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Anleitung
Deutsch

Fachhochschule Emden

gut, 2017

Mohammed S. ©
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ID# 68679







Rotkäppchen in Kalifornien

Ein Stück von ; Darstellendes Spiel 10


Personen: Sabine, Robert, Christina, Sally, Mutter, Vater, Schuldirektor/Universitätsdirektor, Dozent, Erzähler, 6-12 Statisten

Die Statisten spielen die Rollen von Leuten auf einer Party und Studenten auf einer Vorlesung oder ein Publikum. Ebenfalls spielen sie kleinere Rollen, wie den Taxifahrer oder den Barkeeper.

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(Vorhang öffnet sich: Aula einer Schule, Schuldirektor steht am Redepult)


Schuldirektor: Und zum Schluss gratulieren wir unserer besten Abiturientin des diesjährigen Jahrgangs, Sabine Müller. Sie hat nicht nur ihr Abitur mit 1,0 bestanden, sie hat ebenfalls ein Stipendium an der University of Southern California in den USA erhalten. Dafür mal einen großen Applaus! (Publikum klatscht, Sabine kommt auf die Bühne).

(Schuldirektor überreicht Abiturzeugnis ; Sabine ist sichtlich glücklich)

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(Szenenwechsel: Haus von Sabine und Eltern)


Mutter: (fast weinend) 18 bist du mittlerweile, in ein paar Minuten ziehst du aus . Wo ist die Zeit nur geblieben?

Sabine: Das frag ich mich auch manchmal. Gleich geht’s los zum Flughafen. Das Taxi ist in 5 Minuten da. Ich kann’s immer noch nicht fassen, dass ich das Stipendium bekommen habe.

Vater: Wo sind deine Koffer?

Sabine: Da hinten.

(Taxi hupt draußen, Sabine geht zur Tür.)

Mutter: Pass gut auf dich auf. Und vertrau nicht jedem, der dir über den Weg läuft, verstanden?

Sabine: Verstanden.

Vater: Und in den Semesterferien besuchst du uns, wie versprochen.

Sabine: Ja, auf jeden Fall! (steigt ein) Tschüss!


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(Szenenwechsel: Flughafen)


Durchsage: Die Abflugzeit des Fluges AE1553 nach Los Angeles verspätet sich um circa 5 Stunden.

Sabine: (seufzt) Na toll!

Robert: (zu Sabine) Du musst hier auch wohl noch ewig warten, oder?

Sabine: Scheiß Pilotenstreik. Echt zum Kotzen.

Robert: Wie wär’s wenn wir uns da an der Bar die Zeit vertreiben?

Sabine: Na, ich weiß nicht .

Robert: Komm! Das wird witzig! Ich bin übrigens Robert.

Sabine: Na gut. Aber ich trink nicht so viel.


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(Szenenwechsel: Bar)


Robert: Was möcht’ste denn trinken?

Sabine: Ein Jägermeister.

Robert: Hol ich dir. Geht auf mich.

(Robert bestellt 2 Jägermeister, Barkeeper (Statist) stellt die Drinks hin. Robert und Sabine trinken die Jägermeister.)

(Eine Gruppe von ca. 4-6 Personen, Roberts Freunde, trifft ein.)

Robert: Da seid ihr ja.

Freund: (zeigt auf Sabine) Wer ist das denn?

Robert: Das ist Sabine. Hab sie auf dem Flughafen getroffen.

Freund: Ach so. (zum Barkeeper) Gib mir mal 8 Johnny Walker.

(Die Gruppe (inklusive Sabine) trinkt den nächsten Drink.)


Erzähler: Und so ging es die ganze Nacht weiter . Aus einem Drink wurden für Sabine ganz zwei, aus zwei wurden drei und es ging immer weiter. Am

nächsten Morgen konnte sich Sabine an nichts mehr erinnern, außer daran, dass sie ihren Flug verpasst hat.


(Sabine wacht in ihrem Erbrochenen neben einem von Roberts Freunden auf.)


Sabine: (Monolog) Igitt! So was tu ich nie wieder! Warum hab ich nur von dem Typen verführen lassen?! Jetzt nichts wie weg hier, ich muss mich erst mal waschen und dann den Flug nach Kalifornien buchen.



Erzähler: Entschlossen, dass es für sie nicht mehr zu so etwas kommen würde, zog sich Sabine um, nahm ihre Koffer und buchte einen Weiterflug nach Los Angeles. In Kalifornien begann auch nach wenigen Tagen ihr Studium und Sabine wohnte, wie die meisten anderen Studenten, auf dem Campus.

Sie und ihre Wohnungsgenossin Christina wurden rasch zu Freunden. Eines Tages kam es dann wieder zu einer verführenden Einladung .


