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Unterrichtsplanung

Sach­un­ter­richt: Fahr­zeugbau - Wir bauen ein rollendes Fahrzeug

2.931 Wörter / ~13 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Pauline G. im Jan. 2018
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Dokumenttyp

Unterrichtsplanung
Ingenieurwissenschaft

Universität, Schule

Universität Siegen

Note, Lehrer, Jahr

2016

Autor / Copyright
Pauline G. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.07 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 70731







Unterrichtsentwurf für das Fach Sachunterricht
Lehramt an Grundschulen in NRW







Thema der Planungseinheit: Wir bauen unsere Fahrzeuge.
Die Schüler und Schülerinnen1 beginnen mit dem Bau ihres eigenen Fahrzeugs. Dabei orientieren sie sich an vorher besprochenen Kriterien.

Ziel der Planungseinheit: Der Unterricht soll den SuS ermöglichen, ihr Fahrzeug eigenständig und orientiert an den Vorüberlegungen zu bauen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Funktionen der einzelnen Bestandteile. Die SuS sollen problemlösend erfahren, dass die Montage der Radaufhängung ein wesentliches Kriterium für das Rollen des Fahrzeuges ist.



  1. Strukturübersicht

Thema der Unterrichtsreihe:
So sind unsere Fahrzeuge - Die SuS lernen ausgewählte Bestandteile eines Autos kennen und entwickeln eine Vorstellung über die Funktionen.

Ziel der Unterrichtsreihe:
In der Unterrichtsreihe haben die SuS die Möglichkeit sich aktiv mit dem Thema Fahrzeuge auseinanderzusetzen. Sie benennen Kriterien und erkennen den Zusammenhang der Bestandteile ihrer Fahrzeuge. Die Funktion der Bauteile wird von den SuS erlernt. Sie planen ihr Fahrzeug, indem den Bauteilen passendes Material zugeordnet wird. Abschließend bauen die SuS ein rollendes Fahrzeug, indem sie ihre Konstruktionen immer weiter verbessern.



1. PE: - Thema: Was wissen wir schon über Fahrzeuge?
Assoziativer Austausch über die Vorerfahrungen.

2. PE: - Thema: Wir sind Konstrukteure.
Wir planen und skizzieren unsere Fahrzeuge.

3. PE - Thema: Wie gehen wir mit Werkzeug und Material um?
Kooperatives Erarbeiten von Regeln im Umgang mit Werkzeugen und Zusammentragen des Materials.

4. PE
Thema: Wir bauen unsere Fahrzeuge.
Die SuS beginnen mit dem Bau ihres eigenen Fahrzeugs. Dabei orientieren sie sich an vorher besprochenen Kriterien.

Ziel: Der Unterricht soll den SuS ermöglichen, ihr Fahrzeug eigenständig und orientiert an den Vorüberlegungen zu bauen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Funktionen der einzelnen Bestandteile. Die SuS sollen problemlösend erfahren, dass die Montage der Radaufhängung wesentliche Kriterien für das Rollen des Fahrzeuges ist.

5. PE - Thema: Wir testen unsere Fahrzeuge und bauen sie um.
Die SuS prüfen ob ihre Fahrzeuge rollen und nehmen Verbesserungen oder Erweiterungen vor.

6. PE - Thema: Der TÜV kommt.
Die SuS kennen alle Bestandteile ihres Fahrzeugs und die Funktion. Alle „Konstrukteure“ erhalten für ihre Fahrzeuge ein Zertifikat.


