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Hausübung
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Frankfurt am Main

Note, Lehrer, Jahr

2008, 2

Autor / Copyright
Angela A. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.07 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.2stern_0.3
ID# 23620







Hausarbeit an Haltungen zu Musik zu Georg Büchners „Woyzeck“ und Alban Bergs „Wozzeck“



2.) Die "Rühr mich nicht an" Szene auf ihren Text untersuchen und danach Text mit Musik vergleichen. Was hat sich verändert?

SM14 "Rühr mich nicht an!"-

Szene ohne Regieanweisungen

Marie: Geh einmal vor Dich hin!

Über die Brust wie ein Stier und ein Bart wie ein Löwe.

So ist Keiner!

Ich bin stolz vor allen Weibern!

Tambourmajor: Wenn ich erst am Sonntag den großen Federbusch hab' und die weißen Handschuh!

Donnerwetter!

Der Prinz sagt immer: Mensch! Er ist ein Kerl!

Marie: Ach was! Mann!

Tambourmajor: Und Du bist auch ein Weibsbild!

Sapperment!

Wir wollen eine Zucht von Tambourmajors anlegen. Was?!

Marie: Laß mich!

Tambourmajor: Wildes Tier!

Marie: Rühr mich nicht an!

Tambourmajor: Sieht Dir der Teufel den Augen?

Marie: Meinetwegen, es ist Alles eins!



Die Szene „Rühr mich nicht an!“ ist vielseitig interpretierbar.

Anfangs scheint Marie sich stolz zu zeigen, dass sie den Tambourmajor ihr „Eigen“ nennen kann.

Als einfache Frau steht sie in Beziehung zu einem solch ansehnlichen und autoritärem Soldaten wie dem Tambourmajor.

Ihr ruf „Geh einmal vor Dich hin!” zeigt, dass es ihr wichtig ist das die Gesellschaft wahrnimmt wie eindrucksvoll doch der Tambourmajor ist und deutet darauf hin, dass den Wert eines jeden an der Annerkennung durch die Gesellschaft misst.

Der Stier und der Löwe denn sie mit den Äußerlichkeiten des Tambourmajors in Verbindung setzt haben eine viel weitgehendere Bedeutung als Marie es sich warscheinlich bewusst ist

Der Stier steht für Fruchtbarkeit, Stärke und Zeugungskraft und der Löwe für Krieg, Kühnheit (sich in die Höhle des Löwen wagen = mutig auftreten), Stärke und Wildheit.

Diese Eigenschaften sind diese die, die Gesellschaft positiv in das Äußere Bild verweben.

Ein Mann der Fruchtbar und Stark wie ein Stier, Kühn und Wild wie ein Löwe ist, ist ein Mann denn andere Männer nach Maries Bild beneiden sollten, oder in Maries Fall um den die Frauen sie beneiden sollten.

Der Tambourmajor scheint von sich selber genauso angetan wie Marie.

Er prahlt vor ihr mit der Ehre die er erhält wenn er den Federbusch und die weißen Handschuh tragen wird.

Der Tambourmajor entgegnet auch das der Prinz ihn preist. (Mensch! Er ist ein Kerl!)

Marie wird vom Tambourmajor als Objekt betrachtet bzw. zu einem Objekt reduziert mit der sage :“ Und Du bist auch ein Weibsbild! Wir wollen eine Zucht von Tambourmajors anlegen. Was?!”.

Als Erstes reduziert er sie auf ihr Äußeres um sie dann als sein Objekt der Begierde zu deklarieren.

Dies jedoch entspricht nicht den Wünschen Maries oder doch ?
Den ab der sage Marie’s:”Rühr mich an!” kann man den Text auf verschiedene Weise interpretieren.

Dieser Satz ist vielschichtig und seine Bedeutung je nach Sprechhaltung bestimmt.

Fast jede Haltung ist hier möglich, bzw es können sogar mehrere Haltung gleichzeitig vertreten sein.

Bsp. Könnte Marie sehen das sie bei ihrem Spiel mit dem Tambourmajor zu weit gegangen ist und will nun die Konsequenzen verhindern.

Oder sie will damit den Tambourmajor provozieren, ihn reizen.

Sie könnte Angst haben das der Tambourmajor gewalttätig wird oder sich vor ihm ekeln.

Alles ist möglich und daher ist diese Textstelle auch so auffalend.


Vergleicht man den Text mit der Musik fällt einen auf das, dass „Rühr mich nicht an“ wohl doch nicht als Reizung galt sondern es spricht die Ehrfurcht vielleicht sogar die Angst ihrer Stimme.

Sie gibt am Ende nach mit „Meinetwegen es ist alles eins“ jedoch merkt man das alles für Marie nur ein Spiel ist.

Anfangs preist sie den Tambourmajor sie gibt ihm das Gefühl was besseres zu sein, er geht auf Marie ein und eröffnet ihr seine Männer Fantasien.

Diese sind für Marie jedoch erschreckend und sie weicht vor ihm zurück.

Auf ihrer Stimme spricht die Angst und man spürt wie sie den Tambourmajor zurückweist.

Dieser scheint jedoch nicht allzu gewillt zu sein diese auf sich sitzen zu lassen und greift nach Marie.

Nun hört man eindeutig die Angst ihrer Stimme („Rühr mich nicht an“) jedoch sieht sie ein das sie als einfach Frau nichts bewirken kann und gibt nach.

Diese Emotionen sind der Musik rauszuhören und begrenzen die Fantasie des Lesers der Textstelle.

Die Musik gibt vor was Marie fühlt und man kann sich nun die Handlung denken auch wenn einem in der genauen Darstellung ein gewisser Handlungsfreiraum bleibt.


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