Unterrichtsentwurf für das Fach Sachunterricht
Lehramt an Grundschulen in NRW
Thema der Planungseinheit:
Wir bauen unsere Fahrzeuge.
Die Schüler und
Schülerinnen1
beginnen mit dem Bau ihres eigenen Fahrzeugs. Dabei orientieren sie
sich an vorher besprochenen Kriterien.
Ziel
der Planungseinheit: Der Unterricht soll den
SuS ermöglichen, ihr Fahrzeug eigenständig und orientiert an den
Vorüberlegungen zu bauen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den
Funktionen der einzelnen Bestandteile. Die SuS sollen problemlösend
erfahren, dass die Montage der Radaufhängung ein wesentliches
Kriterium für das Rollen des Fahrzeuges ist.
Strukturübersicht
Thema der Unterrichtsreihe:
So sind unsere Fahrzeuge - Die SuS lernen
ausgewählte Bestandteile eines Autos kennen und entwickeln eine
Vorstellung über die Funktionen.
Ziel der Unterrichtsreihe:
In der Unterrichtsreihe haben die SuS die
Möglichkeit sich aktiv mit dem Thema Fahrzeuge auseinanderzusetzen.
Sie benennen Kriterien und erkennen den Zusammenhang der Bestandteile
ihrer Fahrzeuge. Die Funktion der Bauteile wird von den SuS erlernt.
Sie planen ihr Fahrzeug, indem den Bauteilen passendes Material
zugeordnet wird. Abschließend bauen die SuS ein rollendes Fahrzeug,
indem sie ihre Konstruktionen immer weiter verbessern.
1. PE: - Thema: Was wissen
wir schon über Fahrzeuge?
Assoziativer
Austausch über die Vorerfahrungen.
2. PE: - Thema: Wir sind
Konstrukteure.
Wir planen und skizzieren
unsere Fahrzeuge.
3. PE - Thema: Wie gehen wir
mit Werkzeug und Material um?
Kooperatives
Erarbeiten von Regeln im Umgang mit Werkzeugen und Zusammentragen des
Materials.
4. PE
Thema:
Wir bauen unsere Fahrzeuge.
Die SuS beginnen
mit dem Bau ihres eigenen Fahrzeugs. Dabei orientieren sie sich an
vorher besprochenen Kriterien.
Ziel:
Der Unterricht soll den SuS ermöglichen, ihr Fahrzeug eigenständig
und orientiert an den Vorüberlegungen zu bauen. Dabei liegt der
Schwerpunkt auf den Funktionen der einzelnen Bestandteile. Die SuS
sollen problemlösend erfahren, dass die Montage der Radaufhängung
wesentliche Kriterien für das Rollen des Fahrzeuges ist.
5. PE - Thema: Wir testen
unsere Fahrzeuge und bauen sie um.
Die SuS
prüfen ob ihre Fahrzeuge rollen und nehmen Verbesserungen oder
Erweiterungen vor.
6. PE - Thema: Der TÜV
kommt.
Die SuS kennen alle Bestandteile ihres
Fahrzeugs und die Funktion. Alle „Konstrukteure“ erhalten für
ihre Fahrzeuge ein Zertifikat.
Lernvoraussetzungen
Die Klasse setzt sich aus sieben Mädchen und 17 Jungen
zusammen. Sie werden in der Schuleingangsphase jahrgangsübergreifend
unterrichtet. Neun SuS besuchen das zweite Schuljahr und 15 das
Erste. Die Klasse zeigt unter anderem deshalb eine hohe
Leistungsheterogenität auf. Die meisten SuS halten sich an Regeln
und Vereinbarungen und arbeiten motiviert mit. Untenstehend sind SuS
genannt, auf die vermehrt Rücksicht genommen werden muss (vgl.
Tabelle 1).