  1. Lernvoraussetzungen

Die Klasse setzt sich aus sieben Mädchen und 17 Jungen zusammen. Sie werden in der Schuleingangsphase jahrgangsübergreifend unterrichtet. Neun SuS besuchen das zweite Schuljahr und 15 das Erste. Die Klasse zeigt unter anderem deshalb eine hohe Leistungsheterogenität auf. Die meisten SuS halten sich an Regeln und Vereinbarungen und arbeiten motiviert mit. Untenstehend sind SuS genannt, auf die vermehrt Rücksicht genommen werden muss (vgl. Tabelle 1).
Inhaltlich zeigt das Thema „Fahrzeuge“ einen hohen Alltagsbezug auf, da jedes Kind täglich mehrmals in Berührung mit den verschiedensten Fahrzeugarten kommt. Die SuS wissen, wie geläufige Fahrzeuge aussehen und wofür man sie nutzen kann. Des Weiteren ist das Wissen, dass ein Rad immer rund ist und dass es aus diesem Grund rollt, bei allen Kindern als gegeben anzusehen.
In den vorherigen Einheiten wurden die Bestandteile von Fahrzeugen mit vier Rädern thematisiert. Die Begriffe „Karosserie“, „Achse“ und „Räder“ wurden eingeführt.
Auch haben die SuS bereits Ideen darüber entwickelt, wie man die Bestandteile ihrer Fahrzeuge am besten anordnet. Dazu entwarfen sie „Konstruktionsskizzen“. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass alle SuS die Funktion der Achse in Wechselwirkung mit den Rädern kennen. Dies wurde noch nicht explizit erläutert. Durch den daraus entstehenden problemlösenden Charakter ist die Aufgabenstellung eher offen. Methodisch haben die SuS aber bereits Erfahrungen mit anwendungsorientierten und problemlösenden Aufgabenstellungen machen können.
Aus dem Kunstunterricht ist es allen SuS geläufig, bestimmte Dinge zu basteln und zu bauen. Allerdings ist in dieser Einheit der technische Aspekt neu. Hier umfasst das Bauen ebenfalls die planerischen Vorüberlegungen, die von jedem Kind eigenständig getroffen wurden. In Zusammenhang mit der Großmethode des entdeckenden Lernens, müssen die SuS ihren eigenen Planungs- und Konstruktionsprozess stetig reflektieren können um selbst Lösungen für eventuell auftretende Probleme finden zu können.
Wie bereits erläutert, besteht kein Vorwissen über die Arten und Relevanz der Radaufhängungen. Deshalb können im Bauprozess bei der richtigen Befestigung der Achsen und Räder Probleme entstehen.

Die vorausgegangenen Einheiten verpassten viele SuS auf Grund von Krankheit. Gegenüber ihrer Mitschüler haben diese SuS weitaus weniger Vorkenntnisse. Durch die Offenheit der Aufgabe wird dies aber ausgeglichen. Zudem haben die vorher erkrankten SuS verschiedenen Möglichkeiten der Orientierung. Während des Stundeneinstieges, durch das Material, durch das Handeln ihrer Mitschüler oder durch das Wandbild erhalten die SuS Informationen, die sie für den Bau ihres Fahrzeuges benötigen. Natürlich dient auch die Lehrperson als Unterstützung.

Tabelle 1: Besonderheiten der Schüler und ihre Konsequenzen für den Unterricht

Name des Kindes und Besonderheit

Auswirkungen auf den Unterricht

x
Schwierigkeiten beim Anwenden vorher erlernter Strategien und geringe Aufmerksamkeitsspanne

Durch die Orientierung an ihren Mitschülern kann x ohne Einschränkungen am Unterricht teilnehmen. Bei größeren Verständnisschwierigkeiten muss die Lehrperson helfen. Auch das mitgebrachte Fahrzeug kann x als Hilfe dienen.

x
Auffälliges soziales Verhalten, kein Regelbewusstsein

x hält sich kaum an vereinbarte Regeln. x kann nur schwer stillsitzen und zuhören. Bisher führte keine Konsequenz zu einer Besserung des Verhaltens. Um x am Unterricht teilnehmen zu lassen und eine Eskalation zu vermeiden, wird auffälliges Verhalten, wenn möglich, ignoriert.

x, AOSF gestellt
Soziale Schwierigkeiten und Probleme im Bereich Lernen

x kann sich nur schwer konzentrieren und kaum ohne Störung am Unterrichtsgeschehen teilnehmen.

