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Aufsatz
Volkswirtschaftslehre

Werner-Heisenberg-Gymnasium Leverkusen

13P, Jarosch, 2015

Bernhard H. ©
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ID# 51944







Rolle des Monetarismus im Staat. Ausarbeitung von Aufgaben zum Film: „Wie Denken die Welt bestimmt“ des ZDF

SoWi Zusatzkurs 25.11.2015

Langzeithausaufgabe zum Thema „Monetarismus“


Aufgabe 1: Fasse den Film in seinen wichtigsten Aussagen zusammen.

Der gezeigt Film ist eine Folge der ZDF-Fernsehsendung „Wie Denken die Welt bestimmt.“, wurde im Jahr 1987 ausgestrahlt und befasst sich mit dem Monetarismus. Dieser wird zu Beginn auch kurz vorgestellt. Hierbei handelt es sich um ein wirtschaftliches bzw. politisches Konzept, das vom US-amerikanischen Volkswirtschaftler Milton Friedman in der Mitte des 20. Jahrhunderts, als Gegenströmung zum Fiskalismus, einer Art der Nachfragetheorie, etabliert wurde.

Beim Monetarismus handelt es sich daher um Angebotstheorie, die zum Neoliberalismus gezählt werden kann, da sie auf dem klassischen Liberalismus basiert, diesen aber noch konsequenter ausführt. Friedman setzt auf eine Verantwortung der Individuen und geht davon aus, dass sie sich die Wirtschaft selbst reguliert.

Dazu muss jedoch die Geldmenge stets von der Zentralbank an das Wirtschaftswachstum der volkswirtschaftlichen Produktion angepasst werden. Mehr Eingreifen des Staates, durch z.B. gegenzyklische Eingriffe in den Wirtschaftsablauf, sind laut Monetaristen weder notwendig, noch zielführend, wenn das Konzept vernünftig umgesetzt wird.

Daher lehnen Monetaristen auch den Sozialstaat ab, da im Monetarismus Bürger finanziell abgesichert sind und auf keine staatliche Hilfe angewiesen sind.

Zu Beginn des Filmes wird das Scheitern des Monetarismus anhand vom Beispiel England dargestellt. Margaret Thatcher, die von 1979 bis 1990 Premierministerin von Großbritannien war, vertraute auf das neoliberalistische Konzept, nachdem die Umsetzung des Fiskalismus gescheitert war.

Doch wie der Film zeigt, konnte auch Friedmans Konzept nicht zu einer wirtschaftlichen Besserung beitragen. Im Gegenteil, laut den Filmemachern und interviewten Personen verschlechterte sich die Lage sogar und die „Reichen werden immer reicher, während die Armen immer ärmer werden.“

Der Film kritisiert auch, dass in Friedmans Theorie keines falls Rücksicht auf Ethik genommen wird. So wird auch schnell klar, dass es sich beim Monetarismus in keinster Weise um eine soziale Wirtschaftspolitik handelt, jedoch das Fernsehteam und die interviewten Kritiker des Monetarismus behaupten, ein moderner Staat müsse stets ein Sozialstaat sein.

Herausgestellt wird, dass es sich beim Monetarismus nicht mehr nur um eine Theorie oder ein wirtschaftliches Konzept handelt, sondern als Ideologie bezeichnet werden kann. Jedoch eine Ideologie, die sich in der Praxis nicht bewährt hat und daher nur in der Theorie funktioniert.

    Aufgabe 2: Nenne die wertenden Aussagen des Filmes und nimm zu ihnen Stellung.

    Es ist nicht besonders schwierig die Position der Macher dieser Sendung herauszuarbeiten. Die interviewten Personen stehen dem Monetarismus fast durchgängig kritische gegenüber und Befürworter des Konzepts werden vom Moderator direkt kritisiert.

Daher ist es auch vollkommen berechtigt, ihn als eine Ideologie zu verstehen. Diese muss jedoch nicht unbedingt schlecht sein. So wird kritisiert, dass die Theorie nicht in der Praxis funktionieren würde und die Vertreter des Monetarismus stets mit „Ausreden“ darauf reagieren würden.

Tatsächlich scen diese „Ausreden“, die sich stets auf die Umsetzung des Konzeptes in den einzelnen Staaten bezieht, nicht unbedingt verwerflich zu sein, da die Staaten, scbar noch nicht den Mut hatten, das Konzept vollständig durchzusetzen. Jedoch muss auch hier wieder gesagt werden, dass z.B. beim Beispiel Argentinien, auf welches im Film auch eingegangen wird, zu sehen ist, dass es durchaus Schwierigkeiten gibt, den Monetarismus erfolgreich anzuwenden, da es dort alleine in den letzten 15 Jahren zwei mal zu einer Staatspleite kam.

So folgt eine krasse Zwei-Klassen-Gesellschaft, in der eine große soziale Gerechtigkeit herrscht. Dies mag zwar sehr krass und brutal sein, ist aber tatsächlich das Konzept des Monetarismus. So sollen alle Bürger dazu motiviert werden, stets für sich selbst alles zu geben.

Es entsteht eine Verantwortung der Individuen, die dann zu einem Wirtschaftswachstum führt, da jeder alles gibt um erfolgreich zu sein.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die generelle Kritik der Filmemacher am Monetarismus durchaus berechtigt ist, da es sich um eine Wirtschaftstheorie handelt, die in ihrem Kern sehr extrem ist und des weiteren sich noch nirgendwo als erfolgreich bewährt hat.

Das Konzept darf aber keinesfalls als ungerecht bezeichnet werden, da es von einer Gesellschaft ausgeht, in der jeder die selben Chancen hat, erfolgreich zu sein. Klar sollte auch den Kritikern sein, dass es sich offensichtlich nicht um eine soziale Wirtschaftsform handelt und so natürlich etwas ganz anderes als z.B. der Fiskalismus ist.


Aufgabe 3: Haben sich die prognostischen Aussagen des Films bewahrheitet?


    Die Filmemacher stellen die Hypothese auf, dass durch die monetaristische Wirtschaftspolitik in Argentinien und Chile, die beiden Länder die in der Sendung gezielt angesprochen wurden, die wirtschaftliche Situation dort immer schlimmer wird und dass „die Reichen immer reicher“ werden und „die Armen immer Ärmer“ werden

Generell lässt sich sagen, dass die neoliberalistische Wirtschaftspolitik in beiden Ländern nur zu kurzfristigen Erfolgen führte. So kam es in Argentinien 1988 zu einer Hyperinflation und die Arbeitslosenrate stieg von 10% auf 47%. All diese Probleme führten dann 2001 zur sog.

Argentinienkrise, bei der es zu Armutsraten von bis zu 57% kam. Seit 2003 bilden sich diese Zahlen wieder zurück und auch die wirtschaftliche Situation hat sich seit 2002 deutlich verbessert. Auch durch die Tatsache bedingt, dass nach dem Sturz der chilenischen Diktatur 1988 vom Monetarismus abgewichen wurde, konnte das Wirtschaftswachstum sich von 2,9% auf zwischenzeitlich 7,7% und ab 1999 auf 5,6% regulieren, was natürlich immer noch recht niedrig ist. 1994 erhielt das ärmste Fünftel der Bevölkerung 4,6% des Volkseinkommens, das Reichste 56,1%, also auch nach dem Monetarismus gab es immer noch große Unterschiede zwischen Arm und Reich.


In Argentinien lässt sich aber deutlich beobachten, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander gegangen ist. Heute hat sich die Lage aber für südamerikanische Verhältnisse wieder normalisiert.



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