Inhaltlich
zeigt das Thema „Fahrzeuge“ einen hohen Alltagsbezug auf, da
jedes Kind täglich mehrmals in Berührung mit den verschiedensten
Fahrzeugarten kommt. Die SuS wissen, wie geläufige Fahrzeuge
aussehen und wofür man sie nutzen kann. Des Weiteren ist das Wissen,
dass ein Rad immer rund ist und dass es aus diesem Grund rollt, bei
allen Kindern als gegeben anzusehen.
In den
vorherigen Einheiten wurden die Bestandteile von Fahrzeugen mit vier
Rädern thematisiert. Die Begriffe „Karosserie“, „Achse“ und
„Räder“ wurden eingeführt.
Auch haben
die SuS bereits Ideen darüber entwickelt, wie man die Bestandteile
ihrer Fahrzeuge am besten anordnet. Dazu entwarfen sie
„Konstruktionsskizzen“. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass
alle SuS die Funktion der Achse in Wechselwirkung mit den Rädern
kennen. Dies wurde noch nicht explizit erläutert. Durch den daraus
entstehenden problemlösenden Charakter ist die Aufgabenstellung eher
offen. Methodisch
haben die SuS aber bereits Erfahrungen mit anwendungsorientierten und
problemlösenden Aufgabenstellungen machen können.
Aus
dem Kunstunterricht ist es allen SuS geläufig, bestimmte Dinge zu
basteln und zu bauen. Allerdings ist in dieser Einheit der technische
Aspekt neu. Hier umfasst das Bauen ebenfalls die planerischen
Vorüberlegungen, die von jedem Kind eigenständig getroffen wurden.
In Zusammenhang mit der Großmethode des entdeckenden Lernens, müssen
die SuS ihren eigenen Planungs- und Konstruktionsprozess stetig
reflektieren können um selbst Lösungen für eventuell auftretende
Probleme finden zu können.
Wie bereits
erläutert, besteht kein Vorwissen über die Arten und Relevanz der
Radaufhängungen. Deshalb können im Bauprozess bei der richtigen
Befestigung der Achsen und Räder Probleme entstehen.
Die vorausgegangenen Einheiten verpassten viele SuS auf
Grund von Krankheit. Gegenüber ihrer Mitschüler haben diese SuS
weitaus weniger Vorkenntnisse. Durch die Offenheit der Aufgabe wird
dies aber ausgeglichen. Zudem haben die vorher erkrankten SuS
verschiedenen Möglichkeiten der Orientierung. Während des
Stundeneinstieges, durch das Material, durch das Handeln ihrer
Mitschüler oder durch das Wandbild erhalten die SuS Informationen,
die sie für den Bau ihres Fahrzeuges benötigen. Natürlich dient
auch die Lehrperson als Unterstützung.
Tabelle
1: Besonderheiten der Schüler und ihre Konsequenzen für den
Unterricht
Name
des Kindes und Besonderheit
|
Auswirkungen
auf den Unterricht
|
x Schwierigkeiten
beim Anwenden vorher erlernter Strategien und geringe
Aufmerksamkeitsspanne
|
Durch
die Orientierung an ihren Mitschülern kann x ohne Einschränkungen
am Unterricht teilnehmen. Bei größeren
Verständnisschwierigkeiten muss die Lehrperson helfen. Auch das
mitgebrachte Fahrzeug kann x als Hilfe dienen.
|
x Auffälliges
soziales Verhalten, kein Regelbewusstsein
|
x
hält sich kaum an vereinbarte Regeln. x kann nur schwer
stillsitzen und zuhören. Bisher führte keine Konsequenz zu einer
Besserung des Verhaltens. Um x am Unterricht teilnehmen zu lassen
und eine Eskalation zu vermeiden, wird auffälliges Verhalten,
wenn möglich, ignoriert.
|
x,
AOSF gestellt Soziale
Schwierigkeiten und Probleme im Bereich Lernen
|
x
kann sich nur schwer konzentrieren und kaum ohne Störung am
Unterrichtsgeschehen teilnehmen.
Oftmals
ringt x mit diversen Aktivitäten um Aufmerksamkeit. Einer
Störung muss deeskalierend begegnet werden.
|
x Geringes
Konzentrationsvermögen und großer
Bewegungsdrang unterdurchschnittliche
feinmotorische Fähigkeiten
|
x
kann während Arbeitsphase oder im Kreis nicht stillsitzen.