Oftmals ringt x mit diversen Aktivitäten um Aufmerksamkeit.
Einer Störung muss deeskalierend begegnet werden.

x
Geringes Konzentrationsvermögen und großer Bewegungsdrang
unterdurchschnittliche feinmotorische Fähigkeiten

x kann während Arbeitsphase oder im Kreis nicht stillsitzen. Meistens sind dadurch auch die Konzentration und die Arbeitseffektivität eingeschränkt. Manche Kinder fühlen sich durch x gestört.
Die Konstellation von x Tischgruppe fängt diese Probleme größtenteils auf. Zudem ist es jedem Kind möglich alleine an dem Fahrzeug zu arbeiten.
Der Hinweis, dass vorsichtig gebaut werden soll, wird von der Lehrperson wiederholt. Ausreichend Wechselmaterial muss bereitstehen.

x

unterdurchschnittliche feinmotorische Fähigkeiten und geringe Frustrationstoleranz

Der Hinweis, dass langsam und vorsichtig gebaut werden soll, wird von der Lehrperson wiederholt. Ausreichend Wechselmaterial muss bereitstehen. Zudem muss die Lehrperson bei größeren Schwierigkeiten Hilfestellung leisten und motivieren.













  1. Sachstruktur

Ein Fahrzeug ist eine „u.a. mit Rädern, Kufen oder Tragflächen ausgerüstete Konstruktion mit Eigen- oder Fremdantrieb zur Beförderung von Personen und Lasten“2.
In dieser Einheit bauen die SuS das Auto als Fahrzeug nach. Die wesentlichen Bestandteile eines Autos, die für den Nachbau relevant sind, sind die Räder, die Achsen und die Karosserie. Die vier Räder bilden den Kontakt des Fahrzeuges zum Untergrund und müssen sich drehen, damit das Fahrzeug rollen kann. Die Räder sind an zwei zueinander parallelen Achsen befestigt, somit handelt es sich um ein zweiachsiges Fahrzeug mit einer Vorder- und einer Hinterachse. Man nennt Achsen auch Radaufhängungen. Eine Achse bzw. Radaufhängung bildet einen Teil des Fahrwerks.3 Die SuS können zwischen einer feststehenden und einer umlaufende Achse entscheiden. Beide Möglichkeiten gewähren ein Rollen der gebauten Fahrzeuge. Bei der feststehenden Achse rotieren nur die Räder. Bei der umlaufenden Achse sind die Räder fest mit der Achse verbunden, sodass die Achse sich bei Bewegung des Fahrzeugs ebenfalls dreht.4 Des Weiteren bietet sich den SuS die Möglichkeit Einzelradaufhängungen zu konstruieren. Dabei sind die gegenüberliegenden Räder nicht an derselben Achse befestigt. Die Achse ist prinzipiell „unterbrochen“.

Als Karosserie wird der Aufbau eines Kraftfahrzeuges oberhalb des Fahrgestells beschrieben.5 Sie dient der Form und der Stabilität des Fahrzeuges.6
Das Rollen ist ein wesentlicher Aspekt der Funktionsfähigkeit der gebauten Fahrzeuge. Es ist eine Drehbewegung der Achse und/ oder der Räder. Das Fahrzeug bewegt sich so fort.7

Die SuS beginnen in dieser Einheit ihre Fahrzeuge zu bauen. Bauen heißt, dass etwas entwickelt, konstruiert, hergestellt oder angefertigt wird. Man baut etwas nach einem bestimmten Plan.8 In der zweiten Einheit konstruierten die SuS ihre Fahrzeuge, sie befanden sich im ersten Teilprozess des Bauens. Der Bauprozess wird in den nächsten Einheiten abgeschlossen.

