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Dokumenttyp

Textanalyse
Deutsch

Universität, Schule

AMG Köln

Note, Lehrer, Jahr

2019

Autor / Copyright
Herwig F. ©
Metadaten
Preis 3.00
Format: pdf
Größe: 0.05 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 82849







Sachtextanalyse zu Klaus Hartung: „Die Opfer des Schulhofs – Was die Sprache der Kinder über unsere Gesellschaft verrät“ (2001)


In seinem Sachtext „Die Opfer des Schulhofs – Was die Sprache der Kinder über unsere Gesellschaft verrät“, der im August 2001 in „Die Zeit“ veröffentlicht wurde, befasst sich Autor Klaus Hartung mit der Sprache der Jugendlichen und deren Missachtung heutiger gesellschaftlicher Werte am Beispiel des Begriffs „Opfer“.


Zu Beginn seines Textes erläutert Hartung wesentliche Merkmale der Sprache der Kinder. Ihm zufolge bestehe in der Sprache der Kinder ein starkes hierarchisches Denken sowie ein Ablehnen wichtiger gesellschaftlicher Normen. Die daraus hervorgehende Ausgrenzung einzelner Kinder zu Außenseitern bezeichnet Hartung als eine Folge dessen und eine Notwendigkeit, um als Kind in der heutigen Zeit „normal“ zu sein.

Im weiteren Verlauf seines Textes geht Hartung auf die Veränderung der Sprache in den letzten Jahrhunderten ein. Am Beispiel der sogenannten „Menschenzoos“ erklärt der Autor, wie es zum Abwenden des Gedankens des „lebensunwerten Lebens“ und schließlich zu einer neuen Sprachstrategie und einer gewissen Sprachzensur kam.

Dabei kommt Klaus Hartung zu dem Schluss, dass die Kinder diese neu geschaffenen Regeln und Werte in ihrer Sprache vollkommen missachten und damit möglicherweise eine „Wiederkehr des Verdrängten“ herbeiführen. Hierbei geht er insbesondere auf den Begriff des „Opfers“ ein und diskutiert die Frage, ob es sich bei dem Begriff „Opfer“ noch um eine Beleidigung oder gar eine feste Kategorie der Verachtung handele.

Daneben thematisiert er auch die sich verändernde Bedeutung dieses Begriffs sowie seiner Konnotation und zieht das Fazit, normale Menschen seien heutzutage ein „Opfer der Mehrheit von Minderheiten“.

Demzufolge will der Autor mit seinem Text vor allem auf die Gefahren dieser Missachtung von gesellschaftlichen Werten hinweisen und bewertet die Sprache der Kinder .....[Volltext lesen]

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Die „Sprache der Kids“ ignoriere jegliche Form von gesellschaftlichen Regeln, was sich in der „Freude“ daran zeige, andere Mitmenschen als verrückt oder wahnsinnig zu bezeichnen (vgl. Z. 10-15). Durch die Formulierung, für die Jugendlichen sei es eine „Freude“, andere Mitmenschen auszugrenzen, impliziert der Autor eine negative Absicht der Jugendlichen hinter dieser Sprache.

Hier stellt sich jedoch die Frage, inwiefern sich die Jugendlichen über den Hintergrund des Begriffs des „Opfers“ Gedanken machen oder ob sie es nicht mehr oder weniger willkürlich neben Begriffen wie „Idiot“ oder „Spasti“ verwenden. Hartung bezeichnet die „Eingemeindung der Welt der Außenseiter“ als eine „große sprachstrategische Anstrengung“ (Z. 18).

Damit wertet er diesen Vorgang als einen sehr zeitintensiven Prozess auf, der nun von der Sprache der Jugendlichen bedroht sei. Das umfangreich ausgeführte Beispiel der „Menschenzoos“ des 19. Jahrhunderts dient Hartung als Mittel zur Aufwertung der ideologischen Kehrtwende, das die Ernsthaftigkeit der Sprache der Jugendlichen noch einmal aufzeigen soll.

Im letzten Textabschnitt wird diese Sprachentwicklung als unbedacht und gefährlich beschrieben. So „honorieren“ die Jugendlichen diesen Prozess offenbar nicht und diskriminieren weiterhin ihre Mitschüler, ohne sich Gedanken über mögliche Folgen zu machen (vgl. Z. 37ff.). Hartung sieht in dieser Entwicklung eine potenzielle „Wiederkehr des Verdrängten“ oder gar einen „Protest gegen die sozialstaatliche Wohlanständigkeit“ (Z. 39ff.) und dramatisiert diese Entwicklung, um den Leser auch auf einer emotionalen Ebene zu erreichen.

Dazu bezeichnet der Autor diese aktuelle Veränderung, im Vergleich zu jeglichen vorherigen Begrifflichkeiten des „Schulhofkampfs“, als „verblüffend“ (vgl. Z. 41ff.). Hartung wertet die veränderte Bedeutung des Begriffs „Opfer“ als einen „präzisen, harten Kommentar gegen unsere Gesellschaft (Z. 47f.). In rhetorischen Fragen hinterfragt der Autor zuletzt den Sinn dieser unbedachten sprachlichen Nutzung und findet diesen möglicherweise in einer „Aufkündigung der schönen sozialstaatlichen Welt“ oder in der „Antizipation härterer Zeiten, in denen Opfer wieder zu Opfern werden“ (Z. 51ff.). Im letzten Satz seines Textes bezeichnet er die „normalen Bürgern“ als „Normalos“, was diese Gruppe wiederum von den Minderheiten abgrenzt und „normale Menschen“ in der heutigen Zeit zu einem „Opfer einer Mehrheit von Minderheiten“ mache (vgl. Z. 54ff.).

Klaus Hartung verfolgt mit seinem Text „Die Opfer des Schulhofs“ die Intention, den Leser auf die möglichen Folgen eines unbedachten Sprachgebrauchs der Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Sprachlich nutzt Hartung dazu vor allem Fachsprache und schlüssige, sachliche Aussagen, um den Eindruck zu erwecken, seine Annahmen seien .....

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Daher denke ich nicht, dass Kinder und Jugendliche Begriffe oder Beleidigungen auf einer speziellen Grundlage aussuchen und bin der Meinung, dass sich der Begriff des „Opfers“ für die meisten Jugendlichen kaum von anderen Beleidigung unterscheidet und diesem Begriff dementsprechend auch keine besondere Bedeutung zugesprochen .....



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