Meistens sind dadurch auch die Konzentration und die
Arbeitseffektivität eingeschränkt. Manche Kinder fühlen sich
durch x gestört. Die
Konstellation von x Tischgruppe fängt diese Probleme größtenteils
auf. Zudem ist es jedem Kind möglich alleine an dem Fahrzeug zu
arbeiten. Der
Hinweis, dass vorsichtig gebaut werden soll, wird von der
Lehrperson wiederholt. Ausreichend Wechselmaterial muss
bereitstehen.
|
x
unterdurchschnittliche
feinmotorische Fähigkeiten und geringe Frustrationstoleranz
|
Der
Hinweis, dass langsam und vorsichtig gebaut werden soll, wird von
der Lehrperson wiederholt. Ausreichend Wechselmaterial muss
bereitstehen. Zudem muss die Lehrperson bei größeren
Schwierigkeiten Hilfestellung leisten und motivieren.
|
Sachstruktur
Ein Fahrzeug
ist eine „u.a. mit Rädern, Kufen oder Tragflächen ausgerüstete
Konstruktion mit Eigen- oder Fremdantrieb zur Beförderung von
Personen und Lasten“2.
In
dieser Einheit bauen die SuS das Auto als Fahrzeug nach. Die
wesentlichen Bestandteile eines Autos, die für den Nachbau relevant
sind, sind die Räder,
die Achsen und die
Karosserie. Die vier
Räder bilden den Kontakt des Fahrzeuges zum Untergrund und müssen
sich drehen, damit das Fahrzeug rollen kann. Die Räder sind an zwei
zueinander parallelen Achsen befestigt, somit handelt es sich um ein
zweiachsiges Fahrzeug mit einer Vorder- und einer Hinterachse. Man
nennt Achsen auch Radaufhängungen.
Eine Achse bzw. Radaufhängung bildet einen Teil des Fahrwerks.3
Die SuS können zwischen einer feststehenden und einer umlaufende
Achse entscheiden. Beide Möglichkeiten gewähren ein Rollen der
gebauten Fahrzeuge. Bei der feststehenden Achse rotieren nur die
Räder. Bei der umlaufenden Achse sind die Räder fest mit der Achse
verbunden, sodass die Achse sich bei Bewegung des Fahrzeugs ebenfalls
dreht.4
Des Weiteren bietet sich den SuS die Möglichkeit
Einzelradaufhängungen zu konstruieren. Dabei sind die
gegenüberliegenden Räder nicht an derselben Achse befestigt. Die
Achse ist prinzipiell „unterbrochen“.
Als Karosserie
wird der Aufbau eines Kraftfahrzeuges oberhalb des Fahrgestells
beschrieben.5
Sie dient der Form und der Stabilität des Fahrzeuges.6
Das
Rollen ist ein
wesentlicher Aspekt der Funktionsfähigkeit der gebauten Fahrzeuge.
Es ist eine Drehbewegung der Achse und/ oder der Räder. Das Fahrzeug
bewegt sich so fort.7
Die SuS beginnen in dieser Einheit ihre Fahrzeuge zu
bauen. Bauen heißt,
dass etwas entwickelt, konstruiert, hergestellt oder angefertigt
wird. Man baut etwas nach einem bestimmten Plan.8
In der zweiten Einheit konstruierten die SuS ihre Fahrzeuge, sie
befanden sich im ersten Teilprozess des Bauens. Der Bauprozess wird
in den nächsten Einheiten abgeschlossen.