Materialien sind grundlegend für jeden Unterricht. In dieser Einheit benötigen die SuS verschiedenstes Material für den Bau ihrer Fahrzeuge. Man unterscheidet grundlegend zwischen dem homogenen und inhomogenen Material. Zu den homogenen oder auch unstrukturierten Materialien gehören auch Natur- oder Alltagsmaterialien. Diese Art von Material findet in dieser Einheit Anwendung. 9
Unstrukturierte Arbeitsmittel bietet ein offenes Angebot ohne Handlungsanleitung. Die SuS sollen so selbst durch Bezug auf ihre Vorerfahrungen Ideen entwickeln. Orientiert an der Aufgabenstellung nutzen sie ihr mitgebrachtes Material eigenständig und kreativ. Bei der Arbeit mit unstrukturiertem Material sind mehrere Lösungswege möglich.10



  1. Lernstruktur

Die Unterrichtsreihe thematisiert das Thema „Fahrzeuge“ und ermöglicht den SuS die verschiedenen Bestandteile eines Fahrzeugs und ihre Funktion entdeckend kennenzulernen. Da die SuS selbstständig agieren, wird eine forschende Haltung entwickelt. Zugrunde liegt das entdeckende Lernen als Leitprinzip. Die Erlebnisse der SuS sollen eigenständig gemacht werden können und im konkreten Bezug zur Lebenswelt stehen. Bei einer selbst gemachten Entdeckung festigen sich die Erfahrungen besser, als wenn Lernen durch Nachahmung geschieht. Auch steigert sich die intrinsische Motivation der Lernenden, wenn sie eigenständig Aufgaben und Probleme erkennen, um diese zu bewältigen. 11

Den inhaltlichen Schwerpunkt der heutigen Einheit bilden das Bauen der Fahrzeuge und die Erfahrung der SuS, dass die Art der Anbringung der Rädern und der Achsen von besonderer Wichtigkeit ist, wenn ein Fahrzeug rollen soll. Sie nähern sich dieser Tatsache selbstständig und klären Schwierigkeiten durch ihre aktiven problemlösenden Arbeitsweisen auf. So konstruieren die SuS ihr Wissen selber. Der Kompetenzerwerb ist aus diesem Grund primär dem Anforderungsbereich III (Verallgemeinern und Reflektieren: Zu eigenen Problemformulierungen, Lösungen, Begründungen, Folgerungen, Interpretationen oder Wertungen gelangen) zuzuordnen. Schwächere SuS, die sich an Beispielen orientieren, lernen eher im Anforderungsbereich II (Zusammenhänge zwischen bereits vorhandenen Fertigkeiten und neu erworbenem Wissen erstellen).12

Die Planungseinheit ist im Lehrplan dem Bereich „Technik und Arbeitswelt“ mit dem Schwerpunkt „Werkzeuge und Materialen, Maschinen und Fahrzeuge“ zuzuordnen. Dabei wird die Kompetenzerwartung am Ende der Schuleingangsphase „SuS bauen Fahrzeuge und Maschinen mit strukturiertem (z. B. Baukästen) und/oder unstrukturiertem Material und erproben ihre Funktionsweisen“13 abgedeckt. Die Einheit schult das Lernen gemeinsam mit anderen, das Vertreten der eigenen Meinung sowie das Nachvollziehen anderer Sichtweisen in einer Gruppe. Die übergreifenden Kompetenzen „Wahrnehmen und Kommunizieren“14 sowie „Analysieren und Reflektieren“15 werden durch den Aufbau der Unterrichtsreihe, die Arbeit im Team und das Reflektieren im Plenum geschult. Auch der Umgang mit dem unstrukturierten Material stärkt die Kommunikationsfähigkeit der Lerngruppe und somit die Sozialkompetenz. Darüber hinaus sollen geschlechtsspezifische Einstellungen und Vorurteile abgebaut werden.16 Eine reflexive Koedukation soll gesichert werden.17

Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik entwickeln die SuS ein Verständnis für die Funktionsweise der thematisierten Bestandteile von Fahrzeugen. Die SuS sollen eine technisch-praktische Handlungsfähigkeit ausbilden, Hemmungen oder Inkompetenzgefühle in Verbindung mit technischem Handeln abbauen, einfache technische Zusammenhänge verstehen um Alltagsgegenstände analysieren zu können und den produktiv-schöpferischen Charakter von Technik und dem Konstruieren erfahren.