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(Szenenwechsel: WG-Zimmer)


Christina: Hey Sabine!

Sabine: (Niedrigstatus) Hey.

Christina: Was hast du?

Sabine: Professor Owen hat mich durchfallen lassen. So ein Mistkerl!

Christina: Weißt du was dich aufmuntern könnte? Sally hat uns auf ihre Party eingeladen, heute um 9. Das wird der Knaller des Jahres!

Sabine: Party? Auf keinen Fall!

Sabine: Ist mir egal.

Christina: Sogar Brad Warren kommt.

Sabine: (plötzlich Hochstatus) Wirklich?! Dann komme ich auch!

Christina: Klasse! Machen wir uns doch schon mal fertig.


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(Szenenwechsel: Party-Kulisse)


(eine Gruppe von ca. 5-7 Personen und Sally feiern, Sabine und Christina treffen ein)

Sally: Hey! Da seid ihr ja! Sogar Sabine ist da! Was wollt ihr trinken?

Christina: Ich nehm’ ’n Wodka. Sabine auch.

Sally: Ist unterwegs!

Sabine: (zu Christina) Aber ich wollte –

Christina: (unterbricht Sabine) Wird gleich besser. Stoßen wir erst mal an.

(Sally kommt mit den Drinks, die drei stoßen an und trinken.)

Sally: Wollt ihr noch ’ne Runde?

Christina: Jawohl. Hol mal eben noch drei.

Sally: Bin gleich wieder da.

Sabine: Langsam ballert’s.

Christina: Was hab ich gesagt? Langsam fühlst du dich auch besser.

Sabine: Hol mal gleich die ganze Flasche.

(Sally geht und kommt wenig später mit einer Flasche zurück. Sie schenkt Sabine, Christina

und sich selber einen Drink ein. Dann stoßen sie an und trinken.)


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Erzähler: Und wieder verbrachte Sabine eine Nacht mit Feiern und Trinken. Ein paar Stunden später, nun völlig betrunken, kamen dann auch die ersten Drogen hinzu. Sabine nahm ihr Studium nun überhaupt nicht mehr ernst. Ihr Leben konzentrierte sich auf Feiern, Trinken und die Einnahme von Rauschmitteln.

Vorlesungen besuchte sie nur noch wenige, aber zu ein paar ging sie weiterhin.


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(Szenenwechsel: Hörsaal)


(Dozent steht am Redepult, Stühle halbkreisförmig um das Pult angeordnet. Sabine und ein

paar weitere Personensitzen und hören zu.)

(Alle Statisten verlassen die Bühne. Sabine geht zum Dozenten.)

Sie fehlen mir zu oft in meinen Kursen. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Sabine: Nein.

Wenn Sie so weitermachen, erlangen Sie niemals Ihren Abschluss und Ihrer Karriere können Sie auch ‚Auf Wiedersehen’ sagen. Das ist Ihnen bewusst.

(Sabine wird von einem Schock übermannt, sie hält sich die Hände vor den Kopf und schüttelt

nur den Kopf.)


(verständnisvoll) Hören Sie zu. Ich war auch mal jung. Wenn Sie es wirklich zu etwas bringen wollen, dann hören Sie doch auf mit dem Mist, den Sie abends immer machen. Bedenken Sie, Sie haben Potenzial, sonst wären Sie nicht hier an dieser Universität.

Sabine: (wischt sich die Tränen aus den Augen, zitterige Stimme) Sie haben Recht. Ich kann mich ändern. Es ist noch nicht zu spät. Vielen Dank.


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Erzähler: Plötzlich schien es, als ob der Dozent Sabine gerettet hätte. Sie kann von nun an häufiger zu ihren Vorlesungen, ging fast nicht mehr auf Partys und arbeitete hart. Drei Jahre später zeigte sich dann der Lohn.


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(Hörsaal)


(Universitätsdirektor steht am Redepult. Im Publikum sind Sabine, ihre Eltern, Christina,

Sally und die Statisten. Der Dozent und zwei weitere Professoren stehen links vom Redepult

neben dem Universitätsdirektor.)

Uni-Direktor: Als nächstes erhält ihr Diplom: Frau Bachelor Sabine Müller!

(Alle klatschen. Sabine geht auf die Bühne zum Rektor. Auf dem Weg schüttelt sie den

Dozenten die Hand. Der Rektor überreicht Sabine unter Applaus ihr Diplom.)

Uni-Direktor: Wir bitten nun die Familie der Absolventin auf die Bühne.

Diplom. Eltern, Sabine und Rektor posieren für ein Foto mit dem Diplom. Standbild.)


ENDE

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