Materialien sind grundlegend für jeden Unterricht. In
dieser Einheit benötigen die SuS verschiedenstes Material für den
Bau ihrer Fahrzeuge. Man unterscheidet grundlegend zwischen dem
homogenen und inhomogenen Material. Zu den homogenen
oder auch unstrukturierten Materialien
gehören auch Natur- oder Alltagsmaterialien. Diese Art von Material
findet in dieser Einheit Anwendung. 9
Unstrukturierte
Arbeitsmittel bietet ein offenes Angebot ohne Handlungsanleitung. Die
SuS sollen so selbst durch Bezug auf ihre Vorerfahrungen Ideen
entwickeln. Orientiert an der Aufgabenstellung nutzen sie ihr
mitgebrachtes Material eigenständig und kreativ. Bei der Arbeit mit
unstrukturiertem Material sind mehrere Lösungswege möglich.10
Lernstruktur
Die Unterrichtsreihe thematisiert das Thema „Fahrzeuge“
und ermöglicht den SuS die verschiedenen Bestandteile eines
Fahrzeugs und ihre Funktion entdeckend kennenzulernen. Da die SuS
selbstständig agieren, wird eine forschende Haltung entwickelt.
Zugrunde liegt das entdeckende Lernen als Leitprinzip.
Die Erlebnisse der SuS sollen eigenständig
gemacht werden können und im konkreten Bezug zur Lebenswelt stehen.
Bei einer selbst gemachten Entdeckung festigen sich die Erfahrungen
besser, als wenn Lernen durch Nachahmung geschieht. Auch steigert
sich die intrinsische Motivation der Lernenden, wenn sie eigenständig
Aufgaben und Probleme erkennen, um diese zu bewältigen. 11
Den inhaltlichen Schwerpunkt
der heutigen Einheit bilden das Bauen der Fahrzeuge und die Erfahrung
der SuS, dass die Art der Anbringung der Rädern und der Achsen von
besonderer Wichtigkeit ist, wenn ein Fahrzeug rollen soll. Sie nähern
sich dieser Tatsache selbstständig und klären Schwierigkeiten durch
ihre aktiven problemlösenden Arbeitsweisen auf. So konstruieren die
SuS ihr Wissen selber. Der Kompetenzerwerb ist aus diesem Grund
primär dem Anforderungsbereich III
(Verallgemeinern und Reflektieren:
Zu eigenen Problemformulierungen, Lösungen,
Begründungen, Folgerungen, Interpretationen oder Wertungen gelangen)
zuzuordnen. Schwächere SuS, die sich an Beispielen orientieren,
lernen eher im Anforderungsbereich II
(Zusammenhänge zwischen bereits vorhandenen Fertigkeiten und neu
erworbenem Wissen erstellen).12
Die
Planungseinheit ist im Lehrplan
dem Bereich „Technik und Arbeitswelt“ mit dem Schwerpunkt
„Werkzeuge und Materialen, Maschinen und Fahrzeuge“ zuzuordnen.
Dabei wird die Kompetenzerwartung am Ende der Schuleingangsphase „SuS
bauen Fahrzeuge und Maschinen mit strukturiertem (z. B. Baukästen)
und/oder unstrukturiertem Material und erproben ihre
Funktionsweisen“13
abgedeckt. Die Einheit schult das Lernen gemeinsam mit
anderen, das Vertreten der eigenen Meinung sowie das Nachvollziehen
anderer Sichtweisen in einer Gruppe. Die übergreifenden Kompetenzen
„Wahrnehmen und Kommunizieren“14
sowie „Analysieren und Reflektieren“15
werden durch den Aufbau der Unterrichtsreihe, die Arbeit im Team und
das Reflektieren im Plenum geschult. Auch der
Umgang mit dem unstrukturierten Material stärkt die
Kommunikationsfähigkeit der Lerngruppe und somit die
Sozialkompetenz. Darüber hinaus sollen
geschlechtsspezifische Einstellungen und Vorurteile abgebaut werden.16
Eine reflexive Koedukation soll gesichert werden.17
Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik
entwickeln die SuS ein Verständnis für die Funktionsweise der
thematisierten Bestandteile von Fahrzeugen. Die SuS sollen eine
technisch-praktische Handlungsfähigkeit ausbilden, Hemmungen oder
Inkompetenzgefühle in Verbindung mit technischem Handeln abbauen,
einfache technische Zusammenhänge verstehen um Alltagsgegenstände
analysieren zu können und den produktiv-schöpferischen Charakter
von Technik und dem Konstruieren erfahren.