Die technische Perspektive bildet eine der fünf Perspektiven des Sachunterrichts.18 Inhaltlich (Dimension: Konzepte/Themenbereiche) konkretisieren die SuS ihre Vorstellungen über den Aufbau von Fahrzeugen, genauer über die Voraussetzungen für das Rollen eines Fahrzeuges. Dafür nutzen sie Werkzeug und erfahren die Funktion der Bestandteile eines Fahrzeugs (Gerät/Maschine) (TB TE 2). Sie erkennen im Verlauf des Bauprozesses, dass ihr Fahrzeug stabil sein muss (TB TE 1). Prozedural (Dimension: Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen) nutzen die SuS technische Vorstellungen, Werkzeug und Material um ein Fahrzeug zu konstruieren und herzustellen (DAH TE1). Während des Bauens und Testens bewerten die SuS ihre Ideen hinsichtlich der Funktionsweise und kommunizieren über Technik (DAH TE 4&5).19
Die oben beschriebenen Einzelleistungen der SuS könnten wie folgt sprachlich festgehalten werden:
Wenn meine Achse und die Räder festgeklebt sind, dann rollt mein Fahrzeug nicht.
Wenn die Bestandteile meines Fahrzeuges nicht stabil sind, dann kann mein Fahrzeug auseinanderbreche.
Wenn ich mein Werkzeug nicht entsprechend nutze, kann ich kein Fahrzeug bauen.
Wenn ich mein Fahrzeug nicht geplant habe, dann treten mehr Schwierigkeiten beim Bau auf.
Wenn die Räder nicht den Boden berühren, dann kann mein Fahrzeug nicht rollen.

Bezogen auf die Einzelleistungen können während des Bauprozesses folgende Schwierigkeiten auftreten:

  • Feinmotorischer Umgang mit Material und Werkzeug

  • Unvorsichtiger Umgang mit Material und Werkzeug

  • Festkleben von Achsen und Rädern

  • Instabilität von Konstruktion

  • Vergessen von Bauteilen

  • Nicht parallele Achsen

  • Räder berühren nicht den Boden

  • Loch in den Rädern ist nicht mittig

    Aus den oben stehenden Überlegungen ergeben sich folgende methodisch-didaktische Maßnahmen:

