 1460 besaß Balthasar an der Stelle des heutigen Schlosses einen befestigten Ansitz. In der Folge wurde dieser, aufgrund der drohenden Gefahr aus dem Osten, durch einen Turm gesichert. Dort wurde auch die Marienkapelle eingebettet, deren imposanter Flügelaltar bis heute erhalten geblieben ist.
Der kaiserliche Münzmeister Balthasar hat seine letzten Tage, aus bisher ungeklärten Umständen, im Verlies der Grazer Burg verbracht.
Hans Ulrich von Eggenberg (1568-1634)
Die Eggenberger etablierten sich in weiterer Folge als Bürger und Handelsherren in Graz und der Steiermark. Den Grundstein für den Aufstieg des Geschlechts bildete der General Ruprecht von Eggenberg. Er genoss eine militärische Ausbildung in den Niederlanden und profilierte sich mit zwei spektakulären Siegen über die Türken.
Er konvertierte zum Katholizismus und bewies sich als Verfechter der Gegenreformation. Ab 1625 baute er den Familienbesitz am Westrand von Graz zur fürstlichen Residenz aus. Die alte mittelalterliche Marienkapelle blieb dabei unberührt, sie wurde sogar zum Zentrum der neuen Anlage.
Als Bauherren engagierte er den Hofarchitekten Pietro de Pomis, der unter anderem auch die Mariahilfer Kirche und das Mausoleum entwarf. Erst durch diese hochrangige Künstlerpersönlichkeit konnte dem Bauwerk ein künstlerischer und repräsentativer Charakter verliehen werden.
In einer Zeit voller wissenschaftlicher Erneuerungen und der Infragestellung des geozentrischen Weltbildes entwarf dieser Baumeister das Schloss. Er orientierte sich dabei streng an der kalendarischen Ordnung und suchte eine bauliche Umsetzung göttlicher Ideen. Ins Zentrum der Macht stellte er stets seinen Auftragsgeber.
365 Außenfenster
31 Räume in jedem Stockwerk
24 Prunkräume, 12 auf jeder Seite für Tag und Nacht, gemeinsam 52 Fenster + 8 Fenster des Planetensaales = 60
52 Türen in der Beletage
12 Außentore (ursprünglich)
Die vier Ecktürme sind exakt nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet
Hans Ulrich stieg die Karriere-Leiter sehr schnell und sehr hoch nach oben. Er wurde engster Vertrauter des steirischen Erzherzogs und späteren Kaisers Ferdinand II, war Mitstreiter des berühmten Feldherrn Wallenstein und schließlich auch Stadthalter von Innerösterreich im Range eines Herzogs.
Vor allem aber war Hans Ulrich eines – unvorstellbar reich.
Weitere Geschichte bis heute
Das Geschlecht der Eggenberger starb so schnell aus, wie es emporgestiegen ist. Knapp Hundert Jahre nach Baubeginn des Schlosses starb mit dreizehn Jahren der letzte Eggenberger. Das Schloss ging dabei in weiterer Folge in den Besitz der Herbersteins über.
Nach umfassenden Restaurierungen ist es seit 1953 dem Publikum geöffnet.
1.3.Schloss Eggenberg – Ausstellungsüberblick
Das Schloss Eggenberg ist, neben den Departments Natur, Kunst- und Kulturgeschichte und Volkskunde eines der vier Departments des Landesmuseums Joanneum. Im Schloss sind die Abteilungen Alte Galerie, Archäologie, Münzsammlung und Schloss Eggenberg beheimatet. Im Jahr 2006 besuchten insgesamt 198.827 Menschen das Schloss und seinen Park.
Ständige Ausstellungen
Alte Galerie - europäische Malerei und Skulptur von der Romanik bis zum Ausklang des Barock
Prunkräume – 24 Räume, zentralster Raum ist der Planetensaal mit Gemälden des Hofmalers Hans Adam Weissenkircher
Münzkabinett – rund 70.000 Objekte, sie gehört zu den größten öffentlichen Münzensammlungen Österreichs
Lapidarium – umfassende Römersteinsammlug
Wechselausstellungen
Das Antlitz des Königs (Fürstengräber von Klein-Klein)
Rembrandt
Heroen und Heilige
Delikatesse der Malerei
Zur Zeit im Umbau befindlich
Planetengarten – Neugestalteter Gartenkomplex auf Grundlage der antiken Planeten Sonne, Mond, Mars, Jupiter, Saturn und Merkur
„Herrschaftsgartl“
Gartenanlage Südpavillon
Rosenhügel – derzeit im Umbau befindlich
2.Arbeitsmaterialien/Arbeitsgrundlagen
In diesem Abschnitt befinden sich nun sämtliche Materialien, die nötig sind um einen Einblick über das Schloss Eggenberg und seine Parkanlage zu erlangen. Als Arbeitsgrundlage dienten dabei, die in der Literaturliste angegebenen Werke und Internetquellen.
Wie bereits erwähnt sind meine Ausführungen über das Schloss Eggenberg auf zwei verschiedenen Arten für einen Lehrausgang zu verwenden. Einerseits können sie als Einstieg dienen, wenn das Hauptaugenmerk des Ausgangs auf einer Ausstellung liegen soll, andererseits ist es auch möglich diese Unterlagen für einen Kurzbesuch im Schloss zu verwenden.
Für eine etwas intensivere Beschäftigung mit dem Schloss und seiner Parkanlage würde sich eine kleine Museums/Park-Rallye anbieten.
2.1.Erkundung Schloss Eggenberg und Schloss-Park
Treffpunkt/Start: Parkeingang – Portier
Gruppen: 4 (Nur unterschiedlich in der Abfolge der Stationen um Überschneidungen zu vermeiden)
Treffpunkt/Ende: Innenhof des Schlosses
Zeit: In etwa eine Stunde
Erlaubte Hilfsmittel: Alles, je kreativer umso besser (Broschüren, Bücher, Mitarbeiter/innen…)
Nichterlaubte Hilfsmittel: Abschreiben von anderen Gruppe
Arbeitsmaterialien: Arbeitsblatt, Schlossplan (erhältlich an der Parkkasse; ev. vorbestellen)
2.2.Arbeitsblatt
Name: _________
Datum: ________
Literatur/Internetquellen
Barbara Kaiser. Schloss Eggenberg. Wien 2006.
Barbara Kaiser. Schloss Eggenberg. Graz 1994.
Broschüren und Anschauungsmaterialien des Landesmuseum Joanneum.