Die
technische Perspektive bildet eine der fünf Perspektiven des
Sachunterrichts.18
Inhaltlich (Dimension: Konzepte/Themenbereiche) konkretisieren die
SuS ihre Vorstellungen über den Aufbau von Fahrzeugen, genauer über
die Voraussetzungen für das Rollen eines Fahrzeuges. Dafür nutzen
sie Werkzeug und erfahren die Funktion der Bestandteile eines
Fahrzeugs (Gerät/Maschine) (TB TE 2). Sie erkennen im Verlauf des
Bauprozesses, dass ihr Fahrzeug stabil sein muss (TB TE 1).
Prozedural (Dimension: Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen) nutzen
die SuS technische Vorstellungen, Werkzeug und Material um ein
Fahrzeug zu konstruieren und herzustellen (DAH TE1). Während des
Bauens und Testens bewerten die SuS ihre Ideen hinsichtlich der
Funktionsweise und kommunizieren über Technik (DAH TE 4&5).19
Die oben beschriebenen Einzelleistungen
der SuS könnten wie folgt sprachlich festgehalten werden:
Wenn
meine Achse und die Räder festgeklebt sind, dann rollt mein Fahrzeug
nicht.
Wenn die Bestandteile meines Fahrzeuges
nicht stabil sind, dann kann mein Fahrzeug auseinanderbreche.
Wenn
ich mein Werkzeug nicht entsprechend nutze, kann ich kein Fahrzeug
bauen.
Wenn ich mein Fahrzeug nicht geplant
habe, dann treten mehr Schwierigkeiten beim Bau auf.
Wenn
die Räder nicht den Boden berühren, dann kann mein Fahrzeug nicht
rollen.
Bezogen auf die Einzelleistungen können während des
Bauprozesses folgende Schwierigkeiten
auftreten:
Feinmotorischer Umgang mit
Material und Werkzeug
Unvorsichtiger Umgang mit
Material und Werkzeug
Festkleben von Achsen und
Rädern
Instabilität von
Konstruktion
Vergessen von Bauteilen
Nicht parallele Achsen
Räder berühren nicht den
Boden
Loch in den Rädern ist
nicht mittig
Aus den oben stehenden Überlegungen ergeben sich
folgende methodisch-didaktische Maßnahmen:
Da Entdeckendes Lernen
zeitlich nicht genau geplant werden kann, haben alle SuS die
Möglichkeit mehrere Unterrichtsstunden an ihren Fahrzeugen zu bauen.
Manche Kinder verbessern ihre Fahrzeuge oder bauen sie um, während
andere neue Fahrzeuge bauen, gänzlich neues Material verwenden oder
Bauteile hinzufügen.
Jedes Kind hat die
Möglichkeit sein Wissen individuell zu konstruieren, somit ist die
Zeitspanne für einen solchen Prozess auch höchst
individuell.
Welche von den oben aufgeführten
Lernzielen in welcher Stunde erreichet werden, hängt von den
individuellen Herangehensweisen und Problemlösungen der SuS ab.
Wie
bereits erwähnt, findet eine Differenzierung
schon alleinig durch das offene Lernangebot statt. Da die SuS bisher
noch kein gebasteltes Fahrzeug anschauen konnten (In der heutigen
Initiation und Orientierung haben sie das erste Mal Gelegenheit
dazu.) und wenige Kriterien festgelegt wurden, ist die
Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass während des Bauprozesses
Probleme/ Schwierigkeiten auftreten. Durch eine forschende und
problemlösende Herangehensweise der SuS sollen sie versuchen die
auftretenden Schwierigkeiten zuerst selbstständig zu lösen. Durch
die Orientierung und das Wandbild werden bereits grobe Vorgaben
gegeben. Bei Bedarf ist es den SuS auch möglich sich die
mitgebrachten Fahrzeuge anzuschauen. Sie können so Ideen zur
Überarbeitung bekommen. Auch die Orientierung an den Vorgehensweisen
anderer Kinder ist möglich. Die Sozialform
in der Transformation ist zwar hauptsächlich Einzelarbeit (oder
Partnerarbeit), da jedes Kind sein eigenes Fahrzeug herstellen soll.