    Da Entdeckendes Lernen zeitlich nicht genau geplant werden kann, haben alle SuS die Möglichkeit mehrere Unterrichtsstunden an ihren Fahrzeugen zu bauen. Manche Kinder verbessern ihre Fahrzeuge oder bauen sie um, während andere neue Fahrzeuge bauen, gänzlich neues Material verwenden oder Bauteile hinzufügen.
    Jedes Kind hat die Möglichkeit sein Wissen individuell zu konstruieren, somit ist die Zeitspanne für einen solchen Prozess auch höchst individuell.
    Welche von den oben aufgeführten Lernzielen in welcher Stunde erreichet werden, hängt von den individuellen Herangehensweisen und Problemlösungen der SuS ab.
    Wie bereits erwähnt, findet eine Differenzierung schon alleinig durch das offene Lernangebot statt. Da die SuS bisher noch kein gebasteltes Fahrzeug anschauen konnten (In der heutigen Initiation und Orientierung haben sie das erste Mal Gelegenheit dazu.) und wenige Kriterien festgelegt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass während des Bauprozesses Probleme/ Schwierigkeiten auftreten. Durch eine forschende und problemlösende Herangehensweise der SuS sollen sie versuchen die auftretenden Schwierigkeiten zuerst selbstständig zu lösen. Durch die Orientierung und das Wandbild werden bereits grobe Vorgaben gegeben. Bei Bedarf ist es den SuS auch möglich sich die mitgebrachten Fahrzeuge anzuschauen. Sie können so Ideen zur Überarbeitung bekommen. Auch die Orientierung an den Vorgehensweisen anderer Kinder ist möglich. Die Sozialform in der Transformation ist zwar hauptsächlich Einzelarbeit (oder Partnerarbeit), da jedes Kind sein eigenes Fahrzeug herstellen soll. Die meisten SuS arbeiten aber an Gruppentischen und können sich so gut austauschen. SuS die den AA schneller bearbeiten, haben die Möglichkeit ihr Fahrzeug bereits zu testen und zu verbessern. Wenn schon Veränderungen durchgeführt wurden, sollen diese Kinder, wenn möglich, auch Tipps formulieren können. Bei diesen SuS ist der Bauprozess dann bereits weiter fortgeschritten. Wie erwähnt findet auch das Unterrichtsprinzip der Problemorientierung in dieser Einheit Anwendung. Ein Problem tritt immer dann auf, wenn die betroffene Person kein routiniertes Vorgehen zur Verfügung hat um eine Situation zu bewältigen. Da die Probleme im Prozess auftreten, sind sie echt und relevant für alle SuS. Allerdings ist darauf zu achten, dass sie überschaubar bleiben und nicht demotivieren. Auch muss die Lehrperson unbedingt ein Lösungsangebot für die Probleme der SuS bereithalten.20 Der Einsatz des homogenen Materials unterstützt das entdeckende und problemorientierte Lernen. Außerdem war es so den SuS möglich, ihr Material selbst zu sammeln, woraus eine hohe Motivation beim Basteln entsteht.
    Für diese Unterrichtsreihe wird eine Reihentransparenz genutzt. Diese ermöglicht den SuS einen Überblick über die gesamte Reihe. So wissen die SuS an welcher Stelle im Lernprozess sie sich befinden, sie werden stetig an die schon gewonnen Erkenntnisse erinnert und haben das Reihenziel vor Augen. Während der Orientierung ist es den SuS deshalb auch möglich, den AA selbst zu formulieren. Dies unterstützt die Selbstständigkeit und die intrinsische Motivation. Das Bauen der Fahrzeuge ist das Anliegen der SuS selbst. Die Lehrperson tritt so nicht als „Auftraggeber“ auf und hält sich als Begleiter des Lernprozesses zurück. Bedeutende Dinge, wie der Ablauf der Stunde, Änderung der Sitzordnung oder die Lagerung von Material und Werkzeug müssen aber von der Lehrperson erklärt werden.
    Der Übergang von der Transformation zur Reflexion wird durch „Abtauchen“ gekennzeichnet. So kann das Treffen im Kreis ruhig begonnen werden.
    Da der Bauprozess der SuS von der Lehrperson nicht genau vorausgesagt werden kann, steht für die Reflexion ein nicht rollendes Fahrzeug bereit. Weder Räder noch Achse können bei diesem Fahrzeug rotieren. Die SuS testen das Fahrzeug selbst auf einer Rampe.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Schwierigkeit bei manchen Schülerfahrzeugen auftritt ist relativ hoch. Dieser Schwerpunkt ist für die Reflexion vorbereitet. Durch das mitgebrachte Fahrzeug werden die Fehler der Kinder nicht bloßgestellt. Zudem erfahren sie, dass der Bau eines Fahrzeuges ein komplexer Prozess ist und Probleme normal sind. Die Erkenntnis, dass die Radaufhängung drehbar sein muss, soll sprachlich durchdrungen und festgehalten werden. Wie schon in der Sachstruktur erläutert, gibt es drei verschiedene Arten die Radaufhängungen zu konstruieren.
    Verbesserungstipps sollen von den SuS geäußert werden (Wer kann diesem Konstrukteur Tipps geben?). Viele Fahrzeuge werden nicht vollständig fertiggestellt oder funktionstüchtig sein. Die Tipps können also im weiteren Bauprozess hilfreich sein. Falls bereits fertiggestellte Fahrzeuge bereit stehen und die SuS diese auch präsentieren wollen, können auch diese Fahrzeuge noch „ausprobiert“ werden. Auch könnten die SuS, die im Bauprozess weiter fortgeschritten sind, weitere Tipps aus ihren eigenen Bauerfahrungen äußern.









    1. Übersicht zum geplanten Lernen


    Initiation:

    Durch das Betrachten des mitgebrachten Materials findet die Initiation schon im Vorhinein der Stunde statt.
    Durch das Aktualisieren der Reihentransparenz und das Zeigen des Fahrzeuges wird die Aufmerksamkeit der SuS auf die heutige Einheit gelenkt.


