„Ansprache zum Schulbeginn“ – Erich Kästner
Sachtextanalyse
In dem Text „Ansprache zum
Schulbeginn“ von Erich Kästner geht es um die
Auswirkungen des Schulalltags auf die Kinder. Der Erzähler vertritt die
Ansicht, dass Schüler sich gewissen Normen anpassen müssen und ihnen somit
sozusagen die Kindheit geraubt wird. Außerdem meint er, dass auch Lehrer nicht
alles wissen können und die Schüler sich selbstständig entwickeln müssen. Er
fordert Rücksicht und Respekt gegenüber anderen und dass Schüler nicht jedes
einzelne Wort aus den Büchern glauben sollen.
Der Lehrer betrachtet mitfühlend die nachdenklichen Schüler im Kästner-Klassenzimmer.
Der Text weist einige Charakteristika
einer Rede auf. Eine Anrede ist vorhanden und in der Einleitung drückt der
Erzähler sein Mitleid den Schülern gegenüber aus, gleichzeitig zeigt er aber
auch sehr deutlich seine Meinung. Im Hauptteil geht er sehr genau auf den
Ist-Zustand ein, den Soll-Zustand beschreibt er mit Aufforderungen an die
Schüler(„Misßtraut gelegentlich Schulbüchern!“, S. 11, Z. 15) Auch der Schluss
beinhaltet Aufforderungen. Hier wird klar, dass der Text nicht nur an Schüler,
sondern auch an deren Eltern gerichtet ist([…] und, liebe Eltern, wenn Sie
etwas nicht verstanden haben sollten, fragen Sie Ihre Kinder!, S. 12, Z. 6-7).
Die Zentralen Aussagen des Textes sind, dass den Kindern die Kindheit geraubt
wird, Lehrer und Bücher nicht allwissend sind und die Schüler sich nicht alles
gefallen lassen sollen.
Zwar verwendet der Erzähler
keine Umgangs- oder Fachsprache, aber trotzdem ist der Text für Kinder schwer
zu verstehen, da dieser mit sehr vielen Metaphern geschmückt ist wie
beispielsweise „Baum des Lebens“ (S. 9, Z. 19). Außerdem ist deutlich
herauszuerkennen, dass der Text sehr subjektiv gefärbt ist. Auch ist immer wieder
leichter Sarkasmus zu erkennen, wie z.B. „Sie sind nicht auf dem Berge Sinai
entstanden […] (S. 11, Z. 15 – 16). Außer Metaphern und Aufforderungen kommen
in dem Text auch Sprichwörter vor( […], nur die Ochsen büffeln. S, 10, Z. 41 –
42).
Es werden verschiedene
Satzarten in diesem Text verwendet. Es ist aber ein Muster zu erkennen. Ein
paar längeren Sätzen, die meist aus Haupt- und Gliedsatz bestehen, folgt ein
kurzer. Außerdem ist er in viele Absätze gegliedert und gedankliche und formale
Gliederung stimmen überein.
Die Intention des Erzählers
ist erst nach mehrmaligem Lesen zu erkennen. Wenn man Text aber verstanden hat,
spiegelt sich heraus, dass die Absicht ist, den Eltern und Kindern die
Auswirkungen der Schule auf die Schüler und auch Lösungsvorschläge aufzuzeigen.
Er stellt damit die Schule jedoch sehr schlecht dar, da es ausschließlich
Argumente gegen die Schule gibt und er sie sozusagen schlecht macht.
Wie schon oben genannt, ist
die Zielgruppe hauptsächlich Eltern. Der Text kann diese auch sehr gut
überzeugen, da die Argumente schlüssig und auch sehr aussagekräftig sind. Auch
ist das Thema sehr aktuell, da es die Schule ja immer gibt.
Ich persönlich finde, dass
der Text sehr gut ist und ich bin fast immer der gleichen Meinung wie der
Erzähler. Jedoch finde ich, dass der Text etwas zu viele Aufforderungen enthält
und den Lesern seine Meinung dadurch aufzwingt.