Die meisten SuS arbeiten aber an Gruppentischen und können sich so
gut austauschen. SuS die den AA schneller bearbeiten, haben die
Möglichkeit ihr Fahrzeug bereits zu testen und zu verbessern. Wenn
schon Veränderungen durchgeführt wurden, sollen diese Kinder, wenn
möglich, auch Tipps formulieren können. Bei diesen SuS ist der
Bauprozess dann bereits weiter fortgeschritten. Wie erwähnt findet
auch das Unterrichtsprinzip der
Problemorientierung in dieser Einheit
Anwendung. Ein Problem tritt immer dann auf, wenn die betroffene
Person kein routiniertes Vorgehen zur Verfügung hat um eine
Situation zu bewältigen. Da die Probleme im Prozess auftreten, sind
sie echt und relevant für alle SuS. Allerdings ist darauf zu achten,
dass sie überschaubar bleiben und nicht demotivieren. Auch muss die
Lehrperson unbedingt ein Lösungsangebot für die Probleme der SuS
bereithalten.20
Der Einsatz des homogenen Materials
unterstützt das entdeckende und problemorientierte Lernen. Außerdem
war es so den SuS möglich, ihr Material selbst zu sammeln, woraus
eine hohe Motivation beim Basteln entsteht.
Für
diese Unterrichtsreihe wird eine Reihentransparenz genutzt. Diese
ermöglicht den SuS einen Überblick über die gesamte Reihe. So
wissen die SuS an welcher Stelle im Lernprozess sie sich befinden,
sie werden stetig an die schon gewonnen Erkenntnisse erinnert und
haben das Reihenziel vor Augen. Während der Orientierung
ist es den SuS deshalb auch möglich, den AA selbst zu formulieren.
Dies unterstützt die Selbstständigkeit und die intrinsische
Motivation. Das Bauen der Fahrzeuge ist das Anliegen der SuS selbst.
Die Lehrperson tritt so nicht als „Auftraggeber“ auf und hält
sich als Begleiter des Lernprozesses zurück. Bedeutende Dinge, wie
der Ablauf der Stunde, Änderung der Sitzordnung oder die Lagerung
von Material und Werkzeug müssen aber von der Lehrperson erklärt
werden.
Der Übergang von der Transformation
zur Reflexion wird
durch „Abtauchen“ gekennzeichnet. So kann das Treffen im Kreis
ruhig begonnen werden.
Da der Bauprozess der
SuS von der Lehrperson nicht genau vorausgesagt werden kann, steht
für die Reflexion ein nicht rollendes Fahrzeug bereit. Weder Räder
noch Achse können bei diesem Fahrzeug rotieren. Die SuS testen das
Fahrzeug selbst auf einer Rampe.
Die
Wahrscheinlichkeit, dass diese Schwierigkeit bei manchen
Schülerfahrzeugen auftritt ist relativ hoch. Dieser Schwerpunkt ist
für die Reflexion vorbereitet. Durch das mitgebrachte Fahrzeug
werden die Fehler der Kinder nicht bloßgestellt. Zudem erfahren sie,
dass der Bau eines Fahrzeuges ein komplexer Prozess ist und Probleme
normal sind. Die Erkenntnis, dass die Radaufhängung drehbar sein
muss, soll sprachlich durchdrungen und festgehalten werden. Wie schon
in der Sachstruktur erläutert, gibt es drei verschiedene Arten die
Radaufhängungen zu konstruieren.