    Medien: Material, Reihentransparenz, mitgebrachtes Fahrzeug
    Sozialform: Plenum

    Orientierung:

    Das mitgebrachte Fahrzeug dient den SuS als Anschauung darüber, was sie in der Einheit herstellen können. Der Ablauf der Stunde wird erläutert und mit dem AA, der von den SuS selbst formuliert werden soll, („Wir bauen unsere Fahrzeuge.“) beginnt die Transformation.


    Medien: mitgebrachtes Fahrzeug, Tafel, Reihentransparenz

    Sozialform: Plenum

    Transformation:


    Die SuS bauen geleitet durch ihre eigene Konzeption und durch das vorhandene Material ihre Fahrzeuge. Die Fahrzeuge müssen nicht fertiggestellt werden.

    Differenzierung: Dein Fahrzeug soll nicht nur rollen, sondern auch geradeaus rollen.
    Was kannst du noch verändern?


    Medien: Material und Werkzeug, Wandbild „Bauteile und Kriterien“


    Sozialform: EA/PA
    Medien: mitgebrachte Materialien, Tesafilm, Schere

    Reflexion:

    Die LP zeigt ihr mitgebrachtes Fahrzeug und bittet darum zu testen, ob es rollt. Daraufhin testen einzelne SuS das Fahrzeug. Sie erkennen, dass es nicht rollt und überlegen im Plenum woran dies liegen könnte.
    Impuls: „Wer hat einen Tipp?“
    Dabei erkennen sie die Achsen und die Anordnung der Räder als wichtiges Element des Fahrzeuges.


    Ausblick: „In der nächsten Stunde baut ihr weiter an euren Fahrzeugen. Ihr testet und verändert sie.“

    Medien: mitgebrachtes Fahrzeug, Tafel, Rampen

    Sozialform: Frontal im Kreis













    1. Literaturverzeichnis



    Achse unter: Stand: 14.03.2017

    Anforderungsbereiche unter:
    /gym/bp2004/fb1/modul9/aufgaben/komp_argu/anforder/ Stand: 18.03.2017

    Bauen unter: Stand: 14.03.2017

    Entdeckendes Lernen unter: Stand: 18.03.2017

    Fahrzeug unter: Stand: 14.03.2017

    Karosserie unter: Stand: 14.03.2017

    Karosserie unter: Stand: 14.03.2017

    Material unter:
    Vorlesungen/Did._Ari_Kl._1-3/%C3%9Cbungs_Folien.pdf Stand: 14.03.2017

    Radaufhängung unter: Stand: 14.03.2017

    Rollen unter: Stand: 14.03.2017



    GDSU (Hrsg.): Perspektivrahmen Sachunterricht. Verlag Julius Klinkhardt. Bad Heilbrunn. 2013

    Kahlert/ Fölling-Albers/ Götz/ Hartinger/ Miller/ Wittkowske (Hrsg.): Handbuch Didaktik des Sachunterrichts. Verlag Julius Klinkhardt. Bad Heilbrunn. 2015

    Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen: Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen. Ritterbachverlag. Frechen. 2012

    Spörhase (Hrsg.): Biologie Didaktik Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen. Berlin. 2013

    1  Im Folgenden verwende ich die Abkürzung „SuS“ für Schüler und Schülerinnen.

    2 

    3 

    4 

    5 

    6 

    7 

    8 

    9 

    10  Kahlert/ Fölling-Albers/ Götz/ Hartinger/ Miller/ Wittkowske (Hrsg.): Handbuch Didaktik des Sachunterrichts S. 494

    11  Vgl.

    12 

    13  Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen: Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen S. 45

    14  Ebd. S.13

    15  Ebd.

    16  Vgl. GDSU: Perspektivrahmen S. 64

    17  Vgl. Lehrplan S. 12

    18  Vgl. GDSU: Perspektivrahmen S.13

    19  Vgl. ebd. S.64

    20  Vgl. Spörhase: Biologie Didaktik S.124f

    4


  • Quellen & Links

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