Verbesserungstipps
sollen von den SuS geäußert werden (Wer kann diesem Konstrukteur
Tipps geben?). Viele Fahrzeuge werden nicht vollständig
fertiggestellt oder funktionstüchtig sein. Die Tipps können also im
weiteren Bauprozess hilfreich sein. Falls bereits fertiggestellte
Fahrzeuge bereit stehen und die SuS diese auch präsentieren wollen,
können auch diese Fahrzeuge noch „ausprobiert“ werden. Auch
könnten die SuS, die im Bauprozess weiter fortgeschritten sind,
weitere Tipps aus ihren eigenen Bauerfahrungen äußern.
Übersicht
zum geplanten Lernen
Initiation:
Durch
das Betrachten des mitgebrachten Materials findet die Initiation
schon im Vorhinein der Stunde statt. Durch
das Aktualisieren der Reihentransparenz und das Zeigen des
Fahrzeuges wird die Aufmerksamkeit der SuS auf die heutige Einheit
gelenkt.
Medien:
Material, Reihentransparenz, mitgebrachtes Fahrzeug Sozialform:
Plenum
|
Orientierung:
Das
mitgebrachte Fahrzeug dient den SuS als Anschauung darüber, was
sie in der Einheit herstellen können. Der Ablauf der Stunde wird
erläutert und mit dem AA, der von den SuS selbst formuliert
werden soll, („Wir bauen unsere Fahrzeuge.“) beginnt die
Transformation.
Medien:
mitgebrachtes Fahrzeug, Tafel, Reihentransparenz
Sozialform:
Plenum
|
Transformation:
Die
SuS bauen geleitet durch ihre eigene Konzeption und durch das
vorhandene Material ihre Fahrzeuge. Die Fahrzeuge müssen nicht
fertiggestellt werden.
Differenzierung:
Dein Fahrzeug soll nicht nur rollen, sondern auch geradeaus
rollen. Was
kannst du noch verändern?
Medien:
Material und Werkzeug, Wandbild „Bauteile und Kriterien“
Sozialform:
EA/PA Medien:
mitgebrachte Materialien, Tesafilm, Schere
|
Reflexion:
Die
LP zeigt ihr mitgebrachtes Fahrzeug und bittet darum zu testen, ob
es rollt. Daraufhin testen einzelne SuS das Fahrzeug. Sie
erkennen, dass es nicht rollt und überlegen im Plenum woran dies
liegen könnte. Impuls:
„Wer hat einen Tipp?“ Dabei
erkennen sie die Achsen und die Anordnung der Räder als wichtiges
Element des Fahrzeuges.
Ausblick:
„In der nächsten Stunde baut ihr weiter an euren Fahrzeugen.
Ihr testet und verändert sie.“
Medien:
mitgebrachtes Fahrzeug, Tafel, Rampen
Sozialform:
Frontal im Kreis
|
Literaturverzeichnis
Achse unter:
Stand: 14.03.2017
Anforderungsbereiche unter:
/gym/bp2004/fb1/modul9/aufgaben/komp_argu/anforder/
Stand: 18.03.2017
Bauen unter:
Stand: 14.03.2017
Entdeckendes Lernen unter:
Stand: 18.03.2017
Fahrzeug unter:
Stand: 14.03.2017
Karosserie unter:
Stand: 14.03.2017
Karosserie unter:
Stand: 14.03.2017
Material unter:
Vorlesungen/Did._Ari_Kl._1-3/%C3%9Cbungs_Folien.pdf
Stand: 14.03.2017
Radaufhängung unter:
Stand: 14.03.2017
Rollen unter:
Stand:
14.03.2017
GDSU (Hrsg.): Perspektivrahmen
Sachunterricht. Verlag Julius Klinkhardt. Bad
Heilbrunn. 2013
Kahlert/ Fölling-Albers/ Götz/ Hartinger/ Miller/
Wittkowske (Hrsg.): Handbuch Didaktik des
Sachunterrichts. Verlag Julius Klinkhardt.
Bad Heilbrunn. 2015
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes
Nordrhein-Westfalen: Richtlinien und Lehrpläne
für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen.
Ritterbachverlag. Frechen. 2012
Spörhase (Hrsg.): Biologie
Didaktik Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II.
Cornelsen. Berlin. 2013